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Sind Künstler Rentenversicherungspflichtig?

Gefragt von: Natalie Barth  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Mit der Künstlersozialversicherung sind seit 1983 die selbständigen Künstler und Publizisten in den Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung einbezogen. Es gilt hier die Besonderheit, dass Künstler und Publizisten nur die Hälfte ihrer Beiträge selbst tragen müssen.

Sind Künstler pflichtversichert?

Selbstständige Künstler sind gesetzlich verpflichtet, sich über die KSK zu versichern. Wenn Du Mitglied der KSK bist, zahlst Du nur 50 Prozent der Beiträge zu Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung selbst – ähnlich wie ein Arbeitnehmer. Die Beiträge orientieren sich am vorab geschätzten Jahreseinkommen.

Sind Künstler sozialversicherungspflichtig?

Die selbständigen Künstler und Publizisten tragen wie abhängig beschäftigte Arbeitnehmer die Hälfte ihrer Sozialversicherungsbeiträge. Die andere Beitragshälfte wird durch einen Bundeszuschuss und durch die Künstlersozialabgabe der Unternehmen, die künstlerische und publizistische Leistungen verwerten, finanziert.

Wie hoch ist die Rente aus der Künstlersozialkasse?

Für 1.000 Euro Beiträge, die KSK -Versicherte in die Rentenkasse einzahlen, winkt ihnen – nach dem derzeitigen aktuellen Rentenwert (West) – eine Jahresrente von 108,81 Euro. Herkömmliche private Rentenversicherungen erreichen nur etwa 40 Prozent dieses Wertes.

Wann sind Künstler und Publizisten in der GKV versicherungspflichtig?

100. Die Krankenversicherungspflicht der Künstler und Publizisten setzt voraus, dass eine selbständige künstlerische oder publizistische Tätigkeit erwerbsmäßig und nicht nur vorübergehend ausgeübt wird.

Die Vorteile der Künstlersozialkasse: bis 4.400 € gespart, jedes Jahr

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Ist man in der KSK freiwillig oder pflichtversichert?

Die Künstlersozialversicherung ist eine Pflichtversicherung. Der Zeitpunkt, ab dem die Versicherungspflicht beginnt, hängt vom Termin der Aufnahme der selbständigen Tätigkeit und vom Datum der Meldung bei der Künstlersozialkasse (KSK) ab.

Wann fliege ich aus der KSK?

Eine Befreiung von der Krankenversicherungspflicht ist im Jahr 2022 möglich, wenn die Gesamteinkünfte aus der selbständigen künstlerischen / publizistischen Tätigkeit (siehe Arbeitseinkommen, PDF, 171 KB) in der Zeit vom 01.01.2019 bis 31.12.2021 mehr als 187.650 € betragen haben.

Was kostet die KSK im Monat?

Daraus ergibt sich nach kaufmännischer Rundung ab dem Januar des Folgejahres ein monatlicher KSK-Beitrag in Höhe von €453,13 für Ihre Künstlersozialversicherung.

Wie kommt man aus der Künstlersozialkasse raus?

Man kann sich bei der KSK bei entsprechend hohem Einkommen von der Krankenversicherungspflicht befreien lassen: Dafür muss das Arbeitseinkommen in drei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren die Bemessungsgrenze (52.200 €) übersteigen.

Für wen lohnt sich die KSK?

Die Vorteile der Künstlersozialkasse für Freiberufler

Zuschüsse: Dank des 50-prozentigen Beitragszuschusses der Künstlersozialkasse müssen freischaffende Künstler nicht mehr als reguläre Arbeitnehmer in die Sozialversicherung einzahlen.

Welche Berufe fallen unter die Künstlersozialabgabe?

Wer ist abgabepflichtig
  • Verlage (Buchverlage, Presseverlage etc.)
  • Presseagenturen und Bilderdienste.
  • Theater, Orchester, Chöre.
  • Theater-, Konzert- und Gastspieldirektionen, sowie sonstige Veranstalter, z. ...
  • Rundfunk- und Fernsehen.
  • Hersteller von bespielten Bild- und Tonträgern.
  • Galerien, Kunsthändler.

Was muss bei der Künstlersozialkasse gemeldet werden?

An Künstler gezahlte Entgelte bis 31.

März des Folgejahres sämtliche an selbstständige Künstler/Publizisten geleisteten Entgelte des Vorjahres (Summe der beitragspflichtigen Entgelte) an die KSK melden. Die Meldung für das Jahr 2021 muss also bis zum 31. März 2022 erfolgen.

Wer gilt als Künstler?

Künstler ist, wer Musik, darstellende oder bildende Kunst schafft, ausübt oder lehrt. Publizist ist, wer als Schriftsteller, Journalist oder in ähnlicher Weise wie ein Schriftsteller oder Journalist tätig ist. Auch wer Publizistik lehrt, fällt unter den Schutz des KSVG.

Wann bin ich freischaffender Künstler?

Unter Freischaffenden versteht man diejenigen, die in selbständiger Leistung Werke produzieren, ohne dass sie in einem abhängigen Arbeitsverhältnis stehen.

Was passiert wenn man sich nicht bei der KSK meldet?

Bußgelder bei unterlassener Meldung oder Abgabe

Sie kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Kommen Unternehmen ihrer Meldepflicht nicht nach und wird die Abgabepflicht im Rahmen einer Betriebsprüfung festgestellt, müssen sie die zu zahlenden Beiträge für die vergangenen fünf Jahre nachentrichten.

Kann man aus der KSK austreten?

Man kann der KSK also nicht durch einen einfachen Brief mitteilen, dass man »austreten« will. Wer einmal als Versicherungspflichtig bei der KSK gemeldet ist, bleibt es auch, solange er eine selbständige künstlerische Tätigkeit ausübt. Auch, wenn das Einkommen steigt.

Wie hoch ist das Mindesteinkommen bei der KSK?

Die Versicherungspflicht nach dem KSVG bleibt nur bestehen, solange das Arbeitseinkommen nicht mehr als zweimal innerhalb von sechs Kalenderjahren die Grenze von 3.900 Euro im Jahr unterschreitet.

Wie hoch ist die Künstlersozialabgabe 2022?

Wie hoch sind die Beitragssätze bei der TK? Im Jahr 2022 beträgt der allgemeine Beitragssatz für Ihre Arbeitnehmer 14,6 Prozent und der ermäßigte Beitragssatz 14,0 Prozent. Der TK-Zusatzbeitragssatz liegt bei 1,2 Prozent.

Welche Honorare sind KSK pflichtig?

Wer Honorare für freie Mitarbeit zahlt, muss dafür Künstlersozialabgabe zahlen, wenn die Honorare für eine publizistische oder künstlerische Mitarbeit gezahlt werden. Derzeit müssen 5,1 Prozent gezahlt werden. Die Abgabe darf nicht vom Honorar abgezogen werden, sondern wird separat davon berechnet.

Sind Künstler Arbeitslosenversichert?

In der Arbeitslosenversicherung sind selbstständige Künstler/Publizisten nicht versicherungspflichtig, da es sich nicht um unselbstständig Beschäftigte handelt.

Ist die Künstlersozialkasse gut?

Ein klarer finanzieller Vorteil ist dabei, dass die Künstlersozialkasse die Hälfte Ihrer Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung trägt – obwohl Sie selbständig sind! Das heißt: Als KSK-Mitglied sparen Sie 50% der Beiträge zur Sozialversicherung (Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung).

Wer bekommt Geld aus der Künstlersozialkasse?

Für selbständige Künstler und Publizisten, die nach dem KSVG pflichtversichert sind, besteht gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse im Falle der Arbeitsunfähigkeit ein Anspruch auf Krankengeldzahlung ab der 7. Woche der Arbeitsunfähigkeit.

Wie oft prüft die KSK?

Januar 2015 wurden die Prüfungen drastisch verschärft: Bei Unternehmen, die bereits bei der Künstlersozialkasse (KSK) erfasst sind, und Arbeitgebern mit mehr als 19 Beschäftigten findet die Betriebsprüfung nun zwingend mindestens alle vier Jahre statt. Die übrigen Unternehmen werden im Schnitt alle zehn Jahre geprüft.

Wie oft wird man von der KSK geprüft?

Die Künstlersozialkasse ist durch den Gesetzgeber verpflichtet, bei jährlich etwa 10.000 Versicherten stichprobenartig eine KSK-Prüfung durchzuführen.

Welche Berufe können in die KSK?

  • Musik. M01 Komponist. M02 Texter, Librettist. ...
  • Darstellende Kunst. D01 Ballett-Tänzer/-Meister. D02 Schauspieler, Kabarettist, Sprecher. ...
  • Bildende Kunst / Design. B01 Bildhauer. B02 experimenteller Künstler, Objektemacher. ...
  • Wort. W01 Schriftsteller, Dichter. W02 Autor für Bühne, Film, Funk und Fernsehen.