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Kann man durch Chemo Zähne verlieren?

Gefragt von: Raphael Seidl B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Eine Krebstherapie zieht leider oft Schäden an Zähnen und Zahnfleisch nach sich, denen es vorzubeugen gilt. Bisphosphonate werden heutzutage erfolgreich in der Krebstherapie angewendet. Diese Medikamente sorgen einerseits für einen ausgeglichenen Mineralhaushalt, andererseits greifen sie in den Knochenstoffwechsel ein.

Warum vor Chemo zum Zahnarzt?

Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK, ergänzt: "Wer die Krebsbehandlung mit gesunden Zähnen und gesundem Zahnfleisch beginnt, leidet weniger unter den Nebenwirkungen. Der Termin beim Zahnarzt gehört daher in der Regel bereits zur Vorbereitung auf eine Krebstherapie dazu."

Wann sollte man eine Chemo abbrechen?

Wenn der Patient die Chemotherapie schlecht verträgt, kann man die Pausen zwischen den Zyklen verlängern oder aber die Chemotherapie abbrechen. Zwischen den Zyklen überprüft der Arzt, ob der Krebs auf die Zytostatika-Gabe anspricht.

Was zerstört eine Chemo?

Die meisten Chemotherapie-Medikamente greifen das Erbmaterial in den Tumorzellen an. Andere stören die Zellteilung. Die geschädigten Zellen verlieren die Fähigkeit, sich zu vermehren und sterben ab. Die abgetöteten Zellen werden vom Körper abgebaut.

Welche Zahnpasta während der Chemotherapie?

Empfohlen werden von den meisten Fachleuten eine saubere weiche Zahnbürste und eine milde Zahncreme ohne Menthol und ätherische Öle, eventuell auch ein alkoholfreies Mundwasser oder Mundspülungen mit Salbei. Von Kamillelösung raten Fachleute ab.

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Welche Mundspülung während der Chemo?

Experten empfehlen, sehr weiche Zahnbürsten zu verwenden und milde Zahnpasten (evtl. Kinderzahncreme) einzusetzen. Mundspülungen mit alkoholfreien Lösungen (z.B. Salbeitee) können unterstützend als Pflege angewendet werden.

Wie kann man eine Chemotherapie am besten überstehen?

+ Kalte Speisen werden oft besser toleriert + Kartoffeln, Knäckebrot, Zwieback und Toast werden meist gut vertragen! + Süße, sehr fette und stark gesalzene Speisen sind oft unverträglich! + Trinken Sie gekühlte Flüssigkeiten!

Wann ist die Chemo am schlimmsten?

Der Tiefpunkt wird nach 8 - 12 Tagen erreicht, anschließend werden die Zellen vom Knochenmark nachgebildet, so dass im Idealfall nach 2 bis 3 Wochen wieder Normalwerte erreicht werden. Bei wöchentlichen Chemotherapien ist diese Wirkung weniger ausgeprägt.

Kann ein Tumor während der Chemo noch streuen?

Zwar schrumpft der Tumor unter einer Chemotherapie sehr oft, doch können die Medikamente gleichzeitig dafür sorgen, dass der Krebs in den Blutkreislauf streut, was zu einer Metastasenbildung führen kann. Ein einmal metastasierender Krebs aber gilt als nur noch schwer behandelbar.

Wie lange kann eine Chemo das Leben verlängern?

“ Dennoch war das Ergebnis eindeutig: Die Chemoradiatio, wie die Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie auch genannt wird, verlängerte die mittlere Überlebenszeit der Patienten von 9,7 auf 12,6 Monate.

Wie merke ich dass die Chemo wirkt?

Elf Tag nach dem Beginn der Kultur werden die Tumorzellen dann mit verschiedenen Konzentrationen an Zellgiften konfrontiert. Sterben die Zellen dadurch ab und bilden sich keine Cluster mehr, zeigt dies, dass die Chemotherapeutika wirken und die Therapie greift.

Was sollte man bei einer Chemo nicht essen?

Beim Begriff Chemotherapie denkt man sofort an Übelkeit und Appetitlosigkeit.
...
Weniger bekömmliche Nahrungsmittel
  • sehr fette und sehr süße Speisen: Paniertes, Frittiertes, fette Braten, Fettgebackenes, Sahnetorte.
  • blähende Gemüse: Erbsen, Bohnen, Linsen, Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, Gurkensalat, Paprikaschoten.

Wie viele Stunden dauert eine Chemo?

Man sitzt in einem Behandlungsstuhl oder Sessel, während die Medikamente über eine oder mehrere Infusionen in die Vene laufen. Die einzelne Therapiesitzung dauert zwischen einer halben Stunde und mehreren Stunden. Wenn man möchte, kann man sich während der Therapie beschäftigen, zum Beispiel lesen oder Musik hören.

Hat Chemotherapie immer Nebenwirkungen?

Wie jede Behandlung, kann auch die Chemotherapie unerwünschte Wirkungen auslösen. Dabei gibt es Nebenwirkungen, die häufig auftreten und andere, die sehr selten sind. Eine systemische Chemotherapie hat den Nachteil, dass sie grundsätzlich alle sich oft teilenden Zellen schädigt, auch die gesunden.

Wie fühlt man sich nach einer Bestrahlung?

Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können Nebenwirkungen bei einer Bestrahlung des Bauchbereichs sein. Bei einer Hirnbestrahlung kann es zum Haarverlust kommen. Eine Bestrahlung kann auch die Ursache für Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit sein, aber auch diese Symptome sind meist nur vorübergehend.

Warum vor Bestrahlung Zähne ziehen?

Generell ist es so, dass alle HNO-Patienten, bei denen die Zähne im Bestrahlungsfeld liegen, vorab zum Zahnarzt müssen, um sicherzustellen, dass weder Karies noch Entzündungen des Zahnfleisches oder des Kiefers vorliegen. Das gilt im Übrigen auch für die konventionelle Strahlentherapie.

Wo sind Metastasen am gefährlichsten?

Knochenmetastasen entstehen, wenn sich Krebszellen vom Ursprungstumor ablösen und durch die Blutbahn zu den Knochen in anderen Körperregionen wandern. Da der Weg der Krebszellen über die Blutbahnen oder Lymphbahnen führt, sind gut durchblutete Körperregionen besonders stark von Metastasen betroffen.

Was heißt 4 Zyklen Chemotherapie?

Eine Chemotherapie läuft in verschiedenen Einzeltherapien in bestimmten Intervallen ab, man bezeichnet sie als "Zyklen". Üblicherweise dauert ein Zyklus 3 bis 4 Wochen, dabei werden entweder am Tag 1 oder auch an mehreren Tagen bestimmte Medikamentendosen verabreicht.

Wie lange dauert es bis man sich von der Chemotherapie erholt hat?

Normalerweise beginnt die nur wenige Tage nach der Krebsbehandlung und dauert in der Regel drei Wochen. Mit dazu gehören neben Sport und Ernährungsberatung auch psychische Hilfe. Die Anschlussreha, auch "Anschlussheilbehandlung" genannt, erfolgt in der Regel stationär.

Wie fühlt man sich nach der ersten Chemo?

Krebspatienten fühlen sich häufig körperlich und geistig völlig erschöpft und kraftlos. Dieses Gefühl kann auch noch lange nach der Therapie anhalten. Eine derartige erschöpfende Müdigkeit hat einen eigenen Namen: Fatigue (ausgesprochen: fatieg). Müdigkeit kennen natürlich auch gesunde Menschen z.B. nach dem Sport.

Wie kommt man nach der Chemo wieder zu Kräften?

Aber um nach der Krebserkrankung wieder zu Kräften zu kommen und auch um das Immunsystem wieder zu stärken, sollte die Ernährung „mindestens so gesund sein wie vor der Erkrankung“, rät der Onkologe und Ernährungsexperte an der Klinik für Innere Medizin I – Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation.

Welchen Tee darf man bei einer Chemotherapie trinken?

Grüner Tee hat sich in Studien als wirksam gegen die chronisch-lymphatische Leukämie (CLL) erwiesen. Grüner Tee enthält auch reichlich Polyphenole, die krebsfördernde freie Radikale neutralisieren. Soja und Sojaprodukte wie Tofu sowie fette Fischsorten wie Lachs, Makrele und Hering wirken vorbeugend gegen Krebs.

Warum Eiswürfel bei Chemo?

Entzündungen können Sie vorbeugen, indem Sie während der Chemotherapie Eiswürfel (mit abgerundeten Kanten!) lutschen oder den Mund mit kleinen Schlucken kalten Wassers spülen. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt, welche Mundspülungen er Ihnen empfiehlt.

Was hilft bei kaputter Mundschleimhaut?

Um die entzündeten Stellen weniger zu reizen, spülen Sie Ihren Mund nach dem Essen und vor dem Schlafengehen z.B. mit Natronlösung, Kamillen- oder Pfefferminztee. Bei Schmerzen können Sie Mundsprays oder Spülungen auch während der Mahlzeit anwenden.

Wie lange dauert es bis sich Schleimhäute regenerieren?

Schleimhäute gehören zu den schnell wachsenden Geweben des Organismus und regenerieren sich relativ zügig. Im gesunden Zustand erneuert sich beispielsweise die Schleimhaut des Dünndarms etwa alle drei bis sechs Tage. Die Mundschleimhaut etwa alle acht bis zehn Tage.