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Kann man Sertralin einfach absetzen?

Gefragt von: Mona Ebert  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Im Beipackzettel von Sertralin findet sich der Warnhinweis, dass insbesondere beim abrupten Absetzen des Medikaments Nebenwirkungen zutage treten können. Dazu gehören unter anderem: Schwindelgefühl. Empfindungsstörungen.

Wie reduziere ich Sertralin?

Bei Beendigung einer Behandlung mit Sertralin sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzsymptomen zu verringern (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Wie lange dauert der Entzug von Sertralin?

Dazu gehören etwa Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Herzklopfen oder Muskelzuckungen. Die Beschwerden können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Auch die Dauer schwankt von Person zu Person und reicht von einigen Stunden oder Tagen bis hin zu mehreren Monaten.

Welche Nebenwirkungen beim Absetzen von Sertralin?

Ein plötzliches Absetzen der Behandlung kann zu Nebenwirkungen wie Schwindelgefühl, Empfindungs- störungen, Schlafstörungen, Erregtheit oder Angst, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Zittern führen.

Wann lassen die Absetzerscheinungen von Sertralin nach?

Absetzerscheinungen treten in der Regel in den ersten 24 Stunden bis eine Woche nach Absetzen ein. Der Zeitpunkt des Eintretens der Absetzerscheinungen hängt unter anderem von der Dosis der Medikation und der Halbwertszeit der Wirksubstanz ab.

Absetzen von Antidepressiva

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Ist Sertralin ein gutes Medikament?

Sertralin gehört zur Klasse der Selektiven-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Der Wirkstoff hilft Patienten, indem er stimmungsaufhellend, aktivierend und angstlösend wirkt. Auch bei Zwangsstörungen wird Sertralin mit gutem Erfolg eingesetzt.

Sind 50 mg Sertralin viel?

Depression und Zwangsstörung Die Sertralin-Behandlung sollte mit einer Anfangsdosis von 50 mg/Tag begonnen werden. Panikstörung, PTBS und soziale Angststörung Die Therapie sollte mit 25 mg/Tag eingeleitet und die Dosis nach einer Woche auf 1-mal täglich 50 mg erhöht werden.

Kann man von Sertralin abhängig machen?

Da Antidepressiva nicht zu den Substanzen gehören, die eine Abhängigkeit hervorrufen, treten beim Absetzen keine Entzugserscheinungen auf. Sehr wohl sollten diese Substanzen trotzdem nicht schlagartig abgesetzt werden, sondern je nach vorangegangener Einnahmedauer über Tage bis Wochen ausgeschlichen werden.

Wie lange hält Sertralin an?

Durch Studien ist nachgewiesen, dass SSRI wie Sertralin die Symptome von Angststörungen und Panikattacken deutlicher bessern als ein Scheinmedikament. Normalerweise wird die Einnahme für mindestens ein Jahr empfohlen.

Welche Alternative zu Sertralin?

Vor allem für sie sind die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, SSRI, Citalopram, Escitalopram, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin eine geeignete Alternative. Sie weisen allerdings nicht generell weniger Nebenwirkungen auf als trizyklische Antidepressiva, sondern andere.

Wie fühlt man sich nach Absetzen von Antidepressiva?

Entzugssymptome beim Absetzen von Antidepressiva

Es können auftreten: Schwindel (normalerweise geringfügig, aber auch so schwerwiegend, dass Sie ohne Hilfe nicht aufstehen können) Angstzustände, die kommen und gehen, manchmal in intensiven „Attacken“ Einschlafschwierigkeiten und lebhafte oder angstbesetzte Träume.

Wie merkt man ob Sertralin wirkt?

Wirkung von Sertralin

Wird Sertralin zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, wirkt es ab der ersten Einnahme antriebssteigernd. Bis die stimmungsaufhellende Wirkung des Antidepressivums einsetzt, kann es dagegen einige Tage dauern.

Sind 150 mg Sertralin viel?

Bei Depression und Zwangsstörung beträgt die übliche Dosis 50 mg/Tag. Die Tagesdosis kann in 50-mg-Schritten und in Abständen von mindestens einer Woche über einen Zeitraum von mehreren Wochen erhöht werden. Die maximale Tagesdosis beträgt 200 mg.

Wann klingen Nebenwirkungen von Sertralin ab?

Nach Beenden der Behandlung mit Sertralin wurde über Aufgeregtheit, Angst, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und nervliche Missempfindungen berichtet. Diese Beschwerden klingen meist innerhalb von zwei Wochen ab, können aber auch zwei bis drei Monate und länger anhalten.

Wann Besserung mit Sertralin?

Eine Besserung nach fünf Wochen ist aber grundsätzlich ein gutes Zeichen, welches ein weiteres Abwarten rechtfertigt. Chrisko: Seit circa zwei Monaten nehme ich aufgrund einer schweren depressiven Episode morgens 25 mg Sertralin.

Ist Sertralin Schlaffördernd?

SSRIs können den REM-Schlaf unterdrücken und auch die REM-Latenz verzögern, aber sie erhöht das Erwachen und reduziert gleichzeitig SWS. Eine PSG-Studie wies auf minimales Sertralin hin erhöht die Schlafeffizienz und reduziert die nächtliche Wachzeit, was von Vorteil sein kann depressive Patienten.

Kann man durch Sertralin zunehmen?

Im Gegensatz zu anderen SSRI führt Sertralin nicht zur Gewichtsabnahme oder Agitiertheit. Eine Gewichtszunahme und psychomotorische Hemmung wie unter der Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva sind ebenfalls nicht zu befürchten.

Was passiert im Gehirn wenn man Antidepressiva absetzt?

Wenn man nun das Medikament absetzt, dann wird der Serotonin-​Transporter nicht mehr blockiert. Nun kann das Serotonin wieder vermehrt in die ausschüttende Nervenzelle aufgenommen werden. Dadurch sinkt die Serotonin-​Konzentration wieder relativ plötzlich.

Wann wirkt Sertralin gegen Angst?

Es dauert in der Regel 2 bis 6 Wochen, bis SSRI eine angstlösende Wirkung entfalten.

Kann man ein Leben lang Antidepressiva nehmen?

Es wird geraten, die Medikamente über sechs bis zwölf Monate, bei wiederholtem Auftreten von depressiven Episoden sogar über Jahre, manchmal lebenslang einzunehmen.

Sind Antidepressiva schädlich für den Körper?

Antidepressiva können Schwindel und Gangunsicherheit auslösen und damit vor allem bei älteren Menschen das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöhen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können dieses Risiko noch verstärken.

Kann Antidepressiva das Gehirn schädigen?

Eine Studie von Wiener Forschern zeigt, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) im Gehirn Prozesse anstoßen, die die Aufnahmefähigkeit verändern.

Wie lange sollte man ein Antidepressivum nehmen?

Die empfohlene Dauer der Therapie mit Antidepressiva hängt von der Grund- erkrankung und vom Verlauf der Erkrankung ab. Es gibt die Empfehlung, dass Antidepressiva mindestens 4–9 Monate über das Verschwinden von depressiven Krankheitssymptomen (=Remission) hinaus eingenommen werden sollten.

Wie verändert man sich mit Antidepressiva?

Anders als viele Schlaf- und Beruhigungsmittel machen Antidepressiva aber nicht körperlich abhängig oder süchtig. Dennoch kann es zu vorübergehenden Beschwerden wie Schlaflosigkeit und Unruhe kommen, wenn man die Medikamente absetzt.

Welches ist das meist verschriebene Antidepressiva?

Die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind die am häufigsten verordneten Antidepressiva in Europa. In einer europaweiten Beobachtungsstudie gab es jedoch beträchtliche Unterschiede in der Verschreibung verschiedener Antidepressiva-Gruppen.