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Ist Steuerhinterziehung in der Schweiz strafbar?

Gefragt von: Elisabeth Lechner  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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In der Schweiz bezeichnet Steuerhinterziehung eine Straftat nach Art. 175 DBG.

Wie hoch ist die Strafe bei Steuerhinterziehung in der Schweiz?

Der Steuerbetrug wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Daneben kann auch noch eine Busse wegen Steuerhinterziehung erhoben werden. Das Verfahren richtet sich nach den Bestimmungen der Schweizerischen Strafprozessordnung.

Wann ist Steuerhinterziehung strafbar?

Gesetzlicher Strafrahmen bei Steuerhinterziehung

Hierzu hat der Bundesgerichtshof (BGH) folgende Leitlinien entwickelt: hinterzogene Steuer bis 50.000 Euro -> Geldstrafe. hinterzogene Steuer von mehr als 50.000 Euro -> Haftstrafe bei besonders schwerer Steuerhinterziehung, ggf. Aussetzung zur Bewährung.

Ist Steuerhinterziehung eine Straftat?

Bei einer Steuerhinterziehung handelt es sich jedoch um eine Straftat, welche mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren bestraft wird. Im Falle einer besonders schweren Steuerhinterziehung kann eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren verhängt werden.

Wie hoch ist die Geldstrafe für Steuerhinterziehung?

Geldstrafen bei Steuerhinterziehung in Tagessätzen:

5.000 Euro Steuerverkürzung werden mit 20-60 Tagessätzen geahndet. 10.000 Euro schlagen mit 50 – 80 Tagessätzen zu Buche. 25.000 Euro Steuerhinterziehung werden etwa mit 120 – 220 Tagessätzen belegt. 50.000 Euro ziehen circa 200 – 360 Tagessätze nach sich.

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Wo fängt Steuerhinterziehung an?

Als schwere Fälle gelten Steuerhinterziehungen ab einer Höhe von 100.000 Euro. Liegt der Steuerschaden bei einer Million oder mehr ist eine Bewährung aber nicht mehr möglich, sodass unweigerlich Haftstrafen folgen, die bis zu 10 Jahren dauern können.

Kann man aus Versehen Steuern hinterziehen?

Steuerpflichtige Personen müssen in Deutschland ihrer Abgabepflicht nachkommen und Steuern zahlen. Sie hinterziehen Steuern, wenn Sie Einkünfte verschweigen, falsche Angaben in der Steuererklärung machen oder schwarz arbeiten. Bei Steuerhinterziehung drohen Geldstrafen oder Haft von 5 bis 10 Jahren.

Was passiert wenn man Steuern hinterzieht?

Beträgt die Hinterziehung weniger als 50.000 Euro, wird eine Geldstrafe verhängt. Außerdem ist die unterschlagene Steuer zuzüglich 6% Hinterziehungszinsen nachzuzahlen. Werden mehr als 50.000 Euro Steuern hinterzogen, kann eine Freiheitsstrafe verhängt werden.

Was gilt alles als Steuerhinterziehung?

Eine Steuerhinterziehung begeht wer: den Finanzbehörden oder anderen Behörden über steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige oder unvollständige Angaben macht, die Finanzbehörden pflichtwidrig über steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis lässt oder.

Was ist eine einfache Steuerhinterziehung?

Eine Hinterziehung kann insbesondere vorliegen, wenn falsche, unvollständige oder gar keine Angaben zu steuerlich relevanten Sachverhalten gemacht werden und dadurch Steuern zumindest teilweise nicht oder auch nur verspätet bezahlt werden werden.

Wie lange muss man für Steuerhinterziehung in den Knast?

Ab wann droht eine Gefängnisstrafe? In der Regel müssen Sie bei einer Steuerhinterziehung von mehr als € 50.000 mit einer Freiheitsstrafe rechnen. Ab einem Hinterziehungsbetrag von mehr als € 100.000 ist eine Freiheitsstrafe wegen der Steuerhinterziehung recht wahrscheinlich.

Wer muss Steuerhinterziehung beweisen?

Der BFH hat erneut betont, dass das Finanzamt den Tatbestand der Steuerhinterziehung nach den Verfahrensvorschriften der AO und FGO prüfen und feststellen muss (BFH v. 15.11.2017 - I B 27/17, BFH/NV 2018, 542).

Kann das Finanzamt auf mein Konto schauen?

Fazit: Die Kontoabfrage gibt nur Auskunft darüber, bei welchen Kreditinstituten jemand Konten oder Depots unterhält. Es werden keine Informationen über den Kontostand oder die Kontobewegungen an das Finanzamt übermittelt.

Wie funktioniert Steuerhinterziehung in der Schweiz?

Bei der vollendeten Steuerhinterziehung von direkten Steuern beträgt die Busse ein Drittel bis das Dreifache der hinterzogenen Steuer Art. 175 DBG. Das genaue Ausmass hängt vom Verschulden ab. Bei der versuchten Steuerhinterziehung beträgt die Busse zwei Drittel der Busse der vollendeten Steuerhinterziehung Art.

Wann verjährt eine Steuerhinterziehung in der Schweiz?

Nach Art. 162 StG verjährt das Recht, eine Steuer zu veranlagen, fünf Jahre nach Ablauf der Steuerperiode. Damit wird nicht nur die Frist für die Einleitung des Verfahrens festgesetzt, vielmehr umfasst sie auch die Durchführung der Veranlagung.

Was passiert wenn ich die Steuern nicht einreiche?

Wer das nicht macht und den Termin verstreichen lässt oder ihn einfach vergisst, der wird vom Steueramt eine Mahnung bekommen. Kommt man auch dann seiner Pflicht nicht nach, so schätzt das Steueramt das Einkommen und die Steuerpflicht nach pflichtgemässem Ermessen ein.

Wie viele Jahre prüft das Finanzamt?

Die Festsetzungsfrist für die Festsetzung von Ertragssteuern wie der Einkommensteuer beträgt vier Jahre (§169 Abs. 2 Nr. 2 AO). Der Lauf der Festsetzungsfrist beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres in dem die Steuer entstanden ist (§170 Abs.

Wie lange kann man wegen Steuerhinterziehung belangt werden?

Steuerrechtlich gilt die sogenannte Festsetzungsfrist, die bei Steuerhinterziehung zehn Jahre und bei Steuerverkürzung fünf Jahre beträgt. Erst wenn beide Fristen abgelaufen sind, können Steuersünder nicht mehr belangt werden.

Was ist besonders schwere Steuerhinterziehung?

Bei Hinterziehung von mehr als 50.000 Euro pro Tat nimmt der BGH einheitlich eine besonders schwere Tat an. Der 1. Strafsenat des BGH hat am 27.10.2015 (1 StR 373/15) in einem Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung einen besonders schweren Fall nach § 370 Abs. 3 S.

Ist Steuerhinterziehung ein Verbrechen?

Die Steuerhinterziehung ist kein Verbrechen, sondern lediglich ein Vergehen. Die Unterscheidung dieser beiden Kategorien erfolgt über die Mindeststrafe, die das Gesetz androht. Die Steuerhinterziehung nach § 370 AO ist ein Straftatbestand, der eine gewisse Absicht oder Vorsatz voraussetzt.

Wer kann Steuerhinterziehung begehen?

Täter kann immer nur eine natürliche Person sein – also nicht die GmbH, sondern z.B. ihr Geschäftsführer, Angestellter oder auch Steuerberater. Wer erkennt, dass seine Angaben fehlerhaft oder unvollständig waren, den trifft eine unverzügliche Berichtigungspflicht gemäß § 153 AO.

Welche Jahre sind verjährt?

Offene Forderungen verjähren in der Regel nach drei Jahren. Die regelmäßige Verjährungsfrist beginnt immer mit dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist und Du davon (theoretisch) auch wusstest. Deshalb ist der 31. Dezember der Stichtag.

Wie viel Geld darf man privat überweisen?

Auch bei der Bank-Bareinzahlung hoher Geldsummen über 10.000 Euro ist ein Verstoß gegen das Geldwäschegesetz möglich. Aus diesem Grund müssen Sie ein entsprechendes Formular ausfüllen, wenn Sie höhere Summen auf Ihr Konto einzahlen oder sich überweisen lassen.

Kann man 50000 abheben?

In der Regel kann man pro Tag bis zu 1.000 € in bar an Geldautomaten abheben. Je nach individuellem Limit und Bank sind aber auch zwischen 2.000 bis 10.000 € pro Tag möglich. Pro Woche liegt das Limit zum Geldabheben bei den meisten Banken zwischen 4.000 bis 10.000 €.

Wann wird Finanzamt misstrauisch?

Besonders misstrauisch wird das Finanzamt, wenn Ihre Steuererklärung und besonders die Angaben in Ihrem EÜR-Formular offensichtliche Ungereimtheiten enthalten, z.B. wenn Sie andauernde Verluste ausweisen oder einen deutlich niedrigeren Gewinn als vergleichbare Unternehmen erwirtschaftet haben.