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Kann man 2 Nebenkläger vertreten?

Gefragt von: Marianne Ziegler  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Der Nebenkläger kann sich durch einen Rechtsanwalt vertreten lassen. Der Rechtsanwalt kann auch mehrere Nebenkläger in einem Verfahren vertreten. In der Presse wird der Nebenklägervertreter häufig als sog. "Opferanwalt" bezeichnet, da dieser die Rechte des Opfers im Strafverfahren wahrnimmt.

Wer bezahlt den Anwalt der Nebenkläger?

Reicht der Nebenkläger eine Nebenklage eigenständig ein, entstehen keine Kosten. Sollte er sich jedoch durch einen Anwalt vertreten lassen, muss der Nebenkläger die Anwaltskosten selbst tragen.

Was darf ein Nebenkläger?

Die wichtigsten Rechte eines Nebenklägers sind, das Recht Akteneinsicht zu erhalten, Richter und Sachverständige abzulehnen, den Angeklagten, Zeugen oder Sachverständige zu befragen, Fragen zu beanstanden oder eigene Beweisanträge zu stellen. Auch darf ein Nebenkläger bzw.

Wann darf man als Nebenkläger auftreten?

Person des Nebenklägers

Solche Katalogtaten sind einerseits schwere Aggressionsdelikte gegen die höchstpersönlichen Rechtsgüter des Opfers. Wer etwa Opfer einer Vergewaltigung, versuchten Mordes oder Totschlags, vorsätzlicher Körperverletzung oder Geiselnahme geworden ist, kann als Nebenkläger vor Gericht auftreten.

Was versteht man unter einer nebenklägerin?

Anders als bei der strafprozessualen Privatklage, bei der keine öffentliche Anklage vorliegt, schließt sich der Nebenkläger der Anklage der Staatsanwaltschaft an. Hierdurch erhält der Geschädigte die Rolle eines Nebenklägers.

Niesspuren auf Pflanze?"Ich kann auch wann anders draufgeniest haben" | 1/2 | Richter Alexander Hold

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Was kostet eine Nebenklage?

Mit einer Nebenklage ändert sich die Lage. Sie sind als Nebenkläger ein Verfahrensbeteiligter mit entsprechenden Rechten. Sofern Sie sich für die Möglichkeit entscheiden, bei Gericht eine Nebenklage einzureichen, entstehen hier für Sie als Nebenkläger grundsätzlich keine Kosten.

Kann Nebenkläger Zeuge sein?

Nebenkläger als Zeuge

Auch wenn man als Nebenkläger auftritt, bleibt man dennoch auch Zeuge. Zunächst erhält man eine Vorladung seitens der Polizei. Hier hat man das Recht eine Aussage zu machen. Verpflichtet ist man aber nicht, solange nicht die Staatsanwaltschaft die Vorladung veranlasst hat.

Kann der Nebenkläger Rechtsmittel einlegen?

§ 401 Einlegung eines Rechtsmittels durch den Nebenkläger. (1) Der Rechtsmittel kann sich der Nebenkläger unabhängig von der Staatsanwaltschaft bedienen. Geschieht der Anschluß nach ergangenem Urteil zur Einlegung eines Rechtsmittels, so ist dem Nebenkläger das angefochtene Urteil sofort zuzustellen.

Wer ist zur Nebenklage berechtigt?

Wissenswertes für Opfer und Angehörige

Wurde das Opfer durch die Tat getötet, so steht die Befugnis zur Nebenklage den Angehörigen des Opfers zu, namentlich den Kindern, Eltern, Geschwistern, Ehegatten oder Lebenspartnern des Opfers (vgl. § 395 Absatz 2 Nr. 1 StPO).

Wer kann Nebenklage erheben?

Wer Nebenklage erheben darf, ist nach § 395 Abs. 1 StPO definiert. Demnach ist jeder berechtigt, diese einzureichen, der oder die unmittelbar verletzt wurde.

Wie viel kostet ein Ermittlungsverfahren?

Für die Teilnahme an einer Haftprüfung oder an einer Vernehmung erhält der Anwalt eine Terminsgebühr, deren Mittelgebühr 170 Euro beträgt. Die Kosten liegen dann insgesamt bei 535 Euro im Ermittlungsverfahren. Im Strafverfahren werden zudem Gerichtskosten erhoben.

Wer ist der Kläger im Strafprozess?

Als Kläger oder Klägerin bezeichnet man im juristischen Sinne in einem Zivilprozess diejenige Person, die gegen den Beklagten das Verfahren durch eine Klageerhebung eröffnet, also jemand, der vor Gericht eine Klage erhebt.

Wie läuft eine privatklage ab?

Wie läuft das Privatklageverfahren ab? Die Erhebung der Privatklage erfolgt durch Einreichung einer Anklageschrift oder zu Protokoll der Geschäftsstelle. Dabei ist zu beachten, dass die Privatklage so erhoben werden muss, dass sich Täter, Tatort und -zeit, sowie der Tathergang (Sachverhalt) aus ihr eindeutig ergeben.

Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

bei Freispruch, Nichteröffnung oder Einstellung des Gerichtsverfahrens: die durch die Beteiligung entstandenen Kosten trägt der Nebenkläger oder die Nebenklägerin selbst. die Kosten eines vom Gericht beigeordneten Rechtsanwalts oder einer vom Gericht beigeordneten Rechtsanwältin trägt grundsätzlich die Staatskasse.

Was kostet ein Adhäsionsverfahren?

Sofern sich das Adhäsionsverfahren in der Berufung oder Revision befindet, hat die Verfahrensgebühr gem. Nr. 4144 VV RVG einen Satz von 2,5. Als Gegenstandswert zugrunde zu legen ist der begehrte Schadensersatz/das Schmerzensgeld.

Was kostet ein opferanwalt?

Außergerichtliche Beratung

Benötigst Du als Privatperson den Rat eines Rechtsanwalts oder eine Auskunft, darf die Gebühr für ein erstes Beratungsgespräch nicht höher als 190 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sein, es darf also insgesamt nicht mehr als 226,10 Euro kosten (§ 34 RVG).

Was passiert bei einem Täter Opfer Ausgleich?

Wie läuft ein Täter-Opfer-Ausgleich ab? In getrennten Vorgesprächen klärt der Vermittler, ob und wie die Konfliktschlichtung vonstatten gehen kann. In weiteren gemeinsamen Gesprächen suchen die Betroffenen eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel und Gewinn bringend ist.

Wer ist hauptkläger?

Kläger nennt man im Zivilprozess die Person, die gegen den Beklagten das Verfahren durch Klage einleitet.

Was ist die privatklage?

Privatklagedelikte sind Straftaten, die nach den Bestimmungen der Strafprozessordnung grundsätzlich im Wege der Privatklage verfolgt werden können, ohne dass vorher Polizei oder Staatsanwaltschaft beteiligt werden müssen.

Kann ein Anwalt zwei Beschuldigte vertreten?

Verbot der Mehrfachverteidigung. 1Ein Verteidiger kann nicht gleichzeitig mehrere derselben Tat Beschuldigte verteidigen. 2In einem Verfahren kann er auch nicht gleichzeitig mehrere verschiedener Taten Beschuldigte verteidigen.

Wer kann Rechtsmittel einlegen StPO?

§ 401. Einlegung eines Rechtsmittels durch den Nebenkläger. (1) 1Der Rechtsmittel kann sich der Nebenkläger unabhängig von der Staatsanwaltschaft bedienen. 2Geschieht der Anschluß nach ergangenem Urteil zur Einlegung eines Rechtsmittels, so ist dem Nebenkläger das angefochtene Urteil sofort zuzustellen.

Wo lege ich Berufung in Strafsachen ein?

(1) Die Berufung muß bei dem Gericht des ersten Rechtszuges binnen einer Woche nach Verkündung des Urteils zu Protokoll der Geschäftsstelle oder schriftlich eingelegt werden.

Wann lohnt sich ein Adhäsionsverfahren?

Vorteilhaft ist das Adhäsionsverfahren für das Opfer deswegen, weil seine Rechte im Strafprozess gestärkt werden. Der Verletzte hat ein ständiges Anwesenheitsrecht während der Hauptverhandlung.

Wer kann zeugenbeistand sein?

Jeder Zeuge hat das Recht, einen Rechtsanwalt als Zeugenbeistand hinzuzuziehen, der ihn berät und ihm während der Zeugenvernehmung vor Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht oder vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Seite steht.

Was ist eine Vorschaltbeschwerde?

Vorschaltbeschwerde) das Ermittlungs- bzw. Klageerzwingungsverfahren einleiten. Diese in den §§ 172 ff. StPO geregelten, besonderen Verfahrensarten dienen der Überprüfung der staatsanwaltschaftlichen Einstellungsentscheidung und sichern damit das Legalitätsprinzip.