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Kann jeder Maklerprovision verlangen?

Gefragt von: Hans-Dieter Dietz-Wegner  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Grundsätzlich gilt, praktisch darf jeder Kaufverträge und Mietverträge für Immobilien vermitteln. Auch, wenn man kein Immobilienmakler ist. Das heißt auch, praktisch jeder darf in Einzelfällen eine übliche Provision nehmen.

Ist die Maklerprovision gesetzlich festgelegt?

Die Maklerprovision im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)

Die Maklerprovision wird im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in den §652-656 geregelt (Titel 10 „Mäklervertrag“), wobei sich § 656 allerdings ausschließlich auf die Maklertätigkeit bei der Heiratsvermittlung bezieht.

Kann ein Makler vom Käufer und Verkäufer Provision verlangen?

Die Maklerprovision ist ein Erfolgshonorar – erfüllt der Makler seine Dienstleistung und es kommt ein Miet- oder Kaufvertrag zustande, steht ihm Provision zu. Bei Kaufimmobilien gilt seit 23. Dezember 2020 die geteilte Maklerprovision. Der Makler darf dabei vom Käufer nicht mehr Provision verlangen, als vom Verkäufer.

Kann der Makler Provision verlangen?

Wann darf ein Immobilienmakler eine Provision verlangen? Laut §652 BGB hat der Immobilienmakler Anspruch auf eine Maklerprovision, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: Es wurde ein wirksamer Maklervertrag abgeschlossen. Der Makler hat eine Maklertätigkeit erbracht (Nachweis und/oder Vermittlung).

Wie kann ich Maklerprovision umgehen?

Aufgrund des neuen Maklergesetzes und der gesetzlichen Regelungen ist es also für Verkäufer:innen nicht mehr möglich, die Maklerprovision (bei einer Mischform) zu umgehen. Es ist nur möglich, die gesamte Provision aufzuteilen.

Jura Basics: Dürfen Makler Provision verlangen? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Kann ein Makler auf seine Provision verzichten?

Sollte der Verkäufer der Immobilie aus eigener Initiative einen Käufer gefunden haben, kann der Makler keine Provision verlangen, da die vertraglich Dienstleistung nicht erbracht wurde (§652 Absatz 2 BGB). Immobilienmakler haben die Möglichkeit einen qualifizierten Maklervertrag mit dem Verkäufer abzuschließen.

Ist man an einen Makler gebunden?

Der Makleralleinauftrag – auch Exklusivvertrag genannt – gibt einen besonderen Vertragstypen wieder, der zu besonderen Verpflichtungen der Vertragspartner führt. Sie sind als Kunde an die Leistungen des beauftragten Maklers gebunden.

Wie viel Prozent Provision ist üblich?

der Provisionssatz ist grundsätzlich Verhandlungssache. Allerdings hängt die Höhe regelmäßig von der Üblichkeit in der Branche, vom Wert der vermittelten Ware sowie vom Grad der Markteinführung der Produkte ab. Nicht selten werden Provisionssätze um 10 % vereinbart. Der Provisionssatz kann aber stark variieren.

Wieso muss ich als Käufer Maklerprovision zahlen?

Anfang des Jahres 2020 einigte sich die Bundesregierung beim sogenannten Wohnpaket darauf, dass die Maklerprovision beim Immobilienverkauf künftig zwischen Käufer und Verkäufer geteilt werden soll. Begründet wird dies damit, dass Verkäufer und Käufer gleichermaßen Nutzen aus der Maklertätigkeit ziehen.

Was ist eine übliche Maklerprovision Vermietung?

Die Kosten für den Makler bei Vermietung sind im Prinzip frei verhandelbar. Meist beläuft sich diese aber auf 1,5 bis zwei Nettokaltmieten exklusive Mehrwertsteuer. Die Zahlung erfolgt nach erfolgreichem Auftragsabschluss, also der Unterzeichnung des Mietvertrages.

Kann ich als private Verkaufsprovision verlangen?

Das heißt auch, praktisch jeder darf in Einzelfällen eine übliche Provision nehmen. Jeder mündige Bürger darf in Einzelfällen etwas vermitteln, auch Immobilien, auch ohne Gewerbeschein. Wichtig: Es gilt Einzelfall. Wichtig ist auch, dass Du die Provision schriftlich, offen und ehrlich vereinbarst.

Was passiert wenn man den Makler nicht bezahlt?

Einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm vom 29. Mai 2000 (Az. 18 U 236/99) zufolge, wird die komplette Maklerprovision dann verwirkt, wenn der Vertrag eine Hinzuziehungsklausel enthält, die den Auftraggeber dazu verpflichtet, den Makler zu allen Vertragsverhandlungen hinzuzuziehen.

Wie komme ich aus einem Maklervertrag wieder raus?

Ein unbefristeter Maklervertrag kann jederzeit ohne Angabe eines Grundes gekündigt werden. Bei einem befristeten Maklervertrag können Sie nur fristgerecht zum Ablauf der Laufzeit kündigen oder von Ihrem "außerordentlichen Kündigungsrecht" Gebrauch machen.

Wann sind die rechtlichen Voraussetzungen für den Provisionsanspruch gegeben?

Voraussetzung für den Provisionsanspruch ist das Zustandekommen des Geschäfts. Die Gerichte nehmen dies bereits an, wenn sich Verkäuferinnen/Verkäufer (Vermieterinnen/Vermieter) und Käuferinnen/Käufer (Mieterinnen/Mieter) auf den Preis und ein bestimmtes Wohnobjekt geeinigt haben.

Werden Maklergebühren geteilt?

Bisher haben Käufer einer Immobilie den Großteil der Maklergebühren selbst getragen. Dies soll sich künftig ändern. Ab dem 23. Dezember 2020 müssen private Käufer nur noch höchstens die Hälfte der Maklergebühr beim Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäusern bezahlen, wenn der Verkäufer den Makler beauftragt hat.

Kann man bei einem Maklervertrag sein Haus auch privat verkaufen?

Im Alleinauftrag für Makler wird die Einschaltung weiterer Immobilienmakler vertraglich ausgeschlossen. Jedoch darf der Immobilieneigentümer sein Haus oder seine Wohnung privat an direkt an ihn herangetretene Interessenten verkaufen, ohne den Makler dafür einzuschalten.

Wer zahlt die Notarkosten bei einem Hausverkauf?

Gegenüber dem Notar haften beide Vertragsparteien für die Notarkosten beim Hausverkauf. In der Regel trägt jedoch der Käufer die eigentlichen Notarkosten. Entstehen zusätzliche Kosten zum Beispiel durch die Löschung von Belastungen, übernimmt diese bei einem Gesamtverkauf der Immobilie regelmäßig der Verkäufer.

Was bedeutet Provision für den Käufer?

Was ist die Käuferprovision? Hat der Käufer beim Immobilienverkauf eine Maklerprovision zu entrichten, so wird diese auch als Käufercourtage oder Außenprovision bezeichnet. Die Außenprovision wird offen ausgewiesen. Sie bemisst sich als bestimmter Prozentsatz auf den Verkaufspreis.

Was ist eine gute Provision?

Liegt der Verkaufspreis zwischen 95-100 %, könnten Ihre Vertriebler entsprechend eine Provision von zehn Prozent erhalten. Liegt der Verkaufspreis über dem gewünschten Wert, so erhalten sie zwölf Prozent Provision.

Werden Provision mit in die Rente angerechnet?

Das Bundesarbeitsgericht bestätigte das Vorgehen der Arbeitgeberin, Provisionen bei der Ermittlung des rentenfähigen Arbeitsverdienstes gemäß § 5 der Betriebsvereinbarung nicht zu berücksichtigen.

Ist Provision brutto oder netto?

Provisionen fallen in den meisten Fällen auf die Bruttopreise an. Wenn Umsatzsteuer und Vertriebskosten steigen, hat das gravierende Auswirkungen auf den erzielbaren Ertrag.

Ist ein Maklervertrag bindend?

Der „normale“ Maklervertrag des § 652 BGB ist für beide Vertragsparteien unverbindlich. Der Auftraggeber kann jederzeit einen anderen Immobilienmakler einschalten, während der Makler nicht verpflichtet ist, irgendwelche Aktivitäten für seinen Auftraggeber zu entwickeln.

Ist ein Maklervertrag kostenpflichtig?

Das ist unterschiedlich, denn die Maklercourtage ist keine Gebühr, sondern Verhandlungssache. Die Maklergebühr kann bis zu 7,14 Prozent des vereinbarten Kaufpreises betragen. In einigen Bundesländern wie Berlin, Hamburg oder Brandenburg ist die Courtage vollständig von den Käufern zu tragen.

Kann man den Makler einen Käufer bestimmen?

Zudem ist es Ihr Recht, den endgültigen Käufer auszuwählen. Der Makler macht Ihnen Vorschläge und kann auch eine Bonitätsprüfung durchführen. Dennoch liegt es an Ihnen, die letzte Entscheidung darüber, wer Ihre Immobilie kaufen darf, zu treffen.