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Hat man das Recht einen Gutachter selbst zu suchen?

Gefragt von: Bianka Ziegler  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Haben Sie das Recht auf einen eigenen Gutachter nach dem Unfall? Als Geschädigter steht es Ihnen grundsätzlich immer frei, einen Gutachter Ihrer Wahl zur Sicherung der Beweise und zum Feststellen des Schadenumfangs sowie der konkreten Schadenshöhe zu beauftragen.

Kann ich selbst einen Gutachter beauftragen?

Geschädigte haben das Recht auf einen eigenen Sachverständigen! Grundvoraussetzung für die Beauftragung laut Sachverständigengutachten ist allerdings, dass ein solches existiert. Und da der Geschädigte Herr des Verfahrens ist, darf er ein solches auch in Auftrag geben und einen Sachverständigen auswählen.

Kann man sich einen Gutachter aussuchen?

Theoretisch kann jeder Unfallbeteiligte einen eigenen Gutachter beauftragen. Das ist auch dann noch möglich, wenn bereits der Unfallgegner bzw. die Kfz-Versicherung einen Gutachter ernannt hat.

Wer darf Gutachter aussuchen?

Normalerweise bestimmt das Gericht, vor dem der Schadensersatzprozess ausgetragen wird, darüber, welche Sachverständigen Beweise in den Zivilprozess einbringen dürfen. § 404 Absatz 3 der Zivilprozessordnung (ZPO) erlaubt es den Parteien jedoch, geeignete Gutachter vorzuschlagen.

Was kostet mich ein Gutachter für?

Der prozentuale Wert ist dabei je nach Höhe des Schadens absteigend. Beispielsweise müssen Sie bei einem Schaden von 1000 Euro für den Gutachter mit Kosten von circa 350 Euro brutto rechnen. Bei 20000 Euro liegt der Preis bereits bei rund 1500 Euro für das Kfz-Gutachten.

Haftpflichtversicherung: Wie Kfz-Versicherer den Schaden kleinrechnen

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Warum sind Gutachter so teuer?

Wie teuer ist nun ein Gutachter? Ein Sachverständiger bemisst seine Kosten vor allem anhand des Schadens. Darüber hinaus kann aber auch der Aufwand der Untersuchung bei den Gutachterkosten berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt allerdings:: Je gravierender der Schaden, desto umfangreicher ist das Gutachten.

Wer muss Gutachter zahlen?

Doch wer zahlt für die Gutachter? Gemäß § 91 der Zivilprozessordnung (ZPO) müssen alle Kosten des Rechtsstreites von der Partei übernommen werden, welche den Schadensersatzprozess verloren hat. Dazu gehören auch die Gutachterkosten.

Wann darf ich als Geschädigter einen Gutachter beauftragen?

Als Geschädigter im Fall eines Haftpflichtschadens haben Sie immer das Recht auf einen freien Sachverständigen Ihrer Wahl, den Sie zur Beweissicherung und Schadenbegutachtung bestellen können. Sogar bei einer möglichen Teilschuld müssen Sie nicht den Kfz-Gutachter der Versicherung akzeptieren.

Sind Gutachter unabhängig?

Sachverständige – Richter in Weiß

Deshalb werden die Sachverständigen auch oft als „Richter in Weiß“ bezeichnet. Ja, nicht alle Sachverständige sind objektiv und unabhängig, einige Sachverständige stehen in wirtschaftlicher Abhängigkeit der Versicherungswirtschaft.

Wer zahlt den Gutachter Wenn die Versicherung nicht zahlt?

Wer zahlt die Sachverständigenkosten? Im Regelfall übernimmt die Versicherung des Unfallgegners die Kosten für den Gutachter, auch, wenn Sie als Geschädigter, diesen selbst beauftragt haben. Anders sieht es bei einer Mitschuld aus. Hier tragen beide Parteien einen Teil der Sachverständigenkosten.

Wer bestellt den Gutachter nach einem Unfall?

Wer beauftragt das Sachverständigengutachten? Der Geschädigte hat im Haftpflichtfall das Recht, einen Gutachter nach seiner Wahl zu beauftragen. Die Kosten für das Schadensgutachten trägt die Haftpflichtversicherung des Verursachers.

Was ist besser Gutachten oder Kostenvoranschlag?

Ist mit einer Wertminderung zu rechnen, ist das Gutachten immer die bessere Wahl, da diese in die Gutachtensumme mit eingerechnet wird. Wird die Wertminderung nicht berücksichtigt und sind ebenso keine Ausfallzeiten oder Ausfallkosten relevant, ist der Kostenvoranschlag eine Alternative.

Wann brauche ich einen Gutachter?

In der Regel ist ein Kfz Gutachten nach einem Unfall oberhalb der Bagatellschadensgrenze notwendig, die bei etwa 750 Euro liegt. Bei Schäden oberhalb dieser Grenze muss die zuständige Haftpflichtversicherung die Kosten für das Kfz Gutachten übernehmen.

Was kostet eine Gutachter Stunde?

Der Stundensatz hängt unter anderem vom Sachgebiet, vom Schwierigkeitsgrad des Gutachtens und den besonderen Umständen des Falles ab. Nebenkosten und Mehrwertsteuer werden extra berechnet. Die üblichen Stundensätze betragen ca. 95 € bis 145 € je nach Fachgebiet.

Was ist der Unterschied zwischen einem Gutachter und einem Sachverständigen?

Die Begriffe Sachverständiger und Gutachter sind gleichbedeutend. Sie beschreiben dasselbe Aufgabenfeld und stellen keine Wertung in Bezug auf die Qualifikation oder Kompetenzen der bezeichneten Person dar. Üblicherweise wird der Begriff Sachverständiger von Behörden wie zum Beispiel Gerichten verwendet.

Wie erkenne ich einen guten Gutachter?

Anerkennung als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger durch eine Kammerorganisation. Anerkennung durch einen qualifizierten Sachverständigenverband. Zertifizierung durch eine nach DIN EN ISO/IEC 17024 anerkannte Zertifizierungsstelle oder. Zertifizierung des Sachverständigenbüros nach DIN ISO 9001:2008.

Wie lange muss man auf einen Gutachter warten?

Das kommt immer auf den Umfang des jeweiligen Gutachtens an. In der Regel vergehen jedoch zwischen der Aufnahme des Schadens durch den Kfz-Sachverständigen bis hin zum fertigen Gutachten in Ihrem Briefkasten kaum mehr als zwei bis vier Arbeitstage.

Wer zahlt die gutachterkosten bei baumängeln?

Die Kosten für die laufende Baukon- trolle trägt immer der Bauherr, der den Sachverständigen beauftragt hat. Der Bauunternehmer muss diese Baukontrolle nicht bezahlen – auch nicht, wenn der Sachverständige dabei tatsächlich einen Mangel feststellt.

Was kann ein Gutachter feststellen?

Inhalt eines Gutachtens
  • Technische Daten des Unfallfahrzeugs.
  • Sonderausstattung.
  • Unfallbedingte Schäden.
  • Dokumentation der Schäden.
  • Festlegung des Reparaturwegs.
  • Dauer der Reparatur.
  • Beschreibung älterer Schäden.
  • Wiederbeschaffungswert vor dem Unfall.

Was kostet ein kurzgutachten?

Ein Kurzgutachten kostet ca. 500 Euro. Bei einem Immobilienwert von 400.000 Euro kostet ein Vollgutachten für Haus oder Wohnung schnell 6.000 Euro und mehr. Denn je höher der Verkehrswert, desto höher auch die Kosten für das Wertgutachten.

Warum zahlt Versicherung weniger als Kostenvoranschlag?

Die Versicherung zahlt erst, wenn der Schaden beziffert ist & die Schuldfrage feststeht! Je schneller die Schadensmeldung erfolgt und je eher ein Gutachten zur Bemessung der Schadenssumme eingereicht wird, desto zügiger kann die Regulierung voranschreiten.

Wer zahlt das Gutachten bei 50 50 schuld?

Diese Aufgabe übernimmt ebenfalls der zuständige Gutachter. Sind beide gleichermaßen schuld, trägt die Versicherung des einen 50 Prozent und die des anderen ebenfalls 50 Prozent der Kosten für die Reparatur des jeweiligen Fahrzeugs. Auch Quoten von 30 zu 70 Prozent oder 60 zu 40 Prozent sind möglich.

Was macht einen guten Gutachter aus?

Meist wird bei der Veranschlagung der Kosten nur derjenige Teil an Schäden dokumentiert, die offen erkennbar sind. Ein „guter“ Gutachter allerdings wird bei der Bewertung auch ermitteln, welche nicht offensichtlichen Schäden durch den Unfall entstanden sind.

Was kostet ein privatgutachten?

In vielen Fällen bewegen sich die Kosten für den Gutachter im dreistelligen Bereich zwischen 200 und 900 Euro. Bei großen Schäden werden jedoch mitunter vierstellige Summen für so ein Privatgutachten fällig.