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Kann man leerstehende Wohnung steuerlich absetzen?

Gefragt von: Doreen Engel MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Zieht ein Mieter aus, steht die Wohnung oft für eine gewisse Zeit leer. Auch während eines Leerstandes dürfen Sie Werbungskosten abziehen. War die Wohnung vorher vermietet, geht das Finanzamt davon aus, dass weiterhin eine Vermietungsabsicht (Einkunftserzielungsabsicht) besteht.

Kann man Leerstand von der Steuer absetzen?

Bei längerfristigem Leerstand müssen Sie allerdings aktiv werden, sonst streicht Ihnen das Finanzamt womöglich Ihre Verluste. Werden Wohn- oder Gewerbeobjekte langfristig vermietet bzw. ist eine solche Vermietung beabsichtigt, können Sie die sog. Anlaufverluste in der Regel steuerlich geltend machen.

Wie lange darf man eine Wohnung leer stehen lassen?

Nach vier Monaten muss ungenutzter Wohnraum angezeigt werden

Wohnraum, der länger als vier Monate ungenutzt bleibt, obwohl er Menschen ein Zuhause sein könnte, wird nach dem Hamburgischen Wohnraumschutzgesetz als Leerstand bezeichnet.

Wann entfällt die vermietungsabsicht?

Die Vermietungsabsicht kann nach Ansicht des BFH durch bloßen Zeitablauf und die Untätigkeit des Steuerpflichtigen entfallen. Der Steuerpflichtige sollte deshalb die Herrichtung der Immobilie nicht nur zögerlich betreiben.

Warum lohnt sich Leerstand?

Vielfältige Gründe für Leerstand

Hinzu kommt die Preisexplosion bei Eigentumswohnungen. Aufgrund dieser Entwicklungen können Wohnungen, die einige Zeit leer stehen und dann neu vermietet oder als Eigentumswohnungen verkauft werden, höhere Rendite bringen als bei einer dauerhaften Vermietung.

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Ist Leerstand Eigennutzung?

B. Leerstand wegen notwendiger Renovierung. Desgleichen ist auch ein Leerstand zwischen Beendigung der Eigennutzung und Veräußerung des Gebäudes unschädlich, wenn der Steuerpflichtige die unbedingte Veräußerungsabsicht nachweisen kann.

Kann ich eine Wohnung leer stehen lassen?

Dauerhafter Leerstand von Wohnräumen gilt schließlich als Zweckentfremdung und wird demnach bestraft. Jedoch ist nicht gleich jede leer stehende Wohnung zweckentfremdet. Beispielsweise darf eine Wohnung kurzfristig leer stehen, wenn sie saniert wird. Sie sollte aber nach spätestens drei Monaten wieder vermietet werden.

Wie kann ich eine vermietungsabsicht nachweisen?

Dazu trägt der Steuerpflichtige die Beweislast. Er muss beispielsweise durch Einschalten eines Maklers oder die Veröffentlichung von Anzeigen nachweisen, dass er sich um eine Vermietung des Objekts bemüht.

Was kann ich bei vermieteten Wohnungen absetzen?

Dazu zählen beispielsweise:
  • Notarkosten für die Grundschuldbestellung.
  • Darlehenszinsen.
  • Abschreibung Gebäudekosten (Anschaffungs- und Herstellungskosten für Wohnung oder Haus)
  • Kosten Freistellungsbescheinigung.
  • Fahrtkosten zur vermieteten Immobilie.
  • Betriebs- und Verwaltungskosten des Mietobjektes.

Welche Kosten kann ein Vermieter steuerlich geltend machen?

Dazu gehören Kosten für Allgemeinstrom, Müllabfuhr, Wasser, Abwasser, Schornsteinfeger, Winterdienst, Kanalreinigung, Hausreinigung, Gemeinschaftsantenne oder Kabelanschluss. Auch fast alle anderen Ausgaben rund um die Vermietung sind absetzbar.

Was gilt als Leerstand?

Leerstand bezeichnet nicht genutzte beziehungsweise nicht vermietete Gebäude oder Gebäudeteile. Dabei unterscheiden Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen zwischen Leerstand und vorübergehend unbewohnt – in diesem Fall ist das Haus nur für in der Regel 60 Tage, mitunter bis zu drei Monaten nicht bewohnt.

Wann ist eine Wohnung unbewohnt?

Wie lange darf eine Haus oder eine Wohnung leer stehen? In der Regel liegen die Fristen, aber welcher ein Haus als unbewohnt gilt, zwischen 60 - 90 Tagen. Es gibt allerdings auch Versicherungen, die einen Leerstand der Immobilie bis zu 12 Monate lang zulassen.

Was tun bei Leerstand?

So kann jeder, der nicht weiß, was er mit seiner Immobilie tun soll, beim Leerstandmanagement anrufen. Neben einer ersten Beratung durch die Mitarbeiter des Landratsamtes besteht auch die Möglichkeit zu einer ausführlichen Beratung durch einen Architekten.

Was kann ich als Eigentümer steuerlich absetzen?

Dabei zählen eine ganze Reihe von Kosten, sofern sie in der Steuererklärung aufgeführt werden, im Zusammenhang mit der Vermietung als Werbungskosten, wie zum Beispiel:
  • Anschaffungskosten der Immobilie.
  • Grundsteuer.
  • Schuldzinsen aus dem Immobilienkredit.
  • Kontoführungsgebühren für das Vermieterkonto.
  • Maklerprovision.

Kann man als Eigentümer Nebenkosten absetzen?

Als Eigentümer oder Mieter können Sie Aufwendungen für Arbeiten in Haus oder Wohnung steuerlich absetzen. Das gilt auch für Arbeiten, die Sie nicht selbst in Auftrag gegeben haben. Auch Lohnkosten werden steuerlich begünstigt.

Wie kann ich Eigenleistungen steuerlich geltend machen?

Eigenleistungen, die bei der Herstellung oder beim Ausbau einer Immobilie erbracht werden, steigern den Wert der Immobilie, können jedoch steuerlich nicht als Ausgaben geltend gemacht werden. Damit erhöhen Eigenleistungen nicht die Herstellungskosten für eine Immobilie.

Wie erfährt das Finanzamt von Mieteinnahmen?

Das Finanzamt hat mehrere Möglichkeiten die Mieteinnahmen eines Vermieters zu prüfen. Da in Deutschland Immobilienkäufe notariell beglaubigt werden, erhalten Finanzämter Informationen darüber. Das Finanzamt kann zudem über die Steuererklärung des Mieters auf den Vermieter aufmerksam werden.

Welche steuerliche Vorteile bei Vermietung?

Der steuerliche Vorteil ist, dass Sie als Vermieter in den ersten vier Jahren höhere Werbungskosten geltend machen können. Neben der normalen jährlichen Abschreibung von 2 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten können Sie auch bis zu 5 Prozent Sonderabschreibung absetzen.

Wann müssen Mieteinnahmen nicht versteuert werden?

Nach dem Einkommenssteuergesetz bleiben Mieteinnahmen bis zum steuerlichen Grundfreibetrag (§ 32a EStG) in Höhe von derzeit 8.820 Euro (Alleinstehende) beziehungsweise 17.649 Euro (Verheiratete) steuerfrei.

Wie lange vermieten vor Eigennutzung?

Steuer-Tipp 1: Übertreiben Sie es dennoch nicht, vermieten Sie nicht zu kurz! Halten Sie sicherheitshalber eine Schamfrist von wenigstens 3 Jahren ein. Es ist ohnehin viel lukrativer für Sie, die Immobilie länger als 3 Jahre zu vermieten, weil Ihr Steuervorteil gerade in dieser Zeit besonders hoch ist.

Wer muss Leerstandsabgabe bezahlen?

Immobilienbesitzer, deren Wohnungen länger als ein halbes Jahr leer stehen, müssen künftig eine Abgabe an die Gemeinde, in der sich die Wohnung befindet, entrichten. Diese Abgabe kann mit einer Kurzzeitvermietung umgangen werden. Dafür muss die Wohnung in einem Jahr für mind. 26 Wochen und einen Tag vermietet bzw.

Wer zahlt Strom bei Leerstand?

Steht eine Wohnung jedoch leer, fällt der Strombezug für die Zeit des Leerstandes dem Vermieter zu. Während des Leerstandes muss der Vermieter bezüglich der Stromversorgung theoretisch nicht tätig werden: Die Stromzähler fallen automatisch in die Grundversorgung und der Vermieter erhält vom Versorger die Rechnung.

Wie kann man Eigennutzung nachweisen?

Den Nachweis der Eigennutzung einer Wohnung oder eines Hauses muss man übrigens immer über eine Meldebestätigung des Einwohnermeldeamts erbringen. Auf dieser muss die konkrete Immobilie als Hauptwohnsitz des Eigentümers ausgewiesen ist.

Wann ist eine Wohnung selbst genutzt?

Eigennutzung. Die Spekulationsfrist für selbst genutzte Immobilien beträgt lediglich drei Jahre. Haben Sie also im Jahr des Verkaufs und in den beiden Jahren davor in dem Haus gewohnt, fällt für die Immobilie keine Spekulationssteuer an.

Was bedeutet zu eigenen Wohnzwecken genutzt?

Eine Nutzung zu eigenen Wohnzwecken setzt voraus, dass der Eigentümer die Wohnung tatsächlich selbst zu eigenen Wohnzwecken nutzt, wenn er das Wirtschaftsgut allein, mit seinen Familienangehörigen oder einem Dritten bewohnt und dabei einen selbstständigen Haushalt führt. Die Nutzung beginnt bereits mit Bezugsbeginn.