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Kann man Atommüll auf dem Mond lagern?

Gefragt von: Erna Freund  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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NÜRNBERG - Der Mensch kann Hochhäuser 800 Meter weit in den Himmel bauen. Er kann zum Mond fliegen. Er kann riesige Mengen Energie aus Kernkraft erzeugen. Doch eines kann er bis heute nicht: Weltweit gibt es noch kein einziges Endlager für hoch radioaktiven Müll.

Wie kann man Atommüll lagern?

Die Abfälle lagern zurzeit in oberirdischen Zwischenlagern in ganz Deutschland. Hinzu kommen noch weitere radioaktive Abfälle, die etwa beim Abriss der Atomkraftwerke entstehen oder die Hinterlassenschaften des Uranabbaus, auf oberirdischen Halden lagern.

Wieso wird Atommüll nicht ins All geschossen?

Endlager Sonne oder Weltall

Da allerdings nicht nur eine Rakete mit all dem Atommüll beladen werden kann, sondern mehrere Raketen plus nötiger Treibstoff bis zur Sonne gebracht werden müssten, würden die Kosten in die Billionen steigen. Dazu kommt ein nicht unerhebliches Risiko bei einem Raketenstart.

Kann man Atommüll sicher lagern?

Strahlend, gefährlich und umstritten: Radioaktive Abfälle sind eine der größten Herausforderungen bei der Nutzung von Atomkraft. Die sichere Lagerung von Atommüll ist kompliziert und kostspielig – aber sie ist nicht unmöglich.

Was würde passieren wenn man Atommüll in die Sonne schießt?

Jeder Rakete, die mit Atommüll beladen von der Erde aus startet, ist diese schnelle Seitwärtsbewegung bereits zu eigen. Fliegt sie in Richtung Sonne, würde sie davon so stark abgelenkt, dass sie den Stern in jedem Fall verfehlen würde.

Kann man Atommüll zur Sonne schießen?

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Kann man Atommüll im Weltall entsorgen?

Alles ins All schießen

Dazu kommt, dass jeder Raketenstart ein Risiko darstellt. Sollte ein Start einer Rakete mit Atommüll an Bord missglücken, wären die die Folgen auf der Erde verheerend. Wirkliche Alternativen zu einer Endlagerung unter der Erde gibt es also nicht.

Welches Land hat am meisten Atommüll?

Deutschland wird zum atomaren Müllberg 545.000 Kubikmeter beigetragen. Spitzenreiter sind hier die Franzosen mit fast zwei Millionen Kubikmetern vor Briten und Ukrainern.

Wo lagern die Franzosen ihren Atommüll?

Ein großer Teil des französischen Atommülls wird heute in der Wiederaufbereitungsanlage La Hague zwischengelagert.

Wie weit strahlt Atommüll?

Die hochradioaktiven Abfälle strahlen nach 1000 Jahren noch etwa fünf Mal stärker als das Uranerz, aus dem das Natururan gewonnen wurde. Nach 200 000 Jahren ist die Radioaktivität auf das Niveau von Natururan abgesunken.

Wie stark strahlt Atommüll?

Mit weitem Abstand am brisantesten ist der hochradioaktive Atommüll. Er entsteht bei der Kernspaltung in den Brennstäben von Kernkraftwerken. Dieser Abfall strahlt sehr viel stärker als schwach- und mittelradioaktiver Abfall und erzeugt somit fast die gesamte menschengemachte Radioaktivität.

Wo lagert China seinen Atommüll?

China hat kürzlich seine erste Anlage zur Verglasung radioaktiver Abfälle eröffnet. Die Anlage in Guangyuan in der südwestlichen Provinz Sichuan soll laut staatlichen Medienberichten hochradioaktiven Flüssigmüll in Glasform binden können, welches dann für eine langfristige Lagerung und Entsorgung geeignet sein soll.

Ist ein Vulkan radioaktiv?

Polonium-210 entsteht beim radioaktiven Zerfall des Gases Radon-222, das in kleinen Mengen im vulkanischen Magma enthalten ist. Wie die Forscher vermuten, gelang das Zerfallsprodukt durch Felsritzen in die Luft, nachdem gefährliche Massen frischen Magmas in die unterirdische Vulkankammer eingedrungen waren.

Kann man Atommüll wiederverwenden?

Das Recycling von Atommüll kann die Nachhaltigkeit und Sicherheit der Atomstromerzeugung verbessern. Forscher entwickelten Techniken, um die Langzeit-Radioaktivität der Abfälle zu verringern, indem sie diese in Reaktoren der nächsten Generation wiederverwenden.

Wie lange hält Atommüll?

Aufgrund der langen Halbwertszeiten vieler radioaktiver Substanzen fordert die deutsche Gesetzgebung gemäß § 24 Abs. 4 StandAG eine sichere Lagerung über 1 Million Jahre. Die Halbwertzeit von Plutonium-239 beträgt 24.000 Jahre.

Wo lagern die USA ihren Atommüll?

In einem Bunker auf den Marshall-Inseln lagern die USA Atommüll, der bald den Ozean verseuchen könnte. Niemand will zuständig sein. Die rund drei Kilometer lange und knapp 300 Meter breite Runit-Insel ist eine von etwa vierzig Inseln des Eniwetok-Atolls und gehört damit zu den Marshall-Inseln im pazifischen Ozean.

Wie lange wird Tschernobyl noch verstrahlt sein?

1986 wurde Prypjat geräumt. Das ehemalige sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl strahlt 35 Jahre nach dem Reaktorunfall noch immer. Experten nehmen immer wieder Messungen vor. Auch Fachleute vom Bundesamt für Strahlenschutz waren jüngst vor Ort.

Was hält Atomstrahlung ab?

Jodtabletten dienen nach BfS-Angaben im Falle eines nuklearen Unfalls als Schutz vor einer Einlagerung von radioaktivem Jod in die Schilddrüse. Das Bundesumweltministerium, das in Deutschland auch für die nukleare Sicherheit zuständig ist, warnt vor einer anlasslosen Einnahme von Jodtabletten.

Was neutralisiert radioaktive Strahlung?

Anders als bei chemischen oder biologischen Substanzen gibt es bei Radioaktivität kein „Gegengift“. Man muss einfach warten, bis das Ausgangselement soweit zerfallen ist, dass es kaum noch Strahlung abgibt. Die von Isotop zu Isotop variierende Halbwertszeit liegt bei Jod-131 etwa bei acht Tagen.

Was kann man gegen radioaktive Strahlung tun?

Allgemeine Verhaltenshinweise
  1. Bleiben Sie im Haus! ...
  2. Suchen Sie nach Möglichkeit Schutz in fensterlosen Kellern! ...
  3. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen und schalten Sie Klima- sowie Lüftungsanlagen aus! ...
  4. Tragen Sie keine mit radioaktiven Stoffen kontaminierte Kleidung und waschen Sie sich gründlich!

Was macht Russland mit Atommüll?

Atommüll wird in Russland im Freien gelagert

“ Früher oder später würden sie rosten. „Das kann dazu führen, dass Uranrückstände in die Umwelt gelangen“, sagt der Umweltschützer in der Hauptstadt Moskau. „Das ist für alle Lebewesen in einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern eine tödliche Gefahr.

Was macht Deutschland mit Atommüll?

In Deutschland gibt es derzeit drei unterirdische Endlagerstandorte für Atommüll, der kaum Wärme produziert. In zwei davon, Morsleben und Asse, wurde der letzte Müll bereits vor Jahrzehnten eingelagert und danach nichts mehr. Im Fall der Asse soll dieser wieder herausgeholt werden.

Wo lagert Finnland seinen Atommüll?

Das Endlager Olkiluoto [ˈɔlkiluɔtɔ] ist ein Endlager für radioaktive Abfälle auf der Insel Olkiluoto vor der Westküste Finnlands in der Gemeinde Eurajoki rund 25 Kilometer nördlich der Stadt Rauma.

Wie entsorgt Frankreich den Atommüll?

Frankreich plant die Endlagerung von Atommüll im Ton

Im idyllischen Dorf Bure in Lothringen leben knapp 90 Einwohner. Und mittlerweile auch Polizisten und Atommüllgegner, die sich seit mehreren Jahren ständig in die Haare bekommen. Das Dorf hatte damals selbst zugestimmt, ein Endlager dort bauen zu lassen.

Wie sieht Atommüll eigentlich aus?

MOX Brennelementen aus Uran- und Plutoniumoxid besteht und einen grauen Farbton hat. Dieser Stoff ist in zylindrische Pellets gesintert. Zum zweiten gibt es kugelförmige Brennelemente aus Kugelhaufenreaktoren. Diese Brennelementkugeln haben einen Durchmesser von sechs Zentimetern, bestehen aus Graphit und sind schwarz.

Wie radioaktiv ist die Sonne?

Kernfusionsprozesse setzen Radioaktivität frei. Da auch die Sonne eine Art Fusionsreaktor darstellt, sollte sie also im doppelten Sinn "strahlen". Tut sie aber nicht. Der Grund: Die im Inneren des Himmelskörpers entstehende Gammastrahlung wird auf dem Weg zur deren Oberfläche absorbiert.

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