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Kann Hausordnung Grillen verboten?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Patrick Bernhardt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Im Klartext: Grillen ist nicht per Gesetz verboten, aber … Grillen auf dem Balkon ist verboten, wenn es in der Hausordnung oder im Mietvertrag steht. Wer solch einen Mietvertrag unterschreibt und die Wohnung zu diesen Bedingungen mietet, wird im Nachhinein auf dem Klageweg scheitern.

Kann Eigentümergemeinschaft Grillen verbieten?

Wohnungseigentümer können mehrheitlich das Grillen auf offener Flamme in der Anlage verbieten. Ein Beschluss über die Aufnahme einer solchen Regelung in die Hausordnung entspricht ordnungsgemäßer Verwaltung.

Ist Grillen im Mehrfamilienhaus erlaubt?

Das Grillen auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses kann durch eine Regelung im Mietvertrag oder in der Hausordnung verboten werden. Wenn Sie sich als Mieter trotz Abmahnung nicht an das Verbot halten, so darf Ihnen fristlos gekündigt werden (LG Essen, Az.: 10 S 438/01).

Kann mein Vermieter mir das Grillen verbieten?

Nach Aussage des Deutschen Mieterbundes (DMB) ist Mietern das Grillen „auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten grundsätzlich erlaubt. “ Aber Ihr Vermieter kann das Grillen im Garten oder auf dem Balkon im Mietvertrag oder in der Hausordnung verbieten oder einschränken.

Ist Grillen in der Wohnung erlaubt?

Laut dem Deutschen Mieterbund (DMB) ist das Grillen auf dem Balkon von Mietwohnungen grundsätzlich erlaubt. Die gleiche Regelung gilt für die Terrasse oder den Garten. Dies ist allerdings kein Freifahrtschein für rücksichtsloses Gequalme mit dem Holzkohlegrill.

Ist Grillen auf dem Balkon erlaubt? - Auch wenn ich zur Miete wohne? | Kanzlei WBS

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Wie oft darf man in einem Mehrfamilienhaus Grillen?

In der Regel dürfen Mieter einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus einmal monatlich von April bis September grillen, sei es, im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, vorausgesetzt, die Mitmieter des Hauses sind 48 Stunden im Voraus darüber informiert worden.

Was passiert wenn man in der Wohnung grillt?

Geschlossene Räume sind für Holzkohlegrills tabu. Giftige Verbrennungsgase wie Kohlenmonoxid sind farb- und geruchslos. Verbeiten sie sich in Räumen kann das zu schweren Vergiftungen oder zum Tod führen.

Wann wird Grillen zur Belästigung?

Noch weiter ging das Amtsgericht Berlin-Schöneberg: Es entschied, dass es erlaubt ist, 20- bis 25-mal im Jahr zu grillen. Wenn die Freizeitbeschäftigung nicht länger als zwei Stunden dauere und nicht über 21 Uhr am Abend hinausgehe, sei eine Belästigung der Nachbarschaft nicht gegeben (3 C 545/96).

Was tun wenn Nachbarn ständig Grillen?

Welche Ansprüche hat der Nachbar? Wer durch den Rauch oder Gerüche belästigt wird, hat einen Anspruch auf Unterlassung gegen seinen grillenden Nachbarn. RA Christian Solmecke: „In manchen Fällen ist sogar mit einer Geldbuße zu rechnen“. Bei einer nur unerheblichen Belästigung bestehen keine Ansprüche.

Ist tägliches Grillen erlaubt?

Generell gilt der Grundsatz: „Man darf so oft grillen, so lange der Nachbar dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt wird“. Bei gelegentlichem Grillen wird sicherlich noch keine wesentliche Beeinträchtigung des Nachbarn vorliegen.

Wie oft darf man in einer Mietwohnung auf der Terrasse Grillen?

Hierzu hat das Landgericht Stuttgart (10 T 359/96) entschieden, dass ein Wohnungseigentümer bis zu drei Mal im Jahr auf seiner Terrasse grillen darf.

Wie oft darf man im eigenen Haus Grillen?

Zweimal im Monat darf man laut eines Urteils des Landgerichts Aachen in dem am weitesten von allen Nachbarn entfernten Teil des Gartens grillen. An drei Abenden oder sechs Stunden pro Jahr darf laut einem Beschluss des Landgerichts Stuttgart auf der Terrasse gegrillt werden.

Wie weit muss ich mit meinem Grill vom Nachbarn entfernt sein?

Grundsätzlich solltet ihr darauf achten, dass sich der Grillplatz nicht direkt neben brennenden Sträuchern oder Bäumen befindet. Zudem sollte der Grillplatz mindestens drei Meter von der Grundstücksgrenze zu den Nachbarn entfernt sein, um von vornherein einem Nachbarschaftsstreit aus dem Weg zu gehen.

Wie oft darf man Grillen Eigentumswohnung?

Weitere Einschränkung: Dabei entstehender Rauch darf weder intensiv noch regelmäßig in die Wohnung eines Nachbarn eindringen. Das Amtsgericht Bonn hat entschieden, dass Grillen einmal pro Monat in Ordnung ist, wenn die Nachbarn 48 Stunden vorher darüber informiert werden (AZ 6 C 545/96).

Ist Grillen mit Holzkohle verboten?

Sofern im Mietvertrag zum Beispiel ein Holzkohlegrill nicht untersagt wird, ist grundsätzlich jeder Grill erlaubt. Ist nur der Holzkohlegrill verboten, kann auf Gas- oder Elektrogrills ausgewichen werden. Bei einem grundsätzlichen Grillverbot darf keiner der drei benutzt werden.

Wie oft kann man Grillen?

In vielen Fällen hängt das unter anderem von der jeweiligen Wohnsituation ab. Während manche Amtsgerichte das Grillen lediglich viermal im Jahr erlauben (Oberlandesgericht Oldenburg, AZ 13 U 53/02), lassen andere Richter in den Sommermonaten bis zu zwei Grillabende pro Monat zu (AZ 6 S 2/02, Landgericht Aachen).

Wann ist Grillen verboten?

Trotzdem kann es aufgrund gravierender Waldbrandgefahr an betreffenden Stellen zu Grill-Verboten kommen – vor allem dann, wenn die Hitze und damit auch die Trockenheit groß ist. Beispielsweise hat die Stadt Dortmund das Grillen an Grillplätzen zuletzt eingeschränkt.

Wie lange darf ich abends Grillen?

Um wie viel Uhr darf ich grillen? Grundsätzlich ist es nicht entscheidend, wann gegrillt wird – von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr gilt jedoch die Nachtruhe. "In diesem Zeitraum sollten Lärm- und Geräuschpegel minimal sein.

Kann Grillen im Garten verboten werden?

Ist das Grillen im Garten erlaubt? Grundsätzlich spricht nichts gegen das Grillen auf dem eigenen Grundstück. Allerdings sollten Sie ausreichend Abstand zu den Nachbarn einhalten und Rücksicht zeigen. Vermeiden Sie daher eine unnötige Rauch- und Lärmbelästigung.

Wie oft darf man Grillen mit einem Gasgrill?

Für das Landgericht Aachen ist zweimaliges Grillen pro Monat die Höchstgrenze (LG Aachen Az. 6 S 2/02). Stuttgarter Richter haben hingegen entschieden, dass drei Mal pro Jahr der Gasgrill verwendet werden darf (LG Stuttgart, AZ 10 T 359/96).

Ist Grillen auf der Terrasse erlaubt?

Doch ist das Grillen auf dem Balkon oder der Terrasse überhaupt erlaubt? Grundsätzlich ist es rechtlich nicht verboten, auf dem Balkon/der Terrasse zu grillen. Der Mieter darf den Balkon generell „vertragsgemäß nutzen“. Das heißt, er darf den Balkon nach Belieben nutzen, solange die Nachbarn nicht gestört werden.

Kann man Geruchsbelästigung anzeigen?

Fühlt sich ein Mieter durch Ausdünstungen von nebenan gestört, sollte er den Mangel zuerst dem Vermieter melden. Um eine Geruchsbelästigung zu beweisen, genügt eine Schilderung von Dauer, Intensität und Häufigkeit des Gestanks. Aussagen von Zeugen sind hilfreich.

Wo darf ich einen Gasgrill aufstellen?

Der Grill sollte unbedingt an einem gut belüfteten Platz stehen, sodass mögliche Dämpfe und Gase schnellstmöglich abziehen können. Lagern Sie niemals leicht entzündliche Flüssigkeiten neben dem Grill! Lassen Sie sich im Umgang mit Gasflaschen belehren (z.B. hier) und lagern Sie diese niemals im Keller.

Was ist beim Grillen erlaubt?

Grillen auf Balkon, Garten oder Terrasse: Rauch, Lärm und Funkenflug vermeiden. Nach Angaben des Deutschen Mieterbunds (DMB) ist Grillen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten grundsätzlich erlaubt. Das müssen auch Nachbarn akzeptieren.

Wie kann man sich gegen rauchende Nachbarn wehren?

Sprechen Sie so bald wie möglich mit dem be- treffenden Nachbarn. Weisen Sie ihn höflich und sachlich darauf hin, dass Sie sich durch den Tabakrauch belästigt bzw. gesundheitlich beein- trächtigt fühlen.