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Ist Veruntreuung strafbar?

Gefragt von: Ingo Jahn B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Fazit. Der Untreue macht sich strafbar, wer fremdes Vermögen schädigt. Der Straftatbestand der Untreue ist äußerst kompliziert und bietet zahlreiche Verteidigungsansätze. Die Freiheitsstrafe für Untreue kann bis zu fünf Jahre, bei einem besonders schweren Fall sogar bis zu zehn Jahre betragen.

Wann spricht man von Veruntreuung?

Dabei erfüllt eine Person den Tatbestand der Veruntreuung, wenn sie sich oder einem Dritten ein ihm anvertrautes Gut mit unrechtmäßigem Bereicherungsvorsatz zueignet.

Welche Strafe steht auf Veruntreuung?

Für die Untreue können grundsätzlich eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe verhängt werden. In besonders schweren Fällen sind sechs Monate bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe vorgesehen.

Wann liegt Untreue vor?

Eine Untreue liegt vor, wenn der Täter vorsätzlich eine ihm eingeräumte Verpflichtungs- bzw. Verfügungsbefugnis missbraucht oder eine ihm erteilte Vermögensbetreuungspflicht verletzt.

Was ist der Unterschied zwischen Unterschlagung und Veruntreuung?

Der Straftatbestand der Unterschlagung ist in § 246 des Strafgesetzbuches geregelt. Eine Unterschlagung begeht, wer sich eine fremde, bewegliche Sache aneignet. Von einer veruntreuenden Unterschlagung spricht man, wenn der Täter von Anfang an geplant hat, sich eine ihm anvertraute Sache anzueignen.

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Wo zeige ich Veruntreuung an?

Wie die Tat entdeckt wird

Geschah die Veruntreuung beziehungsweise die Unterschlagung des Geldes am Arbeitsplatz, erfolgt in der Regel auch die fristlose Kündigung des Arbeitsvertrags. Je nach Fallgestaltung erfolgt auch direkt die Strafanzeige bei der Polizei.

Wer haftet bei Veruntreuung?

Untreue wird mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren bestraft. Die Höhe der Strafe bemisst sich allein nach dem Schaden, der dem Verein entstanden ist. Neben der zu erwartenden Strafe bestehen seitens des Vereins unter Umständen Ansprüche auf Schadensersatz, es kann also sehr teuer werden.

Was ist schwere Untreue?

Besonders schwerer Fall der Untreue

Ein besonders schwerer Fall liegt also – wie auch ein besonders schwerer Fall des Betrugs – zum Beispiel regelmäßig dann vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, oder wenn er einen Vermögensverlust von großem Ausmaß herbeiführt.

Was ist eine Veruntreuung?

Eine Veruntreuung begeht, wer sich oder einer bzw. einem Dritten ein anvertrautes Gut mit Bereicherungsvorsatz aneignet.

Ist Veruntreuung Diebstahl?

Zusammenfassung zur juristischen Unterscheidung zwischen Diebstahl und Unterschlagung. Kurz, etwas juristisch ungenau, kann man sagen, dass der Unterschied zwischen Diebstahl und Unterschlagung darin besteht, dass eine Unterschlagung ein Diebstahl ist ohne Gewahrsamsbruch.

Was ist Untreue Beispiel?

Die zweite Variante der Untreue nach § 266 StGB ist sehr weit gefasst. Sie verlangt lediglich eine Verletzung der Vermögensbetreuungspflicht. Welche Befugnisse der Täter dabei hat, ist irrelevant. Es geht allein darum, dass er seine Pflicht, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, verletzt.

Was bedeutet Verdacht der Untreue?

Tathandlung der Untreue ist entweder eine im Außenverhältnis wirksame, aber im Innenverhältnis pflichtwidrige Ausübung einer Verpflichtungs- oder Verfügungsbefugnis, oder die Verletzung der sich aus einem Treueverhältnis ergebenden vermögensbezogenen Pflicht.

Was ist eine Veruntreuende Unterschlagung?

Eine Person macht sich einer veruntreuenden Unterschlagung schuldig, wenn der unterschlagene Gegenstand dem Täter vor der Tathandlung anvertraut war. Der Delinquent hatte also die tatsächliche Verfügungsgewalt über die Sache.

Wann verjährt Veruntreuung?

Da die Untreue nach § 266 Abs. 1 StGB eine Höchststrafe von fünf Jahren Freiheitsstrafe aufweist, verjährt dieser Straftatbestand nach § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB nach fünf Jahren.

Ist Verleumdung strafbar?

Bei der Verleumdung handelt es sich um eine Straftat (§ 187 StGB). Sie ist von der Beleidigung (§ 185 StGB) und der üblen Nachrede (§ 186 StGB) abzugrenzen. Opfer einer Verleumdung können sich sowohl auf zivil- als auch auf strafrechtlichem Wege wehren.

Wann macht sich ein Gesellschafter strafbar?

Gesellschafter können sich bei unrichtigen Angaben im Zusammenhang mit der Grün- dung der GmbH strafbar machen (z. B. Falschangaben über die Leistung der Einlagen sowie Falschangaben im Sachgründungsbericht, § 82 GmbHG). Solche Falschangaben werden mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe geahndet.

Wann haftet der Vereinsvorstand persönlich?

Vorstandsmitglieder haften persönlich gegenüber Dritten, wenn sie fahrlässig oder vorsätzlich im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit einen Schaden verursachen. Zwar gilt hier auch das Vereinsrecht § 31 BGB (der Verein haftet für seine Organe), dennoch haftet auch der Vorstand, ebenso wie der gesamte Verein.

Für was darf ein gemeinnütziger Verein Geld ausgeben?

1. Kleinere Aufmerksamkeiten bei persönlichen Anlässen: Hierunter fallen Sachzuwendungen, zum Beispiel Blumen, Geschenkkorb, Buch usf., bis zu einem Wert von 40 € pro Anlass, die dem Mitglied wegen persönlicher Ereignisse wie beispielsweise Geburtstag, Hochzeit oder persönliches Vereinsjubiläum geschenkt werden.

Wann beginnt eine Unterschlagung?

Eine Unterschlagung liegt vor, wenn sich jemand vorsätzlich und rechtswidrig eine fremde bewegliche Sache selbst oder einem Dritten zueignet. Eine Zueignung äußert sich in einer Enteignung und einer Aneignung, also dem Verdrängen des Eigentümers der Sache und dem anschließenden Umgehen damit wie ein Eigentümer, z. B.

Was bedeutet Geld veruntreut?

Von Veruntreuung wird gesprochen, wenn sich jemand vorsätzlich eine ihm anvertraute, fremde, bewegliche Sache aneignet oder einen Vermögenswert nutzt, um sich damit unberechtigt zu bereichern.

Was droht bei Unterschlagung?

4. Welche Strafe droht bei einer Unterschlagung? Die einfache Unterschlagung wird mit Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft, eine veruntreuende Unterschlagung mit bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe. Unter bestimmten Voraussetzungen kann daneben ein Berufsverbot drohen.

Ist Post unterschlagen strafbar?

Die Tat wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist nicht strafbar. Wird zusammen mit der Verletzung des Briefgeheimnisses ein Diebstahl oder eine Unterschlagung begangen, kann eine Tateinheit bestehen. Dagegen wird eine Sachbeschädigung verdrängt.

Wann ist eine Unterschlagung vollendet?

5 nach drei Jahren, die veruntreuende Unterschlagung nach § 78 Abs. 3 Nr. 4 nach fünf Jahren. Die Frist beginnt mit der Beendigung der Tat, d.h. mit der Begründung der konkreten Gefahr der Enteignung des Opfers (§ 78a S.

Wann verjährt Unterschlagung von Geld?

Die Unterschlagung verjährt gemäß § 78 III Nr. 4 StGB in fünf Jahren. Die Verjährung beginnt mit Beendigung der Tat, wird aber durch viele Ereignisse unterbrochen, z.B. durch die erste Vernehmung des Beschuldigten, den Strafbefehl oder den Erlass eines Haftbefehls.

Was verjährt nicht?

Ausgeschlossen von der Verjährung sind besonders schwerwiegende Straftaten wie Mord, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Kriegsverbrechen. Tritt Verfolgungsverjährung ein, ist das Verfahren einzustellen und es darf nicht mehr ermittelt werden.

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