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Kann man bei Keratokonus blind werden?

Gefragt von: Antonius Westphal-Altmann  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Patienten mit Keratokonus erblinden nicht, sie können meist mit geeigneten Sehhilfen privat wie beruflich ein ganz normales Leben führen und nur etwa 10 – 20% von ihnen benötigen jemals eine Augenoperation (Hornhauttransplantation, Keratoplastik, s.u.).

Wie gefährlich ist Keratokonus?

Die Krankheit des Keratokonus ist sehr gefährlich und keinesfalls zu unterschätzen. Oft ist der Keratokonus eine nicht entzündliche Erkrankung, die ihren Ursprung in der Pubertät hat. Der Keratokonus ist eine Hornhauterkrankung, die eine kegelförmige Verformung der Hornhaut zur Folge hat.

Was passiert wenn man Keratokonus nicht behandelt?

Von einem Keratokonus erblindet man nicht, aber die die Sehkraft kann stark eingeschränkt werden. Es kann zu verzerrtem, verschwommenem und doppeltem Sehen sowie Kontaktlinsenunverträglichkeit und erhöhter Blendeempfindlichkeit kommen.

Wann stoppt Keratokonus?

Der Keratokonus schreitet oft 5-10 Jahre voran und kann sich nach der Zeit stabilisieren. In Extremen Fällen allerdings kann es sein, das auch eine speziell formstabile Kontaktlinse nicht mehr weiterhilft und eine Hornhauttransplantation nötig wird.

Kann man Keratokonus heilen?

Kann man Keratokonus natürlich heilen? Eine Heilungsmethode, die man selbst vornehmen kann, gibt es nach aktuellem Forschungsstand nicht, zumal man Keratokonus nicht heilen, sondern lediglich aufhalten kann. Von alleine verschwindet die Wölbung also nicht oder bildet sich irgendwann zurück.

Keratokonus - Erste Informationen und mögliche Kontaktlinsen

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Wie sieht jemand mit Keratokonus?

Bei einem Keratokonus wird die Hornhaut des Auges dünner und wölbt sich kegelartig vor. Diese Verformung macht sich beim Betroffenen vor allem durch ein verschwommenes oder verzerrtes Sehen bemerkbar. Außerdem verschlechtert sich die Sehstärke meist rasch.

Warum bekommt man Keratokonus?

Der Keratokonus tritt in der Bevölkerung bei einem von 2.000 Menschen auf. Die Ursachen sind noch weitgehend unbekannt. Er kommt familiär gehäuft vor, was u.a. für eine vererbte Ursache sprechen kann (genetische Prädisposition). Zusätzlich zeigt sich eine Häufung bei Menschen mit Trisomie 21 (Down Syndrom).

Wie schnell schreitet Keratokonus voran?

Der Keratokonus entwickelt sich üblicherweise in der Pubertät und schreitet über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren voran; in 82 % der Fälle vor dem Alter von 40 Jahren. Es ist nicht sicher, dass die Krankheit vermehrt Frauen betrifft. Die Krankheit ist in den verschiedenen Staaten sowie global gleichmäßig verteilt.

Wie viele Menschen haben Keratokonus?

Die Häufigkeit der Erkrankung in der Bevölkerung beträgt 1:2000. Der Keratokonus tritt besonders häufig bei Patienten mit Down-Syndrom (Trisomie 21) und bei bestimmten Hauterkrankungen (Neurodermitis) auf. Bei den meisten Patienten wird die Erkrankung zwischen dem 20. und 30.

Kann man Keratokonus Lasern?

Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, um die Sehkraft bei Keratokonus nach Cross-Linking zu verbessern. Diese beinhalten: Spezial-Kontaktlinsen wie zum Beispiel Sklerallinsen, Intrastromale Ringe und den Keratokonus lasern mittels wellenfrontgeführter Excimer Laser PRK.

Kann man durch eine Hornhautverkrümmung erblinden?

Wer die Diagnose Keratokonus erhält, ist schnell verunsichert und fragt sich „führt die Erkrankung zur Erblindung? “ Hier geben Mediziner Entwarnung. An einem Keratokonus erblindet man nicht, es kann jedoch zu Seheinschränkungen kommen.

Wie wahrscheinlich ist es blind zu werden?

Nach dem WHO-Report von 2004 leben in Deutschland 164.000 (0,2 %) blinde und 1.066.000 (1,3 %) sehbehinderte Menschen. In Deutschland erblinden jährlich ca. 10.000 Menschen neu (Inzidenz 12,3/100.000) und ca. 160 Kinder werden blind geboren (2 von 10.000).

Was kann man gegen Keratokonus machen?

Crosslinking ist inzwischen als wirksames Behandlungsverfahren anerkannt. Dabei wird die betroffene Hornhaut sowohl biochemisch als auch biomechanisch stabilisiert. Das erreichen wir durch die Kombination von UV-Bestrahlung und Riboflavin-Augentropfen (Vitamin B2 Abkömmling).

Ist Keratokonus vererbbar?

Ob ein Keratokonus vererbt wird, ist zum derzeitigen Stand der Forschung nicht eindeutig geklärt. Dennoch besteht in manchen Fällen eine familiäre Häufung. Ein Keratokonus tritt zudem gehäuft in Verbindung mit bestimmten vererbbaren Erkrankungen auf.

Welche Linsen bei Keratokonus?

Wir empfehlen formstabile Kontaktlinsen, sogenannte Keratokonuslinsen, weil sie in Bezug auf die Abbildungsqualität und Sauerstoffversorgung sehr gut abschneiden. Alternativ ist auch eine Versorgung mit individuellen, weichen Kontaktlinsen möglich.

Wann braucht man eine Hornhauttransplantation?

Bei einer schweren Hornhautentzündung (Keratitis), die eine Vernarbung oder Ablösung der Hornhaut verursacht, kann eine Hornhauttransplantation notwendig werden. Mit dieser lassen sich die Schädigungen beheben. Für eine Hornhauttransplantation wird die Hornhaut eines Spenders gebraucht.

Ist Keratokonus eine Hornhautverkrümmung?

Medizinisch handelt es sich um eine Erkrankung der Hornhaut. Hierbei kommt es zu einer kegelförmigen Verformung und Verdünnung der Hornhaut. Der Keratokonus tritt an beiden Augen auf, allerdings nie gleich stark. In der Regel werden Betroffene kurzsichtiger und entwickeln eine hohe Hornhautverkrümmung (Astigmatismus).

Wird crosslinking von der Krankenkasse bezahlt?

Die Crosslinking Therapie ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode und wird immer öfter von den Krankenkassen übernommen. Da sie jedoch noch nicht im offiziellen Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen ist, ist die Übernahme der Kosten immer eine Einzelentscheidung.

Wie wird Keratokonus diagnostiziert?

Pro Messung werden über 600 Messpunkte ausgemessen und analyisert. Gerade die Dickenverteilung der Hornhaut erlaubt die Unterscheidung zwischen Keratokonus und Keratotorus oder andere ähnliche Erkrankungen. Die Dickenmessung stellt auch die Weichen für die Wahl des richtigen Therapieverfahrens.

Wie lange Schmerzen nach crosslinking?

Die Hornhautoberfläche ist in der Regel drei bis fünf Tage nach der Operation verheilt. Anfängliche Schmerzen oder ein Fremdkörpergefühl können vorkommen. Diese Beschwerden können jedoch durch benetzende Augentropfen sowie Schmerztabletten gelindert werden.

Was ist Cross Linking Auge?

UV Crosslinking stabilisiert die Hornhaut

Die Quervernetzung (engl. Crosslinking) erfolgt mit Hilfe eines Vitamins und ultraviolettem Licht. Das Riboflavin (Vitamin B2) muss dazu vorher in der Hornhaut angereichert werden um die Energie des UV-Lichts aufzunehmen.

Wird die Hornhaut im Alter dünner?

Mit der zunehmenden Auswölbung wird die Hornhaut unterhalb des Zentrums immer dünner. Sie kann durchbrechen und vernarben. Dies schwächt Ihre Sehschärfe auf Dauer. Die bislang einzige Möglichkeit der Therapie war die Hornhauttransplantation.

Kann ein Auge herausfallen?

Treten die Augäpfel aus den Höhlen, wenn man die Augen beim Niesen nicht schließt? Keine Angst: Horrorfilmmäßig herunterbaumelnde Augäpfel sind anatomisch unmöglich, da sie über die Bindehaut mit dem Augenlid verwachsen sind (bei Menschen wie Kim Goodman ist die Augenmuskulatur lediglich sehr elastisch).

Wie lange im Krankenhaus nach Hornhauttransplantation?

Stationärer Aufenthalt: Da die Wundheilung noch in der Klinik überwacht werden muss, ist mit einem stationären Aufenthalt von etwa einer Woche nach der OP zu rechnen.

Wie läuft eine Hornhauttransplantation ab?

Die Hornhauttransplantation ist die in Deutschland mit Abstand am häufigsten durchgeführte Gewebetransplantation. Bei der Entnahme wird mittels eines Lasers ein Teil der Hornhaut herausgeschnitten, der genau der Form der vom Empfänger benötigten Hornhaut entspricht.