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Ist Schichtarbeit anstrengend?

Gefragt von: Frau Charlotte Barthel B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Schichtarbeit ist nicht nur anstrengend, sondern auch gesundheitsbelastend. Studien zeigen, dass Schichtarbeit Arbeitnehmern besonders viel abverlangt. In Spät- und Nachtschichten sind Unterschiede in der physiologische Arbeitsbeanspruchung zu verzeichnen.

Wie schlimm ist Schichtarbeit?

Brenscheidt: Die Menschen leiden unter Schlafstörungen, Magen-Darm-Problemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kopfschmerzen. Die Gefahr ist, dass nach vielen Jahren Schichtarbeit solche Krankheiten chronisch werden. Das Diabetes-Risiko bei Dauernachtarbeitern ist deutlich erhöht.

Wie belastend ist Schichtarbeit?

Wer im Schichtdienst arbeitet, neigt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. Besonders Schlafstörungen sind unter Schichtarbeitern verbreitet. Damit verbunden ist oft eine innere Unruhe. Dies wirkt sich auf das soziale Leben aus, das bei vielen Schichtarbeitern ohnehin eingeschränkt ist.

Kann man sich an Schichtarbeit gewöhnen?

Rhythmus anpassen

Wenn Sie beispielsweise alle zwei oder drei Tage die Schicht wechseln, sollten Sie jeweils am letzten Arbeitstag der Schicht etwas später ins Bett gehen. So gewöhnt sich Ihr Körper daran, dass er am nächsten Tag erst später, dafür aber länger, Leistung bringen muss.

Wie lange braucht der Körper um sich von Schichtarbeit zu erholen?

Die Belastung von zehn Jahren Schichtdienst entspreche einem Alterungsprozess von zusätzlich sechseinhalb Jahren! Nach dem Ausscheiden aus dem Schichtdienst dauere es mindestens fünf Jahre, um sich davon zu erholen. Die Ergebnisse müssen nun in anderen Studien bestätigt werden, sagte Marquié.

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Ist nur Frühschicht gesund?

Schon Frühschichten vor 8 Uhr können den Körper beeinträchtigen. Wer regelmäßig vor 6:30 Uhr arbeiten muss, hat ein erhöhtes Risiko, an den oben genannten Symptomen zu erkranken. Das Gleiche gilt auch für Arbeitnehmer, die regelmäßig länger als bis 20 Uhr tätig sind.

Wie komme ich raus aus der Schichtarbeit?

Wenn Sie eine Umschulung durchführen wollen, um zukünftig nicht mehr in Schichtarbeit tätig zu sein, können Sie entweder wie in der Erstausbildung in einem Betrieb Ihren neuen Beruf erlernen. Dabei erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung und müssen keine Gebühren bezahlen.

Wie schlafen bei Schichtarbeit?

Bedenken Sie stets: Wer schlafen will, bleibt wach. Auch nach einer Nachtschicht gilt, dass kurze Naps von 10 bis 20 Minuten erlaubt sind. Nach der letzten Nachtschicht sollten Sie allerdings nur kurze Zeit schlafen. Zwei bis drei Stunden gepaart mit ein bis zwei Naps über den Tag sind ausreichend.

Was ist besser früh oder Spätschicht?

Die Menschen kommen mit Schichtarbeit besser klar, wenn nach der Frühschicht, die Spät- und anschließend die Nachtschicht folgt. Das entspricht eher dem natürlichen 24-Stunden-Rhythmus. Zudem sind die Erholungspausen von der Früh- auf die Spätschicht länger als von der Spät- auf die Frühschicht.

Welche Schicht ist die beste?

Früh-Spät-Nacht: Vorwärts rotierende Schichtsysteme helfen, den Schichtwechsel besser zu meistern. Schnell rotierende Schichtsysteme: Wer zum Beispiel immer nur zweimal hintereinander im gleichen Schichttyp arbeitet, verkraftet den Schichtwechsel besser, als wenn zu viele Schichten gleicher Art aufeinander folgen.

Ist Dauernachtschicht gesund?

Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit – das sind nur einige der gesundheitlichen Belastungen von Nachtarbeit. Langfristig drohen Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vielleicht sogar Krebs.

Ist nur Spätschicht gut?

Arbeit in der Spätschicht ist nicht direkt gesundheitsgefährdend. Nachmittags- und Abendstunden haben aber immer noch einen besonders hohen Freizeitwert. Am Abend und am Wochenende ist die Familie zuhause, treffen sich Freunde, Vereinsaktivitäten finden statt.

Was essen bei Schichtarbeit?

Tipps für die Schicht

Häufiger zu frischem Gemüse und Obst greifen, sie sind gesündere Alternativen zu zuckerreichen und fetthaltigen Snacks. Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse und Vollkornprodukte so oft wie möglich in die Mahlzeiten einbauen. Rund 1,5 Liter Flüssigkeit trinken.

Wie lange lebt ein Schichtarbeiter?

Bereits aus früheren Studien vor allem im Medizinwesen geht hervor: Wer lange nachts arbeiten muss, hat eine bis zu acht Jahre kürzere Lebenserwartung. Bislang völlig unterschätzt sei die gesundheitliche Belastung von Schichtarbeitern, was das Risiko von Magen- Darmerkrankungen beträfe, so Langhoff.

Wie ungesund ist wechselschicht?

Schichtarbeit stresst den Körper und bringt den Bio-Rhythmus durcheinanderbringt. Sie kann unter anderem zu Schlafstörungen sowie Herz-Kreislaufbeschwerden führen.

Kann man als Schichtarbeiter früher in Rente gehen?

Das Ende des Bezugszeitraums des Vorruhestandsgeldes für Schicht- oder Nachtarbeiter kann hingegen für Arbeitnehmer, die keinen Anspruch auf eine vorgezogene Altersrente haben, bis zum vollendeten 65. Lebensjahr hinausgezögert werden, ohne jedoch eine Gesamtdauer von 3 Jahren zu überschreiten.

Wie viel schlafen bei Nachtschicht?

Dunkelheit und Stille sind ein unbedingtes Muss. Arbeitsmediziner empfehlen, nach einer Nachtschicht auch in Schichten zu schlafen: etwa 4 Stunden direkt nach der Arbeit und dann noch einmal 2 bis 3 Stunden am Nachmittag.

Welche Vorteile hat Schichtarbeit?

Vorteile
  • Ausdehnung der Betriebszeiten.
  • Bessere Erreichbarkeit/besserer Service für Kunden (z.B. Callcenter)
  • Geringere Stückkosten durch intensivere Ausnutzung von Maschinen und Anlagen.
  • Schnellere Amortisation von Anlagen, ggf. geringere Anlauf- und damit Rüstzeiten.
  • Höhere Flexibilität bei schwankender Auftragslage.

Warum bin ich nach der Frühschicht so müde?

Aber auch Frühschichten können chronischen Schlafmangel bewirken. Das belegt eine Studie des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Frühschichten finden in der Regel im Zeitfenster von 6 Uhr bis 14 Uhr statt – mit überschaubaren Abweichungen nach vorne oder hinten.

Was ist das Schichtarbeitersyndrom?

Definition Schichtarbeitersyndrom

Das Schichtarbeitersyndrom bezeichnet zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen. Dabei synchronisiert die innere Uhr des Körpers nicht mehr mit dem vorgegebenen sozialen Tag-Nacht-Rhythmus. Dies geschieht aufgrund von wechselnden Schichtarbeiten oder dauerhafter Nachtarbeit.

Ist der Tag nach der Nachtschicht als frei?

Als Arbeitstag zählt jeder Tag, an dem gearbeitet wird. Erstreckt sich die Schicht als Nachtschicht über zwei Kalendertage, führt dies zu zwei Arbeitstagen. Dies führt gegebenenfalls auch zu einem entsprechend erhöhten Urlaubsanspruch.

Kann ein Arzt Schichtarbeit verbieten?

Ergibt die arbeitsmedizinische Untersuchung, auf die Sie Anspruch haben, dass Sie aus gesundheitlichen Gründen keine Nachtschicht mehr arbeiten können, ist eine Befreiung von der Nachtschicht durch ein ärztliches Attest möglich. Der Arbeitgeber darf Sie dann nicht als arbeitsunfähig einstufen.

Wie lange darf man Spätschicht machen?

Wenn Ausnahmen für Sonntagsarbeit nicht vorliegen und es keine tariflichen Regelungen gibt, dürften laut ArbZG z.B. 6 Spätschichten in Folge mit einer werktäglichen Arbeitszeit von 8 Std.

In welchem Alter braucht man keine Nachtschicht mehr machen?

Nein, das Arbeitszeitgesetz bestimmt keine Altersgrenze für Schichtarbeit oder Nachtdienste. Wer allerdings über 50 Jahre alt ist, darf die oben beschriebene arbeitsmedizinische Untersuchung jedes Jahr in Anspruch nehmen.

Was ist die beste Arbeitszeit?

Morgens zwischen 8 und 9 Uhr ins Büro, abends zwischen 17 und 18 Uhr nach Hause, dazwischen eine Stunde Mittagspause – ergibt 8 Stunden „effektive“ Arbeitszeit. „9 to 5 Job“ oder auch „Acht-Stunden-Job“ nennt sich das Ganze und ist in Deutschland die bevorzugte Arbeitszeit.