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Kann man auch per E-Mail kündigen?

Gefragt von: Hatice Hansen  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Die Textform bedeutet, dass eine Kündigung per E-Mail möglich ist. Die Kündigung muss zwar schriftlich erfolgen. Eine eigenhändige Unterschrift ist jedoch nicht zwingend notwendig. Unter Textform versteht der Gesetzgeber neben den klassischen Briefen auch E-Mails ohne Unterschrift.

Wie schreibe ich eine Kündigung per E-Mail?

Sehr geehrter Herr Muster, hiermit kündige ich Ihnen meinen Arbeitsvertrag ordentlich und fristgerecht zum nächstmöglichen Datum. Bitte bestätigen Sie den Erhalt der Kündigung sowie das Beendigungsdatum. Ich bitte um die Ausstellung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses.

Wie verschickt man am besten eine Kündigung?

Arbeitgeber oder Arbeitnehmer verschicken oft die Kündigung per Einschreiben.
...
Eine Kündigung kann auch persönlich durch einen Gerichtsvollzieher zugestellt werden.
  1. Der Gerichtsvollzieher beurkundet den Inhalt des Schriftstücks.
  2. Er stellt dem Empfänger die Kündigung persönlich zu.
  3. Seinen Einwurf beurkundet er ebenfalls.

Welches Datum zählt bei Kündigung per Mail?

Möchten Sie zum Beispiel mit einer Kündigungsfrist von einem Monat im Juni 2019 per Ende Juli 2019 kündigen, muss die Kündigung spätestens am 30. Juni 2019 beim Arbeitgeber eingetroffen sein. Da der 30. Juni 2019 ein Sonntag ist, muss die Kündigung vorher zugestellt werden.

Ist eine Kündigung auch ohne Bestätigung gültig?

Es kann sinnvoll sein, dass der Empfänger der Kündigung den Erhalt bestätigt. Der Kündigende hat schließlich die Beweispflicht, ob der Andere die Kündigung erhalten hat. Ein Muss ist das aber nicht. Es bleibt dabei: Die Kündigung wird grundsätzlich auch ohne Bestätigung wirksam.

Arbeitsrecht Irrtümer #3 - Eine Kündigung ist auch per E-Mail möglich | Betriebsrat Video

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Was ist wenn der Chef die Kündigung nicht annimmt?

Dies ist jedoch nicht so einfach möglich: Wenn der Arbeitgeber das Kündigungsschreiben übergeben will und der Arbeitnehmer es nicht annimmt, dann kann der Arbeitgeber es ablegen. Liegt das Schreiben so, dass der Arbeitnehmer es mitnehmen könnte – dann ist es zugegangen.

Ist eine schriftliche Kündigung per E-Mail gültig?

Die Textform bedeutet, dass eine Kündigung per E-Mail möglich ist. Die Kündigung muss zwar schriftlich erfolgen. Eine eigenhändige Unterschrift ist jedoch nicht zwingend notwendig. Unter Textform versteht der Gesetzgeber neben den klassischen Briefen auch E-Mails ohne Unterschrift.

Wie stelle ich eine Kündigung rechtssicher zu?

Um sicher zu gehen, dass die Kündigung in den sogenannten Machtbereich des Arbeitnehmers gelangt, ist die persönliche Übergabe eines nicht kuvertierten Kündigungsschreibens am Arbeitsplatz die einfachste Lösung. Wichtig hierbei: Es sollten Zeugen anwesend sein und der Arbeitnehmer sollte den Empfang quittieren.

Kann ich online kündigen?

Ab dem 1. Oktober 2016 dürfen Kunden ihre online geschlossenen Verträge auch online kündigen. Eine schriftliche Kündigung mit Unterschrift ist nicht mehr erforderlich.

Ist eine Kündigung per PDF rechtskräftig?

Die Kündigung per E-Mail oder per PDF-Dokument ist unwirksam. Dies ist gesetzlich geregelt in § 623 BGB, denn dort ist als Voraussetzung einer wirksamen Kündigung die Schriftform vorgesehen und die elektronische Form ausdrücklich ausgeschlossen.

Was sage ich wenn ich kündige?

Inge Pröll: Ich übergebe die schriftliche Kündigung und bedanke mich für das Gespräch und die Zusammenarbeit. Ist das Verhältnis zum Gesprächspartner gut, kann man auch noch einige persönliche Worte anfügen, zum Beispiel „Ich habe viel von Ihnen gelernt“ oder ähnliches.

Wer muss den Zugang der Kündigung beweisen?

8. Zusammenfassung: der Zugang der Kündigung. Arbeitgeber können den (rechtzeitigen) Zugang von Kündigungen nur durch die vom Arbeitnehmer unterschriebene Empfangsbestätigung oder im Falle der Zustellung durch den Gerichtsvollzieher durch die Zustellungsurkunde sicher nachweisen.

Kann ich eine Kündigung persönlich einwerfen?

Im Idealfall erfolgt die Kündigung persönlich durch Übergabe. Dann ist die Kündigung im Zeitpunkt der Übergabe zugegangen. Insbesondere in den Fällen, in denen die Kündigung doch einmal am letzten Tag der Frist zugestellt werden muss, sollte in jedem Fall persönlich übergeben werden.

Ist eine E-Mail rechtsgültig?

Vom Grundsatz her gilt, dass Verträge, soweit keine besondere Form vorgeschrieben ist, formfrei abgegeben werden können. Das bedeutet, sie können auch auch per E-Mail abgeschlossen werden. Mails sind daher grundsätzlich rechtssicher, Vereinbarungen gültig.

Kann der Chef die Kündigung ablehnen?

Weil Ihr Arbeitsverhältnis nach Ihrer Kündigung automatisch endet, kann Ihr Arbeitgeber sie nicht einfach zurücknehmen. Er kann dann allenfalls mit Ihnen vereinbaren, dass die Kündigung keine Wirkung haben soll. Ihr Arbeitgeber kann seine Kündigung also nur mit Ihrem Einverständnis zurücknehmen.

Ist der Arbeitnehmer verpflichtet die Kündigung zu bestätigen?

Eine Bestätigung oder gar Einverständniserklärung ist nicht nötig, damit die Kündigung wirksam wird. Die Kündigung muss dafür lediglich zugegangen sein – und zwar gemäß § 623 BGB in Schriftform und handschriftlich unterschrieben.

Wer kündigt zuerst?

Grundsätzlich gilt die Kündigung, die zuerst eingegangen ist, in diesem Falle also die des Arbeitnehmers, da diese persönlich entgegengenommen wurde. Willenserklärungen gegenüber Anwesenden gehen sofort zu, wenn sie schriftlich verkörpert sind.

Habe Angst zu kündigen?

Tipp 1: Gute Gründe zum Kündigen - so besiegen Sie die Angst

Zunächst sollten Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um nachzudenken. Kündigen Sie nie einfach mitten im Streitgespräch, also im Affekt. Wägen Sie stattdessen ab, was Ihnen an Ihrem Job nicht gefällt und ob dies für Sie gute Gründe für einen Jobwechsel sind.

Was mache ich wenn mein Chef meine Kündigung nicht unterschreibt?

Fachanwaltstipp Arbeitnehmer: Bekommen Sie eine Kündigung, bei der die Unterschrift fehlt, oder die per Fax, E-Mail, SMS etc. geschickt wurde, sollten Sie innerhalb von drei Wochen Kündigungsschutzklage erheben, um die Kündigung anzugreifen.

Wie sage ich es meinem Chef Dass ich kündige?

Stellen Sie bei Ihrem Kündigungsgespräch nicht in den Vordergrund, warum Sie gehen wollen. Betonen Sie stattdessen den Wunsch nach neuen Herausforderungen und Perspektiven. Formulieren Sie diese so, dass Ihr Noch-Arbeitgeber sie garantiert nicht erfüllen kann.

Wie teile ich meinem Chef die Kündigung mit?

Wir haben ein paar Tipps für Sie.
  1. Ihr Chef sollte als erstes von der Kündigung erfahren. Die Kündigung des Arbeitsvertrags muss zwar immer schriftlich erfolgen, dennoch sollten Sie Ihrem direkten Vorgesetzten den Jobwechsel nicht über den Postweg mitteilen. ...
  2. Bleiben Sie respektvoll und ehrlich. ...
  3. Verraten Sie nicht zu viel.

Wie fängt man ein kündigungsgespräch an?

Inhaltlich könnten Sie Folgendes zu Beginn des Kündigungsgesprächs mit dem oder der Vorgesetzten anbringen:
  1. Sie suchen neue Herausforderungen und kündigen deshalb. ...
  2. Sie haben viel auf Ihrer aktuellen Position gelernt, möchten Ihre Kenntnisse und Qualifikationen aber nun in einem anderen Unternehmen erweitern.

Wie kann ich etwas kündigen?

Form der Kündigung
  1. Eine Kündigung in Textform d.h. per Brief, Fax, E-Mail oder SMS reicht aus (§ 309 Nr. 13 BGB ). ...
  2. Es ist keine eigenhändige Unterschrift der Kundin/des Kunden erforderlich. Allerdings muss klar erkennbar sein, wer diese Kündigung vornimmt (§ 126b BGB ).

Kann man einen Vertrag telefonisch kündigen?

Wenn Sie einen Vertrag kündigen, müssen Sie das nicht mit einem Anruf noch mal bestätigen. Ausnahmen sind Kündigungsvormerkungen, die viele Unternehmen auf ihren Internetseiten anbieten. Sicherer sind Kündigungen per Einschreiben oder Fax, um im Streitfall einen Beleg zu haben, ob sie zugegangen sind.