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Ist Migräne ein Notfall?

Gefragt von: Ulrich Albers B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Kopfschmerzen sind immer dann ein medizinischer Notfall, wenn sie Symptome einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung sind oder wenn bei verspätetem Beginn der Behandlung bleibende Schäden resultieren könnten.

Wann muss man bei Migräne ins Krankenhaus?

Komplikationen. Migräneanfälle, die innerhalb von 72 Stunden nicht aufhören, bezeichnet man als Status migraenosus. Sie erfordern besondere Therapiemaßnahmen und oft eine Einweisung ins Krankenhaus.

Sollte man bei Migräne zu Hause bleiben?

Bei einer akuten Migräneattacke können Sie in der Regel drei Tage zu Hause bleiben, ohne dass Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vom Arzt brauchen. Der Arbeitgeber kann eine AU jedoch schon zu einem früheren Zeitpunkt einfordern.

Wann bei Kopfschmerzen in die Notaufnahme?

Ein Notfall liegt ebenfalls vor, wenn die Kopfschmerzen von schwerwiegenden Allgemeinsymptomen begleitet werden. Kopfschmerzen mit gleichzeitigem Fieber über 39,5 Grad können ein Zeichen für eine Gehirnhautentzündung sein.

Was wird bei Migräne im Krankenhaus gemacht?

Behandlungsoptionen bei Migräne

Nach der Diagnose verordnet der Arzt zur Behandlung der Migräne und Symptome Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol oder Triptane. Auch Mittel gegen die Übelkeit sind bei der Therapie anzuraten.

Migräne | Webinar der Asklepios Klinik Altona

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Was ist eine schwere Migräne?

Schwere Migräne-Sonderform: Status migränosus

Der Status migränosus ist eine schwerwiegende Komplikation, bei der eine Migräneattacke drei Tage und darüber hinaus anhält. Bei dieser Sonderform der Migräne leiden die Betroffenen besonders stark.

Wann Migräne am schlimmsten?

Migräne mit Aura

Diese Phase beginnt in der Regel weniger als eine Stunde vor den Kopfschmerzen und dauert zwischen fünf und 60 Minuten. Die Dauer einer Migräne-Attacke kann von wenigen Stunden bis zu drei Tagen variieren. Im Extremfall halten die Beschwerden auch länger als 72 Stunden an.

Was tun wenn Migräne nicht weg geht?

Auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, die schnellste Art aus dem Status migraenosus herauszukommen, ist in dieser keine Akutmedikation wie Schmerzmittel oder Triptane mehr einzunehmen, die man bereits vorher eingenommen hat. Zielführender sind Medikamente gegen Übelkeit.

Was hilft am besten gegen Migräne?

Geeignet sind bei Erwachsenen besonders Ibuprofen, Naproxen, Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac. Kau- oder Brausetabletten werden am schnellsten vom Körper aufgenommen. Paracetamol wirkt am besten als Zäpfchen (rektal).

Ist eine Migräne tödlich?

Wer sich mit der Krankheit befasst, weiß jedoch, wie zermürbend es sein kann, wenn die Attacken häufiger werden. Chronische Migräne sei vielleicht nicht unmittelbar tödlich, könne Leben aber doch ruinieren, sagt Cowan: »Migräne ist kein stiller Killer, aber sie lähmt still und heimlich.

Wie melde ich mich mit Migräne krank?

Gehe im Fall des Falles folgendermaßen vor: Bemerkst du zu Hause, dass eine Migräne-Attacke bevorsteht, nimm unverzüglich deine Migränemedikamente ein und melde dich spätestens 30 Minuten nach Arbeitsbeginn krank. Nutze hierfür eine E-Mail oder das Telefon.

Kann Migräne gefährlich werden?

Schon länger war bekannt, dass mit Migräne ein höheres Schlaganfallrisiko einhergeht, insbesondere bei Migräne mit Aura. Bei dieser Form kündigen sich die Kopfschmerzen mit Wahrnehmungsstörungen meist visueller Art an („Augenmigräne“). Die Nurses' Health Study belegt nun ein weitergehendes Gefäßrisiko.

Wie lange dauert eine Migräneattacke?

Manche Menschen sind während der Anfälle auch sehr licht- und geräuschempfindlich. Unbehandelt halten die Beschwerden zwischen vier Stunden und drei Tagen an. Bevor die eigentliche Migräne spürbar wird, sehen manche Menschen Lichtblitze und eigenartige Formen.

Kann man bei Migräne bewusstlos werden?

Die Betroffenen berichten auch von einem Taubheitsgefühl oder einem Kribbeln, das gewöhnlich in einer Hand beginnt und den Arm hinaufgeht, bevor es sich auf Gesicht, Lippen und Zunge ausbreitet. Zu den Aura-Symptomen können auch Sprachschwierigkeiten oder sogar Bewusstlosigkeit gehören, obwohl dies selten ist.

Kann man durch Migräne einen Schlaganfall bekommen?

Das Risiko eines Schlaganfalls zeigte sich bei Menschen mit Migräne mit Aura (sowohl Frauen als auch Männer) ca. 2,5 Mal erhöht, unabhängig vom Vorliegen anderer Risikofaktoren (Hypertonie, Rauchen, Übergewicht, Diabetes u.a.). Bei Vorliegen einer unkomplizierten Migräne aber war kein erhöhtes Risiko nachzuweisen.

Warum friert man bei Migräne?

Mitunter kommt es vor, dass Betroffene während der Migräne-Attacke frieren. Solche vegetativen, also nicht bewusst steuerbaren Symptome, entstehen vermutlich durch die Aktivierung eines bestimmten Hirnareals, des Hypothalamus. Dieser ist unter anderem für die Temperaturregulierung zuständig.

Ist Migräne ein Anzeichen für Corona?

Ein aktueller Fallbericht schildert zwei Patientinnen mit Migräne, die an COVID-19 erkrankten. Beide hatten als Frühsymptom der neuartigen Viruserkrankung starke, anhaltende Kopfschmerzen, die sie aber im Vergleich zu ihren Migränekopfschmerzen als „anders“ wahrnahmen.

Warum tut Migräne so weh?

Der gegenwärtige Stand der Forschung ist, dass die Kopfschmerzen hauptsächlich auf Ebene der Nerven entstehen. Und zwar so: Als Reaktion auf einen Trigger beginnen die Blutgefäße im Gehirn, sich zu erweitern. Zusätzlich werden Entzündungsproteine in den Hirnhäuten freigesetzt.

Kann Migräne psychisch sein?

Verstärkte Emotionalität kann ebenfalls zu Migräne führen. Vor allem Emotionen wie ausgeprägte Freude, Trauer und Angstzustände können Auslöser einer Migräne sein. Auch ein (zu) intensiver Wechsel von Erregungszuständen, z.B. von Schlaf zu Anspannung, kann ein Auslöser einer Migräneattacke sein.

Kann Migräne länger als 3 Tage dauern?

Wie lange ein Status migränosus andauert, kann individuell unterschiedlich sein – mindestens sind es drei Tage. Bei manchen Patienten gehen beispielsweise mehrere Migräne-Attacken ineinander über, ohne zwischendurch komplett abzuklingen. Bei anderen bleiben die Schmerzen die ganze Zeit über auf dem gleichen Level.

Kann man mit Migräne arbeiten?

Mit Kopfschmerzen kann man trotzdem arbeiten gehen oder etwas unternehmen, was aber mit einer Migräne nahezu unmöglich ist. « Bahnt sich eine eine Migräne-Attacke an, ist es nicht mehr möglich mit voller Leistung weiterzuarbeiten.

Warum wird Migräne im Liegen schlimmer?

Wenn der Schlafrhythmus zum Problem wird

Was Migräne betrifft, gibt es dazu eine Hypothese, nach der Kopfschmerz-Attacken ein Mechanismus des Körpers sind, um den Schlafrhythmus zu regulieren. Die Hypothese besagt, dass die Migräne die Betroffenen bei Übermüdung zwingt, sich auszuruhen und ins Dunkle zurückzuziehen.

Was macht Migräne schlimmer?

Sie können durch körperliche Aktivität, Licht, Geräusche oder Gerüche verstärkt werden. Die Diagnose stützt sich auf typische Symptome. Es gibt keine Heilung für Migräne, aber Medikamente, um sie gleich zu Beginn zu stoppen, den Schmerz zu lindern und die Anzahl und Stärke von Migräne-Attacken zu reduzieren.

Ist man mit Migräne behindert?

Das Wichtigste in Kürze. Bei Migräne kann vom Versorgungsamt ein Grad der Behinderung (GdB) festgestellt werden. Die Höhe des GdB richtet sich nach der Häufigkeit und Dauer der Migräneanfälle.

Wie viel Migräne ist normal?

Manche Menschen haben nur ein- oder zweimal im Jahr eine Migräne. Andere leiden mehrmals im Monat oder gar fast täglich unter Migräne. Der Kopfschmerz ist pulsierend, pochend oder stechend. Er tritt häufig einseitig an einer Kopfhälfte auf, kann sich jedoch auf die andere Kopfseite ausdehnen.