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Kann man eine Lehrabschlussprüfung ohne Lehre machen?

Gefragt von: Dieter Moser  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die wichtigste Voraussetzung ist: Sie müssen mindestens anderthalb Mal so lange wie es die reguläre Ausbildungszeit des Berufs vorsieht, in dem sie arbeiten und in dem sie die Gesellenprüfung ablegen wollen. Bei einer dreijährigen Lehrzeit sind also mindestens viereinhalb Jahre Berufserfahrung nötig.

Kann man ohne Ausbildung eine Prüfung machen?

Laut § 45 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz ist eine Zulassung zur Abschlussprüfung auch ohne eine Berufsausbildung möglich, wenn man mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig gewesen ist, in dem man die Prüfung ablegen möchte.

Wie wird man Fachkraft ohne Ausbildung?

Die Kammern können unter bestimmten Voraussetzungen sogenannten Externen die Zulassung zur Prüfung auch ohne vorangegangenes Ausbildungsverhältnis gewähren. Dazu muss in der Regel eine betriebliche Praxis nachgewiesen werden, also Erfahrung in einer Tätigkeit, die in engem Bezug zum Ausbildungsberuf steht.

Kann ich ohne eine Berufsausbildung zu absolvieren eine Abschlussprüfung bei der jeweils zuständigen Stelle ablegen um einen anerkannten Berufsabschluss zu erwerben?

Die Externenprüfung bietet erfahrenen Berufspraktikern die Chance, einen anerkannten Berufsabschluss zu erhalten, ohne vorab eine Ausbildung absolviert zu haben.

Wann wird Berufserfahrung als Ausbildung anerkannt?

Die Berufsqualifikation wird als gleichwertig anerkannt, wenn auf Basis der aktuellen Aus- bzw. Fortbildungsordnung keine wesentlichen Unterschiede bestehen. Dabei werden auch die Berufserfahrung sowie weitere Kenntnisse und Fähigkeiten berücksichtigt.

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Welche Berufe brauchen keine Anerkennung?

die dualen Ausbildungsberufe und viele Berufe mit Hochschulabschluss. Um in Deutschland beispielsweise als Betriebswirt, Informatiker oder Bäcker arbeiten zu dürfen, brauchen Sie keine Anerkennung Ihrer ausländischen Berufsqualifikation.

Wann gilt man als gelernt?

"Gelernt" sind Sie, wenn Sie eine anerkannte Ausbildung abgeschlossen haben. Auch wenn Sie einen Beruf fünf oder zehn Jahre als ungelernte Kraft ausüben, sind Sie ungelernt. Einen Gesellenbrief können Sie nicht automatisch durch Zeitablauf erhalten.

Was kostet eine externe Prüfung?

Je nach Bundesland und Ausbildungsberuf belaufen sich die Kosten für eine IHK-Externenprüfung zwischen rund 100 Euro und 500 Euro.

Was kostet ein Gesellenbrief?

Meist liegt diese bei etwa 26 Euro. Die Kosten variieren jedoch von Handwerkskammer zu Handwerkskammer. Der genaue Betrag ist auf dem Antrag vermerkt.

Kann man sich einen Job anerkennen lassen?

Meistens gibt es die Möglichkeit, fünf Jahre Berufserfahrung als Praxisausbildung anerkennen zu lassen. Sie müssen unter Umständen eine kleine schriftliche Theorieprüfung ablegen, sofern Ihr gelernter Beruf diese nicht bereits abdeckt.

Was passiert wenn man keine Ausbildung hat?

Wenn ihr keinen Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss habt, kommt zur Überbrückung ein Berufsvorbereitungsjahr infrage. In manchen Bundesländern heißt es auch Berufseinstiegsjahr oder Berufsorientierungsjahr.

Kann man sich ohne Ausbildung weiterbilden?

Auch ohne je eine Ausbildung begonnen zu haben, können Sie unter bestimmten Voraussetzung an einer geförderten Umschulung teilnehmen. Als Grundlage dient § 81 Abs. 2 SGB III. Dieser besagt, dass Sie bei Fehlen einer Erstausbildung über mindestens drei Jahre Berufserfahrung verfügen müssen.

Kann man sich ohne Ausbildung hocharbeiten?

Naja, ungelernt mit dem Mindestlohn anfangen und sich hocharbeiten kann schon klappen. Allerdings nur in wenigen Branchen und viele Bereiche werden Dir ohne Ausbildung immer verschlossen bleiben. Hier ist nunmal das duale Ausbildungssystem das Maß der Dinge.

Welche Berufe externenprüfung?

Nur für einen anerkannten Ausbildungsberuf besteht die Möglichkeit der externen Prüfung. Dazu zählen kaufmännische Berufe oder kaufmännisch-verwandte Berufe, IT-Berufe oder Berufe in der Lagerlogistik. Auch Fachkräfte, die in der Pflege tätig sind, können den anerkannten Berufsabschluss erlangen.

Wie läuft die externenprüfung ab?

Die Externenprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Egal, welchen beruflichen Schwerpunkt Sie wählen, die Prüfung umfasst in jedem Fall die Fächer Deutsch und Mathematik sowie eine Fremdsprache, in der Regel Englisch.

Wann gilt man als Fachkraft?

Eine Fachkraft ist eine Arbeitskraft, die eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Auch Personen, die einen bestandenen akademischen Abschluss an einer (Fach)-Hochschule vorweisen können, summieren sich unter diesem Begriff.

Wie wichtig ist der Gesellenbrief?

Während der Gesellenbrief lediglich als Schmuckdokument dient, zeigt das Abschlusszeugnis dass und wie gut Sie bestanden haben. Die Übergabe des Prüfungszeugnisses und des Lehrbriefes/Gesellenbriefes findet in einem feierlichen und damit dem Anlass entsprechenden Rahmen statt.

Ist das Prüfungszeugnis mein Gesellenbrief?

Dem Gesellenprüfungszeugnis gleichgestellt sind die in verschiedenen Berufen als Abschlusszeugnis erteilten Facharbeiterbriefe oder Prüfungszeugnisse. Nicht zu verwechseln ist der Gesellenbrief mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Gesellenprüfungszeugnis.

Wie lange arbeiten für Gesellenbrief?

Die wichtigste Voraussetzung ist: Sie müssen mindestens anderthalb Mal so lange wie es die reguläre Ausbildungszeit des Berufs vorsieht, in dem sie arbeiten und in dem sie die Gesellenprüfung ablegen wollen. Bei einer dreijährigen Lehrzeit sind also mindestens viereinhalb Jahre Berufserfahrung nötig.

Wie lange darf man in der Ausbildung ohne Betrieb sein?

Grundsätzlich ist es so, dass man in seiner Ausbildung etwa 10% Fehlzeiten (12-15 Wochen) haben darf, um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden. Aber das mit den 10% ist eine Faustregel - kein Gesetz. Dabei sind auch immer Ausnahmeregelungen möglich.

Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen um zur Externenprüfung zugelassen zu werden?

Voraussetzung für die Zulassung als Externer sind einschlägige berufliche Erfahrungen oder andere Qualifikationen, die die Annahme rechtfertigen, dass der Prüfling über die erforderliche berufliche Handlungsfähigkeit verfügt. Nach der Zulassung durch die zuständige Stelle wird die reguläre Abschlussprüfung abgelegt.

Wie oft kann man eine Prüfung bei der IHK wiederholen?

Wie oft kann ich die Abschlussprüfung wiederholen? Sie können die Prüfung zweimal wiederholen. Wenn Sie insgesamt dreimal erfolglos an der Prüfung teilgenommen haben, gibt es keine Möglichkeit mehr, die Abschlussprüfung in diesem Ausbildungsberuf abzulegen.

Kann man eine Ausbildung aberkannt bekommen?

Du kannst dich einmal in der Prüfungsordnung erkundigen, wann du die Prüfung nicht geschafft hast. Und in diesem Fall kann es natürlich auch sein, dass die Prüfung oder Teile davon noch im Nachhinein aberkannt werden. Auch kann dein Betrieb dich unter Umständen fristlos kündigen.

Was kann ich ungelernt ausüben?

Diese Berufe kann man ohne Schulabschluss machen:
  • Automatenbefüller: 1.630 Euro.
  • Autowäscher: 1.048 Euro.
  • Berufskraftfahrer: 2.099 Euro.
  • Call-Center-Agent: 2.301 Euro.
  • Erntehelfer: 1.536 Euro.
  • Friseur: 1.480 Euro.
  • Dachdecker: 1.900 Euro.
  • Gerüstbauer: 2.916 Euro.

Wie lange ist eine abgeschlossene Ausbildung gültig?

Zwei Jahre gültig

Der Gesetzgeber hat allerdings in § 16 und 17 FeV geregelt, dass am Tag der Prüfung der Abschluss der Ausbildung nicht länger als zwei Jahre zurückliegen darf.

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