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Kann ich als Bürge eine Wohnung kündigen?

Gefragt von: Hartmut Brandt  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Ein Bürge, der sich zugunsten des Vermieters

mieters
In Deutschland ist ein Mietvertrag ein gegenseitiger schuldrechtlicher Vertrag zur zeitweisen Gebrauchsüberlassung gegen Entgelt, durch den sich eine Vertragspartei (der Vermieter) dazu verpflichtet, der anderen Partei (dem Mieter) den Gebrauch der gemieteten Sache zu gewähren, während die Gegenleistung des Mieters in ...
https://de.wikipedia.org › wiki › Mietvertrag_(Deutschland)
auf unbestimmte Zeit für die Verpflichtungen des Mieters aus dem Mietvertrag verbürgt hat, kann den Bürgschaftsvertrag kündigen, jedoch erst zu einem Zeitpunkt, zu dem der Vermieter den Mietvertrag – nach Ablauf einer Überlegungsfrist – ordentlich kündigen kann.

Wie kann man aus einer Bürgschaft austreten?

Die ordentliche Kündigung einer Bürgschaft kommt in der Regel nur dann infrage, wenn die Bürgschaftsverpflichtung auf unbestimmte Zeit besteht. Hier greift insbesondere Paragraph 242 BGB, denn nach diesem hat der Bürge auf Grundlage von Treu und Glauben das Recht einer Kündigung.

Kann man eine Bürgschaft zurück ziehen?

Von einer Bürgschaft kann man sich grundsätzlich nicht ohne weiteres zurücktreten. Die Bürgschaft endet in der Regel nur in folgenden Fallkonstellationen: Die Bürgschaft endet, wenn die Hauptschuld entfällt. Dann besteht für den Gläubiger kein Sicherungsinteresse mehr.

Wann endet eine Bürgschaft bei Mietvertrag?

Grundsätzlich endet eine Mietbürgschaft stets mit dem Mietverhältnis, sobald der Mieter die Wohnung ordnungsgemäß an den Vermieter oder Verwalter übergeben hat. Sollten keine offenen Forderungen bestehen, wird die Mietbürgschaft aufgelöst.

Was bedeutet Bürgschaft für eine Wohnung?

Bei einer Mietbürgschaft hinterlegt der Mieter zu Beginn des Mietverhältnisses eine Bürgschaftsurkunde beim Vermieter, nicht wie oft üblich einen Geldbetrag. Das Geld kann er behalten. Eine Mietbürgschaft sichert den Vermieter gegen Mietschäden ab – als Alternative zur Barkaution.

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Was hat ein Bürge für Rechte?

Der Bürge kann sämtliche Einreden des Hauptschuldners, z.B. die Einrede der Verjährung, geltend machen (§ 768 BGB). Solange der Hauptschuldner das Recht besitzt, das der Verbindlichkeit zugrunde liegende Rechtsgeschäft anzufechten, muss der Bürge die Forderung dem Gläubiger gegenüber nicht begleichen (§ 770 BGB).

Wann Bürgschaft kündigen?

Voraussetzung für die ordentliche Kündigung der Bürgschaft ist, dass diese seit mindestens drei Jahren besteht. Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate. Eine fristlose Kündigung kommt dann in Betracht, wenn sich die Vermögensverhältnisse des Hauptschuldners dramatisch verschlechtert haben.

Wann ist eine Mietbürgschaft unwirksam?

Wenn die Bank für Schäden oder Mietausfälle aufkommen muss, hat der Mieter den Betrag an die Bank zurückzuzahlen. Es handelt sich beim Bankaval ebenfalls um eine selbstschuldnerische Bürgschaft. Eine Mietsicherheit, die mehr als drei Nettokaltmieten beträgt, ist unwirksam.

Wann muss eine Mietbürgschaft zurückgegeben werden?

Wenn alle Forderungen beglichen sind, ist der Vermieter verpflichtet, die Mietkaution zurückzuzahlen. Für den Zeitpunkt der Rückzahlung gibt es leider keine einheitlichen Gesetze oder Regelungen. Sie hängt immer vom konkreten Fall ab. In der Praxis dauert die Rückzahlung meist zwischen drei und sechs Monate.

Kann man eine Mietbürgschaft zeitlich begrenzen?

„echte Zeitbürgschaft“. Die Haftung des Bürgen ist in der Weise beschränkt, dass er nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in Anspruch genommen werden kann. Die zeitliche Begrenzung stellt einen Endtermin dar, nach dessen Ablauf die Verpflichtung des Bürgen erlischt (vgl. BGH,Urteilvom 15.01.2004 – IX ZR 152/00).

Wie schnell muss der Vermieter die Bürgschaft zurückgeben?

Mietkautionsbürgschaft – Offene Nebenkostenabrechnung

Erlischt das Mietverhältnis, muss der Vermieter die Urkunde innerhalb von sechs Monaten zurückgeben, wenn keine Ansprüche gegen den Mieter geltend gemacht werden (OLG Hamm, 03.12.1991, 7 U 101/91).

Wann muss ein Bürge nicht zahlen?

Aber: Bürgen müssen nicht immer zahlen. Das Wichtigste in Kürze: Wurde die Bürgschaft nicht beschränkt, haftet der Bürge in voller Summe. Ist ein Bürge bei Vertragsabschluss voraussichtlich nicht einmal in der Lage anfallende Zinsen aufzubringen, ist die Bürgschaft unwirksam.

Welche Nachteile habe ich als Bürge?

Die Insolvenz des Bürgen kann im schlimmsten Fall zur Kündigung des Darlehens durch die Bank führen. Dies ist auch dann möglich, wenn der Hauptschuldner noch gar nicht im Verzug ist. Der Grund dafür ist, dass die Bürgschaft als Sicherheit dient.

Was ist besser Bürgschaft oder Kaution?

„Generell kann eine Mietbürgschaft dann sinnvoll sein, wenn der Mieter den Kautionsbetrag nicht flüssig hat, wenn er die Kaution aus dem alten Mietverhältnis noch nicht zurückerhalten hat oder wenn er den eigentlichen Kautionsbetrag für andere Ausgaben verwenden will“, so Hartmann.

Wird man als Bürge in der Schufa eingetragen?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Wie sicher ist eine Mietbürgschaft?

Im Gegensatz zur Barkaution bietet die Mietbürgschaft Vermietern noch größere Sicherheit. So verpflichten sich die Bürgen, im Falle einer Zwangsvollstreckung für die Gerichtskosten, die Anwaltskosten sowie die weiteren damit verbundenen Kosten aufzukommen. Mit der reinen Kautionszahlung sind diese Kosten nicht gedeckt.

Was muss ich beachten wenn ich Bürge?

Leistet der Bürge an den Gläubiger, gehen dessen Ansprüche an den Bürgen über.
...
Bei Privatpersonen muss der Vertrag gemäß Paragraf 766 BGB schriftlich fixiert sein und bestimmte Sachverhalte genau benennen:
  • Höhe der verbürgten Darlehensschuld.
  • Name des Gläubigers.
  • Name des Schuldners.
  • Benennung der Hauptschuld.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Welche Folgen hat eine Bürgschaft?

(2) Der Bürge haftet für die dem Gläubiger von dem Hauptschuldner zu ersetzenden Kosten der Kündigung und der Rechtsverfolgung. “ Bürgen liefern mit der Bürgschaft eine gefährliche Garantie: Sie haften auch für Zinsen und Kosten der Rechtsverfolgung.

Wird Bürge Eigentümer?

Eine Kündigung der Bürgschaft ist nur dann möglich, wenn im Bürgschaftsvertrag ausdrücklich ein Kündigungsrecht vereinbart wurde. Andernfalls gilt eine Bürgschaft unbefristet, sofern keine Frist bestimmt ist. Sie erlischt also normalerweise erst dann, wenn die Schuld gegenüber dem Gläubiger vollständig beglichen ist.

Was wenn der Bürge nicht zahlen kann?

Bürge im Zahlungsverzug

Sollte die Bürgschaftsforderung fällig sein, kann sich der Gläubiger unter den zuvor erläuterten Voraussetzungen an den Bürgen wenden und ihn zur Zahlung auffordern. Gemäß Paragraph 286 Abs.

Wie lange ist eine Bürgschaft gültig?

Für die Verjährung einer Bürgschaft gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 199 BGB. Die Verjährungsfrist von drei Jahren beginnt mit Ende des Jahres, in dem der Anspruch des Bürgen entstanden ist.

Wann muss der Bürge einspringen?

Der Bürge muss dann einspringen, wenn der eigentliche Schuldner nicht zahlt. Der Gläubiger - also zum Beispiel die Bank - muss sich dann nicht zunächst das Geld beim eigentlichen Schuldner holen, etwa durch Zwangsvollstreckung.

Ist eine Bürgschaft gut?

Der Gläubiger hat nämlich nun die Gewissheit, dass er auf zwei Personen zur Begleichung der Schulden zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist ein Bürge für einen Gläubiger immer von Vorteil, da er den möglichen Zahlungsausfall einer Person mit dem Vermögen einer anderen Person kompensieren kann.

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