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Was fällt alles in den Zugewinn?

Gefragt von: Rose Groß B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Dazu zählen Bankguthaben, Grundstücke, Wertpapiere, Versicherungen oder andere Dinge. Von einem Vermögenszuwachs spricht man auch, wenn ein Partner oder beide während der Ehe Schulden zurückgezahlt haben. Nach dem Gesetz sollen beide Eheleute je zur Hälfte an dem Vermögenszuwachs des anderen während der Ehe teilhaben.

Was zählt nicht zum Zugewinn?

Schenkungen während der Ehe fallen grundsätzlich nicht in den Zugewinn. Hier ist der Wert der Schenkung zum Schenkungstag maßgeblich und wird dem Anfangsvermögen des jeweiligen Ehepartners hinzugerechnet. Allerdings wird dabei nur auf den Wert abgestellt, den das Vermögen zum Zeitpunkt der Schenkung hat.

Was mindert den Zugewinn?

Ein Ehegatte hat nur dann einen Zugewinn erzielt, wenn sein Vermögen bei Beendigung der Ehe höher ist als am Tag er Eheschließung. Hat ein Ehegatte während dieser Zeitspanne mehr als der andere dazu gewonnen, muss die Hälfte der Differenz ausgeglichen werden.

Welcher Kontostand zählt bei Scheidung?

Es wird nur Vermögen ausgeglichen, das Ehegatten zwischen der Heirat und dem Tag der Zustellung des Scheidungsantrages erworben haben. Es gibt kein gemeinsames Vermögen oder so etwas wie ein Ehevermögen. Jeder Ehegatte ist Eigentümer seines Vermögens.

Wie kann ich den Zugewinn reduzieren?

Den Zugewinnausgleich können Sie auch gänzlich verhindern, wenn Sie in einem Ehevertrag oder einer Scheidungsfolgenvereinbarung den Güterstand der Zugewinngemeinschaft ausgeschlossen und stattdessen Gütertrennung vereinbart haben. Hier muss Ihr Ehepartner allerdings zugestimmt haben.

Zugewinnausgleich leicht erklärt

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Werden bei Scheidung Konten offenlegen?

Scheidung: Vermögen muss offen gelegt werden

Im Zuge der Scheidung müssen beide Partner so oder so ihr Vermögen offenlegen. Falsche Angaben zum Vermögen zu machen und zum Beispiel Konten oder Geldanlagen zu verschweigen, gilt als Prozessbetrug – und ist strafrechtlich relevant.

Wie kann ich mein anfangsvermögen beweisen?

mittels Kontoauszügen, Sparbuch etc. Ohne ein solches Verzeichnis wird gemäß § 1377 BGB für den Zugewinnausgleich angenommen, dass Ihr Anfangsvermögen bei Null lag. Dies ist für Sie nachteilig, da sich dadurch ein höherer Zugewinn ergeben kann, als Sie tatsächlich zu verzeichnen haben.

Was passiert bei Scheidung mit meinem ersparten?

Während der Ehe gelten dabei keine Besonderheiten: Vermögen und Schulden der Partner bleiben getrennt. Kommt es zur Scheidung, wird der jeweilige Vermögenszuwachs der Partner ermittelt. Derjenige, der mehr erwirtschaftet hat, muss dann von dem Überschuss die Hälfte an den anderen auszahlen.

Was darf ich mir im Trennungsjahr kaufen?

Anschaffungen im Trennungsjahr sind also insoweit beim Zugewinnausgleich zu berücksichtigen. Erst wenn Ihr Scheidungsantrag rechtshängig wird, spielen Anschaffungen für den Zugewinnausgleich keine Rolle mehr. Anschaffungen im Trennungsjahr sind aber nur relevant, insoweit damit ein Wertzuwachs verbunden ist.

Wann endet ehelicher Zugewinn?

Die Zugewinngemeinschaft endet in der Regel mit der Scheidung der Ehe oder dem Tod eines Gatten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, beim Familiengericht eine vorzeitige Auflösung der Zugewinngemeinschaft zu beantragen.

Was wird vom Zugewinn abgezogen?

Bei der Berechnung des Zugewinnausgleichs ist der Wert des Anfangsvermögens vom Endvermögen abzuziehen. Damit diese Werte auch vergleichbar sind, muss das Anfangsvermögen auf den Geldwert zum Stichtag des Endvermögens umgerechnet werden.

Ist Geldgeschenk im Zugewinn?

Schenkung der Eltern fällt für den Fall der Scheidung nicht in Zugewinn. Die wichtigste Botschaft für die schenkenden Eltern ist, dass das an das eigene Kind geschenkte Geld für den Fall der Scheidung nicht in den so genannten Zugewinn fällt.

Sind Geschenke der Eltern Zugewinn?

Grundsätzlich fallen Schenkungen von Eltern und Schwiegereltern unter den Zugewinnausgleich. Nach der neueren Rechtsprechung des BGH können diese die Schenkung innerhalb der Verjährung vom Ehepartner des Kindes nach der Scheidung zurückfordern.

Ist ein geerbtes Haus Zugewinn?

Wenn Sie währen Ihrer Ehe eine Immobilie erben, wird der Wert dieser Immobilie zu Ihrem ursprünglichen Anfangsvermögen hinzugerechnet. Erst wenn die geerbte Immobilie im Wert steigt, zählt diese Werterhöhung zu Ihrem Zugewinn.

Wie wird der Zugewinn eines Hauses berechnet?

Entscheidend für die Berechnung des Zugewinnausgleichs ist, ob die Immobilie während der Ehe an Wert gewonnen hat. In diesem Fall beträgt der Zugewinn für beide Partner im Trennungsfall jeweils 50 Prozent der Wertsteigerung. Wird die gemeinsame Immobilie verkauft, heben sich die Ausgleichzahlungen gegenseitig auf.

Ist das Erbe vom Zugewinn ausgeschlossen?

Das Erbe fällt nicht in den Zugewinn.

Sofern die Eheleute nicht etwas anderes vereinbart haben, leben sie im Güterstand der Zugewinngemeinschaft, die am Tag der Heirat beginnt und mit Rechtskraft der Scheidung endet. Das Vermögen am Tag der Eheschließung wird Anfangsvermögen genannt.

Wer zahlt Rechnungen im Trennungsjahr?

Dazu hat das Oberlandesgericht Brandenburg im vergangenen Dezember entschieden: Sind Reparaturen für die Erhaltung des Hauses notwendig, müssen beide Ehepartner für die Reparaturen aufkommen – auch nach der Trennung.

Wem gehört das Auto in der Ehe?

Grundsätzlich darf bei einer Trennung bzw. Scheidung derjenige Ehegatte das Auto behalten, der Eigentümer des Autos ist. Falls das Auto aber zum gemeinsamen Hausrat gehört, kann ausnahmsweise derjenige Ehegatte, der nicht Eigentümer ist, berechtigt sein, das Fahrzeug bis zur Scheidung zu nutzen.

Wem gehören die Möbel nach der Trennung?

Eigentum, das bereits mit in die Beziehung eingebracht oder nach Beginn derselben alleine angeschafft worden ist, gehört auch nach der Trennung klar demjenigen, der dafür bezahlt hat. Auch Schenkungen und Vererbtes, welches gezielt an einen Partner übergegangen ist, bleiben im Besitz desjenigen.

Ist Hausrat Zugewinn?

Im Rahmen von Zugewinnausgleichsverfahren taucht in der Praxis häufig das Problem auf, ob und wie der Hausrat zu berücksichtigen ist. Weitgehend Einigkeit besteht über die Grundregel, wonach gemeinsamer Hausrat nicht in den Zugewinnausgleich gehört (vgl. BGH in FamRZ 1984, 144 ff.).

Sind Möbel Zugewinn?

Ist Hausrat auch Zugewinn? Nein, es sei den Sie haben sündhaft teure Möbel und Einrichtungsgegenstände angeschafft, die einen Einbruch lohnen würden. Zieht bei einer Familie mit Kindern der Ehemann freiwillig aus, darf er seine persönlichen Sachen und besondere Geschenke natürlich mitnehmen.

Was gehört bei einer Scheidung zum Hausrat?

Zum Hausrat gehören alle Gegenstände, die von den Ehegatten sowie ihren Kindern für die Wohnung, die Hauswirtschaft, die Freizeitgestaltung und das Zusammenleben der Familie benutzt wurden. Für eine Aufteilung des Hausrats ist es nicht erheblich, wer die Anschaffung der Hausratsgegenstände finanziert hat.

Wann lohnt sich der Zugewinnausgleich?

Im Falle einer Scheidung erfolgt ein Ausgleich des finanziellen Zugewinns. Der Partner mit dem geringeren Vermögen profitiert vom Anspruch auf den Zugewinnausgleich. Sind die Vermögensverhältnisse eines Paares ungleich, kann sich ein anderer Güterstand eher lohnen.

Kann der Zugewinn negativ sein?

Im Grunde ist es nicht von Bedeutung, ob das Endvermögen positiv oder negativ ist. Die Berechnung des Zugewinns erfolgt auf die gleiche Weise. Fällt beim Zugewinnausgleich das Endvermögen allerdings geringer aus als das Anfangsvermögen, kann der Zugewinn wiederum keinen negativen Wert annehmen.

Wie lange nach der Scheidung kann Zugewinnausgleich beantragt werden?

Der Anspruch verjährt innerhalb von 3 Jahren nach rechtskräftiger Scheidung und lässt sich nicht im Nachhinein geltend machen. Wie lange nach der Scheidung ist ein Zugewinnausgleich möglich? Ein Zugewinnausgleich lässt sich bis zu 3 Jahre nach der Scheidung von einem der Ehepartner beantragen.