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Wann haftet Architekt für Planungsfehler?

Gefragt von: Gerti Arndt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Gemäß dem Werkvertragsrecht des BGB ist der Architekt für seine Fehler fünf Jahre in der Haftung. Innerhalb dieses Zeitraums müssen festgestellte Mängel geltend gemacht werden. Bei Baumängeln ist der Bauherr übrigens nicht in der Pflicht, eine tiefergehende Analyse oder Ursachenforschung zu betreiben.

Wer haftet bei Planungsfehler Architekt?

Denn sofern auch ein Fehler in der Planung oder Überwachung des Architekten besteht, liegt ein gemeinsamer Mangel und damit eine gesamtschuldnerische Haftung von Architekt und Bauunternehmer vor. Dies hat zur Folge, dass auch der Architekt in Anspruch genommen werden kann.

Wie lange haftet ein Architekt für Baumängel?

Im Rahmen der Leistungsphase 9 nach § 34 HOAI sind Architekten u.a. verpflichtet, Mängel fachlich zu bewerten, die innerhalb der Verjährungsfristen für Mängelansprüche festgestellt werden, längstens bis zum Ablauf von fünf Jahren ab Abnahme der Bauleistungen.

Wann haftet der Architekt?

Weiter kann der Architekt auch ganz unabhängig vom Architektenvertrag haften, insb. wenn die Gesundheit oder das Eigentum des Bauherrn oder Dritter verletzt werden, sogenannte deliktische Haftung. Wird der Architekt in Anspruch genommen hat er u.U. einen Erstattungsanspruch gegen seine Haftpflichtversicherung.

Wann liegt ein Planungsfehler vor?

Ein Planungsfehler liegt danach allgemein dann vor, wenn die Planung des Architekten nicht mehr sachgerecht ist, weil sie die nach dem Vertrag oder der gewöhnlichen Verwendung vorausgesetzte Beschaffenheit oder die vertraglich vereinbarte Beschaffenheit nicht vorweisen kann.

Überwachungspflichten von Architekten - Haftung

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Wer zahlt bei Planungsfehler?

Wenn bereits die fehlerhafte (Grundleitungs-)Planung zu einer mangelhaften Bauausführung führte, dann haben sich die Mängel schon im Bauwerk realisiert. Die Nachbesserung der Planung ändert daran nichts mehr. Deshalb muss der Architekt die Kosten der Mängelbeseitigung ohne Fristsetzung tragen.

Was sind die Pflichten eines Architekten?

Den Architekten treffen architektenvertragliche Neben-, insbesondere Beratungs- und Hinweispflichten. Das gilt auch, wenn sie vertraglich nicht ausdrücklich festgeschrieben sind. Der Architekt ist „Sachwalter“ des in der Regel Bau-unerfahrenen Bauherrn.

Welche Verantwortung hat ein Architekt?

Grundsätzlich schuldet der Architekt eine sachgerechte und gebrauchstaugliche Planung, eine ordnungsgemäße Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe. Im späteren Projektverlauf sind vor allem Überwachungspflichten des Bauwerk sowie die Pflicht zur Rechnungsprüfung relevant.

Was schuldet der Architekt?

Ein Architekt schuldet nicht nur die Leistungen, die für die mangelfreie Errichtung des Bauwerks erforderlich sind, sondern i.d.R. auch darüber hinausgehende selbständige Teilerfolge; der Umfang der geschuldeten Leistungen sowie der Teilerfolge ist durch Auslegung des Vertrages zu ermitteln.

Kann man den Architekten wechseln?

Dabei gilt: Der Bauherr kann dem Architekten jederzeit kündigen - ohne Angabe von Gründen. An diesem Recht ist nicht zu rütteln, auch wenn noch ältere Vertragsmuster im Umlauf sind, in denen dieses Recht ausgeschlossen wird. In diesen Verträgen heißt es dann, der Bauherr könne nur "aus wichtigem Grund" kündigen.

Wann verjähren Planungsfehler?

Abb. 1 Die Haftung für Schäden durch einen Brand samt dessen Folgen aufgrund fehlerhafter Beratung verjährt praktisch nie.

Wie lange haftet ein Planer?

Werden Pläne erstellt, die nicht zur Herstellung eines Bauwerks dienen, hat der Planer 2 Jahre Zeit, um für Mängel seiner Leistung einzustehen. Haben die Plä- ne den Zweck sich in einem Bauwerk zu realisieren, sind es 5 Jahre. Diese Frist beginnt mit der Abnahme der Planerleistung.

Wer haftet für Baumangel?

In der Regel haftet das beauftragte Unternehmen für Bauschäden, vorausgesetzt, es kann bewiesen werden, dass die Mängel nicht anderweitig verursacht wurden.

Wo kann ich mich über einen Architekten beschweren?

Beschweren kannst dich bei der Architekten Kammer.

Wer plant der haftet?

"Gesamtschuldnerische Haftung" bedeutet, dass Architekt, Bauunternehmer und sonstige Baubeteiligte gegenüber dem Bauherrn zunächst gemeinsam für festgestellte Baumängel haften. Die Konsequenz ist: der Bauherr kann sich aussuchen, an wen er sich wendet, um seine Ansprüche geltend zu machen.

Wer haftet Bauherr oder Bauunternehmer?

Grundsätzlich trägt der Bauherr die Verantwortung für alles, was auf der Baustelle passiert. Ihn trifft zunächst die Verkehrssicherungspflicht im Hinblick auf sein Bauvorhaben, da er Veranlasser der Baumaßnahme ist und damit auch die Gefahrenquellen geschaffen hat, die damit einhergehen (vgl.

Wie richtig muss eine Entwurfsplanung sein?

Während die Ausführungsplanung die konkrete Ausführung im Blick hat, zielt die Entwurfsplanung lediglich auf die Genehmigungsfähigkeit des Bauvorhabens ab. Der Architekt haftet bei Verletzung vertraglicher oder sonstiger Verpflichtungen.

Warum fällt der Architekt unter das werkvertragsrecht?

Der Architekt hat regelmäßig die Arbeitsschritte zu erbringen, die als planerische Vorgaben für die Unternehmer erforderlich sind, damit diese die Planung vertragsrechtlich umsetzen können und die es dem Bauherrn ermöglichen zu überprüfen, ob der Architekt den geschuldeten Erfolg vertragsgemäß bewirkt hat.

Was schuldet der Bauherr?

Sind die Pläne mangelhaft und ergibt sich dadurch ein Mangel am Bauvorhaben, muss sich der Bauherr gegenüber dem bauüberwachenden Architekten den Planungsfehler als Mitverschulden gemäß § 254 Abs. 1 BGB anrechnen lassen.

Wie hoch ist der Stundenlohn eines Architekten?

Auflage, 2012) zu verweisen, in dem unter Randnummer 1280 ein Stundensatz von 100 bis 220 Euro für den Auftragnehmer und 80 bis 140 Euro für technische und wirtschaftliche Mitarbeiter jeweils zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer vorgeschlagen wird.

Wie viel verdient man als Architektin?

Das Einstiegsgehalt eines Architekten liegt bei 29.000 € bis 47.000 € brutto/Jahr. Gehälter von Architekten mit einigen Jahren Berufserfahrung liegen bei 34.000 € bis 56.000 € brutto/Jahr. Abhängig von Erfahrung, Unternehmensgröße und Standort sind bis zu 85.000 € brutto/Jahr für Architekten realistisch.

Was muss ein Architekt alles leisten?

Die Aufgaben eines Architekten zusammegefasst
  • Abwicklung der Planung vom Entwurf über Baugenehmigung und Detailplanung.
  • Aufklärung über baurechtliche Fragen.
  • Beratungstätigkeiten und Hinweispflicht zu wichtigen Umständen.
  • Abstimmung mit anderen Stakeholdern (z.B. dem Bauamt)
  • Bauüberwachung je nach Beauftragung.

Welche Kostenermittlung schuldet der Architekt?

Der BGH hat mit Urteil vom 11.11.2004, Az.: VII ZR 128/03 entschieden, dass der Architekt dem Besteller eine zutreffende Beratung über die voraussichtlichen Baukosten schuldet.

Wem gehört der Entwurf des Architekten?

Nach Art. 6 URG gehören die Urheberrechte derjenigen natürlichen Person, die das Werk geschaffen hat. Juristische Personen können somit nicht Inhaber von Urheberrechten sein.

Welche Aufgaben hat der Planer zu erfüllen?

regelmäßige Baubesprechungen unter Beteilung aller ausführenden Firmen koordiniert und nachvollziehbar protokolliert. Rechtzeitige und abgestimmte Ausarbeitung von technisch und wirtschaftlich vertretbaren Lösungen bzw. Details sowie Ausführungsplanung der Gewerke.