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Kann mich mein Chef wegen Burnout kündigen?

Gefragt von: Hans-Werner Feldmann-Beck  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Wegen einer Erkrankung kann man grundsätzlich nicht „krankheitsbedingt“ gekündigt werden. Es sind die vielen Fehlzeiten, und noch wichtiger: Die in der Zukunft aufgrund des Krankheitsbildes und früherer Fehlzeiten prognostizierten Ausfälle des Arbeitnehmers, die gegebenenfalls zur Kündigung berechtigen.

Kann man bei Burnout gekündigt werden?

Kann der Arbeitnehmer aufgrund dieses Burnout-Syndroms seine Arbeitsleistung über einen längeren Zeitraum nicht erbringen (statistisch gesehen, fallen Arbeitnehmer wegen eines Burnout-Syndroms in der Regel bis zu 6 Monaten aus), kann das Arbeitsverhältnis grundsätzlich wegen Krankheit gekündigt werden.

Wie lange wird man bei Burnout krank geschrieben?

Weiterhin musst du keine Angst haben wegen eines Burnouts deinen Job zu verlieren. Arbeitnehmer dürfen bis zu sechs Wochen im Jahr krank sein, ohne dass eine Kündigung droht. Gemäß dem deutschen Arbeitsrecht sind Langzeiterkrankte für anderthalb Jahre über die Lohnfortzahlung und Krankengeld versorgt.

Was soll ich meinem Arbeitgeber sagen wenn ich Burnout habe?

Grund der Erkrankung ist Privatsache

Denn die Diagnose Burnout bedeutet häufig lange Fehlzeiten. Die Art der Erkrankung geht den Arbeitgeber nichts an – es sei denn, sie ist von betrieblicher Bedeutung. Die Burnout-Erkrankung sollte nicht direkt erwähnt werden.

Wie lange zahlt der Arbeitgeber bei Burnout?

Deine Burnout-Krankschreibung ist bis zu 18 Monate durch Lohnfortzahlung und Krankengeld abgesichert. Die volle Lohnfortzahlung erhältst Du in den ersten sechs Wochen.

Kündigung wegen Krankheit - Das müssen Sie dringend wissen! | Betriebsrat Video

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Wer bescheinigt Burnout?

Für eine Krankschreibung bei Burnout ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Die typischen Anzeichen sind jeglichen Formen von Erschöpfungszuständen, Depressionen und einer Sinneskrise.

Wie erkläre ich meinem Arzt Dass ich Burnout habe?

Zu den ersten Anzeichen von Burnout gehören Erschöpfung, Energiemangel, Schwächegefühle, Schlafprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten. Auch Langeweile, Gleichgültigkeit, Verbitterung oder der Verlust von Empathie nennen Ärzte als mögliche Symptome.

Wer zahlt Gehalt bei Burnout?

Sie können bis zu 6 Wochen Entgeltfortzahlung erhalten, wenn Sie wegen eines Burnouts nicht arbeiten können. Wenn Sie länger als 6 Wochen arbeitsunfähig sind, endet die Entgeltfortzahlung und die Krankenkasse zahlt Krankengeld.

Wie kann man ein Burnout nachweisen?

Burnout abklären. Um Burnout zu diagnostizieren, führt die Ärztin/der Arzt ein Anamnesegespräch, klärt körperliche sowie psychische Symptome ab und schließt mögliche andere Ursachen für die Beschwerden aus. Dafür können verschiedene Untersuchungen notwendig sein.

Kann man mit Burnout arbeiten gehen?

Das Wichtigste in Kürze. Burnout kann dazu führen, dass die betroffene Person nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr arbeiten kann. Der Arbeitsplatz kann dadurch gefährdet sein. Dann kommen verschiedene Hilfen der finanziellen Sicherung und Wiedereingliederung ins Arbeitsleben infrage.

Wie lange kann ein Hausarzt auf Psyche Krankschreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Was ist erlaubt bei Burnout?

Spaziergang. Da ein Spaziergang an der frischen Luft förderlich für die Gesundheit sein kann, ist er während einer Krankschreibung in der Regel erlaubt. Gerade bei psychischen Erkrankungen wie Depression oder Burnout kann er maßgeblich zur Erholung beitragen und wird deshalb sogar von Mediziner*innen empfohlen.

Wie kann ich meinem Arzt sagen dass ich psychische Probleme habe?

Schreib dir vor dem Termin auf, worüber du sprechen möchtest. Das können Fragen sein, die du stellen möchtest, oder Stichpunkte, die ausdrücken, wie du dich fühlst. So hast du Notizen, auf die du zurückgreifen kannst, falls du während deines Termins plötzlich nicht mehr weißt, was du sagen sollst.

Kann ein psychisch kranker gekündigt werden?

Neben körperlichen können auch psychische Erkrankungen Grund für eine Kündigung sein. Bei krankheitsbedingten Kündigungen sind in Deutschland die Voraussetzungen jedoch sehr strengt. So müssen mehrere Kriterien erfüllt sein, damit eine Kündigung wegen einer psychischen Erkrankung wirksam ist.

Kann man Arbeitgeber wegen Burnout verklagen?

Ihren Arbeitgeber verklagen können Sie zum einen bei einer ungerechtfertigten Kündigung und zum anderen wegen psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder einem Burnout, die durch Mobbing, Verleumdung oder Diskriminierung verursacht wurden. In diesen Fällen winken Ihnen sogar Schadensersatz oder Schmerzensgeld.

Wie sage ich es meinem Chef Burnout?

Schildere im Gespräch deine Situation, biete Lösungsvorschläge an und zeige deine Zukunftsperspektiven auf. Bist du vollkommen ausgebrannt, kann dir erst einmal Urlaub – bezahlt oder unbezahlt – helfen, den Akku wieder aufzuladen.

Was passiert wenn man ein Burnout ignoriert?

Denn obwohl es sich derzeit nicht um eine eigenständige Erkrankung im klassischen Sinne handelt, birgt ein unbehandeltes Burnout-Syndrom ein hohes Risiko für psychische und somatische Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Medikamentenabhängigkeit, Tinnitus, Diabetes und Bluthochdruck.

Was ist die Vorstufe von Burnout?

Die Vorstufen sind zum Beispiel eine gesteigerte Arbeitsaktivität bei verminderter Leistungsfähigkeit, Rastlosigkeit, das Gefühl, nie Zeit zu haben, die Vernachlässigung eigener Bedürfnisse, Versagensängste, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, ein gesteigertes Aggressionspotenzial, bis hin zu Symptomen wie ...

Was ist wenn ich nicht mehr kann?

Wende dich an deine Ärztin, deine Psychotherapeutin oder deinen Psychiater. Du kannst auch ganz anonym rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge (0800-111 0 111) anrufen.

Kann der Hausarzt wegen Burnout krank schreiben?

Tritt die Krankschreibung in wiederholtem Fall auf, kann es für Burnout-Patienten allerdings schwierig werden, dauerhaft vom Hausarzt krankgeschrieben zu werden. Eine begleitende Therapie ist in den meisten Fällen sinnvoll. Daher verweisen Hausärzte oft an Neurologen oder Psychiater.

Kann man Burnout im Blut feststellen?

Wie auch bei Depressionen lässt sich bei einem Burnout möglicherweise ein Serotoninmangel im Blut feststellen. Serotonin ist ein besonderes Hormon, dessen Wirkungsbereich sich vom zentralen Nervensystem aus auf den gesamten Körper ausdehnt. Es steht bei zahlreichen psychischen Erkrankungen im Blickfeld der Ärzte.

Wie viele Burnout Stufen gibt es?

Die 12 Phasen stellen jedoch für Klientinnen und Klienten ein sehr anschauliches Modell dar, um eine erste persönliche Standortbestimmung vorzunehmen, wobei insbesondere die letzten drei Phasen innere Leere, Depression und völlige Erschöpfung den kritischen Bereich für Burnout markieren (s. Abb. 1).

Wie lange dauert ein Burnout?

Ein Burnout entwickelt sich oft langsam, über Monate bis Jahre. Zu Beginn wird nahezu pausenlos und engagiert für bestimmte Ziele gearbeitet. Statt auf Erholung und Entspannung zu achten, wird der Beruf zum hauptsächlichen Lebensinhalt.

Was tun wenn man aus psychischen Gründen nicht mehr arbeiten kann?

Sind Sie aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig, bekommen Sie bei Ihrem Arzt eine Krankschreibung. Den so genannten „gelben Zettel“ reichen Sie bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse und bei Ihrem Arbeitgeber ein. Für wie lange Sie arbeitsunfähig sind, entscheidet der Arzt je nach Diagnose und Heilungsphase.

Was tun wenn man psychisch nicht mehr kann?

Wer hilft im Notfall? In den Infokorb legen
  1. Unter den Rufnummern 0800-1110111 und 0800-1110222 bekommen Erkrankte und Angehörige Soforthilfe. ...
  2. Auf der Website der Stiftung Deutsche Depressionshilfe sind Kliniken und Anlaufstellen mit Schwerpunkt Psychiatrie und Psychotherapie per Schnellsuche zu finden.

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