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Kann der Arbeitgeber Weihnachtsgeld zurückfordern nach Kündigung?

Gefragt von: Pia Wiegand B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Damit die Mitarbeiter nicht das Weihnachtsgeld einstreichen und dann direkt kündigen, können Arbeitgeber in solchen Fällen eine Rückzahlungsklausel einsetzen. Das heißt: Verlassen Beschäftigte das Unternehmen vor Ablauf einer bestimmten Frist, dann müssen sie das Weihnachtsgeld ganz oder teilweise zurückzahlen.

Wann muss man Weihnachtsgeld zurückzahlen wenn man kündigt?

Bei Weihnachtsgeld über 100 Euro, aber von weniger als einem Monatsgehalt darf der Stichtag für eine Rückzahlungsverpflichtung spätestens am 31. März des Folgejahres liegen.

Was passiert mit Weihnachtsgeld bei Kündigung?

Arbeitgeber verwenden oft Stichtagsklauseln. Arbeitnehmer bekommen nur dann Weihnachtsgeld, wenn sie sich zu einem bestimmten Datum in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinden. Will der Arbeitgeber mit dem Weihnachtsgeld allein die Betriebstreue honorieren, ist eine solche Stichtagsregelung möglich.

Habe zum 31.12 gekündigt Weihnachtsgeld?

Das Bundesarbeitsgericht (BAG vom 13.11.2013 – 10 AZR 848/12) hat in einem Urteil entschieden, dass Arbeitnehmer, die vor dem 31.12. des Jahres kündigen, einen anteiligen Anspruch auf Weihnachtsgeld haben können.

Hat man Anspruch auf Weihnachtsgeld wenn man kündigt?

In vielen Arbeitsverträgen findet man sogenannte „Stichtagsklauseln“. Wird die Kündigung also nach dem genannten Stichtag erklärt oder ist der Arbeitnehmer zum Zeitpunkt des Stichtages noch im Betrieb beschäftigt, bleibt der Anspruch auf Weihnachtsgeld bestehen. In allen anderen Fällen entfällt der Anspruch.

Muss ich Weihnachtsgeld bei einer Kündigung zurückzahlen? - Kanzlei Hasselbach

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Kann der Arbeitgeber Sonderzahlungen zurückfordern?

Sofern Sie Ihren Arbeitsvertrag vorher kündigen, hat Ihr Arbeitgeber einen Anspruch auf Rückzahlung der Sonderzahlung. Bei Kündigungsrecht von sechs Wochen bis zum Quartalsende darf der Arbeitnehmer erst zum 30.6. des Folgejahres kündigen, wenn er eine Rückzahlung vermeiden will.

Hat man Anspruch auf Weihnachtsgeld wenn man im November kündigt?

Ein Blick in den Arbeitsvertrag lohnt sich dann meist. Schließlich gibt es in manchen Verträgen die Regelung, dass der Arbeitnehmer nur Weihnachtsgeld erhält, wenn er bis zu einem bestimmten Stichtag noch im Unternehmen tätig war. Diese gilt - egal, ob Sie gekündigt haben oder gekündigt wurden.

Wann darf der Arbeitgeber Weihnachtsgeld zurückfordern?

Beträgt die Höhe des Weihnachtsgeldes über 100 Euro, aber weniger als einem Monatsgehalt, ist als Stichtag maximal der 31. März des Folgejahres zulässig, um das Weihnachtsgeld zurück zu zahlen. Ist das Weihnachtsgeld höher als ein Monatsgehalt, verlängert sich der Zeitraum bis zum 30. Juni des Folgejahres.

Wann wird kein Weihnachtsgeld gezahlt?

Der Anspruch auf Weihnachtsgeld kann in Tarifverträgen ausgeschlossen werden, wenn der Mitarbeiter zum Beispiel zum Zeitpunkt der Auszahlung bereits in einem gekündigten Arbeitsverhältnis steht.

Warum muss man Weihnachtsgeld bei Kündigung zurückzahlen?

Damit die Mitarbeiter nicht das Weihnachtsgeld einstreichen und dann direkt kündigen, können Arbeitgeber in solchen Fällen eine Rückzahlungsklausel einsetzen. Das heißt: Verlassen Beschäftigte das Unternehmen vor Ablauf einer bestimmten Frist, dann müssen sie das Weihnachtsgeld ganz oder teilweise zurückzahlen.

Kann man das 13 Gehalt streichen?

Auch wenn es den Unternehmen wirtschaftlich schlecht geht, können Arbeitgeber nicht einfach die Gratifikation streichen. Oft haben die Mitarbeiter einen Anspruch auf die Zahlung. Arbeitgeber können das Weihnachtsgeld auch bei schlechter Wirtschaftslage häufig nicht einfach streichen.

Kann mir mein Chef Urlaub und Weihnachtsgeld streichen?

Ist es rechtens, Leistungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder Boni zu streichen? Sind solche Sonderleistungen in einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung zugesagt, können sie durch eine neue Regelung grundsätzlich gestrichen werden.

Wer bekommt kein Weihnachtsgeld?

Ohne rechtliche Grundlage haben Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Weihnachtsgeld. Für den Anspruch auf die Weihnachtsgeldzahlung kommen verschiedene Grundlagen in Betracht: ein Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder eine entsprechende einzelvertragliche Regelung.

Ist es Pflicht Weihnachtsgeld zu zahlen?

Nein. Weihnachtsgeld ist eine freiwillige Sonderzahlung. Ohne rechtliche Grundlage haben Arbeitnehmer keinen Anspruch darauf.

Welche Monate zählen zum Weihnachtsgeld?

Weihnachtsgeld – die Definition

Das Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung, die zusätzlich zum Arbeitsentgelt ausgezahlt wird. In der Regel erfolgt die Auszahlung mit dem November-Entgelt oder in zwei Teilen im November und Dezember.

Was ist besser 13 Gehalt oder Weihnachtsgeld?

Das Weihnachtsgeld ist oftmals eine freiwillige Sonderzahlung des Arbeitgebers, die zumindest auch die Betriebstreue belohnen soll. Das 13. Monatsgehalt ist dagegen regelmäßig ein vertraglich vereinbartes Entgelt für erbrachte Arbeitsleistung. So weit, so gut.

Habe ich Anspruch auf Urlaubsgeld wenn ich kündige?

Kündigt der Beschäftigte und hat noch keinen Urlaub genommen, so verfällt sein Anspruch auf Urlaubsgeld. Wer also Urlaubsgeld abhängig von bereits genommenen Urlaubstagen bekommt, sollte sich genau überlegen, wann er kündigt. Am günstigsten ist es also, erst den gesamten Urlaub zu nehmen und anschließend zu kündigen.

Kann der Arbeitgeber Sonderzahlungen streichen?

Der Arbeitgeber ist zu entsprechenden Zahlungen keineswegs gesetzlich verpflichtet. Grundsätzlich ist der Arbeitgeber daher auch berechtigt, Sonderzahlungen für die Zukunft zu kürzen oder gar zu streichen. Dies ist für den Arbeitnehmer, der die Sonderzahlungen meist fest eingeplant hat, sehr unangenehm.

Wie lange darf zu viel gezahlten Lohn zurückfordern?

Eine Rückforderung ist demnach innerhalb von drei Jahren möglich. Die Frist beginnt mit Ablauf des Jahres, in dem der Arbeitgeber Kenntnis von den Umständen erlangt. Häufig enthalten Arbeitsverträge oder Tarifverträge kürzere sogenannte Ausschlussfristen, meistens von drei bis sechs Monaten.

Wie viel Weihnachtsgeld bekommt man nach 6 Monaten?

Wenn ein Angestellter also nur 6 Monate pro Jahr im Betrieb arbeitet, erhält er dann in der Regel auch nur 50% der Weihnachtsprämie.

Ist Weihnachtsgeld eine Sonderzahlung?

Urlaubs- und Weihnachtsgeld ist eine Gratifikation

Es handelt sich dabei um eine Sonderzahlung der Arbeitgeber:innen. Sie wird aus einem bestimmten Anlass und zusätzlich zum regulären Monatsgehalt oder -lohn gezahlt. Die Sonderzahlung gehört zu den sogenannten Gratifikationen, wie zum Beispiel auch: das Urlaubsgeld.

Können Sonderzahlungen einfach gestrichen werden?

Der Arbeitgeber kann die Weihnachtsgeldzahlung als Sonderzahlung grundsätzlich unter Freiwilligkeitsvorbehalt stellen und somit einen Anspruch aus betrieblicher Übung verhindern. Ist die Freiwilligkeit klar und eindeutig formuliert, ist der Arbeitgeber berechtigt, die Zahlung zu verweigern oder zu kürzen.

Wie wird das Weihnachtsgeld anteilig berechnet?

nach sechs Monaten Betriebszugehörigkeit beträgt das Weihnachtsgeld 25% des Brutto-Monatsgehalts. nach zwölf Monaten 35% nach 24 Monaten 45% nach 36 Monaten 55%

Was tun wenn der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlt?

Die finanzielle Sonderleistung ist eine betriebliche Übung. Das heißt, dass der Arbeitgeber das 13. Monatsgehalt freiwillig zahlt. Passiert das drei Jahre in Folge, besteht ab dem vierten Jahr ein Anspruch darauf, da es in der Vergangenheit gezahlt wurde.

Kann Weihnachtsgeld wegen Krankheit gekürzt werden?

Ist das Weihnachtsgeld nicht Teil des Arbeitslohns, sondern eine freiwillige Sondervergütung, kann der Arbeitgeber diese kürzen, wenn ein Beschäftigter über den Zeitraum der Entgeltfortzahlung hinaus arbeitsunfähig erkrankt ist.