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Kann man wegen Depressionen zum Hausarzt?

Gefragt von: Marga Bender MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die professionell behandelt werden muss. Erster Ansprechpartner kann der Hausarzt oder auch ein Facharzt für Psychiatrie sein. Die Behandlung einer Depression kann unter verschiedenen Rahmenbedingungen angeboten werden.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Was macht der Hausarzt bei Depression?

Der Hausarzt hat hier die wichtige Aufgabe, eine erste medizinische Einschätzung vorzunehmen und Betroffene zur weiteren Abklärung an Spezialisten zu überweisen. Häufig benötigen Patienten bei Depressionen eine engmaschige Betreuung über einen längeren Zeitraum hinweg.

Wie sage ich meinem Hausarzt das ich psychische Probleme habe?

Schreib dir vor dem Termin auf, worüber du sprechen möchtest. Das können Fragen sein, die du stellen möchtest, oder Stichpunkte, die ausdrücken, wie du dich fühlst. So hast du Notizen, auf die du zurückgreifen kannst, falls du während deines Termins plötzlich nicht mehr weißt, was du sagen sollst.

Wie sage ich meinem Hausarzt das ich depressiv bin?

Du hast Angehörige, die für dich da sind!
  • Aktuelle Symptome und Vorerkrankungen notieren.
  • Verlauf der Beschwerden nachvollziehen.
  • Eventuelle Vorbelastungen.
  • Weitere Erkrankungen.
  • Der*die Arzt*Ärztin stellt Fragen, um Depressionen zu diagnostizieren.
  • Fragen stellen und nachhaken beim Gespräch mit dem*der Arzt*Ärztin.

Ein Experte erklärt, wann man von schwerer Depression spricht

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Kann man mit psychischen Problemen zum Hausarzt?

Ein Psychiater oder Psychotherapeut kann grundsätzlich direkt aufgesucht werden, ohne dass die Überweisung durch einen Hausarzt vorliegen muss. Manchen Menschen fällt es leichter, sich zunächst an den Hausarzt zu wenden, der dann gegebenenfalls an weiterführende Behandlungsangebote vermitteln kann.

Wie fangen Depressionen an?

Eine Depression wird festgestellt, wenn mindestens zwei Haupt- und zwei Nebensymptome vorliegen. Die Beschwerden müssen wenigstens zwei Wochen lang anhalten.
...
Gespräch: Anzeichen für eine Depression erkennen
  • gedrückte, depressive Stimmung;
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit;
  • Antriebsmangel und Ermüdbarkeit.

Kann man eine Depression im Blut feststellen?

Während Bluttests für psychische Erkrankungen bis vor kurzem noch für unmöglich gehalten wurden, zeigt diese Studie, dass ein Bluttest zur Depressionsdiagnostik prinzipiell möglich und in greifbarer Nähe ist“, so die Wissenschaftler.

Wo gehe ich hin bei Depressionen?

Ein erster Ansprechpartner für Betroffene kann der Hausarzt sein, man kann sich aber auch direkt an einen psychiatrischen Facharzt oder einen Psychologischen Psychotherapeuten wenden. Der Hausarzt selbst kann in einem ersten Gespräch abklären, ob der Verdacht auf eine Depression besteht.

Wer stellt eine Depression fest?

In den meisten Fällen wird das eine Psychiaterin bzw. ein Psychiater sein, also eine Fachärztin/ ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Diese haben nach ihrem Medizinstudium eine fünfjährige Facharztausbildung absolviert und sind besonders zur Diagnose und zur Therapie von psychischen Erkrankungen befähigt.

Wie fühlt sich eine Depression im Kopf an?

Das Denken ist verlangsamt, die Konzentration beeinträchtigt durch Grübeleien. Ideen der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit des eigenen Lebens gipfeln nicht selten in Suizidgedanken. Häufig empfinden Betroffene eine innere Unruhe, sind angespannt und reizbar. Sie fühlen sich erschöpft, müde und energielos.

Wie erkenne ich ob ich depressiv bin?

Woran Sie eine Depression erkennen
  • Neben der gedrückten Stimmung zählen ein dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl und das völlige Fehlen von Freude und Interesse an der Welt zu den Hauptsymptomen.
  • Fast immer bestehen hartnäckige Schlafstörungen und ein verminderter Appetit, der oft mit Gewichtsverlust einhergeht.

Wie zeigt sich eine schwere Depression?

Von einer schweren Depression geht man aus, wenn mehrere Symptome wie bspw. eine Verminderung des Antriebs, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und -vertrauen, Schuldgefühle, negative und pessimistische Zukunftsgedanken und Schlafstörungen auftreten.

Wie lange kann man sich psychisch krank schreiben lassen?

Deine Burnout-Krankschreibung ist bis zu 18 Monate durch Lohnfortzahlung und Krankengeld abgesichert. Die volle Lohnfortzahlung erhältst Du in den ersten sechs Wochen.

Wie lange kann man mit psychischen Problemen krank geschrieben werden?

Besondere Bedeutung kommt auch der durchschnittlichen Dauer von Krankheitsausfällen zu. Während Arbeitnehmer bei anderen Erkrankungen 13,2 Tage im Durchschnitt nicht arbeitsfähig sind, beträgt die durchschnittliche Dauer bei psychischen Erkrankungen 38,9 Tage.

Was sage ich meinem Chef bei Depressionen?

Sie sind nicht verpflichtet, Ihren Arbeitgeber über Ihre Diagnose zu informieren. Diese Entscheidung liegt bei Ihnen. Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch für Psychotherapeut:innen und auch auf Ihrer Krankschreibung für den Arbeitgeber (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) ist die Krankheit nicht vermerkt.

Was löst depressive Schübe aus?

Die Ursache dafür ist vermutlich ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn: Ein Mangel an Noradrenalin und Serotonin wird für die Symptome der Erkrankung verantwortlich gemacht. Zudem treten Depressionen oft in Verbindung mit anderen Krankheiten auf.

Welche Blutwerte deuten auf eine Depression hin?

Die erniedrigten Laurylcarnitinspiegel im Blut könnten auf eine beeinträchtigte Fettsäureoxidation oder eine Störung der Mitochondrienfunktion hinweisen und stellen möglicherweise ein neues therapeutisches Ziel bei Depression dar.

Kann man Depressionen an den Augen erkennen?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen.

Wie verhält sich eine depressive Frau?

Betroffene berichten oft von unbestimmten Schmerzen im Kopf- oder Rückenbereich. Auch Verdauungsprobleme, Magen-Darm-Beschwerden oder Herzprobleme können auftreten. Bei Frauen sind Menstruationsbeschwerden in Kombination mit Depressionen nicht selten. Viele Betroffene verlieren außerdem ungewollt an Gewicht.

Kann man lachen wenn man depressiv ist?

Depressive Patienten sind in der Regel niedergeschlagen und lachen kaum. Sie empfinden wenig bis keine Freude. Dabei ist es jedoch nicht so, dass Menschen, die unter einer Depression leiden, einen Witz nicht als Witz erkennen. Man könnte eher sagen, dass sie vorübergehend ihren Humor verloren haben.

Bin ich depressiv oder nur faul?

Eine Depression hat nichts mit schlechten Angewohnheiten oder gar Faulheit zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine schwerwiegende Krankheit, bei der auch der Stoffwechsel im Gehirn eine erhebliche Rolle spielt. Bei Depressionen ist oft das ganze Stresshormonsystem des Körpers überaktiviert.

Kann man sich selbst aus einer Depression befreien?

Ein fester Tagesablauf hilft gegen Depressionen

Versuchen Sie daher, Ihren Tag über Eckpunkte zu strukturieren, etwa über feste Zeiten fürs Aufstehen, Essen, Arbeiten, Lernen und Schlafen. Dabei sollten Sie auch Tätigkeiten einplanen, die Ihnen guttun, wie Spaziergänge, Sport und Treffen mit Freunden.

Was fragt der Arzt bei Depressionen?

Zum Beispiel, wenn es darum geht, mit zwei einfachen Fragen zum Screening eine Depression auszuschließen: "Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos?" und "Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?".

Wohin gehen wenn man psychische Probleme hat?

In sehr dringenden Fällen stehen der Sozialpsychiatrische Dienst, eine psychosoziale Beratungsstelle, eine psychiatrische Praxis mit Notfalldienst oder eine psychiatrische oder psychosomatische Klinik zur Verfügung.

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