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Wann darf die Polizei mein Haus durchsuchen?

Gefragt von: Malte Merz  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Die Durchsuchung darf nur bei Gefahr im Verzug von einem Staatsanwalt genehmigt oder auch von der Polizei durchgeführt werden. Der Begriff „Gefahr im Verzug“ bedeutet, dass ohne eine sofortige Durchsuchung die Gefahr besteht, dass das Beweismittel nicht mehr aufgefunden wird.

Wann bekommt man eine Hausdurchsuchung von der Polizei?

In der Regel werden Hausdurchsuchungen am frühen Morgen durchgeführt. Dennoch müssen sich Beamte auch an bestimmte Zeiten halten. Im Sommer dürfen Durchsuchungen nicht zwischen 21 Uhr abends und 4 Uhr morgens stattfinden. Im Winter gilt Gleiches für 21 Uhr und 6 Uhr.

Kann die Polizei eine Wohnung einfach so durchsuchen?

Es kann sowohl die Wohnung des Täters als auch die Wohnung anderer Personen durchsucht werden. Während aber zur Durchsuchung der Wohnung des Täters ausreicht, dass zu vermuten ist, er halte sich dort auf oder Beweismittel werden sich dort finden, gelten für die Durchsuchung anderer Wohnungen strengere Voraussetzungen.

Kann die Polizei einfach in mein Haus?

Wann muss ich die Polizei in meine Wohnung lassen? Grundsätzlich nur, wenn die Polizei einen triftigen Grund vorweisen kann. Ein solcher triftiger Grund liegt beispielsweise vor, wenn die Polizei einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss vorlegen kann, weil der Verdacht einer Straftat besteht.

Wann kommt die Hausdurchsuchung?

Eine Hausdurchsuchung kann im Grunde bei jeder vorgeworfenen Straftat erfolgen. Es gibt kein Delikt, bei dem eine Durchsuchung per se ausgeschlossen ist. Eine Wohnungsdurchsuchung kann daher sowohl bei einem Raub oder einem Diebstahl als auch bei einer Betrugstat oder einer Körperverletzung erfolgen.

Hausdurchsuchung: 8 Tipps, wie du dich verhalten solltest! | Nutzerfrage XXL RA Christian Solmecke

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In welchen Fällen Hausdurchsuchung?

Folgende Straftaten würden beispielsweise eine Hausdurchsuchung rechtfertigen:
  • Mord oder Totschlag oder eine Mitwirkung daran.
  • Menschenhandel oder Freiheitsberaubung.
  • Besitz oder Verbreitung von kinderpornografischem Material.
  • Besitz von oder Handeltreiben mit Betäubungsmitteln.
  • Diebstahl oder Hehlerei.

Wie viel kostet eine Hausdurchsuchung?

Die Grundgebühr nach Mittelgebühr liegt bei 200 Euro, hinzu kommt eine Verfahrensgebühr, die nach Mittelgebühr mit 165 Euro berechnet wird. Für die Teilnahme an einer Haftprüfung oder an einer Vernehmung erhält der Anwalt eine Terminsgebühr, deren Mittelgebühr 170 Euro beträgt.

Was ist wenn man bei einer Hausdurchsuchung nicht da ist?

Sie haben das Recht, bei der Durchsuchung anwesend zu sein (§ 106 Abs. 1 Satz 1 StPO). Wenn der Inhaber der zu durchsuchenden Räume nicht zu Hause ist, ist sein Vertreter oder ein erwachsener Angehöriger, Hausgenosse oder Nachbar hinzuzuziehen.

Welche Räume darf die Polizei durchsuchen?

Die Polizei darf die Wohnung des Verdächtigen durchsuchen. Das sind alle Räume, in denen sich der Verdächtige aufhält und die er benutzt. In der WG ist das das persönliche Zimmer sowie alle Gemeinschaftsräume wie Küche, Bad oder Wohnzimmer.

Warum kommt die Polizei zu einem nach Hause?

Besteht der dringende Verdacht, dass eine Gefahrensituation besteht oder es zu einem Verbrechen kommt, dürfen Polizisten und Polizistinnen Ihre Wohnräume sogar ohne Beschluss betreten. Verweigern Sie den Einlass, sind die Beamten und Beamtinnen befugt, sich selbst Zugang zu verschaffen.

Wann darf durchsucht werden?

Eine Durchsuchung einer Person bzw. deren Tasche zur Strafverfolgung ist gem. § 102 StPO normalerweise nur dann erlaubt, wenn dieser sich der Begehung einer Straftat verdächtig gemacht hat. Dies setzt voraus, dass hinreichende Anhaltspunkte dafürsprechen, dass dieser eine strafbare Handlung begangen hat.

Wie oft kommt es zu Hausdurchsuchung?

Im Winter (Oktober bis März) ist eine Hausdurchsuchung dagegen erst ab 6 Uhr gestattet. Eine Hausdurchsuchung am Wochenende ist zwar erlaubt, aber eher selten und nur bei Gefahr im Verzug anzutreffen.

Wann dürfen Wohnungen betreten und durchsucht werden?

Gemäß § 40 PolG NRW (Durchsuchung von Sachen) dürfen Sachen u. a. betreten und durchsucht werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sich auf/in ihr eine andere Sache befindet, die sichergestellt werden kann.

Wer zahlt Hausdurchsuchung?

Dem Vermieter einer Wohnung steht für Schäden, die im Zuge einer rechtmäßigen Durchsuchung der Wohnung im Rahmen eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens gegen den Mieter verursacht worden sind, grundsätzlich ein Anspruch aus enteignendem Eingriff zu.

Was darf die Polizei durchsuchen?

als unverdächtige Person darf die Polizei dich nur durchsuchen, wenn Tatsachen vorliegen, dass dies wahrscheinlich zur Ergreifung eines Verdächtigen oder zur Spurensicherung beiträgt.

Kann die Polizei ohne Durchsuchungsbefehl in meine Wohnung?

Sie sollte unverletzlich sein. Trotzdem gibt es Fälle, in denen die Polizei durchaus das Recht hat, Ihre Wohnung zu durchsuchen. Zunächst stellt sich die Frage, zu welchem Zweck eine Wohnungsdurchsuchung angeordnet wurde. Denn eine Hausdurchsuchung erfolgt niemals ohne Grund oder präventiv.

Wie sieht eine Hausdurchsuchung aus?

Wie läuft eine Hausdurchsuchung ab? Die Polizei steht vor der Tür und klingelt, manchmal ist auch der Staatsanwalt anwesend. Bei Drogendelikten kann auch ein Spürhund mitgeführt werden. Da eine Hausdurchsuchung nicht grundlos erfolgen wird, sollten Sie auch die Tür öffnen.

Wer darf Wohnung durchsuchen?

„Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form durchgeführt werden. “ Eine Wohnungsdurchsuchung gegen den Willen des Schuldners darf nur mit richterlicher Durchsuchungsanordnung erfolgen.

Was sind meine Rechte bei einer Hausdurchsuchung?

Eine Hausdurchsuchung greift in das verfassungsrechtlich garantierte Recht der Unverletzlichkeit der Wohnung ein. Rechtlich zulässig ist sie nur, wenn sie tatsächlich der Prävention oder der Aufklärung einer Straftat dient. Die Durchsuchung darf nur auf Anordnung der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts erfolgen.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

Die Staatsanwaltschaft ist nicht dazu verpflichtet, einen Beschuldigten förmlich über die Aufnahme von Ermittlungen zu informieren. Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren.

Wann darf die Polizei das Handy beschlagnahmen?

Aufgrund dieser Daten interessieren sich auch die Ermittlungsbehörden immer mehr für die Smartphones. Und so kann es passieren, dass ein Handy beschlagnahmt wird. Die Polizei darf das nur, wenn hierzu entweder ein gerichtlicher Beschluss vorliegt oder wenn Gefahr in Verzug ist.

Wann kommt Vorladung nach Anzeige?

U.a. kommt es auch die arbeitsmäßige Belastung an, aber auch die Bedeutung der Sache spielt eine Rolle. JuraForum.de-Tipp: Es können durchaus mehrere Wochen vergehen, bis der Beschuldigte letztlich seine Vorladung erhält!

Was braucht es für eine Hausdurchsuchung?

Damit eine Hausdurchsuchung durchgeführt werden kann, braucht es einen schriftlichen Hausdurchsuchungsbefehl, welcher der Staatsanwalt oder durch das Gericht ausstellt hat (Art. 241 StPO).
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Seine Spezialgebiete sind:
  • Wirtschaftsstrafrecht.
  • Arbeitsrecht.
  • Gesellschaftsrecht.

Was passiert wenn man die Tür für Polizei nicht öffnet?

Bei Gefahr in Verzug dürfen Polizisten reinkommen

Sie können Polizisten den Eintritt in den Wohnraum verwehren, ohne dass Sie dabei gegen das Gesetz verstoßen. Ein Beispiel: Polizisten suchen eigentlich Ihren Nachbarn auf, doch dieser öffnet nicht die Haustür des Mietshauses. Daraufhin klingeln sie bei Ihnen.

Was die Polizei darf und was nicht?

Ohne konkreten Verdacht dürfen die Beamten nur die persönlichen Daten abfragen. Alle darüber hinaus gehende Fragen muss man nicht beantworten. Eine Auswahl der kontrollierten Person anhand diskriminierender Merkmale wie der Hautfarbe ist nicht zulässig.