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Können aktienverluste steuerlich abgesetzt werden?

Gefragt von: Antonius Fleischmann B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Wer an der Börse Verlust gemacht hat, kann die Aktienverluste steuerlich absetzen und eine Verlustbescheinigung beantragen.

Kann ich Verluste bei Aktien steuerlich geltend machen?

Kursverluste alleine werden steuerlich nicht berücksichtigt. Hat ein Aktionär seine Aktien trotz Kursverluste behalten, können die Verluste nicht mit anderen Aktiengewinnen steuersparend verrechnet werden. Verluste sind nur steuerlich nutzbar, wenn Aktien tatsächlich mit Verlust verkauft wurden.

Wie lange kann man aktienverluste steuerlich geltend machen?

1. Verluste aus Aktien. Hat man Aktien mit Verlust verkauft, so kann man die Veräußerungsverluste nur mit Gewinnen aus Aktienverkäufen aus dem gleichen Jahr oder den Folgejahren verrechnen. Eine Verlustverrechnung mit Dividenden oder Zinsen ist nicht möglich.

Wo werden aktienverluste in der Steuererklärung eintragen?

Die Verluste gehören in der Steuererklärung in die Anlage KAP.

Wie werden aktienverluste verrechnet Beispiel?

Beispiel für den Verlustvortrag bei Aktien

Hat ein Anleger im Jahr 2019 mit Aktien Verluste von 2.100 Euro erlitten, aber mit Aktiengeschäften auch Gewinne von 1.400 Euro erzielt, so liegt der Verlustvortrag bei 700 Euro. Diesen Verlustvortrag nimmt der Anleger mit ins Jahr 2020.

Wie Verluste bei ETFs & Aktien die Steuer mindern

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Wie funktioniert Verlustvortrag Aktien?

Sind die im Kalenderjahr 2020 entstandenen Verluste zum Beispiel höher als der Gewinn, wird dieser Verlustsaldo (Verlustvortrag) ins Jahr 2021 übertragen und fortgeführt. Dabei ist zu beachten, dass es seit Einführung der Abgeltungssteuer 2009 keine Rückträge der Verlustvorträge auf das Vorjahr mehr gibt.

Kann man Verluste aus Kapitalvermögen aus Vorjahren noch geltend machen?

Denn der Verlust kann noch mit positiven Einkünften anderer Jahre verrechnet werden: Zum einen mit einem Plus, das im Vorjahr entstanden ist, zum anderen aber auch mit positiven Einkünften der Folgejahre.

Soll man Aktien mit Verlust verkaufen?

Drei Gründe, warum ihr das machen solltet – auch wenn ihr Geld verliert. Nur realisierte Verluste sind echte Verluste, sagen Experten. Heißt: Nur wenn ihr Aktien im Minus verkauft, habt ihr Geld verloren. Doch manchmal ist es richtig, fallende Werte abzustoßen.

Wann lohnt sich eine Verlustbescheinigung?

Kapitalanleger, die Geld investiert und verloren haben, sollten noch bis Mitte Dezember eine Verlustbescheinigung beantragen. Damit lassen sich die Verluste in der Steuererklärung ausgleichen – falls die Wertpapiere bei unterschiedlichen Banken deponiert sind.

Was ist eine Verlustbescheinigung bei Aktien?

Verlustbescheinigung in Kürze

Die Bank weist in einer Verlustbescheinigung Verluste von Wertpapierdepots aus, die sie nicht automatisch mit anderen Kapitalerträgen verrechnet hat. Nicht alle Formen von Kapitalerträgen können miteinander verrechnet werden, daher gibt es unterschiedliche Verlustverrechnungstöpfe.

Wann muss ich Aktien in der Steuererklärung angeben?

Wann müssen Aktien-Gewinne versteuert werden?
  1. Wenn der Gewinn den Freibetrag von 801 Euro (Single) oder 1.602 Euro (Ehepaar) überschreitet.
  2. Wenn die Aktien nach 2008 gekauft wurden.
  3. Ausländische Aktien müssen grundsätzlich versteuert werden.

Warum bei Verlust verkaufen?

Dabei entstehen im Vergleich zur Steuerersparnis nur geringe Transaktionskosten und eine kleine Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis. Es werden aber alle nun tatsächlich realisierten Verluste mit den sonst abgeltungssteuerpflichtigen Gewinnen verrechnet, und der Anleger spart Abgeltungssteuer.

Was machen mit Aktien die nichts mehr wert sind?

Die Ausbuchung wertloser Aktien aus einem Depot ist zu behandeln wie der Ausfall einer Darlehensforderung. Für Aktionäre, die einen solchen Totalverlust erleiden, bedeutet das: Sie können ihren Verlust steuerlich geltend machen. „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an.

Wie lange ist eine Verlustbescheinigung gültig?

Die gesetzliche Frist für die Verlustbescheinigung läuft am 15. Dezember eines jeden Jahres ab. Danach wird die Verlustbescheinigung nicht mehr rückwirkend ausgestellt und die Verrechnung ist für das laufende Jahr verwirkt.

Wird der Verlustvortrag automatisch verrechnet?

Berücksichtigt das Finanzamt den Verlustvortrag automatisch? Ja. Ein festgestellter Verlust wird vom Finanzamt automatisch berücksichtigt. Du musst also nicht angeben, in welcher Höhe ein Verlust im Vorjahr festgestellt wurde.

Können aktiengewinne mit allgemeinen Verlusten verrechnet werden?

Gewinne aus Aktienverkäufen können hingegen mit allen anderen Verlusten im Bereich der Kapitalerträge verrechnet werden. Wurden Aktiengewinne bereits mit dem allgemeinen Verlusttopf verrechnet, tritt eine Besonderheit auf: Dann müssen neue Aktienkursverluste mit diesen Aktienkursgewinnen verrechnet werden.

Was passiert wenn eine Aktie auf 0 € fällt?

Weist der Kurs der Aktie sogar eine 0 auf, könnte der jeweilige Konzern insolvent sein. „Von der Börse genommen werden solche Aktien nicht immer“, erklärt Gerrit Fey vom Deutschen Aktieninstitut in Frankfurt am Main. Die Wertpapiere nehmen weiter am Handel teil.

Wie bekomme ich wertlose Aktien aus dem Depot?

Grundsätzlich ist es möglich "Depotleichen" mit dem Formular Wertlosausbuchung zu "begraben". Hierfür wird eine Gebühr von 19,95 Euro je WKN erhoben. Wenn es sich allerdings bei der Gattung um sogenannte "non-transferable" (nicht übertragbar) Wertpapiere handelt, ist eine kostenfreie Ausbuchung möglich.

Wer bucht wertlose Aktien aus?

Steht aber fest, dass von der AG keine Zahlungen mehr kommen werden, bucht die Bank die endgültig wertlosen Aktien aus dem Depot aus. Finanzamt und Bank waren sich einig: Solche Verluste bleiben steuerlich unberücksichtigt, weil keine Veräußerung nach § 20 Abs. 2 S. 2 EStG stattgefunden hat.

Kann man am 31.12 noch Aktien verkaufen?

Aktien Spekulationsfrist - seit 2009 müssen alle Veräußerungsgewinne versteuert werden. Seit dem 1. Januar 2009 entfällt die Aktien Spekulationsfrist. Ab diesem Zeitpunkt sind somit alle erzielten Veräußerungsgewinne zu versteuern.

Wann sollte man am besten Aktien wieder verkaufen?

Sinnvoller ist es hingegen,Aktien immer dann zu verkaufen, wenn man sie zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr kaufen würde. Hierbei werden fundamentale oder charttechnische Gründe nahezu optimal berücksichtigt. Allerdings zeigt die Erfahrung, daß viele Anleger bei dieser Methode zu früh aussteigen.

Wie Aktien in der Steuererklärung angeben?

Dafür musst Du in Zeile 7 die Kapitalerträge angeben. Gewinne aus Aktienverkäufen müssen zusätzlich noch in Zeile 8 eingetragen werden. Ab Zeile 37 trägst Du die einbehaltene Abgeltungssteuer, den Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer ein.

Was passiert wenn man Aktien nicht versteuert?

Steuerbetrug mit nicht versteuerten Einkünften aus Wertpapieren und sonstigen Kapitalanlagen ist angesichts der Möglichkeiten der Steuerbehörden zur Aufdeckung sowie der drastischen Strafen im Steuerstrafrecht ein nicht kalkulierbares Risiko. Wer es eingeht, dem bleibt meist nur der Weg über die Selbstanzeige.

Was mache ich mit einer Verlustbescheinigung?

Mit Hilfe einer Verlustbescheinigung können in Deutschland steuerpflichtige Personen Kapitalverluste mit Kapitalerträgen bei unterschiedlichen Kreditinstituten verrechnen. Die Verrechnung erfolgt selbstständig durch den Investor im Rahmen der jährlichen Einkommensteuererklärung.

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