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Kann ich vom Behandlungsvertrag zurücktreten?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Veit Albrecht MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Kündigung des Patienten: Der Patient kann den Behandlungsvertrag jederzeit, auch ohne Angabe von Gründen, kündigen (§ 627 BGB). Kündigt der Patient, so kann der Zahnarzt eine Vergütung für seine bisher erbrachten Leistungen vom Patienten verlangen (§ 628 Abs. 1 Satz 1 BGB).

Kann ein Behandlungsvertrag widerrufen werden?

Zusammenfassung. Ist der Behandlungsvertrag in Form eines Fernabsatzvertrages geschlossen worden, kann dem Patienten ein Widerrufsrecht gemäß § 312g Abs. 1 BGB zustehen.

Wie kann man ein Behandlungsvertrag beenden?

Kündigung durch den Arzt bzw.

Nach dem Gesetz kann ein Behandlungsvertrag grundsätzlich auch "zur Unzeit" gekündigt werden. Da "zur Unzeit" z. B. auch bedeuten kann "in einer kritischen Behandlungsphase" oder "wenn kein anderer Arzt erreichbar ist", ist dieses generelle Kündigungsrecht einzuschränken.

Unter welchen Bedingungen kann ein Patient den Behandlungsvertrag lösen?

Arzt / Ärztin möchte Behandlungsvertrag kündigen

ein beschädigtes Vertrauensverhältnis oder wenn Anordnungen des Arztes/ der Ärztin nicht eingehalten wurden. Das Kündigungsrecht wird jedoch in bestimmten Fällen eingeschränkt, so dass meist kein uneingeschränktes Kündigungsrecht besteht.

Kann ich eine Behandlung abbrechen?

In Ausnahmefällen kann die Behandlungspflicht durchbrochen werden, d. h., Sie können trotz des abgeschlossenen Behandlungsvertrags die Behandlung verweigern oder den Behandlungsvertrag kündigen. Der gesetzlich versicherte Patient legt seine elektronische Gesundheitskarte nicht vor.

Folge 2: Behandlungsvertrag

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Welche Pflichten hat ein Patient beim Behandlungsvertrag?

Der Behandlungsvertrag verpflichtet den Arzt zu einer Aufklärung des Patienten und zur Behandlung nach aktuellen medizinischen Standards. Der Patient wiederum wird zur zeitnahen Zahlung des Honorars verpflichtet. Der Behandlungsvertrag selbst beinhaltet kein Gewährleistungsrecht.

Kann ich von einem Heil und Kostenplan zurücktreten?

Der Heil- und Kostenplan ist verbindlich. Rechtlich wird dies mit der Absehbarkeit der Arbeiten und damit verbundenen Kosten begründet. Wer trotz bereits erstelltem und genehmigten Heil- und Kostenplan den Zahnarzt wechseln oder vom Vertrag zurücktreten möchte, kann dies tun.

Ist ein Behandlungsvertrag notwendig?

Auch Ärzte sind grundsätzlich nicht gezwungen, mit jedem Patienten einen Behandlungsvertrag einzugehen. Ausnahmen stellen der medizinische Notfall sowie die Zurückweisung eines Kassenpatienten durch einen Vertragsarzt ohne sachlichen Grund dar.

Wann ist ein Behandlungsvertrag wirksam?

MERKE | Gemäß § 110 BGB gilt ein von einem Minderjährigen ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters geschlossener Vertrag als von Anfang an wirksam, wenn der Minderjährige die vertragsmäßige Leistung mit Mitteln bewirkt, die ihm zu diesem Zweck oder zur freien Verfügung von dem Vertreter überlassen worden sind.

Wann ist der Behandlungsvertrag beendet?

Der Behandlungsvertrag endet regelmäßig mit dem Ende der Be- handlung (Vertragserfüllung). Der Patient kann den Vertrag jederzeit ohne Angabe von Gründen kündi- gen (§ 627 Abs. 1 BGB).

In Welches Recht gehört der Behandlungsvertrag zwischen Arzt und Patient?

Durch das Patientenrechtegesetz wurden im BGB spezielle Vorschriften zum Behandlungsvertrag eingefügt (§§ 630a bis 630h BGB), die die Rechte und Pflichten der Beteiligten konkreter fassen als im allgemeinen Dienstvertragsrecht.

Ist ein Arzt verpflichtet mich zu behandeln?

Eine grundsätzliche ärztliche Behandlungspflicht liegt laut Medizinrecht nicht vor. Das bedeutet, dass ein Arzt prinzipiell nicht verpflichtet ist, eine Behandlung durchzuführen. Nur wenn beide Parteien - Arzt und Patient - einen Behandlungsvertrag bejahen, kann eine Behandlung vollzogen werden.

Kann ich trotz hausarztvertrag zu einem anderen Arzt gehen?

Richtig ist vielmehr, dass die Versicherten selbst den Hausarzt wählen. In der Regel kennen sie ihn seit vielen Jahren und vertrauen ihm. Und selbstverständlich können Versicherte, die an einem Hausarztvertrag teilnehmen, auch jederzeit den Hausarzt wechseln, zum Beispiel, wenn das Vertrauensverhältnis gestört wird.

Warum ist ein Behandlungsvertrag ein zivilrechtlicher Vertrag?

Zwischen dem Arzt und dem Patienten kommt grundsätzlich ein zivilrechtlicher Behandlungsvertrag zustande, unabhängig davon, ob der Patient gesetzlich oder privat krankenversichert ist oder die Leistungen der Krankenbehandlung über die beamtenrechtliche Beihilfe oder die Sozialhilfe gewährt werden.

Wo ist der Behandlungsvertrag gesetzlich geregelt?

Der medizinische Behandlungsvertrag ist seit Inkrafttreten des Patientenrechtegesetzes am 26. Februar 2013 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert. In einem eigenen Abschnitt (§ 630a bis § 630h BGB) wird das Vertragsverhältnis zwischen Behandelndem und Patient geregelt.

Wann ist das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient gestört?

Das Vertrauensverhältnis kann wie folgt gestört sein: a) Ärztliche Anordnungen (z.B. Einnahme von Medikamenten, Einhaltung von Bettruhe) werden wiederholt nicht befolgt. b) Der Patient verlangt beharrlich medizinisch nicht begründete oder unwirtschaftliche Behandlungsmaßnahmen.

Wer schließt den Behandlungsvertrag?

§ 630 a BGB schließt der Arzt/Zahnarzt mit seinem Patienten einen zivilrechtlichen Behandlungsvertrag.

Was sind die Pflichten eines Patienten?

Die Mitwirkung umfasst die Auskunft bei Anamnese, Diagnose und Behandlung, die Duldung der Untersuchung und der Therapie, die Befolgung ärztlicher Anordnungen, z.B. bei der Einnahme von Medikamenten, und die Entbindung des Arztes von der Schweigepflicht im Falle ei- nes Rechtsstreits.

Was ist der Unterschied zwischen einem Behandlungsvertrag und Werkvertrag?

Die Abgrenzung zum Werkvertragsrecht ist deswegen wichtig, weil im Falle eines Werkvertrages die speziellen Mängelrechte nach § 634 eingreifen können. Beim Behandlungsvertrag richten sich die Rechtsfolgen von Pflichtverletzungen dagegen nach den Regeln des allgemeinen Schuldrechts.

Wie kommt es zu einem Behandlungsvertrag?

Der Behandlungsvertrag kommt zustande, wenn Sie als Arzt mit der Absicht, eine Behandlung vorzunehmen, mit einem Patienten kommunizieren und sich schließlich auf eine Behandlung einigen. Der Vertrag muss dabei weder schriftlich abgeschlossen, noch ausdrücklich mündlich vereinbart werden.

Ist eine Terminvereinbarung ein Vertrag?

Mit der Terminvereinbarung schließt der Patient mit dem Arzt einen Behandlungsvertrag ab. Dieser Vertrag ist zivilrechtlich als Dienstvertrag anzusehen, der seitens des Patienten ohne Einhaltung einer Frist und ohne wichtigen Grund gekündigt werden kann.

Was bedeutet Paragraph 630a?

(1) Durch den Behandlungsvertrag wird derjenige, welcher die medizinische Behandlung eines Patienten zusagt (Behandelnder), zur Leistung der versprochenen Behandlung, der andere Teil (Patient) zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet, soweit nicht ein Dritter zur Zahlung verpflichtet ist.

Ist ein Kostenvoranschlag beim Zahnarzt bindend?

Ist ein Kostenvoranschlag verbindlich? Kostenvoranschläge stellen zwar keine Preisgarantie dar, sind aber insoweit verbindlich, als der Zahnarzt oder die Zahnärztin nur in begründeten Fällen davon abweichen darf. Das kann der Fall sein, wenn im Verlauf der Behandlung unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten.

Kann ich eine Behandlung beim Zahnarzt abbrechen?

Sie haben jederzeit das Recht, eine Behandlung ohne Angabe von Gründen zu beenden. Wenn es sich um eine kostenpflichtige Behandlung handelt, dann müssen Sie nur die Kosten tragen, die bis zum Abbruch der Behandlung entstanden sind.

Ist ein Heil- und Kostenplan verbindlich?

Ist ein Heil- und Kostenplan verbindlich? Nach dem Gesetz sind Heil- und Kostenpläne eine unverbindliche Berechnung der voraussichtlich entstehenden Kosten. Material- und Laborkosten werden vor der Behandlung nur geschätzt. Diese Schätzung muss aber so genau wie möglich sein.

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