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Kann Johanniskraut innere Unruhe auslösen?

Gefragt von: Susanna Ehlers  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Nebenwirkungen von Johanniskraut – innere Unruhe, Benommenheit, Müdigkeit, Lichtempfindlichkeit. Insbesondere bei höheren Dosierungen können innere Unruhe, Benommenheit, Müdigkeit und Verdauungsstörungen vorkommen.

Kann Johanniskraut nervös machen?

Patienten, die Johanniskraut nehmen, klagen bei höheren Dosierungen über Nebenwirkungen: Verdauungsstörungen, Schwindel, Hautjucken, höhere Lichtempfindlichkeit, Müdigkeit, innere Unruhe. Trotzdem gilt der Wirkstoff im Vergleich zu chemischen Antidepressiva immer noch als verträglicher.

Was für Nebenwirkungen hat Johanniskraut?

Johanniskraut-Präparate können zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, leichten Hautirritationen, Lichtempfindlichkeit und Kopfschmerzen führen. Sie können auch allergische Reaktionen auslösen. Es kommt jedoch etwas seltener zu Nebenwirkungen als bei anderen Antidepressiva.

Wie wirkt Johanniskraut auf die Psyche?

Johanniskraut – bei richtiger Dosierung ähnlich wirksam wie Antidepressiva. Für die stimmungsaufhellende Wirkung ist vor allem das Hyperforin aus Blättern und Blüten verantwortlich. Es beeinflusst die Wirkung von Botenstoffen im Gehirn auf ähnliche Weise wie viele synthetische Antidepressiva.

Wann sollte Johanniskraut nicht nehmen?

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie Johanniskrautextrakt nicht anwenden: Sie leiden an einer schweren depressiven Störung. Sie nehmen andere chemisch-synthetische Antidepressiva ein. Johanniskrautextrakt kann die Wirksamkeit einiger dieser Medikamente abschwächen, bei anderen verstärken.

Johanniskraut vs. Antidepressiva: Pflanzliches Wundermittel bei Depression und wie harmlos wirklich?

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Welche Medikamente nicht zusammen mit Johanniskraut?

Pflanzliche Präparate aus Johanniskraut können offenbar die Wirkungen von Digoxin, Warfarin, Theophyllin und bestimmten Antidepressiva abschwächen. Möglicherweise wird auch die Wirksamkeit von Arzneimitteln zur Empfängnisverhütung beeinträchtigt.

Wann wirkt Johanniskraut bei Angst?

Somit kann Johanniskraut nicht nur bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen, sondern auch bei einer Angststörung. Bei der Einnahme ist etwas Geduld angebracht, da die Wirkung erst nach einer gewissen Zeit einsetzt (meist nach zwei bis drei Wochen).

Wie lange braucht Johanniskraut bis es wirkt?

Rund zwei bis drei Wochen müssen Patienten warten, bis sie die Wirkung des Phytopharmakons verspüren. Allerdings hat Johanniskraut kaum Nebenwirkungen. Es wirkt zwar stimmungsaufhellend und seelisch entspannend, aber nicht dämpfend.

Was muss man beachten wenn man Johanniskraut nimmt?

Die Extrakte können nur richtig wirken, wenn sie hoch genug dosiert sind. Darauf macht die Bundesapothekerkammer in Berlin aufmerksam. Mindestens 600 bis 900 Milligramm sollten pro Tag eingenommen werden. Viele frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel mit Johanniskraut seien nach Angabe der Kammer unterdosiert.

Was passiert wenn man Johanniskraut absetzt?

Die Substanzen, die für die Wirkung des Johanniskraut-Extraktes bestimmend sind, werden ungefähr innerhalb von 7-8 Tagen nach dem Absetzen des Johanniskrautpräparates vom Körper ausgeschieden.

Wie wirkt Johanniskraut auf den Blutdruck?

In solchen Fällen können bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut Blutdruck oder Cholesterinwerte wieder ansteigen oder auch die lebenswichtigen Blutgerinnungswerte stimmen nicht mehr. Auch Antidepressiva, viele Schmerz- oder Magenmittel können zumindest einen Teil ihrer Wirkung verlieren.

Kann man Johanniskraut immer nehmen?

TIPP: Der Einsatz von Johanniskraut kann auch bei häufig auftretenden Spannungs kopfschmerzen sinnvoll sein, da diese sehr oft als Folge oder zusammen mit depressiven Verstimmungen auftreten. Demnach ist eine längerfristige Einnahme über mehrere Monate sinnvoll.

Wie hoch sollte die Dosis von Johanniskraut sein?

Auf die Dosierung achten!

Damit Johanniskraut in Form von wirksamen Präparaten bei leichten bis mittleren Depressionen zum Einsatz kommen und seine volle Wirkung entfalten kann, sollte täglich eine Dosis von 600 bis 900 Milligramm eingenommen werden.

Kann man Johanniskraut Im Sommer nehmen?

Johanniskrautpräparate sind also auch in den Sommermonaten eine sichere Hilfe bei seelischen Verstimmungen und können weiter eingenommen werden. Ob ein Johanniskraut-Präparat eingenommen wird oder nicht sollte jedem, der im Sommer ins Freie geht, ein für seinen Hauttyp entsprechender Sonnenschutz empfohlen werden.

Wie wirkt sich Johanniskraut auf das menschliche Gehirn aus?

Johanniskraut: Wirkung auf die Stimmung

Die stimmungsaufhellende, angstlösende und antidepressive Wirkung von Johanniskraut beruht auf einer Erhöhung der Konzentration bestimmter Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin, die bei depressiven Verstimmungen vermindert im Gehirn freigesetzt werden.

Wie gut wirkt Johanniskraut gegen Depressionen?

Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Johanniskraut bei leichten bis mittelschwere Depressionen helfen kann. In Studien wirkten Präparate fast genauso gut wie die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Das ist jedoch nicht bei schweren Depressionen der Fall.

Wie schnell wirkt Johanniskraut 900?

Eine auf dem 25. Europäischen Psychiatriekongress in Florenz vorgestellte Reanalyse zu dem hochdosierten Johanniskrautpräparate Laif 900 zeigt eine statistisch signifikante Verbesserung der depressiven Symptome nach drei Wochen. Erste positive Symptomveränderungen ließen sich bereits nach sieben Tagen beobachten.

Was tun gegen Angst und innere Unruhe?

Gegen innere Unruhe helfen Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation. Körperliche Bewegung wirkt zudem ausgleichend. Empfohlen werden regelmäßiges Radfahren, Laufen oder Schwimmen. Wichtig ist allerdings abzuklären zu lassen, ob nicht eine ernste Erkrankung für die Unruhe verantwortlich ist.

Was wirkt Angstlösend?

Meist werden bei einer Angsterkrankung Antidepressiva verschrieben, die eine angstlösende und beruhigende Wirkung haben. Am besten haben sich dabei Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und der selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) bewährt.

Welches Antidepressiva bei Unruhe und Angst?

Citalopram, Clomipramin, Duloxetin, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin gelten bei Angststörungen als "geeignet".

Ist Johanniskraut schlecht fürs Herz?

„Je nach Menge verursacht Johanniskraut drastische Wechselwirkungen“, sagt Prof. Dr. Wehling. Die Wirksamkeit von Statinen sei herabgesetzt, die Wahrscheinlichkeit für eine Digoxinvergiftung steige, ebenso das Risiko für eine Herz- oder Nierenabstoßung nach einer Transplantation.

Kann Johanniskraut Antidepressiva ersetzen?

Die in den Studien eingesetzten Johanniskraut-Präparate konnten die Beschwerden von Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Depression stärker lindern als ein Placebo. Die Studien, in denen Johanniskraut mit anderen Antidepressiva verglichen wurde, zeigten für beide Mittel eine vergleichbare Wirkung.

Ist Johanniskraut ein Antidepressiva?

Johanniskraut ist ein häufig angewandtes pflanzliches Antidepressivum, das die Stimmung aufhellen und nervöse Unruhe lindern kann. Vermutlich sind die Substanzen Hyperforin und Hypericin dafür verantwortlich.

Hat Johanniskraut Einfluss auf Schilddrüsenhormone?

Auch der Abbau von Schilddrüsenhormonen wie Levothyroxin und Liothyronin kann durch die CYP-Enzyminduktoren – hier Johanniskraut – derart beeinflusst werden, dass die Konzentration an Schilddrüsenhormon im Blut sinkt. Die Konsequenz könnte eine Verstärkung der Hypothyreose sein.

Kann Johanniskraut aggressiv machen?

Die seitens der Schulmedizin häufig ver- wendeten Medikamente vom Typ SSRI haben aber doch einige unangenehme Nebenwirkungen. So sind Suizide bei jüngeren Patienten gehäuft beschrieben worden, und auch aggressives Verhalten gerade bei jüngeren Patienten ist in neu- esten Studien signifikant höher.