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Soll man Rotwein Dekantieren?

Gefragt von: Herr Wolf-Dieter Köhler  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Eine rituelle Handlung ist aber tatsächlich absolut sinnvoll, besonders bei älteren Weinen mit Bodensatz: den Rotwein zu dekantieren. Rotwein dekantieren: Nieder mit dem Bodensatz! Der Begriff Dekantieren umschreibt das vorsichtige Umfüllen des Inhalts einer Flasche Rotwein in eine Karaffe, den sogenannten Dekanter.

Wann soll man Rotwein Dekantieren?

wenn es überhaupt nötig ist, sollte man zum spätmöglichsten Zeitpunkt dekantieren, unmittelbar bevor man den Wein trinkt. “ Das ist richtig, falls es sich um einen hinreichend gereiften aber noch nicht voll ausgereiften Wein handelt.

Warum sollte man Rotwein Dekantieren?

Alle Infos auf einen Blick: Dekantieren und Karaffieren

Durch den Kontakt mit dem Sauerstoff kann sich der junge Wein geschmacklich besser entfalten. Säuren, Ester und Kohlenwasserstoffmoleküle gehen Verbindungen mit dem Sauerstoff ein und machen den Wein somit zugänglicher.

Wie lange sollte ein guter Rotwein atmen?

Wie lange muss mein Wein atmen? Auch hier gibt es keine Regel, die für jeden Wein gilt. Wenn ihr einen jüngeren Wein habt, kann dieser schon mal 1 bis 2 Stunden an der Luft stehen, zum Beispiel in einer Karaffe oder auch im Glas.

Wie dekantiert man einen Rotwein?

Alte Weine: dekantieren

Ältere, extraktreiche Weine werden dekantiert, um sie vom Bodensatz (Depot oder Weinstein) zu befreien. Dabei wird der Wein vorsichtig von der Flasche in eine schlanke, hohe Karaffe umgefüllt. Diese Form der Karaffe ist wichtig, damit der Wein nicht zu stark mit Sauerstoff in Kontakt kommt.

Wein dekantieren - aber richtig | BR24

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Ist Dekantieren sinnvoll?

Darüber, ob man einen Wein dekantieren soll, wird in der Weinwelt gestritten. Oftmals gibt es divergierende Meinungen darüber, ob dieser Vorgang sinnvoll ist. Es ist tatsächlich so, dass das Dekantieren bei vielen Weinen keine Auswirkungen hat und demnach nichts bringt.

Was ist der Unterschied zwischen Karaffieren und Dekantieren?

Wenn Wein aus der Flasche vorsichtig in ein bauchiges Gefäß umgefüllt wird, um ihn zu belüften, sprechen die meisten Menschen vom Dekantieren. „Ganz richtig ist das nicht. Der korrekte Fachbegriff für das geschickte Umfüllen lautet Karaffieren“, erklärt Peer Holm.

Warum muss Rotwein lüften?

Das Atmen eines Weins ist der Vorgang, bei dem Wein vor dem Servieren einige Zeit der Luft ausgesetzt wird. Durch den Sauerstoffkontakt kann man sowohl Aromen mildern als auch zusätzliche Aromen freisetzen.

Was passiert wenn man Wein an der Luft stehen lässt?

Sauerstoff bindet sich im Wein an:

Farbstoffe (Anthocyane) Weinaromen (Kohlenwasserstoffe) Tannine. Alkohol, verändert Ethanol zu Ethanal und das wiederum braucht dann das haltbar machende Schwefeldioxid auf.

Welchen Rotwein atmen lassen?

Auch Weine, die im Holzfass ausgebaut wurden, sollten etwas Zeit zum Atmen bekommen. Älteren Rotweinen kann der Kontakt mit Sauerstoff hingegen sogar schaden. Denn je älter ein Rotwein ist, desto schneller kann er oxidieren und wird so ungenießbar.

Wie dekantiert man Wein richtig?

Anleitung: So funktioniert das Wein dekantieren

Beim Öffnen der Flasche entfernen Sie zunächst vorsichtig die Kapsel und den Korken. Danach wird die Flasche – klassisch – beim Ausgießen und Umfüllen über eine Lichtquelle – oft eine Kerze – gehalten. So sehen Sie das Depot rechtzeitig und gießen es nicht mit aus.

Wie serviert man einen Rotwein?

Je wärmer der Rotwein serviert wird, desto besser kann er sein Aroma entfalten und der edle Geschmack kommt noch besser zur Geltung. Zu warm darf die Trinktemperatur jedoch keinesfalls sein. Die optimale Trinktemperatur für die meisten Rotweine liegt zwischen 15 und 18 Grad.

Wann ist ein Rotwein schlecht?

Bei dreiviertel der Flasche ist Weißwein und Rosé noch 3-5 Tage haltbar und Rotwein noch bis zu 7 Tage. Ist noch die Hälfte übrig, sind es 4-5 Tage beim Rotwein und 2-3 Tage für Weißwein und Rosé.

Wie schnell oxidiert Rotwein?

Bereits geöffneter Wein ist in besonderem Maß Sauerstoff ausgesetzt und kann schon nach einigen Tagen an Aroma, Geschmack und Farbe verlieren. Lagern Sie geöffneten Wein deshalb im Kühlschrank und verbrauchen Sie ihn schnellstmöglich.

Wie schmeckt ein guter alter Wein?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich ein gereifter Wein sowohl aromatisch als auch in seiner Farbe von einem jungen Wein unterscheidet. Aromen, die vormals an frische Früchte erinnert haben, wirken bei einem älteren Wein eher wie getrocknete Früchte.

Was passiert wenn Rotwein atmet?

„Atmen“ muss lange gereifter Wein ebenfalls nicht. Im Gegenteil: Durch den plötzlichen Kontakt mit dem Sauerstoff in der Luft kann der Wein oxidieren oder "umkippen". Je älter der Rebensaft ist, desto schneller läuft diese chemische Reaktion ab. Alter Wein sollte daher möglichst direkt nach dem Öffnen getrunken werden.

Wird Wein besser wenn er älter wird?

Fast auf magische Art hält sich die Meinung, Wein werde mit zunehmendem Alter besser. Dabei wissen wir: Nur etwa 10% der Rotweine und höchstens 5% der Weissweine schmecken nach fünf Jahren besser als im ersten Jahr nach der Flaschenfüllung. Und höchstens 1% aller Weine entfalten sich über noch längere Zeit vorteilhaft.

Wie wird Rotwein getrunken?

Eine Faustregel, die jedem bekannt ist: Weißwein trinkt man kalt und Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur.

Wie benutzt man einen Dekanter?

In der Fachsprache bedeutet Dekantieren einen Wein von Feststoffen zu trennen. Bei einigen alten, gereiften Weinen bildet sich ein Bodensatz, auch Depot genannt. Wenn man den Wein vorsichtig in einen Dekanter gießt, bleiben die Feststoffe in der Flasche.

Warum ein Dekanter?

Es gibt dafür zwei unterschiedliche Gründe: Erstens, den Wein vom Depot zu trennen, also von den Ablagerungen, die sich in der Flasche gesammelt haben und die man ungerne im Glas haben möchte. Und zweitens, ihn in Kontakt mit Sauerstoff zu bringen, ihn „atmen“ zu lassen.

Welcher Wein wird belüftet?

Belüftet werden können sowohl Rot- als auch Weißweine. Gleiches gilt auch für das Dekantieren.

Welche Weine haben wenig Tannin?

Während Sorten wie Cabernet Sauvignon oder Tempranillo einen eher höheren Anteil haben, zählen die Rebsorten Pinot Noir (Spätburgunder) und Trollinger zu den tanninarmen Sorten. Zudem können Tannine auch aus Eichenfässern (Barrique) auf den Wein übertragen werden.

Kann man Rotwein nach 2 Wochen noch trinken?

Als Daumenregel gilt: Angebrochener Rotwein lässt sich 2 bis 7 Tage lagern, während Weißwein nur 1 bis 5 Tage nach dem Öffnen genießbar bleibt. Rosé sollte innerhalb von 2 bis 6 Tagen nach dem Entkorken getrunken werden. Der Charakter eines Weines bestimmt dabei sein Potenzial zur Lagerung mit.

Kann man Wein von 1975 noch trinken?

Ein weitverbreitetes Vorurteil besagt, dass Weine mit dem Alter immer besser werden. Dem ist nur in Ausnahmefällen so. «Grosszügig geschätzt schmecken etwa 10 Prozent aller Rotweine und 5 Prozent aller Weissweine nach fünf Jahren angenehmer und interessanter als im ersten Jahr.

Was macht man mit alten Weinen?

Was sich mit altem Wein alles machen lässt:
  1. Kochen Sie damit. ...
  2. Backen Sie damit. ...
  3. Trockenfrüchte rehydrieren. ...
  4. Machen Sie Sangria. ...
  5. Machen Sie Glühwein. ...
  6. Machen Sie Essig daraus. ...
  7. Bauen Sie eine Fruchtfliegenfalle.