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Sollte Sport nach Geschlecht getrennt werden?

Gefragt von: Karl-Heinrich Zeller-Hoppe  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Ein Argument für die Trennung des Sportunterrichts nach Geschlechtern ist die bessere Vergleichbarkeit untereinander. Jungen sind meistens in sportlichen Disziplinen Mädchen überlegen. So haben Jungen härtere Konkurrenten im Sportunterricht und werden so zu besseren Leistungen angestachelt.

Sollten Mädchen und Jungs getrennt Sport machen?

Dass aber die Leistungen der Jungen und Mädchen durch eine Trennung unterschiedlich betrachtet werden, ist wohl eines der wichtigsten Argumente. Jungen haben von Natur aus einen besseren Zugang zum Sportunterricht. Werden die Klassen getrennt, so können auch die Mädchen zeigen, wie sportlich sie sind.

Sollten Mädchen und Jungen getrennt voneinander unterrichtet werden?

Ein weiterer Vorteil des getrennten Unterrichts ist, dass Jungs und Mädchen ihr Selbstbewusstsein in homogenen Gruppen besser entfalten. Das liegt daran, dass die Reaktionen des Umfelds anders sind als in heterogenen Klassen.

In welchen Bundesländern gibt es getrennten Sportunterricht?

Schulen sollen das Schamgefühl der Kinder beachten

Das Gericht begründete seine Entscheidung mit dem pädagogischen "Beurteilungsspielraum" der Schule. Tatsächlich ist getrennter Sportunterricht in Berlin sogar üblich, wie auch in Bayern und Baden-Württemberg.

Sollen Mädchen und Jungen zusammen unterrichtet werden Argumente?

Ein Argument, das häufig aufgeführt wird, wenn es darum geht, dass Jungen und Mädchen getrennt voneinander unterrichtet werden sollten, ist, dass die Jungen die Mädchen unter Druck setzen würden und deren Lernerfolge mit Mobbing quittieren würden. Sicherlich ist dies mehr oder minder häufig auch der Fall.

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Warum werden Geschlechter getrennt?

Am häufigsten wird der Begriff für die Trennung nach Geschlechtern im Schulunterricht verwendet. In sozialer und kultureller Hinsicht ist die Geschlechtertrennung Ausdruck einer Geschlechterordnung. Andere Verwendungen beziehen sich deshalb zum Beispiel auf die Geschlechterordnung in der Berufs- und Arbeitswelt.

Sollen Mädchen und Jungen in verschiedene Klassen gehen?

Vorteile vor allem für Mädchen

Und es gibt tatsächlich diverse Studien, die nachweisen, dass Mädchen in Mathematik, Physik, aber auch im Sport besser abschneiden, wenn sie getrennte Unterrichtsstunden, Mädchenklassen oder Mädchenschulen besuchen - auch langfristig.

Warum müssen Mädchen im Sport weniger leisten?

Frauen haben einen höheren Anteil an Fettgewebe und weniger Muskelmasse, auch der Stoffwechsel ist bei beiden Geschlechtern unterschiedlich. Im Leistungssport erreichen Männer im Schnitt 10 bis 20 % mehr körperliche Leistungsfähigkeit in den verschiedenen Disziplinen.

Sind Mädchen im koedukativen Sportunterricht systematisch benachteiligt?

Der Forschungsstand legt insgesamt nahe, dass der koedukative Sportunterricht in der Schule de facto stärker die sportlichen Wünsche der Jungen als die der Mädchen widerspiegelt. Grundsätzlich nehmen wir deshalb an, dass Mädchen hierdurch systematische Nachteile erfahren.

Was ist reflexive Koedukation?

Ein Sportunterricht, der geschlechterpädagogisch relevante Ziele verfolgt und auf flexible Weise organisiert ist, ist reflexiv koedukativ, wenn er eine zeitweise Trennung und Zusammenlegung der Geschlechter bei gleichzeitiger Fokussierung auf entsprechende geschlechterpädagogische Ziele gestattet.

Welchen Sport als Frau?

Sportarten wie Yoga und Gymnastik werden häufig von Frauen favorisiert, weil sie ganz einfach viel beruhigender und entspannender für Körper und Geist sind. Und nebenbei verbrennt man auch noch Kalorien und stärkt die Muskulatur – besser geht es kaum.

Wann durften Frauen Sport machen?

Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen waren, wie schon in der Antike, reine Männersache. Vier Jahre später durften Frauen im Golf und Tennis starten, 1904 im Bogenschießen, 1908 im Eiskunstlauf. Und 1912 feierten sie ihr Debüt im Schwimmen.

Wie viele Frauen machen Sport?

Umfrage in Deutschland zur Häufigkeit des Sporttreibens in der Freizeit 2021. Im Jahr 2021 trieben rund 18,6 Prozent der Frauen mehrmals in der Woche in der Freizeit Sport. Bei den Männern waren es 21,9 Prozent.

Ist eine Mädchenschule gut?

Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern fällt es Mädchen in einer gemischten Schule oft schwer herauszustechen, da die Jungs in diesen Fächern meist leistungsstärker sind. Die Schülerinnen einer Mädchenschule haben da natürlich deutlich mehr Chancen aufzufallen und bei den Lehrern zu punkten.

Warum gibt es Schulen für Mädchen?

Mädchenschulen haben eine lange Tradition in Deutschland. Sie sind damals vor allem für die „höheren Töchter“ bestimmt, die nicht mit den unteren sozialen Schichten die Schulbank drücken sollen. Die Differenz der Geschlechter bestimmt das Bildungsziel.

Warum gibt es getrennte Schulen?

Getrennte Schulen stehen für ein altes Weltbild, nach dem Frauen und Männer unterschiedliche Rollen zu erfüllen haben und sich durch grundlegend verschiedene Interessen auszeichnen. Noch immer werden unterschiedliche Schulfächer nach typisch „weiblich“ und „männlich“ unterteilt.

Warum gibt es Frauen Schach?

Die amtierende Weltmeisterin (Stand 2022) ist Ju Wenjun aus China. Weshalb Frauen bis auf die o. g. Ausnahme von Judit Polgár noch nicht in die Phalanx der schachspielenden Männer vordringen konnten, ist bislang nicht geklärt. Einerseits kann das kulturhistorische Gründe haben.

Was spricht für Koedukation?

Was aber eindeutig für die Koedukation spricht, ist, dass das Fremdbild des anderen Geschlechts in gemischten Klassen anders wirkt, da man mehr Kontakt zu dem jeweils anderen hat. Das wirkt sich auch auf das Verhalten aus, da dieses oft entspannter und lockerer wird.

Was versteht man unter Koedukation?

Der Ausdruck Koedukation (früher Coedukation, aus dem Lateinischen con = zusammen + educare = erziehen; einst oft Gemeinschaftserziehung) bezeichnet im Allgemeinen die gemeinsame Bildung von Jungen und Mädchen.

Welches Geschlecht macht mehr Sport?

Ergebnis: Männer machen mehr Sport! Als sportlich wurde in dieser Studie definiert, dass man sich mehr als 2,5 Stunden pro Woche so anstrengt, dass man ins Schwitzen oder außer Atem gerät. Fast 50 % der Männer gab an, so zu trainieren. Bei den Frauen waren es nur knapp über 40 %.

Welchen Sport machen die meisten Frauen?

Während mehr als jede zweite Frau (57 Prozent) gern Zumba, Pilates & Co. macht, sind bei den Männern dagegen Fußball, Volleyball & Co. beliebter als bei Frauen (37 Prozent versus 14 Prozent). Auch Krafttraining steht bei den Männern höher im Kurs als bei Frauen.

Sind Jungs und Mädchen gleich sportlich?

Sportliche Männer Männer sind sportlicher als Frauen

Zwei britische Studien kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Männer sind sportlicher als Frauen – und zwar in jungen wie in reifen Jahren.

Welche Sportart wurde ursprünglich nur für Frauen erfunden?

Handball war ursprünglich reine Frauensache. Als der Berliner Turnfunktionär Max Heiser im Jahr 1917 in einem offiziellen Regelwerk das Spiel „Torball“ in „Handball“ umtaufte, beschrieb er damit eine neue Sportart für Mädchen, bei der sie sich ähnlich austoben können sollten wie die Jungs beim Fußball.

Wer war die erste Frau bei den Olympischen Spielen?

Angelis: Schon 1908 durften ja die ersten deutschen Frauen an den Olympischen Spielen teilnehmen. Und da war Anna Hübler die allerallererste Olympiamedaillensiegerin im Paarlauf.

In welchem Jahr nahmen Frauen zum ersten Mal an Olympischen Spielen teil?

bis zum 31. März 1921 „Erste Olympische Frauenspiele“ in Monte Carlo gegeben. Diese „Proto-Frauenolympiade“ wurde vom International Sporting Club de Monaco organisiert; daran nahmen rund 100 Frauen aus England, Frankreich, der Schweiz und Italien teil.

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