Zum Inhalt springen

Kann eine Wohnung mit Wohnrecht vermietet werden?

Gefragt von: Galina Seiler-Hübner  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
sternezahl: 4.5/5 (30 sternebewertungen)

Vermietung bei Wohnrecht nur mit Einverständnis
Wurde lediglich ein Wohnrecht auf Lebenszeit und kein Nießbrauchrecht vereinbart, ist die Vermietung der Immobilie oder der Wohnung nur mit Zustimmung des Eigentümers möglich.

Kann eine Wohnung mit Wohnrecht verkauft werden?

Ein Haus verkaufen mit Wohnrecht ist grundsätzlich möglich. Oft will beispielsweise eine Erbengemeinschaft ein Haus mit Wohnrecht verkaufen, weil einer oder mehrere Miteigentümer darauf drängen, dass ihr jeweiliger Anteil ausgezahlt wird.

Kann man bei lebenslangem Wohnrecht Miete verlangen?

In der Regel muss der Inhaber eines lebenslangen Wohnrechts keine Miete zahlen – oft handelt es sich ja um seine ehemalige Wohnung oder sein Haus. Es gibt aber auch Verträge, in denen eine Mietzahlung vereinbart wird. Die Nebenkosten muss der Wohnberechtigte selbst tragen.

Was darf der Eigentümer bei Wohnrecht?

In § 1093 Absatz 3 BGB ist für das dingliche Wohnrecht festgehalten, dass Wohnberechtigte, die nur einen Teil einer Immobilie nutzen dürfen, den gemeinschaftlichen Anlagen und Einrichtungen mitnutzen dürfen: Das können etwa Garten, Fahrradkeller und Waschküche sein.

Wie bekomme ich jemanden mit Wohnrecht aus dem Haus?

‌Das Wohnrecht auf Lebenszeit ist eine persönliche Dienstbarkeit. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, es zu verkaufen, zu vererben oder auf andere Weise an jemand anderen zu übergeben. Sollte der Berechtigte das Wohnrecht jedoch nicht mehr wollen, kann er es aus dem Grundbuch löschen lassen.

Wohnrecht bei einer Immobilie ☝? Was bedeutet das?

23 verwandte Fragen gefunden

Wann verliert man sein Wohnrecht?

Ein unbefristetes oder lebenslanges Wohnrecht erlischt mit dem Tod des Berechtigten. Ein befristetes Wohnrecht erlischt mit dem Ablauf der Befristung, ein bedingtes Wohnrecht mit dem Eintritt der Bedingung.

Sollte man ein Haus mit Wohnrecht kaufen?

Wer möglichst viele Pflichten abgeben und seine Immobilie einfach nur weiterhin bewohnen möchte, sollte sein Haus mit Wohnrecht verkaufen. Insbesondere dann, wenn der Verkauf an die Nachkommen erfolgt.

Was ist besser Wohnrecht oder Wohnungsrecht?

Der Sinn des Wohnungsrechts besteht darin, dass der Berechtigte das Gebäude oder Teile des Gebäudes unter Ausschluss des Eigentümers nutzen darf. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird oftmals nur von einem Wohnrecht gesprochen. Meist ist das Wohnungsrecht gemeint. Die Eintragungsbewilligung ist daher genau zu prüfen!

Wer zahlt die Grundsteuer bei Wohnrecht?

Bei der Bestellung des Wohnrechts verpflichtete sich der Wohnberechtigte, die auf einen Mieter umlegbaren Nebenkosten zu tragen, insbesondere die Kosten für Wasser, Abwasser, Heizung, Strom, Versicherung und Grundsteuer.

Wer zahlt bei einem Wohnrecht die Reparatur?

Der Inhaber eines dinglichen Wohnrechts oder Nießbrauchs ist für die Erhaltung der Wohnung verantwortlich. Größere Reparaturen sind allerdings Sache des Eigentümers. Dieser muss auch die Kosten hierfür tragen.

Ist ein lebenslanges Wohnrecht umsonst Wohnen?

Räumt man ein sogenanntes dingliches Wohnrecht ein, wird dies im Grundbuch eingetragen und besteht regelmäßig unentgeltlich. Bei einem lebenslangen Wohnrecht wird keine Miete gezahlt, der Bewohner kommt aber für Kosten der Instandhaltung, Reparatur und die Nebenkosten (Heizung und Strom) auf.

Welche Pflichten hat man wenn man das Wohnrecht hat?

Lebenslanges Wohnrecht und Pflichten

Der Berechtigte hat allerdings auch Pflichten. Er braucht zwar nicht wie ein Mieter Miete bezahlen. Er muss jedoch normalerweise für die Nebenkosten aufkommen, die etwa durch Strom und Heizung anfallen. Darüber hinaus muss er kleine Reparaturen selbst durchführen.

Wer zahlt Gebäudeversicherung bei lebenslangem Wohnrecht?

In der Regel ist der Eigentümer, welcher in den meisten Fällen auch der Vermieter ist, derjenige, der die Wohngebäudeversicherung zahlt. Nur wenn im Mietvertrag wirksam vereinbart, kann die Umlage einer Sach- und Haftpflichtversicherung, welche das Gebäude, die Bewohner und deren Besucher schützt, erfolgen.

Wie viel ist ein Wohnrecht Wert?

Der Wert des Wohnrechts ergibt sich aus der Multiplikation von Kapitalwert und Jahreswert. Bei Immobilien entspricht dieser der Jahresmiete, höchstens jedoch dem Immobilienwert geteilt durch 18,6.

Ist ein Wohnrecht Wertmindernd?

Beim Verkauf eines Einfamilienhauses oder einer Wohnung mit Wohnrecht, muss folglich der Kaufpreis um den Barwert des Wohnrechts reduziert werden. Das entspricht einer Wertminderung der Immobilie um den Gegenwert des Wohnrechts.

Was passiert mit Wohnrecht bei Hausverkauf?

Der Hausverkauf bricht das Wohnrecht nicht. Auch der neue Eigentümer kann nichts gegen das Wohnrecht unternehmen. Ein lebenslanges Wohnrecht erlischt nur in wenigen Ausnahmefällen und mit Zustimmung des Wohnrechtsinhabers. Ein Wohnrecht belastet die Immobilie und wirkt sich somit negativ auf den Wert des Hauses aus.

Ist ein Wohnrecht zu versteuern?

Ist ein lebenslanges Wohnrecht steuerpflichtig? Ein lebenslanges Wohnrecht ohne Mietzahlung kommt einer Schenkung gleich. Damit unterliegt es der Besteuerung.

Wer muss das Wohnrecht versteuern?

Steuerrechtlich gilt derjenige, der in den Genuss eines Wohnrechts kommt, als Vermächtnisnehmer oder Beschenkter. Danach ist das Wohnrecht nicht einkommensteuerpflichtig, unterliegt aber der Erbschafts- und Schenkungssteuer.

Welche Kosten bei Wohnrecht auf Lebenszeit?

Die Kosten belaufen sich in der Regel auf 100 bis 500 Euro. Die Jahresmiete ist ohne jegliche Nebenkosten anzusetzen. Hilfreich sind die offiziellen Mietpreisspiegel und Berechnungsprogramme, die bereits von vielen Städten angeboten werden.

Wer darf bei Wohnrecht einziehen?

Aufnahmerecht: Das Wohnrecht gestattet es dem Begünstigten, seine Familie, Lebensgefährten oder weitere Personen in diese aufzunehmen, sofern dies zur „standesgemäßen Bedienung und Pflege“ erforderlich ist (§ 1093 Absatz 2 BGB).

Was bedeutet Wohnungsrecht im Grundbuch?

Das (dingliche) Wohnungsrecht wird im Grundbuch eingetragen. Damit sichert es den Wohnungsberechtigten etwa für den Fall ab, dass die Immobilie vom Eigentümer verkauft wird oder dieser in Insolvenz gerät. Wenn wenn der Eigentümer stirbt, bleibt das Wohnungsrecht bestehen.

Was passiert wenn Wohnrecht nicht genutzt wird?

Wohnt der Berechtigte nicht mehr in der Wohnung, erlischt dieses durch die Abwesenheit nicht. Es besteht bis an sein Lebensende fort. Folglich gibt es auch keine Fristen zur Bereithaltung der Wohnung. Gibt es keine Einigung zwischen Berechtigten und Eigentümer/n, kann das viele Probleme nach sich ziehen.

Kann ein lebenslanges Wohnrecht aufgehoben werden?

Grundsätzlich gilt: Eigentümer haben kein Recht, dem Wohnberechtigten das lebenslange Wohnrecht zu entziehen. Dieses kann nur dann gekündigt werden, wenn beide Parteien zustimmen oder entsprechende Kündigungsmöglichkeiten vertraglich vereinbart wurden.

Kann Sozialamt auf Wohnrecht zugreifen?

Der Sozialhilfeträger kann aber nicht das Wohnrecht sondern nur etwaige Zahlungsansprüche aus dem Wohnrecht auf sich überleiten. Ein Zahlungsanspruch besteht danach nur, falls der Eigentümer – gegebenenfalls mit Zustimmung des Wohnberechtigten – die Allein- oder Mitbenutzung durch Dritte gestattet hat.

Wer pflegt den Garten bei Wohnrecht?

Existiert um das Mehrfamilienhaus ein Hausgarten, ist dessen Pflege Sache des Vermieters, auch wenn der Garten insgesamt oder in einzelnen Teilflächen vermietet ist. Der Mieter ist zur Gartenpflege nur dann verpflichtet, wenn ihm die entsprechenden Arbeiten vertraglich in wirksamer Weise übertragen worden sind.