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Kann ein anderer Mann die Vaterschaft anerkennen?

Gefragt von: Hüseyin Unger MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Die Vaterschaft für ein Kind kann in Deutschland prinzipiell jeder Mann gemeinsam mit der Mutter des Kindes anerkennen. Auch wenn er nicht wirklich biologischer Vater des Kindes ist.

Kann mein neuer Freund die Vaterschaft anerkennen?

Die Vaterschaftsanfechtung ist grundsätzlich auch während der Ehe möglich, nicht jedoch vor Geburt des Kindes. Ist die Scheidung bereits eingereicht worden, ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Anerkennung der Vaterschaft durch den neuen Partner auch ohne Anfechtung der Vaterschaft des Ehemannes möglich.

Kann nicht biologischer Vater Vaterschaft anerkennen?

Wenn der biologische Vater des Kindes die Vaterschaft nicht anerkennen will, kann sie gerichtlich festgestellt werden. Du kannst als Mutter in diesem Fall vor dem zuständigen Familiengericht im Namen des Kindes Klage auf Vaterschaftsfeststellung erheben.

Kann ein Kind seinen Vater aberkennen?

Wenn Sie feststellen oder vermuten, dass Sie gar nicht der Vater von Ihrem vermeintlichen Kind sind, dann besteht die Chance, dass Sie die Vaterschaft aberkennen lassen können. Wer vor Gericht eine Vaterschaftsklage durchbekommen möchte, muss beweisen, dass es sich nicht um das biologische Kind handelt.

Was passiert wenn der Vater nicht der Vater ist?

Entsprechendes gilt, wenn ein Mann die Vaterschaft für ein Kind anerkennt, dessen leiblicher Vater er gar nicht ist. Die Anerkennung einer solchen Vaterschaft bspw. beim Jugendamt ist wirksam; damit wird auch der nicht biologische Vater zum rechtlichen Vater des Kindes.

So funktioniert die Vaterschaftsanerkennung

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Was für Rechte hat ein Vater ohne Vaterschaftsanerkennung?

das recht auf gemeinsame elterliche Sorge. Zudem hat jedes Kind ein Recht auf Kenntnis seiner Abstammung. Wenn der Vater nicht "Vater" nach öffentlichem Recht ist, dann kommt das Kind in eine Pflegefamilie/ zur Familie der Mutter je nach Vorsorgetestament / Wunsch der Mutter / Laune des Jugendamtes.

Bis wann kann man die Vaterschaft aberkennen?

Auch volljährige Kinder können die Vaterschaft zu ihrem rechtlichen Vater anfechten, wenn diese begründeten Zweifel an der biologischen Vaterschaft des Mannes haben. Auch für Sie als Kind gilt die Frist von 2 Jahren, innerhalb der Sie die Vaterschaftsanfechtungsklage beim Familiengericht einreichen können.

Was kostet eine vaterschaftsklage?

Was kostet die Klage? Die Kosten für eine Vaterschaftsklage zur Feststellung der Vaterschaft hängen gemäß § 47 Familiengerichtskostengesetz vom Verfahrenswert ab. Dieser liegt bei Familiensachen zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Knapp die Hälfte der Kosten fällt für den gerichtlich angeordneten Vaterschaftstest an.

Kann eine Vaterschaftsanerkennung rückgängig gemacht werden?

Die Mutter und das Kind werden von der Anerkennung der Vaterschaft durch die Standesbeamte/den Standesbeamten benachrichtigt. Sie können innerhalb von zwei Jahren ab Kenntnis der rechtswirksamen Anerkennung bei Gericht Widerspruch einlegen.

Wie viel kostet ein Vaterschaftstest?

Kosten: Vaterschaftstest ist nicht billig

Kosten kann ein einfacher Test ohne amtliches Gutachten etwa 100 Euro. Für einen Vaterschaftstest, der in einem speziellen Labor mit Qualitätssicherung (nach DIN EN ISO/IEC 17025) durchgeführt wird, bezahlt man mehrere hundert Euro.

Bin ich verpflichtet den Vater anzugeben?

Muss ich den Vater angeben? Jedes Kind hat grundsätzlich das Recht, seine eigene Abstammung zu kennen. Wenn die Mutter den Namen des biologischen/leiblichen Vaters jedoch nicht bekanntgeben möchte, kann sie nicht dazu gezwungen werden. Denn es gibt keine rechtliche Verpflichtung, den Vater anzugeben.

Wer gilt als rechtlicher Vater?

Rechtlicher Vater: Nach dem BGB ist der Mann Vater eines Kindes, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter des Kindes verheiratet ist, die Vaterschaft anerkannt hat oder dessen Vaterschaft gerichtlich festgestellt ist.

Kann ein biologischer Vater eine Vaterschaft anfechten wenn es einen rechtlichen Vater gibt?

Der biologische Vater kann ihm die rechtliche Vaterschaft durch Anfechtung nicht nehmen. Ihm bleibt nur das Umgangsrecht. Der BGH hatte kürzlich wieder über eine Vaterschaftsanfechtung eines leiblichen Vaters zu entscheiden.

Was ist wenn der Vater die Vaterschaftsanerkennung nicht unterschreibt?

Verweigert die Mutter die Zustimmung allerdings, kann der potentielle Vater eine Vaterschaftsfeststellung beim Familiengericht anstreben. Allerdings hat gleiches Recht auch die Mutter: Unterschreibt der Vater nicht freiwillig die Vaterschaftsanerkennung, so kann auch sie das Familiengericht anrufen.

Wer wird als Vater eingetragen?

Als Vater eingetragen wird immer derjenige, der zum Zeitpunkt der Geburt rechtskräftig mit der Mutter verheiratet ist, dessen Vaterschaft anerkannt oder gerichtlich festgestellt wurde. Ist das Kind von einem anderen Vater, muss dieser die Vaterschaft innerhalb von 2 Jahren gerichtlich anfechten.

Kann ich als Mutter die Vaterschaftsanerkennung verweigern?

Schon bereits mit der Antragsstellung muss er begründen, warum es in seinen Augen zum Wohle des Kindes ist, wenn seine Vaterschaft amtlich anerkannt wird. Eine Begründung könnte lauten, dass er gewillt und fähig ist, eine Unterhaltssumme für das Kind zu zahlen (evt. auch Betreuungsunterhalt für die Mutter).

Wie wichtig ist die Vaterschaftsanerkennung?

Die Feststellung der Vaterschaft ist bedeutsam für Ihr Kind, denn es hat ein Recht auf die Kenntnis der eigenen Abstammung. Aber auch zum Beispiel für die Klärung von Unterhaltsfragen ist eine Vaterschaftsanerkennung wichtig. Der rechtliche Vater wird in die Geburtsurkunde eingetragen.

Ist ein Kuckuckskind?

Kuckuckskind bezeichnet ein Kind, dessen Vater nicht sein biologischer Vater ist, weil die Mutter es mit einem anderen Mann zeugte und das Kind und seinen sozialen Vater im Glauben ließ, miteinander blutsverwandt zu sein.

Wer kann die Vaterschaft anfechten?

Vaterschaftsanfechtungsklage

Wer gesetzlich als Vater gilt, weil er mit der Mutter des Kindes verheiratet ist oder die Vaterschaft anerkannt hat (§ 1600 BGB), kann die Vaterschaft gerichtlich anfechten (Vaterschaftsanfechtungsklage oder kurz Vaterschaftsklage).

Kann Frau Vaterschaftstest verweigern?

Die wichtigste Regel: Nichts ohne Einverständnis. Ein Vaterschaftstest darf nur durchgeführt werden, wenn alle Beteiligten schriftlich ihre Zustimmung erteilt haben. Bei einem unmündigen Kind müssen alle Sorgeberechtigten zustimmen, also in der Regel auch die Mutter.

Wer trägt die Kosten bei vaterschaftsanerkennung?

„Kosten sind vom Vater alleine zu tragen“

25.11.2010 – 16 UF 1411/10, FamRZ 2011, 923, 924 und OLG Stuttgart, Beschl. v. 06.06.2012 – 15 WF 119/12, DRsp-Nr. 2013/23580).

Kann ein Mann zum Vaterschaftstest gezwungen werden?

Das Bundesgericht hat mit Entscheid 5A_590/2016 vom 12. Oktober 2017 sein letztjähriges Urteil bestätigt, wonach ein mutmasslicher Vater zu einer DNA-Probe gezwungen werden kann.

Was tun wenn man nicht der Vater ist?

In einem Vaterschaftsanfechtungsverfahren haben Scheinväter die Möglichkeit, das Nichtbestehen der Vaterschaft (§ 1599 Abs. 1 BGB) feststellen zu lassen. Dies erfolgt normalerweise durch einen entsprechenden Vaterschaftstest, in dem die DNA von Vater, Mutter und Kind verglichen wird.

Wie fechte ich die Vaterschaft an?

– Anfechtung innerhalb von zwei Jahren möglich. Wenn der rechtliche Vater doch Zweifel an seiner Vaterschaft hat, so hat er das Recht, sich diesen Verdacht bestätigen oder widerlegen zu lassen. Mittels der Vaterschaftsanfechtung ficht der betreffende Vater also möglicherweise an, biologischer Vater des Kindes zu sein.

Kann man als Mutter die Vaterschaft anfechten?

Die Mutter eines Kindes hat grundsätzlich das Recht, nachträglich die Vaterschaft anzufechten. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn sie den Mann schwanger geheiratet hat und beide von vornherein wussten, dass das Kind nicht von ihm ist. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden (Beschl. v.

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