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Sind Abschlagszahlungen verbindlich?

Gefragt von: Meinhard Weiss  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Wie wird die Abschlagszahlung bilanziert? Erhaltene Akontozahlungen können die leistenden Unternehmen als Verbindlichkeit (gemäß §266 Abs. 3 C HGB) oder – falls es sich bei der auf dem Rechnungsdokument ausgewiesenen Position um eine erbrachte Teilleistung handelt – als „Vorräte an unfertigen Bauleistungen“ verbuchen.

Ist eine Abschlagszahlung rechtens?

Auftragnehmer dürfen grundsätzlich eine Abschlagszahlung verlangen für eine vertragsgemäße Leistung, das sagt Paragraf 632 a Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Sie sind dazu auch dann berechtigt, wenn sie dies nicht ausdrücklich mit dem Kunden vorher vereinbart haben.

Was ist bei Abschlagszahlungen zu beachten?

Klassischerweise werden in Abschlagszahlungen einzelne Leistungen, die bereits erbracht wurden, abgerechnet. Wichtig ist, dass Abschlagszahlungen erst dann beglichen werden müssen, wenn die Leistungen wie vereinbart getätigt wurden. Laut BGB sind Abschlagszahlungen kein Muss.

Wann dürfen Abschlagszahlungen sein?

Hat ein Handwerker einen größeren Auftrag zu erfüllen, kann er von seinem Kunden statt einer großen Abschlussrechnung auch die Bezahlung nach einzelnen Teilleistungen verlangen. Dazu kann er sogenannte Abschlagszahlungen vereinbaren.

Ist eine Abschlagszahlung eine Vorauszahlung?

Als Abschlagszahlungen werden in der Wirtschaft Teilzahlungen bezeichnet, die für eine Leistung an Handwerker, Dienstleister oder Händler geleistet werden. Wird die Akontozahlung für Gehälter verwendet, wird auch von „Vorschuss“ gesprochen.

Was genau ist eine Abschlagszahlung?

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Was ist der Unterschied zwischen Anzahlung und Abschlagszahlung?

Hinweis: Nicht zu verwechseln ist die Abschlagszahlung mit der „Anzahlung‟. Letztere wird vor dem Erbringen einer Leistung getätigt, z.B. zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Die Abschlagszahlung findet dagegen erst dann statt, wenn eine Teilleistung erbracht wurde.

Wieso Abschlagszahlung?

Eine Abschlagszahlung ist eine Zahlung auf bereits verdienten, aber noch nicht abgerechneten Arbeitslohn (Arbeitsentgelt). Abschlagszahlungen können bei schwankenden Bezügen (besonders bei Leistungslohn) oder bei später Lohnabrechnung vereinbart werden.

Wann und in welcher Höhe kann der Auftragnehmer Abschlagszahlungen verlangen?

Auftragnehmer kann Abschlagszahlungen fordern

Nach § 632 a Abs. 1 S. 1 BGB gilt folgendes: Der Unternehmer kann von dem Besteller eine Abschlagszahlung in Höhe des Wertes der von ihm erbrachten und nach dem Vertrag geschuldeten Leistungen verlangen.

Wann ist eine Abschlagszahlung nach BGB fällig?

Wann wird die Abschlagszahlung gemäß BGB fällig? Hat der Bauunternehmer in einer Aufstellung nachgewiesen, dass und welche Leistungen erbracht wurden, und sind die Voraussetzungen gemäß § 632a BGB erfüllt, wird der Anspruch auf Abschlagszahlung sofort fällig.

Wie viel Abschlagsrechnung?

Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften, wie hoch die Teilrechnungen sein dürfen oder wie viele Zahlungen gemacht werden können. Um welche Art und Höhe es sich bei der Abschlagsrechnung handelt, wird meist von Unternehmer und Kunde vereinbart.

Wann sind Abschlagszahlungen vom Kunden spätestens zu bezahlen?

Fällig ist eine Abschlagsrechnung normalerweise sofort, sobald diese samt einer Aufstellung über die erbrachten Leistungen (für die der Abschlag zu zahlen ist) den Auftraggeber erreicht. Nach wie vor wird gemäß § 641 Abs.

Wie detailliert muss eine Abschlagsrechnung sein?

Ihre Angaben: Name, Firma und Anschrift. Angaben des Rechnungsempfängers: Name, Firma und Anschrift (Rechnungsadresse) Datum der Abschlagsrechnung. Lieferzeitraum: Der Zeitraum oder Zeitpunkt, zu dem die Leistung erbracht wurde, die Sie nun abrechnen, muss ebenfalls auf der Rechnung genannt werden.

Kann ein Handwerker Vorkasse verlangen?

Warum nicht einfach Kunden bei Vertragsabschluss zur Kasse bitten und eine Vorauszahlung vereinbaren? „Das ist rechtlich schwer abzusichern“, betont der Rechtsanwalt. Denn nach § 641 BGB sind Handwerker generell vorleistungspflichtig und dürfen erst nach geleisteter Arbeit Abschlagszahlungen verlangen.

Wann muss ich einen Handwerker bezahlen?

Die Fälligkeit tritt spätestens 30 Tage nach Zugang der Schlussrechnung beim Auftraggeber ein, unabhängig davon, ob eine Prüfung durch den Auftraggeber stattgefunden hat. Anderes gilt dann, wenn der Auftraggeber berechtigt innerhalb von 30 Tagen die fehlende Prüfbarkeit der Rechnung rügt.

Sind Anzahlungen bei Handwerkern üblich?

Im Handwerk sind Anzahlungen nicht üblich. Hier gilt das Prinzip des Werkvertrags, bei dem der Hersteller, also der Handwerker, ein Pfandrecht an seiner Leistung hat - ohne Bezahlung braucht er die Ware nicht herauszugeben.

Wie funktioniert Abschlagszahlung?

Der Abschlag wird aus dem voraussichtlichen Jahresverbrauch für Strom oder Erdgas und den aktuellen Energiekosten berechnet. Als Maßstab verwendet man den letztjährigen Verbrauch. Die geschätzten Kosten für ein Jahr werden in der Regel durch zwölf Abschläge geteilt, die als monatliche Teilzahlung geleistet wird.

Wie lange dauert eine Abschlagszahlung?

Beispiel: Aufgrund stark schwankender Bezüge vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dass der Arbeitnehmer jeweils am Monatsende eine Abschlagszahlung erhält, die endgültige Abrechnung aber erst immer am 20. des Folgemonats erfolgt.

Ist eine Abschlagsrechnung eine Anzahlungsrechnung?

Eine Abschlagsrechnung (auch Anzahlungsrechnung oder Akontorechnung genannt) wird pauschal vor Erbringung der eigentlichen Leistung erstellt. Dies ist der Fall, wenn die vereinbarte Leistung noch nicht oder zu einem nicht konkret abrechenbaren Anteil erbracht wurde.

Wann ist Vorkasse erlaubt?

Wann kann Ich mit Vorkasse bezahlen? Sobald Vorkasse vertraglich vereinbart wurde oder die Zahlungsvariante in einem Onlineshop angeboten wird, kann man mit Vorkasse bezahlen. In allen anderen Fällen sollte die Zahlung Zug um Zug stattfinden - also klassisch im Austausch Geld gegen Ware.

Ist Vorauszahlung üblich?

Vorschüsse sind vor allem bei Freiberuflern üblich

Nach § 17 BRAGO ist der Anwalt berechtigt, für seine bereits entstandenen und aller Voraussicht nach entstehenden Gebühren und Auslagen einen „angemessenen“ Vorschuss von Ihnen als Mandanten einzufordern. Einen weiteren Fall regelt das Gesetz in § 669 BGB.

Wie hoch darf die Anzahlung sein?

Für Ihre Branche (Dienstleistungsbrache) mit einem eher geringen Vorfinanzierungsbedarf sind Anzahlungen in der Höhe von 10 bis 30% durchweg verkehrsüblich. Grundsätzlich können Sie aber - wie bereits Eingangs ausgeführt - die Höhe der Anzahlung frei bestimmen.

Wann ist eine Abschlagsrechnung eine Abschlagsrechnung?

Bei einer Teilrechnung wurde bereits eine (Teil-) Leistung an den Kunden erbracht, die in Rechnung gestellt wird. Im Unterschied dazu wird bei der Abschlagsrechnung ein Teilbetrag in Rechnung gestellt, obwohl noch keine Leistung erbracht wurde.

Ist eine Abschlagsrechnung Umsatz?

Die einzelnen Abschlagsrechnungen fließen generell nicht mit in die Umsatzstatistik ein. Der Umsatz ist erst mit Erstellung der Schlussrechnung, und zwar in voller Höhe zum Datum der Schlussrechnung sichtbar.

Wann sind Abschlagszahlungen zu versteuern?

Die Umsatzsteuer entsteht bereits mit Ablauf des Monats der Vereinnahmung. Im Zeitpunkt der späteren Lieferung entsteht die restliche Umsatzsteuer. Fordert der Unternehmer Abschlagszahlungen/Anzahlungen an und erhält er diese nur teilweise, ist nur der vereinnahmte Teil zu besteuern.

Was kommt nach einer Abschlagsrechnung?

Das Rechnungsdokument, mit man solche Teilzahlungen abrechnet, wird üblicherweise als Abschlagsrechnung bezeichnet. Am Ende gibt es dann eine Schlussrechnung.