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Kann Vermieter Besichtigung erzwingen?

Gefragt von: Leonhard Adam  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Übrigens: Besichtigt ein Vermieter Ihre Wohnung ohne Ihre Zustimmung, übt er laut BGB verbotene Eigenmacht aus und begeht Hausfriedensbruch. Er kann aber auch auf gerichtlichem Wege die Duldung der Besichtigung erzwingen.

Kann ein Mieter eine Wohnungsbesichtigung verweigern?

Wenn ein Vermieter einen solch wichtigen Grund für eine Besichtigung hat, kann ein Mieter sich dem nicht einfach verweigern. Tut er es trotzdem, sei die Fortsetzung des Mietverhältnisses für den Vermieter nicht zumutbar und damit die außerordentliche Kündigung in Ordnung.

Bin ich als Mieter verpflichtet Besichtigungstermine zuzulassen?

Der Mieter muss die Miet- oder Kaufinteressenten aber nur in seine Wohnung lassen, wenn sie zusammen mit dem Vermieter kommen. In jedem Fall muss der Vermieter die Besichtigung aber rechtzeitig ankündigen. Bei dringenden Handwerkerarbeiten können 24 Stunden Vorlauf genügen.

Was passiert wenn Mieter keine Besichtigung zulässt?

Aber Achtung: Mieter sollten ein Besichtigungsbegehren des Vermieters nicht leichtfertig ablehnen. Denn eine unberechtigte Verweigerung der Besichtigung gibt dem Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags. Auch dies hat der BGH schon entschieden (BGH vom 5.10.2010 – VIII ZR 221/09 -, WuM 11, 13).

Wie weit im Voraus muss der Vermieter eine Besichtigung ankündigen?

Der Vermieter muss dem Mieter unter Nennung des Grundes das Betreten oder die Besichtigung rechtzeitig ankündigen. Dabei können 24 Stunden genügen, wenn der Mieter z.B. nicht berufstätig ist oder dringende Handwerkerarbeiten anstehen. Die Regel sind jedoch 3 oder 4 Tage und bei Kauf- oder Mietinteressenten 14 Tage.

Besichtigungsrecht des Vermieters – Müssen Sie Zugang gewähren?

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Hat mein Vermieter ein Recht auf einen wohnungsbesichtigung?

Der Vermieter darf eine vermietete Wohnung nicht eigenmächtig besichtigen. Der Mieter hat einen Anspruch auf Anwesenheit bei der Besichtigung durch ihn selbst oder einen Beauftragten. Anders lautende Klauseln in Mietverträgen sind unwirksam.

Bin ich verpflichtet den Vermieter in die Wohnung zu lassen?

Der Vermieter darf Ihre Wohnung zwar betreten, wenn dies für den Unterhalt, die Wiedervermietung oder den Verkauf der Liegenschaft nötig ist. Das besagt das Gesetz, und zwar im Art. 257h OR. Gestützt darauf kann er beispielsweise jedes Jahr einmal vorbeikommen, um zu überprüfen ob die Fenster dicht sind.

Wie viele Besichtigungen muss ein Mieter dulden?

Zunächst stellt sich die Frage, wie viele Wohnungsbesichtigungen ich als Mieter dulden muss. Nach der Rechtsprechung des Landgerichts Frankfurt muss ein Mieter jedenfalls drei Mal im Monat Besichtigungen dulden. Andere Gerichte halten sogar 1-2 Besichtigungen pro Woche für zumutbar.

Was passiert wenn ich den Vermieter nicht in die Wohnung lasse?

Wenn Sie dem Vermieter den Zutritt zur Wohnung verweigern, obwohl er einen Sachgrund hat, sind Sie im schlimmsten Fall Ihre Wohnung los. Der Vermieter darf dann nämlich Ihren Mietvertrag fristlos kündigen.

Wie oft wohnungsbesichtigung nach Kündigung?

Wie so oft gibt es für diese Frage keine klaren Grenzen. Die Gerichte tendieren dazu, ein- bis zweimal pro Woche für zwei bis drei Stunden als angemessen anzusehen. Je nach Gericht werden die Grenzen aber unterschiedlich gezogen.

Wie oft kann der Vermieter die Wohnung besichtigen?

Entscheidung: Alle fünf Jahre darf Vermieter rein

Routinekontrollen und Besichtigungen ohne Anlass sind aber unzulässig. Der Vermieter bedarf eines konkreten sachlichen Grundes, der sich auch aus der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Mietobjekts ergeben kann.

Warum will der Vermieter die Wohnung besichtigen?

Hinzu kommt das berechtigte Interesse des Vermieters am Schutz der Bausubstanz und an der Instandhaltung der Wohnung. Deshalb muss der Mieter ihm in manchen Fällen Zutritt zur Mietsache gewähren – wenn ein konkreter Grund vorliegt und der Vermieter seine Wohnungsbesichtigung rechtzeitig ankündigt.

Wie viele Besichtigungen darf ein Vermieter machen?

Soll die Wohnung Kauf- oder Mietinteressenten gezeigt werden, ist bei Berufstätigkeit der Mieter ein Zeitraum für die drei Tage zuvor angekündigte Besichtigung, dreimal monatlich werktags zwischen 19.00 und 20.00 Uhr, für eine Dauer von 30 bis 45 Minuten vertretbar (LG F.a.M. 24.05.2002 Az. 2/17 S 194/01).

Wie lange muss der Vermieter Besuch dulden?

Gäste darf ein Mieter bis zu sechs Wochen ohne Genehmigung des Vermieters beherbergen. Hieraus darf jedoch kein Daueraufenthalt werden, d.h. der Besuch darf sich nicht ohne längere Unterbrechungen ständig in der Wohnung aufhalten.

Wann macht sich der Vermieter strafbar?

Da nämlich mit Abschluss des Mietvertrags der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG nicht mehr dem Vermieter, sondern dem Mieter zusteht, begeht der Vermieter, der ohne Zustimmung des Mieters die Wohnung betritt, einen Hausfriedensbruch und macht sich nach § 123 StGB strafbar.

Kann der Vermieter Fotos von meiner Wohnung machen?

"Der Vermieter darf nur zu Beweiszwecken Bilder der bewohnten Wohnung machen. Wenn er sie veröffentlichen möchte, braucht er eine Einwilligung oder muss warten, bis die Wohnung leer geräumt ist." Dasselbe gilt beim Verkauf einer Immobilie. Im Gegensatz dazu müssen die Noch-Mieter Besichtigungstermine zulassen.

Wie viele wohnungsbesichtigungen im Monat?

Es herrscht sogenanntes Richterrecht. Das Landgericht Frankfurt am Main urteilte: Gemeinsam mit Miet- oder Kaufinteressenten darf der Vermieter normalerweise dreimal im Monat für jeweils 30 bis 45 Minuten die Mieterwohnung besichtigen (Aktenzeichen: 2/17 S 194/01).

Bin ich verpflichtet Nachmieter in die Wohnung zu lassen?

Ein Termin für alle

Wird ein Nachmieter gesucht, ist der Mieter nicht verpflichtet mehrere Besichtigungstermine an einem Tag zu dulden. Hier ist es die Aufgabe des Vermieters, die Miet-und Kaufinteressenten gegebenenfalls alle gleichzeitig an einem Termin in der Woche zur Besichtigung der Wohnung einzuladen.

Was darf der Vermieter nach Kündigung?

Wird ein Mietvertrag gekündigt, will der Vermieter die Wohnung meist übergangslos weitervermieten. Dafür brauchen Interessenten Zugang zur Wohnung. Diesen dürfen Mieter nicht verwehren. Berlin - Wer als Mieter seine Wohnung kündigt, muss dem Vermieter gestatten, die Wohnung zu besichtigen.

Wie lange darf ein Besichtigungstermin dauern?

Eine Besichtigung sollte in der Regel nicht länger als 30 bis 45 Minuten dauern – es sei denn, es wurde vorher zwischen Vermieter und Mieter ein längerer Zeitraum vereinbart. Nach Ablauf der Zeit darf ich als Mieter die Interessenten bitten, die Wohnung zu verlassen.

Wie oft muss ich Nachmieter in meine Wohnung lassen?

Nicht im Gesetz steht, wie oft nun ein Mieter seine Wohnung Mietinteressenten zeigen muss. In der Regel sind ein bis zwei Besichtigungstermine pro Woche angemessen. Will der Vermieter die Wohnung mehreren Interessenten zeigen,so muss er sie mit Rücksicht auf den Mieter in kleine Gruppen einteilen.

Wann darf der Nachmieter in die Wohnung?

Besichtigungen durch Nachmieter muss der Mieter aber grundsätzlich nur dann hinnehmen, wenn das Ende des Mietverhältnisses mit hinreichender Sicherheit feststeht (AG Ibbenbühren, WM 1991, 360). Bei Neuvermietung muss die Kündigung also bereits ausgesprochen und gültig sein.

Warum suchen Mieter Nachmieter?

Folgende Szenarien fallen unter die Bezeichnung "berechtigtes Interesse": Sie müssen berufsbedingt umziehen. Sie müssen in ein Alters- oder Pflegeheim ziehen. Sie wollen heiraten oder die Familie erhält Zuwachs und die Wohnung ist dafür zu klein.

Wie oft darf Vermieter mit Nachmieter kommen?

Im rechtlichen Sinne gibt es zwar keine allgemeingültige Höchstgrenze, wie oft ein Vermieter mit Nachmietern die Wohnung besichtigen darf, jedoch genügend Gerichtsurteile, die darauf beruhen. Die zulässige Menge an Besichtigungen von Nachmietern ist daher sehr stark vom jeweiligen Gericht abhängig.

Wie viele wohnungsbesichtigungen sind normal?

Sonn- und Feiertage sind in der Regel tabu. Der Mieter muss sich auch nicht gefallen lassen, dass fast täglich Kauflustige seine Wohnung bevölkern. Nach Auffassung des Landgerichts Frankfurt reicht es aus, wenn man dreimal monatlich zwischen 19 und 20 Uhr für jeweils 30 bis 45 Minuten Besichtigungen ermöglicht.

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