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Ist man verpflichtet sein Grundstück einzäunen?

Gefragt von: Halil Wulf  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Besteht eine gesetzliche Pflicht zur Einzäunung? Im Amtsdeutsch wird die Einzäunung des Grundstücks als „Einfriedung“ bezeichnet. In Deutschland gibt es keine allgemeine gesetzliche Verpflichtung dazu, sein Grundstück zu umzäunen.

Wer ist verpflichtet einen Zaun zu ziehen?

Wenn Sie sich also auf die Straße stellen und auf Ihr Grundstück schauen, müssen Sie sich um den Zaun kümmern, der Ihr Grundstück auf der rechten Seite Ihres Hauses vom Nachbargrundstück trennt. Für den linken Zaun dagegen ist entsprechend Ihr linker Nachbar zuständig.

Wann ist ein Zaun Pflicht?

In Deutschland gibt es keine grundsätzliche Pflicht zur Einfriedung eines Grundstücks. Denn im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) finden sich keine Regelungen zur Einzäunung des eigenen Grundstücks. Ein Eigentümer kann demnach sein Grundstück einzäunen, ist aber nicht dazu verpflichtet.

Wer muss den Zaun zwischen zwei Grundstücken bezahlen?

Wer trägt die Kosten für die Einfriedung? Hier gilt bundeseinheitlich folgende Grundregel: Derjenige, der den Zaun oder die Mauer aufstellen muss, trägt die entstehenden Errichtungs- und Instandhaltungskosten (z.B. für einen Neuanstrich oder Reparaturen). Sind beide Nachbarn verpflichtet, teilen sie sich die Kosten.

Wann ist ein Zaun ortsüblich?

"Ortsüblichkeit" der Einfriedung

Maßstab für die Beschaffenheit einer Grundstückseinfriedung ist nach den Nachbarrechtsgesetzen der genannten Bundesländer die Ortsüblichkeit, was bedeutet, dass die Einfriedung den näheren örtlichen Gegebenheiten entsprechen muss.

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Kann ich vom Nachbarn eine Einfriedung verlangen?

Eine gesetzliche Verpflichtung, sein Grundstück einzufrieden, entsteht erst dann, wenn der Nachbar die Einfriedung verlangt. Solange sich der Nachbar nicht äußert, kann jeder Eigentümer sein Grundstück nach Belieben einfrieden. Im Regelfall muss er dazu beachten, was ortsüblich ist.

Auf welcher Seite vom Grundstück muss ich einzäunen?

Das dicke Bürgerliche Gesetzbuch, kurz BGB genannt, enthält keine Regelungen für Einfriedungen. Aus privatrechtlicher Sicht steht es daher dem Eigentümer des Grundstücks frei, es einzuzäunen oder nicht, solange er die Rechte Dritter wahrt.

Welcher Nachbar ist für den Zaun zuständig?

Wenn Sie dort vor Ihrem Haus stehen und auf das Grundstück blicken, sind Sie für die Errichtung des Zaunes auf der rechten Grundstücksgrenze zuständig und tragen hierfür auch allein die Kosten. Für die linke Seite Ihres Grundstücks ist jedoch der Nachbar zur Linken verantwortlich.

Was bedeutet Einfriedungspflicht?

Rechtliche Regelungen zur Einfriedung

Eigentümer eines bebauten oder gewerblich genutzten Grundstücks sind durch das Nachbarrechtsgesetz dazu verpflichtet, es einzufrieden, wenn der Nachbar es wünscht. Dabei muss der Eigentümer für die Einfriedung die vorgeschriebenen Grenzabstände einhalten.

Wann verjährt die Grundstücksgrenze?

Die Abwehransprüche nach § 1004 Abs. 1 BGB auf Beseitigung des Überbaus verjähren nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch grundsätzlich in der regelmäßigen Verjährungsfrist nach § 195 BGB von drei Jahren.

Was bedeutet Einfriedung im Außenbereich?

Als sogenannte Einfriedung wird eine Anlage bezeichnet, mit der ein Grundstück nach außen hin abgegrenzt wird. Die Einfriedung schützt das Grundstück auf verschiedene Weise: Sie hindert Menschen und Tiere daran, das Grundstück zu betreten.

Wie weit muss ein Zaun von der Grenze entfernt sein?

Als Sichtschutz sollte die Höhe von Mauer oder Zaun in etwa 170 cm bis 190 cm betragen. Der Abstand zum Nachbargrundstück beträgt, wenn nicht anders geregelt, mindestens 50 cm.

Wie viel kostet Einfriedung?

Für einen Kunststoffzaun von 80 Zentimeter Höhe ist mit 60 bis 100 Euro pro Meter zu rechnen. Ein Sichtschutzzaun aus diesem Material kostet 120 bis 350 Euro pro Meter. Ein Zaun aus Metallstäben (Stabmatten oder Doppelstabmatten) ist für 25 bis 35 Euro pro Meter erhältlich. Schmiedeeisen ist deutlich teurer.

Wann sind beide Nachbarn Einfriedungspflichtig?

Eine Einfriedungspflicht allerdings besteht nur dann, wenn ein unmittelbarer Nachbar verlangt, dass ein Zaun oder eine Hecke die Grundstücke optisch klar voneinander trennen soll. Fast alle Bundesländer regeln dies in ihrem Bau- und Nachbarrecht entsprechend.

Wie hoch darf ein Zaun an der Grenze sein?

Als Sichtschutz eingesetzt beträgt die erlaubte Höhe Gartenzaun oder Mauer etwa 170 cm bis 190 cm. Der Abstand zum Grundstück des Nachbarn muss, wenn keine andere Regelung gilt, mindestens 50 cm betragen. Je nach Bundesland kann eine Einfriedung mit einer Höhe bis zu 180 cm genehmigungsfrei sein.

Wer zahlt Zaun zwischen zwei Grundstücken NRW?

Laut Gesetz besteht grundsätzlich das Recht eines Eigentümers zur Errichtung einer Grenzeinfriedung. Die Kosten für die Einfriedung sind von den Grundstücksnachbarn gemeinsam zu tragen (hälftige Kostenteilung). Zu beachten ist, dass die Einfriedung nicht höher als zwei Meter sein darf.

Was tun wenn Nachbar Zaun auf mein Grundstück?

Sie sind nicht verpflichtet, den Zaun auf Ihre Kosten zu entfernen. Zwar hat der Nachbar einen Beseitigungsanspruch nach § 1004 BGB, wegen Störung seines Eigentums. Dieser Anspruch ist aber verjährt.

Wer muss das Grundstück abfangen?

Ursprünglicher Geländeverlauf

Grundsätzlich gilt: Wer einen (natürlichen) Hang auf seinem Grundstück hat, ist für das Abfangen selbst verantwortlich und muss auch die daraus entstehenden Kosten selbst tragen.

Was ist eine bauliche Einfriedung?

Bauliche Einfriedungen

Gartenmauern (auch als Trockenmauer), Steinriegel (Lesesteinwälle), Erdwälle (auch in Form von Wallhecken), Verhaue und Zäune sind baulichen Anlagen für die ab einer bestimmten Größe oft eine Baugenehmigung erforderlich ist.

Wie hoch darf der Nachbar die Hecke wachsen lassen?

Allgemein übliche Vorschriften über die Höhe von Hecken

Abgesehen von regionalen Unterschieden gelten für Hecken in der Regel Grenzabstände von mindestens 50 Zentimeter, wenn sie nicht höher als zwei Meter sind. Für höhere Hecken gelten noch größere Grenzabstände.

Wem gehört die grundstücksmauer?

Wem die Mauer auf der Grundstücksgrenze gehört, ergibt sich aus ihrer Position und ihrem Verlauf. Wie bei einer Hecke oder einem Zaun handelt es sich um eine gemeinschaftliche Grenzanlage. Das Eigentumsrecht teilt sich zu gleichen Teilen auf beide Anrainer auf.

Wem gehört der Zaunpfosten?

Ganz allgemein betrachtet gilt zunächst einmal der Grundsatz, dass ein Bauwerk, also auch eine Zaunanlage, demjenigen gehört, auf dessen Grundstück sie gebaut wird. Das bedeutet, dass Einfriedungen etwas abseits der Grenzlinie ganz klar einem Eigentümer zugeschrieben werden können.

Ist ein Sichtschutz eine Einfriedung?

Sichtschutzzäune sollen den Einblick in ein Grundstück verhindern und haben die gleiche Funktion wie eine Einfriedung. Sichtschutzzäune gibt es aus verschiedenen Materialien, z.B. Holz, Stein, Rattan usw. und Höhen von 1,70 m bis 1,90 m.

Was kostet 30 m Zaun setzen?

Für das Aufstellen eines Zaunes aus Holz, Kunststoff oder Stabmatten kommen durchschnittlich 10 bis 25 Euro pro laufendem Meter Zaun an Handwerkerkosten zusammen. Für einen Maschendrahtzaun, bei dem das Aufstellen etwas aufwendiger ist, werden durchschnittlich 20 bis 30 Euro fällig.

Was ist der billigste Zaun?

Ein Maschendrahtzaun ist eine sehr günstige und genauso praktische Gartenumzäunung. Diese Zäune werden aufgerollt als Matten geliefert. Der Zaun besteht aus einem eher dünnen Draht, der von einem Kunststoffmantel umgeben ist – häufig in Grün oder Grau.