Zum Inhalt springen

Können herzgeräusche auch harmlos sein?

Gefragt von: Wiltrud Behrendt  |  Letzte Aktualisierung: 16. März 2023
sternezahl: 4.7/5 (20 sternebewertungen)

Harmlose Herzgeräusche können sowohl bei ganz kleinen Kindern als auch bei Jugendlichen auftreten und auch wieder verschwinden. Sie haben keine Bedeutung und werden als akzidentell oder auch funktionell bezeichnet. Die genaue Ursache ist unbekannt.

Können Herzgeräusche harmlos sein?

Funktionelle Herzgeräusche sind harmlos und kein Anzeichen einer Krankheit, weshalb diese nicht behandelt werden müssen. Sie kommen häufig bei Kindern und Jugendlichen vor und können bei hohem Fieber, in der Schwangerschaft oder beim Sport auftreten.

Was kann ein Herzgeräusch bedeuten?

Wie kommt es zu Herzgeräuschen? Wenn Blut das Herz ungehindert durchströmt, fließt es ruhig und gleichmäßig. Wenn die Blutzirkulation auf ein Hindernis stößt, wie zum Beispiel eine Verengung oder ein Leck einer Herzklappe, entstehen Wirbelströme – wie in einer Stromschnelle – und verursachen Geräusche.

Wie schlimm sind Herzgeräusche?

Ein systolisches Herzgeräusch kann insbesondere bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und bei Aufregung oder nach Anstrengung völlig normal sein. Es heißt dann auch akzidentelles Herzgeräusch. Akzidentelle Herzgeräusche treten insbesondere bei Kindern häufig auf und sind ohne Krankheitswert.

Was kann der Arzt durch Abhören der Herzgeräusche feststellen?

Eine Herzklappenerkrankung verursacht ein charakteristisches Herzgeräusch, dass ein Arzt bereits durch das Abhören mit dem Stethoskop erkennen kann. Auf dieser Basis kann der Arzt eine erste Verdachtsdiagnose treffen.

Das Herz mit seinen Herztoenen und Herzgeraeuschen

18 verwandte Fragen gefunden

Können Herzgeräusche wieder verschwinden?

Harmlose Herzgeräusche können sowohl bei ganz kleinen Kindern als auch bei Jugendlichen auftreten und auch wieder verschwinden. Sie haben keine Bedeutung und werden als akzidentell oder auch funktionell bezeichnet. Die genaue Ursache ist unbekannt.

Wie aussagekräftig ist ein herzultraschall?

Sie liefert wertvolle Informationen über die Herzfunktion und eventuelle Defekte. Herzmuskelerkrankungen, Entzündungen, Blutgerinnsel und eine Herzschwäche lassen sich mithilfe eines Herzechos ebenfalls erkennen. Grundsätzlich ist die Durchführung eines Herzultraschalls für die Patienten risikoarm und schmerzfrei.

Was kann Herzgeräusche verursachen?

Herztöne sind physiologische (normale) Schallerscheinungen, die durch die Bewegungen des Herzens entstehen, während Herzgeräusche auf ein Krankheitsbild hinweisen können. Herzgeräusche können durch Defekte der Herzklappen (Herzklappenfehler) oder Stenosen (Verengung) der Blutgefäße (Strömungsgeräusche) verursacht sein.

Was bedeutet Herznebengeräusch?

Ein Herzgeräusch ist ein bei der Auskultation des Herzens hörbares Herzgeräusch zwischen den Herztönen infolge von Turbulenzen im Blutstrom. Zu den Ursachen gehören z.B. Herzklappenfehler. Diese Geräusche können auch bei Herzgesunden auftreten. Ein Herzgeräusch wird in jedem Fall medizinisch abgeklärt.

Was ist der schlimmste Herzfehler?

Der schwerste dieser Herzfehler ist das sogenannte hypoplastische Linksherzsyndrom (abgekürzt HLHS), bei dem die linke Herzkammer unterentwickelt ist. Diese versorgt normalerweise den Körper mit Blut, während die rechte für die Lunge zuständig ist.

Welche Herzgeräusche gibt es?

Je nach dem zeitlichen Auftreten des Herzgeräusches innerhalb des Herzzyklus werden systolische, diastolische, systolisch-diastolische und kontinuierliche Herzgeräusche unterschieden.

Wie macht sich ein Herzklappenfehler bemerkbar?

Wie äußert sich ein Herzklappenfehler? Je nach betroffener Herzklappe können verschiedene Symptome auftreten. Patienten sind beispielsweise weniger körperlich belastbar, geraten häufig in Luftnot und klagen über Herzrhythmusstörungen. Herzschmerzen, Schwindel und sogar Ohnmachtsanfälle können hinzukommen.

Kann man Herzklappenfehler hören?

Auch bei erworbenen Herzklappenfehlern kann Abhören bereits erste Hinweise geben. Um den Verdacht zu bestätigen, können Kardiolog:innen anschließend eine Ultraschall-Untersuchung (Echokardiographie) des Herzens machen.

Was ist der Unterschied zwischen Herztöne und Herzgeräusche?

Herztöne sind kurze, vorübergehende Töne, die durch das Öffnen und Schließen der Herzklappen entstehen. Sie werden in systolische und diastolische Herztöne unterteilt. Reibegeräusche sind hochfrequente kratzende Töne, häufig mit 2 oder 3 separaten Komponenten.

Wie macht sich ein Herztumor bemerkbar?

Eine Krebserkrankung kann im Herzen entstehen oder, was häufiger der Fall ist, von anderen Organen in das Herz streuen. Betroffene können sich kurzatmig fühlen oder ohnmächtig werden, Fieber bekommen, an Gewicht verlieren, eine Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen entwickeln.

Warum hört man zwei Herzgeräusche aber nur einen Puls?

Bei den Herztönen hört man 2 Töne, da man den Vorgang des Einsaugens und Austreibens (Saug-Druck-Pumpe) durch den ersten Segelklappenton und den zweiten Taschenklappenton wahrnimmt. Der Puls entsteht durch die Kontraktion des Herzmuskels und die dadurch entstehende Druckwelle in den Arterien.

Wie klingen Herzgeräusche?

Das Herzgeräusch ist spindelförmig, hochfrequent und 4/6 laut. Diastolikum: Das Herzgeräusch ist decrescendo, tieffrequent und 4/6 laut.

Welche Untersuchung bei Systolikum?

Auskultation des Herzens

Seine Auskultation hat die Funktion, zunächst ganz allgemein festzustellen, ob überhaupt ein (pathologisches) Herzgeräusch vorhanden ist. Mit Hilfe einer gleichzeitigen Pulsmessung kann zudem ein Herzgeräusch in Systolikum und Diastolikum eingeteilt werden.

Was ist ein musikalisches Herz?

Das häufigste, „Stillsche“, Herzgeräusch tritt typischerweise im Alter zwischen zwei und sechs Jahren auf. Es ist mittelfrequent und lageabhängig, am lautesten ist es im Liegen. Die musikalische Komponente, das Schwingen, ist das Typische an diesem Geräusch.

Kann ein Herzklappenfehler tödlich sein?

Sie können allerdings lebensbedrohend sein. „Besonders die Aortenstenose, der häufigste Herzklappenfehler, führt bei der Hälfte der Betroffenen innerhalb von zwei Jahren zum Tod“, warnte Prof. Christian Hengstenberg, Leiter der klinischen Abteilung Kardiologie an der Universitätsklinik Wien und am AKH.

Wie fühlt man sich bei Herzrhythmusstörungen?

Mögliche Symptome bei Herzrhythmusstörungen sind unter anderem:
  • Unangenehm spürbarer Herzschlag (Palpitationen)
  • Herzstolpern.
  • Herzrasen (Tachykardie)
  • Schwindel, Benommenheit, Verwirrtheit.
  • Ohnmachtsanfälle, kurzzeitiger Bewusstseinsverlust (Synkopen), Krampfanfälle.
  • Brustschmerzen und Brustenge (Angina pectoris)

Ist Herzklappenfehler gefährlich?

Geschädigte Herzklappen können auch zu Herzrhythmusstörungen führen. Zudem kann es in der Lunge zu Veränderungen kommen, weil sich hier das Blut staut. Bluthochdruck im Lungenkreislauf oder Wasseransammlungen im Lungengewebe (Lungenödem) sind die Folgen. Beides führt zu schwerer Atemnot.

Was ist die beste herzuntersuchung?

Infarkt oder Narbenbildungen des Herzmuskels sind ebenfalls sicher nachweisbar. Damit ist die Herz-​MR die derzeit beste Methode, um die Funktion und die Leistungsfähigkeit des Herzens bildgebend zu erfassen.

Was sieht der Kardiologe beim Herzultraschall?

In der Schwarz-Weiß-Darstellung sieht sich der Arzt zunächst die Form des Herzens sowie dessen Beweglichkeit an. Er misst und beurteilt Vergrößerungen einzelner Herzkammern, Verdickungen der Herzwände, Veränderungen an den Herzklappen und Bewegungsstörungen des Herzmuskels.

Wie oft sollte man ein Herzultraschall machen?

Wie oft? Bis zum 55. Lebensjahr empfiehlt sich eine Vorsorgeuntersuchung etwa alle zwei Jahre, danach sollten Sie sich jährlich unter die Lupe nehmen lassen.