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Kann sich eine Feststellungsklage erledigen?

Gefragt von: Klaus-Dieter Hübner-Thomas  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Feststellungsklage kann nur Erfolg haben, wenn die ursprüngliche Klage zulässig und begründet war und ein erledigendes Ereignis vorliegt. Ist dies nicht der Fall, wird die Klage mit der für den Kläger nachteiligen Kostenfolge abgewiesen.

Wie funktioniert eine Feststellungsklage?

Die zivilrechtliche Feststellungsklage ist gem. § 256 Abs. 1 ZPO zulässig, wenn der Kläger ein rechtliches, wirtschaftliches oder ideelles Interesse daran hat, das Bestehen oder Nichtbestehen eines Rechtsverhältnisses oder die Anerkennung oder die (Un)Echtheit einer Urkunde gerichtlich feststellen zu lassen.

Was wird bei der Feststellungsklage festgestellt?

Mit der positiven Feststellungsklage soll ein Rechtsverhältnis oder die Echtheit einer Urkunde festgestellt werden, bei der negativen Feststellungsklage wird das Bestehen eines Rechtsverhältnisses oder die Echtheit einer Urkunde geleugnet.

Was ist eine negative Feststellungsklage?

Die negative Feststellungsklage gibt damit einem vorgeblichen Schuldner die Möglichkeit selbst vor Gericht aktiv zu werden und die behaupteten Ansprüche gegen ihn vor Gericht klären zu lassen.

Was kostet eine negative Feststellungsklage?

Die Kosten der negativen Feststellungsklage werden im Erfolgsfall dem Beklagten, also dem eigentlichen Abmahner bzw. Rechteinhaber auferlegt.

Leistungsklage, Gestaltungsklage & Feststellungsklage - ZPO I 16

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Wie lange dauert eine Feststellungsklage?

In der Regel brauchen Sachverständige meiner Erfahrung nach mindestens drei bis vier Monate zur Erstellung ihres Gutachtens, oft sogar wesentlich länger. Wird das Urteil mit einem Rechtsmittel angegriffen und geht es also in die nächste Instanz, sind Verfahrensdauern von zwei Jahren auch keine Seltenheit.

Wie teuer ist eine Feststellungsklage?

Der Grundbetrag richtet sich nach dem Streitwert, den das Verwaltungsgericht festgesetzt hat. Bis zu einem Streitwert von 500 € wird eine Grundgebühr von 38 € angesetzt, bei einem Streitwert von 501 bis 1.000 € eine Grundgebühr von 58 € und bei einem Streitwert von 1.001 bis 1.500 € eine Grundgebühr von 78 €.

Wann ist Feststellungsklage begründet?

B.

Die Feststellungsklage ist begründet, Alt. 1: soweit das behauptete Rechtsverhältnis besteht oder nicht besteht. Alt. 2: soweit der Verwaltungsakt nichtig ist.

Wann ist eine Feststellungsklage begründet ZPO?

Feststellungsklagen richten sich auf Feststellung eines Leistungs- oder Gestaltungsrechts und sind nur zugelassen, wenn der Kläger ein besonderes rechtliches Interesse an der alsbaldigen Feststellung hat, § 256 Abs. 1 ZPO.

Wann Feststellungsklage?

Die Feststellungsklage ist statthaft, wenn der Kläger die Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens eines Rechtsverhältnisses oder der Nichtigkeit eines VA (§ 35 S. 1 VwVfG) begehrt, § 43 I VwGO.

Was ist eine allgemeine Feststellungsklage?

Allgemeine und besondere Feststellungsklage

Nach § 43 VwGO kann eine Klage erhoben werden mit dem Ziel, das Bestehen oder Nichtbestehen eines Rechtsverhältnisses oder die Nichtigkeit eines Verwaltungsaktes gerichtlich feststellen zu lassen.

Was ist eine positive Feststellungsklage?

Geht es um die Feststellung, dass ein Rechtsverhältnis besteht, spricht man von positiver Feststellungsklage, geht es um die Feststellung, dass ein Rechtsverhältnis nicht besteht, von einer negativen Feststellungsklage.

Wann Leistungsklage und Feststellungsklage?

Eine Feststellungsklage ist also trotz einer möglichen Leistungsklage zulässig, wenn dies unter dem Gesichtspunkt der Prozesswirtschaftlichkeit sinnvoll und sachgerecht ist. Ist eine Schadensentwicklung noch nicht abgeschlossen, kann der Kläger daher in vollem Umfang Feststellung der Ersatzpflicht begehren.

Wann Feststellungsklage Beispiel?

B.

Zuletzt ist die Feststellungsklage begründet, wenn das Rechtsverhältnis besteht bzw. nicht besteht. Beispiel 1: Möchte A feststellen, dass er einer Erlaubnis, seinen Affen zur Tuba vor dem Repetitorium tanzen zu lassen, nicht bedarf, geht es um die Feststellung, dass ein Rechtsverhältnis gerade nicht besteht.

Was bedeutet Subsidiarität der Feststellungsklage?

• Subsidiarität der Feststellungsklage (§ 43 II VwGO)

Die Feststellungsklage ist dann subsidiär, wenn durch die Gestaltungs- oder Leistungsklage zumindest in gleichem Umfang und mit gleicher Ef- fektivität wie bei der Feststellungsklage Rechtsschutz erlangt werden kann.

Was ist das Feststellungsbegehren?

Mit einem Feststellungsbegehren wird für den Geschädigten gesichert, dass auch zukünftige, derzeit nicht vorhersehbare Schäden und Folgen aus dem gegenständlichen Unfallsgeschehen zeitlich unbegrenzt gegen den Schädiger und dessen Versicherung geltend gemacht werden können.

Was ist eine Feststellungsklage im Erbrecht?

Durch die Feststellungsklage können die Beteiligten ihre Rechtsbeziehung frühzeitig klären, damit sie danach ohne das Risiko einer ungeklärten Rechtsbeziehung disponieren können. Durch die Rechtskraft des Feststellungsurteils werden klare Verhältnisse geschaffen.

Welche Klagearten gibt es in der ZPO?

Zivilprozess. Das deutsche Zivilprozessrecht kennt die Leistungsklage, die Gestaltungsklage und die Feststellungsklage. Die Leistungsklage begehrt den Ausspruch, dass der Beklagte zur Vornahme einer bestimmten Handlung verpflichtet ist.

Wann ist eine Widerklage zulässig?

Eine besondere Prozessvoraussetzung der Widerklage ist, dass die Hauptforderung im Zeitpunkt der Klageerhebung (noch) rechtshängig ist. Ist die Klage bereits zurückgenommen (§ 269 ZPO) oder über sie schon rechtskräftig entschieden (§ 322 ZPO), ist die Widerklage unzulässig.

Wann Anfechtungsklage und Feststellungsklage?

Anfechtungsklage - dem Kläger geht es nur isoliert um die Vernichtung der Ablehnung. Anfechtungsklage - Klagebegehren ist auf Vernichtung eines belastenden VA gerichtet. Allerdings Feststellungsklage, wenn die Begünstigung etwa auf einem öffentlich-rechtlichen Vertrag beruht.

Was ist eine Feststellungsklage im Arbeitsrecht?

Mit der besonderen Feststellungsklage des § 4 KSchG begehrt der Arbeitnehmer die punktuelle Feststellung, dass das Arbeitsverhältnis nicht durch eine (oder mehrere) bestimmte schriftliche Kündigung(en) beendet wurde.

Wer trägt die Kosten einer Feststellungsklage?

Es gilt der Grundsatz, dass die im Verfahren unterlegene Partei die Kosten des Verfahrens trägt (§ 154 Abs. 1 VwGO ). Die beklagte Behörde hat deshalb die gesamten Verfahrenskosten einschließlich der beim Kläger entstandenen und erstattungsfähigen Kosten zu tragen, wenn seine Klage insgesamt Erfolg hat.

Was kostet ein Anwalt für eine Verhandlung?

Die anwaltliche Beratung

Die Höhe ist frei verhandelbar. Der Anwalt kann – wenn nichts vereinbart wurde – für eine Beratung maximal 250 Euro (beim Erstgespräch maximal 190 Euro) abrechnen. Ist ein Gerichtsprozess nicht vermeidbar, dann kann es schnell teuer werden.

Wann wird eine Klage abgewiesen?

Eine Klage wird abgewiesen, wenn sie unzulässig und / oder unbegründet ist. Sie ist unzulässig, wenn eine Prozessvoraussetzung nicht gegeben ist (siehe oben). Es erfolgt sodann ein sogenanntes Prozessurteil.

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