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Kann der Arbeitgeber nach Kündigung Weihnachtsgeld einbehalten?

Gefragt von: Sophia Rupp B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Beispiel: Du hast zum 31. Oktober gekündigt. Dann hast du noch Anspruch auf ein Zehntel deines vereinbarten Weihnachtsgeldes. Nur wenn du bereits die volle Summe für das Jahr erhalten hast, kann es sein, dass du deinem Arbeitgeber einen Teil davon zurückerstatten musst.

Was passiert mit Weihnachtsgeld bei Kündigung?

Arbeitgeber verwenden oft Stichtagsklauseln. Arbeitnehmer bekommen nur dann Weihnachtsgeld, wenn sie sich zu einem bestimmten Datum in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinden. Will der Arbeitgeber mit dem Weihnachtsgeld allein die Betriebstreue honorieren, ist eine solche Stichtagsregelung möglich.

Habe ich Anspruch auf Weihnachtsgeld wenn ich gekündigt habe?

Das Bundesarbeitsgericht (BAG vom 13.11.2013 – 10 AZR 848/12) hat in einem Urteil entschieden, dass Arbeitnehmer, die vor dem 31.12. des Jahres kündigen, einen anteiligen Anspruch auf Weihnachtsgeld haben können.

Wann muss ich kündigen um das Weihnachtsgeld zu behalten?

Entscheidend ist das Datum des tatsächlichen Ausscheidens aus dem Unternehmen, nicht das Datum der Kündigung. Wer also z.B. am 15. Februar zum 31. März kündigt, kann auch bei einer Bindungsfrist bis zum 31. März sein Weihnachtsgeld behalten.

Bis wann kann der Arbeitgeber das Weihnachtsgeld zurück verlangen?

Beträgt die Höhe des Weihnachtsgeldes über 100 Euro, aber weniger als einem Monatsgehalt, ist als Stichtag maximal der 31. März des Folgejahres zulässig, um das Weihnachtsgeld zurück zu zahlen. Ist das Weihnachtsgeld höher als ein Monatsgehalt, verlängert sich der Zeitraum bis zum 30. Juni des Folgejahres.

Muss ich Weihnachtsgeld bei einer Kündigung zurückzahlen? - Kanzlei Hasselbach

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Kann der Arbeitgeber Sonderzahlungen zurückfordern?

Juni 2018 entschied das Bundesarbeitsgericht zugunsten des Arbeitgebers, dass die Klausel rechtskräftig und der Arbeitnehmer zur Rückzahlung der Sonderzahlung verpflichtet sei. Der Arbeitgeber darf somit eine erfolgte Sonderzahlung zurückverlangen, wenn der Arbeitnehmer die zugrundeliegenden Richtlinien nicht einhält.

Wann muss eine Sonderzahlung zurückgezahlt werden?

Rückzahlung einer Sonderzuwendung bei Kündigung durch den Arbeitnehmer. In einem Tarifvertrag kann vereinbart werden, dass der Arbeitnehmer eine jährliche Sonderzahlung zurückzahlen muss, wenn das Arbeitsverhältnis zu einem Stichtag nicht mehr fortbesteht.

Hat man Anspruch auf anteiliges Weihnachtsgeld?

Aber bekommen Arbeitnehmer das Weihnachtsgeld auch anteilig bei Eintritt in die Firma? Wird das Weihnachtsgeld Ende November in Höhe eines vollen Monatsgehalts gezahlt und steht unter der Bedingung, dass das Arbeitsverhältnis am 31. Dezember ungekündigt ist, kann das Weihnachtsgeld anteilig ausgezahlt werden.

Habe ich Anspruch auf Urlaubsgeld wenn ich kündige?

Urlaubsgeld darf bei einer Kündigung nur selten zurückgefordert werden. Beim Urlaubsgeld handelt es sich für gewöhnlich um eine Bonuszahlung, von der Arbeitnehmer profitieren, wenn die zuständigen Arbeitgeber sich großzügig zeigen. Grundsätzlich besteht jedoch kein Anspruch auf diese Zahlung.

Kann der Arbeitgeber Sonderzahlungen streichen?

Der Arbeitgeber ist zu entsprechenden Zahlungen keineswegs gesetzlich verpflichtet. Grundsätzlich ist der Arbeitgeber daher auch berechtigt, Sonderzahlungen für die Zukunft zu kürzen oder gar zu streichen. Dies ist für den Arbeitnehmer, der die Sonderzahlungen meist fest eingeplant hat, sehr unangenehm.

Können Sonderzahlungen einfach gestrichen werden?

Der Arbeitgeber kann die Weihnachtsgeldzahlung als Sonderzahlung grundsätzlich unter Freiwilligkeitsvorbehalt stellen und somit einen Anspruch aus betrieblicher Übung verhindern. Ist die Freiwilligkeit klar und eindeutig formuliert, ist der Arbeitgeber berechtigt, die Zahlung zu verweigern oder zu kürzen.

Kann mir mein Chef Urlaub und Weihnachtsgeld streichen?

Ist es rechtens, Leistungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder Boni zu streichen? Sind solche Sonderleistungen in einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung zugesagt, können sie durch eine neue Regelung grundsätzlich gestrichen werden.

Kann Weihnachtsgeld einfach gekürzt werden?

Wenn der Betrag im Arbeits- oder Tarifvertrag eindeutig festgelegt ist, darf der Chef das Weihnachtsgeld nicht kürzen. * Ist das Weihnachtsgeld also etwa Ihr 13. Monatsgehalt und steht dabei keine nähere Definition dabei, muss es in voller Höhe gezahlt werden.

Was tun wenn der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlt?

Und ist zu tun, wenn der Arbeitgeber nicht zahlt? Wenn das Unternehmen das Weihnachtsgeld streicht oder einfach nicht zahlt, obwohl ein Anspruch darauf besteht, hilft nur der Gang zum Anwalt und dann zum Arbeitsgericht.

Wann wird Jahressonderzahlung gekürzt?

Eine Kürzung der Jahressonderzahlung tritt erst ein, wenn eine Krankheit über den Ablauf des Bezugszeitraums für die Entgeltfortzahlung (bis zur Dauer von 6 Wochen) und den Krankengeldzuschuss hinausgeht.

Welche Monate zählen zum Weihnachtsgeld?

Das Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung, die zusätzlich zum Arbeitsentgelt ausgezahlt wird. In der Regel erfolgt die Auszahlung mit dem November-Entgelt oder in zwei Teilen im November und Dezember. Wie hoch diese Sonderzahlung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Ist das Weihnachtsgeld steuerfrei?

Das Weihnachtsgeld muss als Sonderzahlung voll versteuert werden. Es ist steuerlich gesehen kein Arbeitslohn, sondern zählt wie Abfindungen und Urlaubsgeld zu den sogenannten „sonstigen Bezügen“. Für solche Einmalzahlungen wird die Lohnsteuer nach der Jahreslohnsteuertabelle ermittelt.

Kann Urlaubsgeld bei Kündigung zurückgefordert werden?

Das Urlaubsgeld ist eine freiwillige Sonderzahlung des Arbeitgebers. Einen gesetzlichen Anspruch gibt es grundsätzlich nicht. Eine Rückforderung des Urlaubsgeldes kann sich der Arbeitgeber im Arbeitsvertrag grundsätzlich vorbehalten. Allerdings muss hierfür feststehen, dass die Zahlung keinen Entgeltcharakter hat.

Warum muss man Weihnachtsgeld bei Kündigung zurückzahlen?

Wird ausschließlich die (langjährige) Betriebstreue belohnt, ist der Anspruch auf den Extra-Bonus gestrichen. Wird ausschließlich die bisherige Arbeitsleistung für das abgelaufene Jahr honoriert, müssen Sie auf keinen Fall Weihnachtsgeld, also das "echte" 13. Monatsgehalt, zurückzahlen (reiner Entgeltcharakter).

Welche Monate zählen zum Weihnachtsgeld?

Das Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung, die zusätzlich zum Arbeitsentgelt ausgezahlt wird. In der Regel erfolgt die Auszahlung mit dem November-Entgelt oder in zwei Teilen im November und Dezember. Wie hoch diese Sonderzahlung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Kann das Weihnachtsgeld einfach gestrichen werden?

Wurde das Weihnachtsgeld ohne Vorbehalt über mindestens drei Jahre in gleicher Höhe ausgezahlt, besteht ein Anspruch darauf. Es handelt sich um eine sogenannte betriebliche Übung. Der Arbeitgeber kann das so entstandene Weihnachtsgeld nicht einfach streichen.

Wann darf das Weihnachtsgeld gekürzt werden?

Allgemein ist eine Kürzung des Weihnachtsgeldes in folgenden Fällen möglich: Keine Festschreibung im Tarifvertrag. Expliziter Verweis auf die Freiwilligkeit der Gratifikation. Eindeutiger Widerrufsvorbehalt im Arbeitsvertrag.

Was tun wenn der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlt?

Und ist zu tun, wenn der Arbeitgeber nicht zahlt? Wenn das Unternehmen das Weihnachtsgeld streicht oder einfach nicht zahlt, obwohl ein Anspruch darauf besteht, hilft nur der Gang zum Anwalt und dann zum Arbeitsgericht.

Kann der Arbeitgeber Sonderzahlungen streichen?

Der Arbeitgeber ist zu entsprechenden Zahlungen keineswegs gesetzlich verpflichtet. Grundsätzlich ist der Arbeitgeber daher auch berechtigt, Sonderzahlungen für die Zukunft zu kürzen oder gar zu streichen. Dies ist für den Arbeitnehmer, der die Sonderzahlungen meist fest eingeplant hat, sehr unangenehm.

Wie wird das Weihnachtsgeld anteilig berechnet?

25% vom Monatsverdienst nach 6 Monaten Betriebszugehörigkeit. 35% vom Monatsverdienst nach 12 Monaten Betriebszugehörigkeit. 45% vom Monatsverdienst nach 24 Monaten Betriebszugehörigkeit. 55% vom Monatsverdienst nach 36 Monaten Betriebszugehörigkeit.