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Kann ein Zug ohne Lokführer fahren?

Gefragt von: Ingolf Wilhelm  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Bei Vollbahnen, die in einem hochkomplexen Schienennetz mit zahlreichen Kreuzungs- und Knotenpunkten verkehren, sind Lokführer für den sicheren Verkehr nach wie vor unverzichtbar. Bei der Deutschen Bahn gibt es derzeit keine Pläne, automatische oder fahrerlos verkehrende Züge einzusetzen.

Wo fahren Züge ohne Lokführer?

Züge ohne Fahrerinnen und Fahrer sind eigentlich nichts Neues. In Nürnberg fährt schon seit 2008 eine U-Bahn eigenständig. Und am Frankfurter Flughafen bringt die Skyline sogar schon seit 1994 voll automatisiert Passagiere von einem Terminal zum nächsten.

Warum fahren Züge noch nicht autonom?

Weltweit steigt das Interesse an selbstfahrenden Zügen, bei der Deutschen Bahn nicht — aus mehreren Gründen. Die Bahn hat ein massives Problem: Sie will sich als einer der bereits größten deutschen privaten Arbeitgeber weiter vergrößern, findet jedoch nicht genug Personal. Vor allem an Lokführern mangelt es.

Können Lokführer aufs Klo?

Ein Lokführer eines Personenzuges (egal ob Diesel- oder E-Lok) kann natürlich die Toiletten der Personenwagen nutzen. Im Güterverkehr und sonstigem Rangierverkehr muss der Lokführer einen Halt in einem Bahnhof einlegen oder sich "in die Büsche schlagen". Mancherorts kommt auch die gute alte "Colaflasche" zum Einsatz.

Werden Züge autonom?

Fahren die ersten Prototypen von autonomen Zügen schon ab 2023 auf unseren Gleisen? Das ist zumindest das Ziel des SNCF-Konzerns und seiner Industriepartner.

Ich fahre einen ZUG - ein Tag als LOKFÜHRER bei der Eisenbahn!

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Wie schwer ist es Lokführer zu werden?

Weil der Beruf als Lokführer sehr anspruchsvoll ist, wird bei der psychologischen Eignungsuntersuchung das Konzentrations- und Reaktionsvermögen getestet. Auch mathematisches Wissen und logisches Denken stehen auf dem Plan.

Werden Lokführer ersetzt?

Elektronisierung und Digitalisierung stellen althergebrachte Dienste in Frage: Der einstige Traumberuf des Lokführers könnte vom Aussterben bedroht sein. Die Aufgaben des Zuglenkers könnten künftig Fahrdienstleiter und Disponenten in Stellwerken und Leitzentralen vollständig übernehmen.

Wo pinkeln Zugführer?

Denn anders als man vielleicht denkt, gibt es in der Lok keine eigene Toilette. Stattdessen heißt es im Falle des dringenden Bedürfnisses: Beim nächsten Halt Beine in die Hand nehmen und schnell die Toilette im Bahnhof aufsuchen – vielleicht schafft man es sogar bis zur Betriebstoilette der Einsatzstelle.

Woher weiß der Lokführer wie schnell er fahren darf?

Wie seitens der Gewerkschaft der Lokomotivführer erklärt wird, hat jeder Lokführer im Fahrerstand einen elektronischen Buchfahrplan, der ihm genau sagt, wann er wo zu sein und abzufahren hat und wie schnell er auf der Strecke dazwischen mit dem Zug fahren darf.

Wie lange darf ein Lokführer am Stück fahren?

Die Fahrzeit auf dem Tfz darf bei einer Tagesschicht 9 Stunden und bei einer Nachtschicht die mit mindestens 3 Stunden in den Zeitraum 23:00 Uhr und 06:00 Uhr fällt, 8 Stunden nicht überschreiten. Im Streckendienst darf die ununterbrochene Fahrzeit auf dem Tfz 5 1/2 Stunden nicht überschreiten.

Wie zukunftssicher ist Lokführer?

40 Prozent der heute in den Verkehrsunternehmen Beschäftigten gehen bis zum Jahr 2027 in den Ruhestand, allein in NRW werden bereits in den kommenden zwei Jahren rund 500 Lokführer fehlen. „Der Bedarf an Personal wächst und wird auch langfristig bestehen.

Wo gibt es autonome Züge?

Allein in 15 europäischen Großstädten sind S- und U-Bahnen autonom unterwegs. Jedes Jahr befördern sie rund eine Milliarde Menschen. Die Fahrerlose Bahn gibt es auch in Deutschland: Die Linien U2 und U3 in Nürnberg sind vollautomatisiert.

Wie viele Lokführer gibt es in Deutschland?

Rund 35.500 sozialversicherungspflichtig angestellte Schienenfahrzeugführer gab es am 31. Dezember 2020 in Deutschland.

Warum fahren Züge nicht?

Unvorhergesehenes wie Unfälle, witterungsbedingte technische Störungen oder Blockaden sind häufige Ursachen dafür, dass ein Zug nicht planmäßig fahren kann.

Wie bremst ein Lokführer?

Jedes Rad eines Zuges hat eine eigene Bremse. Ein Zug bremst aber nicht mit einem Draht wie das Fahrrad oder das Auto, sondern mit Druckluft. Wenn der Zug bremsen soll, lässt der Lokführer über das Brems-Ventil die Luft aus der Leitung, die durch den ganzen Zug führt. Dadurch legen sich die Bremsen an.

Kann jeder Lokführer werden?

Lokführer – bewerben möchtest, benötigst du einen guten Hauptschulabschluss, einen Realschulabschluss oder Hochschulreife bzw. solltest auf dem Weg dorthin sein. Zudem solltest du großes Verantwortungsbewusstsein besitzen, gut mit Stress umgehen können und auch psychisch gefestigt sein.

Was passiert wenn der Lokführer einschläft?

Wird eines der Betätigungselemente des Lokführers länger als 30 Sekunden gedrückt, warnt das System den Lokführer zunächst optisch, nach 2,5 Sekunden auch akustisch und nach weiteren 2,5 Sekunden wird von der Sicherheitsfahrschaltung eine bis zum Stillstand wirkende Zwangsbremsung eingeleitet.

Wann können Lokführer in Rente gehen?

Wann gehen Lokführer in Rente? Auch Lokführer unterliegen in Deutschland dem gesetzlichen Renteneintrittsalter von 67 Jahren.

Was passiert mit dem Klo im Zug?

Die traditionelle Methode, Toilettenabfälle aus Zügen zu entsorgen, besteht darin, diese mithilfe einer sogenannten Fallrohrtoilette auf die Gleisbettung abzugeben. Dies reicht von einem Loch im Boden bis hin zu einem vollflächigen System (evtl. mit Sterilisation).

Wie viel verdient man als Lokführer?

Wenn Sie als Lokführer/in arbeiten, verdienen Sie voraussichtlich mindestens 36.400 € und im besten Fall 45.600 €. Das Durchschnittsgehalt befindet sich bei 40.600 €. Für Arbeitnehmer, die einen Job als Lokführer/in suchen, gibt es einige offene Stellenangebote in Berlin, München, Hamburg.

Wird der Beruf Lokführer aussterben?

Wird es in 20 Jahren noch LKW-Fahrer, Lokführer und Piloten geben? Wenn fahrerlose Autos, ferngesteuerte Eisenbahnzüge und Drohnen sicherer sein werden als von Menschen gesteuerte Systeme, werden diese Berufsgruppen vermutlich aussterben.

Ist Lokführer anstrengend?

Doch der Alltag eines Lokführers ist hart, sagt Holz: „Die komprimierten Schichten, nicht mal der Dienstplan an sich, die komprimierten Schichten sind das Anstrengende: Das bedeutet, wir sind von Minute zu Minute duchgetaktet und da bleibt wenig Zeit zum Durchatmen. Das ist, was eine Schicht wirklich anstrengend macht.

Wie viele Lokführer fehlen?

Insgesamt werden nach Schätzung des Landes in den kommenden fünf Jahren rund 1700 Zugführer fehlen. Viele gehen in Rente, außerdem verschärfen immer mehr Züge auf der Schiene und Betreiberwechsel den Mangel.

Sind Lokführer gefragt?

Lokführer sind die begehrtesten Fachkräfte in Deutschland. Das zeigt eine Auswertung von Daten der Bundesagentur für Arbeit durch das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene. Im Jahresdurchschnitt 2019 standen 100 offenen Stellen nur noch 25 als arbeitssuchend gemeldete Lokführer gegenüber.

Kann man mit 50 noch Lokführer werden?

Eine Altersgrenze für die Umschulung zum Lokführer gibt es im übrigen nicht! Menschen jeder Altersklasse sind eingeladen, sich für die Umschulung zum Lokführer bzw. zur Lokführerin zu bewerben. Dafür sollte die charakterliche Eignung für einen erfolgreichen Quereinstieg in den Lokführer-Beruf nicht unterschätzt werden!

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