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Ist mein Arbeitgeber verpflichtet Weihnachtsgeld zu zahlen?

Gefragt von: Robert Wiedemann-Bach  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Nein. Weihnachtsgeld ist eine freiwillige Sonderzahlung. Ohne rechtliche Grundlage haben Arbeitnehmer keinen Anspruch darauf.

Wann ist der Arbeitgeber verpflichtet Weihnachtsgeld zu zahlen?

Das Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung die der Arbeitgeber über das normale Gehalt hinaus einmal im Jahr – typischerweise im November, also kurz vor der Weihnachtszeit – zahlen kann. Einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt es aber nicht. Es ist eine freiwillige Leistung von Unternehmen.

Was tun wenn der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlt?

Die finanzielle Sonderleistung ist eine betriebliche Übung. Das heißt, dass der Arbeitgeber das 13. Monatsgehalt freiwillig zahlt. Passiert das drei Jahre in Folge, besteht ab dem vierten Jahr ein Anspruch darauf, da es in der Vergangenheit gezahlt wurde.

Wann gibt es kein Weihnachtsgeld?

Sonderzahlung mit reinem Entgeltcharakter

Monatsgehalt insgesamt entfällt, wenn der Arbeitnehmer das ganze Jahr über krank war (BAG, Urteil vom 21. März 2001, Az. 10 AZR 28/00). Auch während der Elternzeit muss der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlen (BAG, Urteil vom 12.

Kann mein Arbeitgeber mir das Weihnachtsgeld streichen?

Weihnachtsgeld streichen kann der Firmenchef nur bei einem schriftlich fixiert Widerrufsvorbehalt. Die Bedingungen des Widerrufs müssen genannt sein, ein pauschaler Hinweis auf wirtschaftliche Gründe reicht nicht. Denkbar wäre etwa, Weihnachtsgeld nach einem festgeschriebenen prozentualen Umsatzrückgang zu reduzieren.

Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld - oder auch: die Sonderzahlung

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Habe ich ein Recht auf Weihnachtsgeld?

Gibt es einen gesetzlichen Anspruch der Arbeitnehmer auf Weihnachtsgeld und Co.? Nein, es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf derartige Leistungen des Arbeitgebers.

Ist Weihnachtsgeld gesetzlich geregelt?

Ein Anspruch auf Weihnachtsgeld ist nicht gesetzlich geregelt. Er kann sich nur aus Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung, Arbeitsvertrag oder betrieblicher Übung ergeben.

Wie lange kann ich mein Weihnachtsgeld einklagen?

Bis wann müssen Arbeitnehmer zu Unrecht gekürztes Weihnachtsgeld nachgefordert haben? Weihnachtsgeld gehört zum Arbeitslohn, den Arbeitnehmer drei Jahre lang einklagen können. Ausnahme: Im Arbeits- oder Tarifvertrag sind kürzere Fristen vereinbart.

Kann der Arbeitgeber das Weihnachtsgeld kürzen?

Wenn der Betrag im Arbeits- oder Tarifvertrag eindeutig festgelegt ist, darf der Chef das Weihnachtsgeld nicht kürzen. * Ist das Weihnachtsgeld also etwa Ihr 13. Monatsgehalt und steht dabei keine nähere Definition dabei, muss es in voller Höhe gezahlt werden.

Warum bekommt man kein Weihnachtsgeld?

Grundsätzlich besitzen Arbeitnehmer keinen Anspruch auf die Zahlung von Weihnachtsgeld. Arbeitgeber können frei entscheiden, ob sie ihren Mitarbeitern diesen Bonus gönnen wollen. Eine „betriebliche Übung“ oder vertragliche Klauseln können die Rechtslage jedoch ändern.

Wer entscheidet über Weihnachtsgeld?

Ungleichbehandlung. Das Weihnachtsgeld steht grundsätzlich jedem Arbeitnehmer in gleicher Höhe zu. Insbesondere darf der Arbeitgeber nicht willkürlich Weihnachtsgeld in unterschiedlicher Höhe zahlen. Wer hier benachteiligt wird, kann den Unterschiedsbetrag vor Gericht einklagen.

Wie hoch ist Urlaubs und Weihnachtsgeld?

Nimmt ein Arbeitnehmer mit 1.000 Euro Wochenlohn und einer Sechstagewoche seine gesamten 24 Tage gesetzlichen Urlaub in Anspruch, wird das vom Arbeitgeber gezahlte Urlaubsgeld mit folgender Formel berechnet: (13 × 1.000 Euro Wochenlohn) : (13 × 6 Arbeitstage) × 24 Urlaubstage = 4.000 Euro Urlaubsgeld.

Welche Monate zahlen zum Weihnachtsgeld?

Das Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung, die zusätzlich zum Arbeitsentgelt ausgezahlt wird. In der Regel erfolgt die Auszahlung mit dem November-Entgelt oder in zwei Teilen im November und Dezember. Wie hoch diese Sonderzahlung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Hat man in der Probezeit Anspruch auf Weihnachtsgeld?

Ob Sie in der Probezeit Weihnachtsgeld bekommen, kommt auf die Vereinbarung mit Ihrem Chef an. Ist die Sonderzahlung Bestandteil des Arbeitsvertrages, regelt dieser meist auch den Anspruch während der Probezeit. Denkbar wäre beispielsweise eine anteilige Zahlung bezogen auf die Dauer der Betriebszugehörigkeit.

Wie viel Weihnachtsgeld bekommt man nach 6 Monaten?

Wenn ein Angestellter also nur 6 Monate pro Jahr im Betrieb arbeitet, erhält er dann in der Regel auch nur 50% der Weihnachtsprämie.

Wer bekommt am meisten Weihnachtsgeld?

Am meisten Weihnachtsgeld bekommen Arbeitnehmer im Bereich Energieversorgung: 4923 Euro gibt es hier im Schnitt. Dahinter folgen die Beschäftigten in den Bereichen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (4109 Euro) und Information und Kommunikation (3955 Euro).

Wie hoch ist das 13 Gehalt?

Wie viel Weihnachtsgeld bekommen die Deutschen 2020? Die Höhe des 13. Monatsgehalts liegt dieses Jahr im Schnitt bei 2258 Euro brutto.

Wie hoch ist Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld?

nach sechs Monaten Betriebszugehörigkeit beträgt das Weihnachtsgeld 25% des Brutto-Monatsgehalts. nach zwölf Monaten 35% nach 24 Monaten 45% nach 36 Monaten 55%

Was passiert mit Weihnachtsgeld bei Kündigung?

Das Bundesarbeitsgericht (BAG vom 13.11.2013 – 10 AZR 848/12) hat in einem Urteil entschieden, dass Arbeitnehmer, die vor dem 31.12. des Jahres kündigen, einen anteiligen Anspruch auf Weihnachtsgeld haben können.

Warum muss man Weihnachtsgeld bei Kündigung zurückzahlen?

Damit die Mitarbeiter nicht das Weihnachtsgeld einstreichen und dann direkt kündigen, können Arbeitgeber in solchen Fällen eine Rückzahlungsklausel einsetzen. Das heißt: Verlassen Beschäftigte das Unternehmen vor Ablauf einer bestimmten Frist, dann müssen sie das Weihnachtsgeld ganz oder teilweise zurückzahlen.