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Kann der Arbeitgeber über meine Freizeit bestimmen?

Gefragt von: Danny Wunderlich  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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8 AZR 804/11). Somit besteht der Grundsatz, dass der Arbeitgeber kein Recht darauf hat, festzulegen was der Arbeitnehmer in seiner Freizeit zu tun oder zu lassen hat. Hiervon gibt es allerdings Ausnahmen. Eine pauschale Trennung ist schlichtweg nicht möglich.

Was darf der Arbeitgeber nicht bestimmen?

Neben dem Grundsatz des billigen Ermessens sieht § 106 GewO noch eine weitere Einschränkung des Direktionsrechts vor. So dürfen die Anweisungen des Arbeitgebers nicht gegen Vereinbarungen aus dem Arbeitsvertrag, einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung verstoßen.

Was darf der Arbeitgeber bestimmen?

„Der Arbeitgeber kann Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen näher bestimmen, soweit diese Arbeitsbedingungen nicht durch den Arbeitsvertrag, Bestimmungen einer Betriebsvereinbarung, eines anwendbaren Tarifvertrages oder gesetzliche Vorschriften festgelegt sind.

Kann mich mein Arbeitgeber aus dem frei holen?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Bin ich dazu verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn ich frei habe?

Grundsätzlich gilt: In der Regel sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, Anrufe nach Feierabend und im Urlaub anzunehmen, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Arbeitnehmer schulden ihrem Chef keine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.

Betriebsrat - Darf der Arbeitgeber den Ansprechpartner bestimmen?

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Kann ich an meinem freien Tag gezwungen werden zu arbeiten?

Das "Recht auf Freizeit" ist nicht ausdrücklich in einem Gesetz geregelt. Allerdings finden sich im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) viele Normen, die besagen, dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer nicht unentwegt und ohne angemessene Ruhezeiten zur Arbeit auffordern können.

Wie lange muss ich für meinen Arbeitgeber erreichbar sein?

Gesetzlich geregelt ist allerdings Ihre Arbeitszeit. Diese beträgt höchstens acht Stunden pro Tag. In dieser Zeit kann der Arbeitgeber verlangen, dass Sie erreichbar sind. Ihren Feierabend können Sie jedoch frei gestalten.

Kann der Arbeitgeber den Dienstplan einfach ändern?

Generell gilt: Einen einmal aufgestellten Dienstplan darf der Chef nicht ohne konkrete Notlage umwerfen, denn der Arbeitgeber muss auf das Privatleben der Angestellten Rücksicht nehmen. Das bedeutet: Ohne ein unvorhersehbares Ereignis und eine angemessene Ankündigungsfrist müssen diese keine Umstellungen hinnehmen.

Wie kurzfristig kann der Dienstplan geändert werden?

Was ist aber mit kurzfristigen Änderungen? Ohne Weiteres darf der Arbeitgeber keine kurzfristige Änderung am Dienstplan vornehmen. Er ist verpflichtet, auf das Privatleben seiner Arbeitnehmer Rücksicht zu nehmen und muss eine angemessene Ankündigungsfrist für eine Umstellung des Dienstplans einhalten.

Kann mein Arbeitgeber mich einfach nach Hause schicken?

Der Arbeitgeber darf Sie nach Hause schicken, wenn er den Eindruck hat, dass Sie krank sind und aufgrund einer Infektion ein Risiko für Kolleg*innen besteht. Der Arbeitgeber kann Sie auch vorsorglich nach Hause schicken. In beiden Fällen muss Ihr Arbeitgeber Ihren Lohn weiterbezahlen.

Was darf der Arbeitgeber nicht vom Arbeitnehmer fordern?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Wo sind die Grenzen der Weisungsbefugnis?

Seine Grenze findet das Weisungsrecht dort, wo Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung (oder auch die „Ordnung“ und das Verhalten des Arbeitnehmers im Betrieb) bereits rechtlich verbindlich festgeschrieben sind.

Was versteht man unter billigem Ermessen?

Dabei hat der Arbeitgeber einen Ermessenspielraum, den er aber »billig« ausüben muss. Das heißt: er muss in angemessener Weise die Interessen der Beschäftigten berücksichtigen. Dazu gehört auch, privaten Lebensumständen, besonderen Vorlieben, Abneigungen und Kenntnissen der Beschäftigten Rechnung zu tragen.

Wie merke ich das mein Arbeitgeber mich loswerden will?

Wir zeigen dir wie du eine drohende Kündigung rechtzeitig erkennst und auf welche Warnsignale man besonders Acht geben sollte.
  • Straining & Boreout. ...
  • Vertrauensentzug & Mikromanagement. ...
  • Isolation. ...
  • Verteidigungsmodus & Rechtfertigung. ...
  • Abmahnung. ...
  • Klare Ansage. ...
  • Stasi 2.0. ...
  • Feedbackgespräche häufen sich.

Kann ich zusätzliche Aufgaben ablehnen?

So nicht: Der Arbeitsrechtler warnt davor, erbetene Zusatzarbeit "plump" abzulehnen. Das könne zu erheblichen Konsequenzen führen. Unerfahrene Mitarbeiter seien sich über die Gefahren meist nicht im Klaren. Die Lösung: Der Jurist rät Betroffenen, mit ihrem Chef zu sprechen.

Was muss ich mir auf der Arbeit gefallen lassen?

“, „Du Trottel“: Solche und ähnliche Beschimpfungen muss sich niemand gefallen lassen, auch von seinem Chef oder seiner Chefin nicht. Auch im Unternehmen müssen sich die Menschen an Recht und Gesetz halten – und persönliche Beleidigungen sind ein Straftatbestand (§185 StGB).

Wann muss mein Arbeitgeber mir sagen wann ich arbeiten muss?

Im Regelfall sollte der Arbeitgeber die Arbeitszeit mindestens 4 Tage im Voraus mitteilen.

Ist ein Dienstplan bindend?

Ist ein Dienstplan verbindlich? Grundsätzlich ist ein Dienstplan rechtlich verpflichtend – und zwar ab dem Moment, in dem er ausgehängt oder an die Mitarbeiter ausgegeben wurde. Dennoch darf ein Arbeitgeber nicht einfach die Mitarbeiter einteilen, wie er möchte.

Wie lange vorher muss ein Dienstplan bekannt sein?

In der Praxis hat sich jedoch folgende Faustregel durchgesetzt: Der Dienstplan sollte die Hälfte der Zeit, die er gültig ist, im Voraus bekannt sein. Erstellst Du also einen Wochenplan, sollte dieser Deinen Angestellten spätestens drei bis vier Tage im Voraus bekannt sein.

Sind regelmäßige Überstunden erlaubt?

Wie viele Überstunden sind erlaubt? Damit Arbeitnehmer nicht bis zur Erschöpfung schuften müssen, sieht das Arbeitszeitgesetz strenge Regelungen vor: Pro Tag dürfen Mitarbeiter maximal zehn Stunden arbeiten, pro Woche bis zu 48 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt.

Kann Chef whatsapp verlangen?

Will Ihr Chef einen bestimmten Kommunikationskanal zur dienstlichen Nutzung vorschreiben, muss er dafür die entsprechenden Geräte zur Verfügung stellen, also Diensthandys anschaffen. Wie sich Whatsapp dann datenschutzkonform im Unternehmen nutzen lässt, muss Ihr Arbeitgeber klären.

Wie viele Überstunden darf man als Teilzeitkraft machen?

Prinzipiell müssen Mitarbeiter in Teilzeit keine Überstunden leisten. Eine Pflicht dazu besteht zumindest nicht ohne weiteres. Denn der Arbeitgeber kann nicht ohne rechtliche Grundlage die Arbeitszeit heraufsetzen, indem er die Ableistung von Überstunden verlangt.

Bin ich verpflichtet im Urlaub erreichbar zu sein?

Müssen Beschäftigte im Urlaub erreichbar sein? Nein. Urlaub dient der Erholung. Jede oder jeder Beschäftigte hat nach § 1 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub.

Kann mein Chef mich im Urlaub anrufen?

Das darf er schon – aber er darf grundsätzlich nicht erwarten, dass Sie darauf reagieren.

Was tun wenn der Chef im Urlaub anruft?

Wer arbeitet, kann sich nicht erholen

Der Arbeitgeber darf laut Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) Angestellte auch während ihres Urlaubs anrufen. Reagieren müssen Sie allerdings nicht. Denn jedem Arbeitnehmer in Deutschland stehen mindestens 24 Tage Erholungsurlaub zu.

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