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Ist Nötigung strafbar?

Gefragt von: Adele Hesse  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Strafgesetzbuch (StGB) § 240 Nötigung
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Was fällt alles unter Nötigung?

Eine Nötigung begeht, wer einen anderen Menschen rechtswidrig mit einem Nötigungsmittel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt. Nötigen ist also das Erzwingen eines bestimmten Verhaltens. Nötigungsmittel sind dabei die Anwendung von Gewalt oder eine Drohung mit einem empfindlichen Übel.

Was passiert wenn man wegen Nötigung angezeigt wird?

Sie reichen von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Außerdem können Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von ein bis drei Monaten verhängt werden. In besonders schlimmen Fällen kann die Fahrerlaubnis auch entzogen werden.

Wann handelt es sich um Nötigung?

Eine Nötigung liegt vor, wenn der Täter vorsätzlich das Opfer mittels Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung zwingt. Diese bildet als verallgemeinertes Delikt die Basis vieler weiterer Straftatbestände mit höheren Strafrahmen, die der Täter erfüllen kann.

Wie hoch ist die Strafe für Nötigung?

Die Nötigung wird mit Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen bestraft. Handelt es sich um einen besonders schweren Fall der Nötigung (§ 240 Abs. 4 StGB) kommt Geldstrafen nicht mehr in Betracht, sondern nur Freiheitsstrafe.

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Wie kann ich eine Nötigung beweisen?

Eine Nötigung hinterlässt keinen sichtbaren Schaden. Keiner hat demnach eindeutige Beweise. Zudem nimmt der Delinquent seine Handlungen oft nicht als schwerwiegend wahr.

Wie zeigt man eine Nötigung an?

Eine Nötigung durch ein empfindliches Übel liegt vor, wenn der Täter dem Opfer mit einer Situation droht, auf deren Verlauf er Einfluss zu haben vorgibt. Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn ein Autofahrer hinter Ihnen lautstark damit droht, Ihren Wagen zu rammen, falls Sie nicht augenblicklich schneller fahren.

Was kostet Anzeige wegen Nötigung?

Ein kurzes zu dichtes Auffahren kommt eher einem Abstandsverstoß, denn einer Nötigung im Straßenverkehr gleich. Die Folgen sind entsprechend milder, weil das Unterschreiten von Abstand lediglich als Ordnungswidrigkeit gilt, für die Bußgelder bis zu 400 Euro verhängt werden können.

Ist es strafbar jemanden zu etwas zu zwingen?

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wie lange kann ich eine Nötigung anzeigen?

Liegt ein besonders schwerer Fall (wie bereits erläutert) vor, beträgt der Strafrahmen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Eine Nötigung verjährt grundsätzlich nach fünf Jahren (§ 78 StGB). Allerdings gilt dies für den Grundtatbestand.

Wie teuer ist Nötigung?

Die Strafen für Nötigung im Straßenverkehr sind im Bußgeldkatalog geregelt und reichen von einer Geldstrafe, die leicht mehrere tausend Euro betragen kann, bis hin zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Nicht selten drohen außerdem drei Punkte in Flensburg und ein ein- bis dreimonatiges Fahrverbot.

Ist dichtes Auffahren Nötigung?

Zu einer Nötigung wird es aber erst, wenn der Vordermann durch längeres sehr dichtes Auffahren und gegebenenfalls zusätzlich ständiges Aufblenden mit der Lichthupe unter massiven Druck gesetzt und dazu gebracht wird, aus Angst die Spur zu wechseln.

Wann liegt eine versuchte Nötigung vor?

Im Strafgesetzbuch ist unter § 240 Absatz 3 klar geregelt, dass auch der Versuch strafbar ist. Die versuchte Nötigung entsteht, wenn sich das Opfer der ungewollten Willensbeugung widersetzt und sich dementsprechend nicht zu der vom Täter geforderten Handlung zwingen lässt.

Was ist eine schwere Nötigung?

1. mit dem Tod, mit einer erheblichen Verstümmelung oder einer auffallenden Verunstaltung, mit einer Entführung, mit einer Brandstiftung, mit einer Gefährdung durch Kernenergie, ionisierende Strahlen oder Sprengmittel oder mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz oder gesellschaftlichen Stellung droht, 2.

Was ist schlimmer Nötigung oder Bedrohung?

Während die Nötigung ein konkretes Gefährdungsdelikt ist, stellt die Bedrohung abstraktes Erfolgsunrecht unter Strafe und ist bereits vollendet, wenn die Nötigung noch im Versuchsstadium steckt. Grundsätzlich treten abstrakte hinter den konkreten Gefährdungsdelikten zurück.

Wann ist eine Nötigung rechtswidrig?

(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist. (3) Der Versuch ist strafbar. 2. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht.

Ist schubsen Nötigung?

Schubsen ist keine Körperverletzung, wenn keine Schäden erkennbar sind (Prellungen, Platzwunden etc). Schubsen erfüllt den Tatbestand der Beleidigung, da die Ehre der geschubsten Person bewusst herabgesetzt wird. Schubsen ist als Nötigung auszulegen und zu bestrafen.

Ist mit dem Anwalt drohen strafbar?

Denn der Anwalt handelt mit der Autorität eines Organs der Rechtspflege und bewegt einen juristischen Laien eher zur Begleichung einer Forderung. Wenn also der Rechtsanwalt droht, ohne zu prüfen ob er auch zurecht droht, kann er sich strafbar machen.

Was passiert bei Aussage gegen Aussage ohne Beweise?

Die belastende Aussage eines Zeugen steht gegen die bestreitende Aussage des Angeklagten. Wenn es dann keine objektiven Anhaltspunkte für das konkrete Geschehen gibt, wird die Luft für die Beweisführung zwar dünn, aber die Flamme der Anklage geht im Gerichtssaal deswegen noch nicht sofort aus.

Ist es strafbar mit einer Anzeige zu drohen?

Drohung mit einer Strafanzeige

Selbst wenn der andere betrügerisch gehandelt haben sollte, macht sich der Gläubiger wegen Nötigung (§ 240 StGB) strafbar. Wer Anzeige erstatten will, kann/muss das tun, darf das aber eben nicht als Druckmittel für die Zahlung androhen.

Was passiert bei einer Anzeige wegen Nachstellung?

§ 238 Abs. 1 StGB sieht als Strafe für Nachstellung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor. Wer einen sogenannten besonders schweren Fall des Abs. 2 erfüllt, kann mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren rechnen.

Kann ich einen drängler anzeigen?

Kann ich Drängler anzeigen? Ja, fühlen Sie sich durch den Drängler stark belästigt oder kam es infolge seines Verhaltens zu einer Gefährdung, können Sie Anzeige bei der Polizei erstatten.

Ist Ausbremsen strafbar?

Ist Ausbremsen strafbar? Das Ausbremsen eines nachfahrenden Verkehrsteilnehmers kann strafbar sein, wenn dieses als Nötigung gewertet wird. In jedem Fall handelt es sich aber um eine Ordnungswidrigkeit, für welche gemäß Bußgeldkatalog mindestens 20 Euro fällig werden.

Kann man Ausbremsen anzeigen?

Möchten Sie eine Anzeige wegen Ausbremsen erstatten, ist dies bei der Polizei möglich. Dafür sollten Sie sich – ebenso wie bei Dränglern – neben dem Kennzeichen auch Merkmale des Fahrzeugs sowie des Fahrers einprägen. Hilfreich können zudem Zeugenaussagen sein.

Wo beginnt eine Drohung?

Sie liegt vor, wenn der Täter ankündigt, dass er gegen das Opfer oder eine ihm nahestehende Person ein Verbrechen verüben wird. Gemäß § 12 Abs. 1 StGB sind in diesem Fall mit Verbrechen solche Taten gemeint, die mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft werden.