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Kann man sich eine Pflegefamilie aussuchen?

Gefragt von: Nikola Fritsch  |  Letzte Aktualisierung: 24. August 2023
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Eine befristete Unterbringung in einer Pflegefamilie kann nur dann geschehen, wenn das Kind an seine Eltern tragfähige Bindungen hat und die Eltern nur aufgrund einer zeitlich begrenzten Krise das Kind nicht selbst erziehen können.

Kann man sich bei einem Pflegekind das Alter aussuchen?

Nur sie kennen nicht das Krankheitsbild! Ob er in ein Heim oder in eine andere Familie kommt, liegt am Jugendamt und an seiner leiblichen Mutter, die hat das Sorgerecht für Ihn und kann viel mit entscheiden.

Wie lange kann ein Kind in einer Pflegefamilie bleiben?

Die Dauerpflege ist darauf ausgelegt, dass das Pflegekind bis zu seiner Verselbstständigung in der Pflegefamilie bleibt. In der Regel also bis zur Volljährigkeit. Wird ein Kind in Dauerpflege vermittelt, ist ausgeschlossen, dass die leiblichen Eltern sich in absehbarer Zeit wieder angemessen um das Kind kümmern können.

Wie lange dauert es bis man ein Pflegekind bekommt?

Meistens dauert der Bewerbungsprozess etwa ein halbes bis drei Viertel Jahr. Manchmal forcieren wir das Verfahren auch. Dann wenn wir uns für die zukünftige Pflegefamilie ein bestimmtes Kind vorstellen können.

Wie viel Geld bekommt man wenn man ein Pflegekind aufnimmt?

Pflegeeltern bekommen Pflegegeld – der Betrag ist je nach Kommune unterschiedlich. Viele richten sich dabei nach den Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., der je nach Alter des Kindes zwischen 714 und 875 Euro im Monat empfiehlt.

Was Pflegeeltern wissen sollten

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Was dürfen Pflegeeltern nicht?

Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. § 1632.4 BGB Pflegeeltern, deren Pflegekinder seit längerer Zeit in Familienpflege leben, können ei- nen Antrag auf Verbleiben stellen, wenn die Eltern die Kinder „zur Unzeit“ herausholen wollen.

Warum müssen Pflegekinder Geld zurückzahlen?

Kostenheranziehung bei Pflegekindern

Sobald sie als Jugendliche eigenes Geld verdienen, müssen sie dafür bis zu 25% (zuvor bis 2021 = 75 %) ihres Einkommens an den Staat erstatten (§ 92 SGB VIII). Der Anspruch auf Pflegegeld sichert den Lebensunterhalt des Pflegekindes und ist, wenn möglich, zurückzuzahlen.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen um ein Pflegekind zu bekommen?

Pflegekind aufnehmen: Voraussetzungen und Bewerbung
  • mindestens 25 Jahre alt sein.
  • gesund und drogenfrei sein.
  • über ein angemessenes, sicheres Einkommen verfügen.
  • ausreichend Zeit haben, um für das Kind zu sorgen.
  • ausreichend Platz zur Verfügung haben.

Wie schwer ist es ein Pflegekind zu bekommen?

Ein Pflegekind aufzunehmen ist, aufgrund der Vergangenheit des Kindes, oft sehr schwierig. Pflegeeltern arbeiten außerdem eng mit dem Jugendamt zusammen und treffen Entscheidungen fast nie alleine. Aufgrund von Trennungen, Vernachlässigung oder körperlicher Gewalt klammern viele Pflegekinder.

Was müssen Pflegeeltern mitbringen?

Bewerbung als Pflegeeltern. Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses. Gesundheitsattest aller erwachsenen Pflegepersonen. Teilnahme an Schulungen.

Wer entscheidet über Pflegefamilie?

Das Jugendamt hat dafür zu sorgen, dass es Pflegefamilien gibt, die Kinder aufnehmen wollen. Dies bedeutet, dass das Jugendamt Pflegefamilien werben, vorbereiten, beraten, betreuen, fortbilden und finanzieren muss. Einen Teil dieser Aufgaben kann das Jugendamt auch auf freie Träger z.B. Caritas, Sozialdienst kath.

Wie oft werden Pflegekinder zurückgeführt?

Insgesamt wurden 88 Pflegekinder zu ihren Herkunftsfamilien zurückgeführt, 18 davon sogar nach einer Pflegedauer von über 3 Jahren (vgl. Nielsen, 1990, S. 216).

Was verdient eine Kurzzeit Pflegemutter?

Es existiert allerdings keine deutschlandweite geltende einheitliche Vergütung für die Kurzzeitpflege. Örtliche Behörden müssen sich jedoch nach § 39 des SGB VIII richten. Im Schnitt bedeutet dies, dass Pflegefamilien für Kinder in Not etwa 1000 € im Monat zur Verfügung steht.

Wie viele Kinder suchen eine Pflegefamilie?

Gut 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die nicht bei den leiblichen Eltern aufwachsen, leben im Jahr 2020 in einer solchen Pflegefamilie – das sind fast 90.000 Kinder. 127.000 Kinder werden in einer pädagogischen Einrichtung, also in einer Wohngruppe oder in einem Heim, betreut.

Welche Kinder kommen zu Pflegeeltern?

‌„Pflegeeltern“ sind Personen, die ein fremdes Kind vorübergehend oder ständig aufnehmen. Grund dafür: Die Herkunftsfamilie ist überfordert und kann sich aktuell nicht ausreichend um das Kind kümmern. Paare aber auch Einzelpersonen können Pflegeeltern werden. Sie erhalten vom Staat finanzielle Unterstützung.

Kann eine allein erziehende Mutter ein Pflegekind bei sich aufnehmen?

Wer kann überhaupt Pflegeeltern werden? Es gibt keine Vorschrift, die besagt, dass nur „traditionelle Familien“ Pflegeeltern werden können. Auch unverheiratete Paare, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Paare oder Wohngemeinschaften können ein Pflegekind aufnehmen.

Wie alt dürfen Pflegeeltern höchstens sein?

Wenn das Kind dauerhaft bei den Pflegeeltern untergebracht ist, sollten Eltern und Kind einen Familien-entsprechenden Altersabstand haben. Deshalb sollten Sie bei der Volljährigkeit Ihres Pflegekindes nicht älter als 63 Jahre alt sein. Aber auch mit 45 Jahren kann man noch Säuglinge und Kleinkinder bei sich aufnehmen.

Wie oft darf ich mein Kind sehen wenn es in der Pflegefamilie ist?

Im Bürgerlichen Gesetzbuch findet sich keine Regelung über Zeit, Dauer und Häufigkeit des elterlichen Umgangs. Dort ist lediglich das Kind das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil notiert. Jedes Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.

Wie hoch ist das Pflegegeld 2022 für Pflegekinder?

Für Pflegekinder bis zum vollendeten 7. Lebensjahr beträgt der Pauschalbetrag 840 Euro ab dem 01.01.2022, für Pflegekinder vom vollendeten 7. Lebensjahr bis zum vollendeten 14. Lebensjahr 947 Euro und Pflegekinder vom 14.

Wie viel Vermögen darf ein Pflegekind haben?

Ebenfalls geschützt sind kleinere Barbeträge. Der Freibetrag beträgt 5.000 €. Für jede weitere Person, die vom Leistungsempfänger unterhalten wird, gilt ein zusätzlicher Freibetrag von 500 €.

Wie werden Pflegeeltern überprüft?

Während des Überprüfungsprozesses finden mehrere Gespräche, darunter auch eines bei Ihnen zu Hause statt. Zusätzlich müssen Sie ein Gesundheitsattest, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und ggf. Ihren Einkommensnachweis einreichen.

Ist Pflegeeltern sein ein Beruf?

Berufstätigkeit der Pflegeeltern

Wenn eine Integration des Kindes in die Pflegefamilie erfolgt ist und das Pflegekind eine Kindertagesstätte oder Schule besucht, kann wieder eine Berufstätigkeit aufgenommen werden.

Wird das Pflegegeld auf das Kindergeld angerechnet?

Das Kindergeld für ein Pflegekind wird teilweise auf das Pflegegeld angerechnet. Ist das Pflegekind das älteste in der Familie lebende Kind, für das Kindergeld bezogen wird, wird die Hälfte anrechnet und das Pflegegeld um diesen Betrag gekürzt.

Wem steht das Kindergeld bei Pflegekind zu?

Ja, auch Pflegekinder können beim Kindergeld berücksichtigt werden, wenn zusätzlich zu Voraussetzungen, die für alle gelten, folgende Voraussetzungen erfüllt sind. Sie müssen mit dem Kind durch ein familienähnliches, auf längere Dauer angelegtes Band verbunden sein.

Was Pflegeeltern wissen sollten?

Genauso wie bei eigenen Kindern sollen Pflegeeltern die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Pfle- gekindes zu selbstständigem, verantwortungsbewusstem Handeln sowie die jeweiligen besonderen sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Eigenarten berücksichtigen. Auch gilt es, die Kinderrechte zu beachten.