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Sind Nichten und Neffen gesetzliche Erben?

Gefragt von: Bernhard Winkler  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Sie sind nur erbberechtigt, wenn sie testamentarisch bedacht sind oder wenn kein näherer Verwandter existiert und sie im Rahmen der gesetzlichen Erbfolge die nächsten Verwandten sind. Einen Pflichtteilsanspruch können Nichten und Neffen also ebenfalls nicht geltend machen.

Wer erbt bei kinderloser Nichte?

Dieser Grundsatz sorgt dafür, dass in der Regel zunächst Kinder und der Ehegatte erben. Sollten diese nicht (mehr) vorhanden sein, erben die Eltern des Erblassers. Sollten diese nicht mehr leben, erben die Geschwister und deren Abkömmlinge des Erblassers.

Welchen Anteil Erben Nichten und Neffen?

Ordnung, hier die Eltern und die Schwester, bereits verstorben, so erben die verbleibenden Erben der 2. Ordnung. Hier erhalten also die Nichte und der Neffe jeweils 50% des Erbes.

Wie viel darf ich als Nichte Erben?

Freibetrag für Nichten und Neffen ist 20.000 Euro

Als Nichte oder Neffe, egal ob angeheiratet oder nicht, hat man aktuell 20.000 Euro Freibetrag. Dies ist nicht viel. Allein schon als eingetragener Lebenspartner beträgt der Freibetrag 500.000 Euro.

Wie hoch ist der Pflichtteil bei Nichten?

Entferntere Verwandte können im deutschen Erbrecht keinen Pflichtteil vom Erbe geltend machen! Keinen Anspruch auf einen Pflichtteil haben demnach Geschwister, Nichten, Neffen, Cousinen, Cousins, Tanten oder Onkel.

Wer erbt, wenn es kein Testament gibt? Gesetzliche Erbfolge im Überblick

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Haben Nichten und Neffen Anspruch auf Pflichtteil?

Sie sind nur erbberechtigt, wenn sie testamentarisch bedacht sind oder wenn kein näherer Verwandter existiert und sie im Rahmen der gesetzlichen Erbfolge die nächsten Verwandten sind. Einen Pflichtteilsanspruch können Nichten und Neffen also ebenfalls nicht geltend machen.

Wer erbt bei kinderloser Tante?

Da kein Erbe erster Ordnung vorhanden ist – der Erblasser hatte keine Kinder –, erben die Erben zweiter Ordnung. Dazu gehören die Eltern und die Geschwister (§ 1925 Abs. 1 BGB). Die Eltern des Erblassers erben nach Linien: Die eine Hälfte des Nachlasses fällt an die Linie der Mutter, die andere an die Linie des Vaters.

Was dürfen Neffen Erben?

Enkel und Urenkel haben einen Freibetrag von 100.000 Euro. Für alle weiteren Erben, also etwa Geschwister, Nichten, Neffen, Onkel Tanten oder Freunde gilt ein Freibetrag von jeweils 20.000 Euro.

Was Erbe ich als Neffe?

Da sie vor dem Erblasser gestorben ist, erben an ihrer Stelle ihre beide Söhne (die Neffen 1 und 2) diese Hälfte des Nachlasses. Jeder Neffe bekommt von der Hälfte die Hälfte also ein Viertel. Der Mann der Schwester (der Schwager) erbt nicht.

Kann der Neffe ein Testament anfechten?

Sieht das Testament zum Beispiel die Erbeinsetzung eines familienfremden Dritten vor, dann kann jedermann aus dem Kreis der gesetzlichen Erben die Anfechtung erklären. Geht die Anfechtung durch und wird das Testament auf diesem Weg unwirksam, dann profitieren die gesetzlichen Erben von diesem Umstand.

Wer sind Erben der 3 Ordnung?

§ 1926 Gesetzliche Erben dritter Ordnung. (1) Gesetzliche Erben der dritten Ordnung sind die Großeltern des Erblassers und deren Abkömmlinge. (2) Leben zur Zeit des Erbfalls die Großeltern, so erben sie allein und zu gleichen Teilen.

Wie sieht die gesetzliche Erbfolge aus?

Gesetzliche Erben der ersten Ordnung, also Kinder, Enkel, Urenkel, erben folgendermaßen: Der Nachlass geht zu gleichen Teilen an die Kinder. Ist eines der Kinder bereits vor dem Erblasser verstorben, geht dessen Erbteil wiederum zu gleichen Teilen auf dessen Kinder (also Enkel des Erblassers) über.

Wer erbt wieviel ohne Testament?

Die Ehefrau erbt 50 Prozent der Hinterlassenschaft. Das noch lebende Kind des Erblassers erbt die Hälfte der verbleibenden 50 Prozent, also 25 Prozent. Dessen Kinder erhalten nichts. Die verbleibenden 25 Prozent gehen an die beiden Enkel des Erblassers, die an die Stelle ihres verstorbenen Elternteils treten.

Wer erbt wenn die Nichte stirbt?

Gem. § 1925 BGB sind gesetzliche Erben der zweiten Ordnung die Eltern des Erblassers und deren Abkömmlinge.

Wer erbt wenn der kinderlose Bruder stirbt?

Als ein kinderloser lediger Erblasser stirbt, sind die Eltern und ein Bruder bereits verstorben. Als Erben kommen infrage die Schwester mit ihren Kindern und die beiden Kinder des Bruders (ein Neffe und eine Nichte).

Kann man Nichten und Neffen enterben?

Grundsätzlich gilt: Hat eine Person aufgrund der gesetzlichen Erbfolge das Recht, Sie zu beerben, dann können Sie sie auch enterben. Dazu gehören: Erben erster Ordnung: Kinder, Enkelkinder. Erben zweiter Ordnung: Eltern, Geschwister, Nichten und Neffen.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Wann meldet sich das Nachlassgericht ohne Testament?

Hat der Verstorbene kein Testament oder ähnliches hinterlassen, entsteht kein Verfahren bei Gericht. Das Nachlassgericht tritt hier weder in Erscheinung, noch meldet es sich bei den Beteiligten. Es ist Aufgabe d. Erben, die Erbmasse zu verteilen und bei Banken u.

Wer gehört zu den gesetzlichen Erben?

Deutschland. Die gesetzliche Erbfolge ist in den § 1924 bis § 1936 BGB geregelt. Als gesetzliche Erben kommen vorrangig die Verwandten und der überlebende Ehegatte oder Lebenspartner in Betracht. Nicht erbberechtigt sind Verschwägerte.

Wann tritt die gesetzliche Erbfolge ein?

Die gesetzliche Erbfolge tritt ein, wenn der Erblasser/ die Erblasserin kein Testament oder Erbvertrag hinterlassen hat. Entsprechend sind bei der gesetzlichen Erbfolge die Verwandten und der überlebende Ehe- bzw. LebenspartnerIn berücksichtigt.

Wer erbt ohne Testament unverheiratet?

Gesetzliche Erbfolge bei unverheirateten Paaren mit Kindern

Unverheiratete Eltern, die ohne letztwillige Verfügung sterben, werden kraft Gesetzes von ihrem Kind oder ihren Kindern zu gleichen Teilen beerbt. Dabei spielt es heute keine Rolle mehr, ob es sich um eheliche oder uneheliche Kinder handelt.

Haben Erben dritter Ordnung einen Pflichtteilsanspruch?

Wird ein Abkömmling, die Eltern oder der Ehegatte des Erblassers, der im Falle der gesetzlichen Erbfolge Erbe geworden wäre, durch Testament oder Erbvertrag von der Erbfolge ausgeschlossen, so erhält er den Pflichtteil. Der Pflichtteil besteht in der Hälfte des Wertes des gesetzlichen Erbteils, § 2303 BGB.

Kann ein handschriftliches Testament angefochten werden?

Verschreibt sich der Erbe z.B. bei der Verfassung eines handschriftlichen Testaments oder begünstigt er seine "gesetzlichen" Erben und irrt dabei über die gesetzliche Erbfolge, kann dies im Erbfall die Möglichkeit der Anfechtung des Testaments eröffnen.

Wann gilt ein Testament nicht?

Wann ist ein Testament ungültig: Formfehler

Häufig ist der Letzte Wille entweder nicht handschriftlich verfasst oder nicht unterschrieben. Paragraph 2247 BGB spricht von dem eigenhändigen Testament. Sind die Formvorschriften vom Testator nicht eingehalten, hat dies automatisch die Ungültigkeit des Testaments zu Folge.