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Kann ein Hausarzt BtM verschreiben?

Gefragt von: Lothar Funk  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Betäubungsmittel ( BtM ) dürfen ausschließlich auf den dafür vorgesehenen amtlichen Formblättern, den BtM -Rezepten und den BtM -Anforderungsscheinen und nur von Ärztinnen und Ärzten verschrieben werden.

Wer welche Ärzte dürfen ein BtM-Rezept ausstellen?

Neben Allgemeinmedizinern, Fach- und Zahnärzten dürfen auch Tierärzte ein BtM-Rezept beziehungsweise Suchtgift-Rezept ausstellen - allerdings nur für Tiere. Abgabe und Anwendung sind hier ebenfalls streng geregelt.

Wann darf ein Arzt BtM verschreiben?

Ein Arzt darf gemäß § 2 BtMVV Absatz 1 innerhalb von 30 Tagen nicht mehr als zwei der in der Liste (unter Buchstabe a) aufgeführten Betäubungsmittel in den vorgegebenen Höchstmengen für einen Patienten verordnen.

Hat jeder Arzt BtM-Rezepte?

Im Grunde kann jeder Arzt, der Kassenrezepte ausstellen kann, auch ein Betäubungsmittel-Rezept ausstellen.

Wer darf Opiate verschreiben?

Jeder Arzt kann starke Opioide auf einem „Betäubungsmittel“-Rezept verschreiben. Die entsprechenden (drei- teiligen) Rezeptformulare muss er vorher bei der Bundesopiumstelle beantragen. Ärzte sind allerdings nicht verpflichtet, „Betäubungsmittel“-Rezepte vorrätig zu halten.

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Was kann der Hausarzt verschreiben?

Rein rechtlich darf jeder Arzt jedes beliebige Medikament verschreiben. Walter Plassmann, Kassenärztliche Vereinigung Hamburg: Rein rechtlich darf jeder Arzt jedes beliebige Medikament verschreiben.

Welche Schmerzmittel darf der Hausarzt verschreiben?

Da Opioide in Deutschland in der Regel dem Betäubungsmittelgesetzunterliegen, brauchen Ärzte für eine Verordnung spezielle Rezeptvordrucke. Die Wirkstoffe heißen beispielsweise Fentanyl und Oxycodon. Für weniger stark wirksame Arzneien wie Codein oder Tramadol aber reichen sogar "normale" Rezepte.

Wo bekommt man BtM-Rezepte her?

Bei der Bundesopiumstelle können die zur Erst-Anforderung benötigten Unterlagen auch per E-Mail ([email protected]) oder telefonisch in der Telefon-Hotline (montags bis freitags zwischen 9.00 und 12.00 Uhr) unter der Telefonnummer +49(0)228-99-307-4321 angefordert werden.

Kann sich ein Arzt selbst BtM-Rezepte ausstellen?

Gelbe Rezepte sind sog. Betäubungsmittelrezepte, kurz BTM-Rezepte. Um Missbrauch zu verhindern ist es Ärzten nicht erlaubt, sich solche Rezepte selbst auszustellen. Die Rezeptblöcke müssen in einem Schrank verschlossen gelagert werden.

Wie beantrage ich BtM-Rezepte?

Erstbezug von BtM-Rezepten

Bei der Bundesopiumstelle können die zur Erst-Anforderung benötigten Unterlagen auch schriftlich (Anschrift: 53175 Bonn, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3) oder telefonisch in der täglichen Telefon-Hotline zwischen 9.00 und 12.00 Uhr unter der Telefonnummer 0228-207-4321 angefordert werden.

Was kostet ein BtM Rezept?

Take-home-Verordnung: Es werden 4,26 Euro BtM-Gebühr in Rechnung gestellt. Sichtvergabe: Sind sieben Sichtvergaben verordnet, können 29,82 Euro für die Dokumentation abgerechnet werden. Mischrezepte: Für sieben Sichtvergaben und drei Take-home-Abgaben ergibt sich eine BtM-Gebühr von 42,60 Euro.

Welche Patienten bekommen BtM?

Die Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung regelt u.a.:

Verschreibung von BtM für Patienten von Alten- und Pflegeheimen, Hospizen sowie Einrichtungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung SAPV. Verschreibung von BtM für den Rettungsdienst und Kauffahrteischiffe (Handelsschiffe).

Ist Tilidin ein BtM?

Tilidin ist in Deutschland und der Schweiz ein verschreibungspflichtiges Medikament. In Österreich ist der Wirkstoff nicht erhältlich. In nicht-retardierten Darreichungsformen gilt Tilidin als Betäubungsmittel (BTM) und braucht als solches ein spezielles Rezept (BTM-Rezept).

Kann jeder Arzt jedes Rezept ausstellen?

Rezeptpflichtige Medikamente dürfen ausschließlich Ärzte verschreiben. Weder Psychologen noch Heilpraktikern oder Angehörigen anderer Gesundheitsberufe ist das Ausstellen von Rezepten erlaubt. Aber auch längst nicht jeder Arzt darf alles rezeptieren.

Was muss alles auf ein BtM-Rezept?

Erforderliche Angaben auf dem BtM-Rezept laut BtMVV
  1. Angaben zum Patienten und zur Krankenkasse. ...
  2. Ausstellungsdatum. ...
  3. Eindeutige Arzneimittelbezeichnung und Menge. ...
  4. Gebrauchsanweisung. ...
  5. Beladungsmenge bei Pflastern. ...
  6. Buchstaben auf der Verordnung / Sonderregelungen. ...
  7. Arztstempel und Unterschrift. ...
  8. Betriebsstättennummer und Arztnummer.

Wann muss ein A auf ein BtM-Rezept?

In der BtMVV sind Höchstmengen definiert, die ein Arzt höchstens für einen Zeitraum von 30 Tagen für einen Patienten verordnen darf. Überschreitet ein Arzt die vorgegebenen Höchstmengen, so muss er dies auf dem BtM-Rezept durch den Buchstaben „A” kenntlich machen.

Was passiert mit falsch ausgestellten BtM Rezepten?

Entscheidet sich der Arzt für die Ausstellung eines neuen BtM-Rezeptes, so muss das fehlerhaft ausgefüllte BtM-Rezept (Teile I - III), zusammen mit den anderen Rezeptdurchschlägen, drei Jahre lang für Prüfzwecke (der Landesbehörde) aufbewahrt werden.

Wie viele BtM Rezepte pro Monat?

Innerhalb von 30 Tagen darf ein Arzt für einen Patienten unter Einhaltung der festgesetzten BtM-Höchstmengen bis zu zwei Betäubungsmittel verordnen, so schreibt es die Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) vor.

Können Apotheker Rezepte ausstellen?

Allerdings würden die Apothekenrezepte nur zur Überbrückung dienen: Die Apotheker dürfen laut Entwurf nur Rezepte für die kleinstmögliche Packungsgröße schreiben. Außerdem wären die Apotheker verpflichtet, die behandelnden Ärzte umgehend über die Verschreibung zu unterrichten.

Wer darf BtM ausgeben?

Betäubungsmittel ( BtM ) dürfen ausschließlich auf den dafür vorgesehenen amtlichen Formblättern, den BtM -Rezepten und den BtM -Anforderungsscheinen und nur von Ärztinnen und Ärzten verschrieben werden. BtM -Rezepte und –Anforderungsscheine werden von der Bundesopiumstelle ausgegeben.

Wer zahlt die BtM Gebühr?

Diese Gebühr wird für den gesetzlich versicherten Patienten von der Krankenkasse übernommen, wenn der Arzt auf dem Rezept das Feld „noctu“ (lat. nachts) angekreuzt hat.

Was ist nach dem BtMG strafbar?

1. Betäubungsmittel unerlaubt anbaut, herstellt, mit ihnen Handel treibt, sie, ohne Handel zu treiben, einführt, ausführt, veräußert, abgibt, sonst in den Verkehr bringt, erwirbt oder sich in sonstiger Weise verschafft, 2. eine ausgenommene Zubereitung (§ 2 Abs.

Wann verschreibt der Arzt Opioide?

Opioide sind Arzneimittel gegen starke Schmerzen. Sie sind Standardmedikamente bei durch Krebs bedingten Schmerzen. Opioide kommen auch zum Einsatz bei bestimmten starken Dauerschmerzen anderer Ursache, wenn übliche Schmerzmedikamente oder andere Schmerzbehandlungen nicht ausreichen oder nicht angewandt werden dürfen.

Was ist stärker Tilidin oder Tramadol?

Tilidin/Naloxon: Die fixe Kombination aus Tilidin und Naloxon gilt als das wirksamste Opioid der WHO (Weltgesundheitsorganisation)-Stufe II. Es hat gegenüber Tramadol nicht nur eine höhere analgetische Potenz, sondern kumuliert auch nicht bei Niereninsuffizienz.

Welcher Arzt darf Tramadol verschreiben?

Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Tramadol werden ausschließlich vom Apotheker und nur gegen Vorlage eines entsprechenden Rezepts ausgehändigt. Tramal® fällt zwar nicht unter das Betäubungsmittelgesetz, ist jedoch aufgrund der Nebenwirkungen sowie des hohen Abhängigkeitspotentials kein frei verkäufliches Schmerzmittel.

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