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Was muss jährlich unterwiesen werden?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Dunja Wimmer  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Der Gesetzgeber fordert für alle Arbeitnehmer eine zumindest jährliche Unterweisung. Bei diesen Unterweisungen muss der Arbeitgeber über mögliche Gefahren und Gefährdungen am Arbeitsplatz aufklären und darüber informieren, wie sich der Mitarbeiter zu verhalten hat, um Unfall- und Verletzungsrisiken zu minimieren.

Welche Themen müssen jährlich unterwiesen werden?

Sicherheitsunterweisung – So kommen Unternehmer ihrer jährlichen Unterweisungspflicht nach. Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Unternehmen, Sicherheitsunterweisungen durchzuführen, um Mitarbeiter hinsichtlich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu unterweisen.

Welche Unterweisungen sind Pflicht?

In der Regel sind Schulungen zum Umgang mit Flurförderzeugen und Gabelstaplern sowie allgemeine Arbeitsschutzvorgaben gesetzlich gefordert. Der Umgang mit Gefahrstoffen sowie Unterweisungen für spezielle Arbeitsgeräte und -maschinen sind nach den Gefährdungsbeurteilungen und gesetzlichen Vorgaben zu richten.

Was muss alles unterwiesen werden?

Diese Dokumentation muss mindestens enthalten:
  • Name und Stellung des Unterweisenden.
  • Name und Unterschrift der Unterwiesenen.
  • Thema der Unterweisung.
  • Datum und Uhrzeit (Beginn und Ende) der Unterweisung.

Welche Unterweisungen gibt es?

Der Gesetzgeber unterscheidet drei Arten von Unterweisungen:
  • Die Erstunterweisung erfolgt bei. Neueinstellung, ...
  • Die Wiederholungsunterweisung erfolgt bei. Routinetätigkeiten mindestens jährlich, ...
  • Die Unterweisung aus besonderem Grund erfolgt: nach Auftreten eines Unfalls oder eines Beinahe-Unfalls,

Arbeitsschutz: Jährliche Unterweisung (1/10 Lektionen)

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Was ist eine Jahresunterweisung?

Vorgesetzter ist verpflichtet, seine Beschäftigten vor Aufnahme ihrer Tätigkeit (Erstunterweisung) und danach regelmäßig, mindestens einmal jährlich (Wiederholungsunterweisung) über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu unterweisen (§ 4 der DGUV Vorschrift "Grundsätze der Prävention" und § 12 ...

Wer darf die jährliche Unterweisung durchführen?

“ Das bedeutet: Es ist dem Arbeitgeber grundsätzlich freigestellt, wen er mit der Durchführung der Unterweisung beauftragt.
...
Wer darf Unterweisungen durchführen?
  • Sicherheitsbeauftragte/r.
  • Arbeitsschutzbeauftragte/r.
  • Abteilungsleiter/innen.
  • Teamleiter/innen.
  • Meister/innen.
  • Schichtleiter/innen.
  • Maschinenleiter/innen.
  • etc.

Wie oft muss ich unterweisen?

Zeitpunkt und Fristen für die Unterweisung

Bei unveränderter Gefährdungssituation und Arbeitsaufgabe ist die Unterweisung mindestens jährlich zu wiederholen, um die Unterweisungsinhalte den Versicherten wieder in Erinnerung zu rufen und aufzufrischen.

Was sind Pflichtschulungen?

Pflichtschulungen gehören zum Unternehmensalltag. Sie sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen regelmäßig durchgeführt werden. Typische Themen sind Arbeitsschutz, Notfallschulungen, Gesundheits- und Datenschutz.

Wer ist für die Unterweisungen verantwortlich?

Grundsätzlich ist es die Aufgabe des Unternehmers, Unterweisungen durchzuführen. Der Unternehmer kann diese Verpflichtung auf Führungskräfte übertragen. Unterweisungen müssen vor Aufnahme einer Tätigkeit und danach in regelmäßigen Abständen - mindestens jedoch einmal jährlich - durchgeführt werden.

Was gehört in die Arbeitsschutzunterweisung?

Eine Unterweisung umfasst Anweisungen und Erläuterungen, welche auf den Arbeitsplatz oder den Aufgabenbereich der Beschäftigten ausgerichtet ist. Dies steht in § 12 des Arbeitsschutzgesetzes und verpflichtet rechtlich zu einer ausreichenden und angemessenen Unterweisung.

Welche Themen Sicherheitsunterweisung?

Überblick über verschiedene spezifische Unterweisungsthemen
  • Arbeitssicherheit im Büro. ...
  • Leitern und Tritte. ...
  • Umgang mit Gefahrstoffen. ...
  • Arbeiten an Maschinen, Anlagen, Geräten und Werkzeugen. ...
  • Umgang mit elektrischen Geräten. ...
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ...
  • Heben und Tragen. ...
  • Verkehrssicherheit.

Was sind Unterweisungsthemen?

Die Unterweisungsthemen ergeben sich jeweils aus der gesetzlich geforderten Gefährdungsbeurteilung (§ 5 ArbSchG und § 3 DGUV Vorschrift 1, vormals BGV A1). In der Gefährdungsbeurteilung müssen Arbeitgeber systematisch die Gefährdungen ermitteln, denen die Beschäftigten bei ihrer beruflichen Tätigkeit ausgesetzt sind.

Sind Pflichtschulungen Arbeitszeit?

Ordnet der Arbeitgeber die Teilnahme an einer Fortbildungsveranstaltung an, zählt diese als vergütungspflichtige Arbeitszeit. Das gilt auch für die erforderliche An- und Abreisezeit zu der Fortbildung.

Sind interne Schulungen Arbeitszeit?

Nimmt der Arbeitnehmer im Auftrag des Unternehmens an einer Fortbildung teil, zählt diese als Arbeitszeit. Wenn der Arbeitnehmer sich hingegen auf eigenen Wunsch weiterbildet und entsprechende Veranstaltungen besucht, gilt das nicht als Arbeitszeit.

Sind angeordnete Fortbildungen Arbeitszeit?

Bei einer angeordneten Fortbildung, an der die Teilnahme verpflichtend ist, sind alle Stunden, die auf der Fortbildung zum Zwecke der Fortbildung verbracht werden, wie Arbeitszeit zu behandeln.

Wann muss man unterwiesen werden?

Die Unterweisung muss bei der Einstellung, bei Veränderungen im Aufgabenbereich, der Einführung neuer Arbeitsmittel oder einer neuen Technologie vor Aufnahme der Tätigkeit der Beschäftigten erfolgen.

Wie oft muss ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz unterwiesen werden?

Die Unterweisung muss an die Gefährdungsentwicklung angepasst sein und erforderlichenfalls regelmäßig wiederholt werden. Auch die nach § 4 DGUV Vorschrift 1 geforderte Unterweisung muss „erforderlichenfalls wiederholt werden, mindestens aber einmal jährlich erfolgen; sie muss dokumentiert werden“.

Wann sind Mitarbeiter zu unterweisen?

Die Unterweisung muss bei der Einstellung, bei Veränderungen im Aufgabenbereich, der Einführung neuer Arbeitsmittel oder einer neuen Technologie vor Aufnahme der Tätigkeit der Beschäftigten erfolgen. Die Unterweisung muss an die Gefährdungsentwicklung angepasst sein und erforderlichenfalls regelmäßig wiederholt werden.

Was ist eine betriebliche Unterweisung?

Was versteht man unter der betrieblichen Unterweisung? Die betriebliche Unterweisung oder Arbeitsschutzbelehrung umfasst Anweisungen und Erläuterungen, die Mitarbeiter für die Gefahren ihres Arbeitsplatzes sensibilisieren und ihnen beibringen, diese Gefahren abzuwehren.

Ist eine Betriebsanweisung eine Unterweisung?

Im Unterschied zu einer Unterweisung handelt es sich bei einer Betriebsanweisung um ein Dokument in schriftlicher Form. Die Betriebsanweisung soll den Arbeitnehmer auf Gefahren hinweisen und Maßnahmen aufzeigen, durch die sie verhindert werden können.

Kann eine Unterweisung schriftlich erfolgen?

Unterweisungen müssen vom Arbeitgeber oder vom ihm schriftlich damit beauftragten fachkundigen Personen vorgenommen werden.

Was ist der Unterschied zwischen Schulung und Unterweisung?

Jemanden unterweisen und schulen ist prinzipiell sehr ähnlich. In beiden Fällen wird Wissen und Können an eine oder mehrere Personen vermittelt. Jedoch ist eine Unterweisung im Alltag eines Unternehmens eine Sache, die durchgeführt werden muss, während eine Schulung eher einen optionalen Charakter hat.

Ist Sicherheitsunterweisung Arbeitszeit?

1 Arbeitsschutzgesetz). Die Unterweisung hat während der Arbeitszeit und ohne Entgeltminderung für den Beschäftigten zu erfolgen. Der Samstag gilt nach dem Arbeitszeitgesetz als regulärer Arbeitstag, so dass gegen eine Unterweisung an einem Samstag arbeitsschutzrechtlich grundsätzlich keine Bedenken bestehen.

Was ist zu unterweisen?

Jeder Arbeitgeber muss seine Beschäftigten über Sicherheit und Gesundheitsschutz unterweisen. Das schreibt das Arbeitsschutzgesetz (§ 12, Abs. 1 ArbSchG) vor. Gesetzgeber, Ministerien und Sozialversicherungsträger machen aber noch weitere Vorgaben, was Inhalt, Anlass, Turnus und Häufigkeit der Unterweisung angeht.