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Ist ITER ein Tokamak?

Gefragt von: Carina Bender  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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ITER wird mit rund 30 m Höhe und 30 m Breite und einem Gewicht von 23 000 Tonnen der weltweit größte Tokamak sein.

Was ist der Tokamak Reaktor?

Der Tokamak ist ein torusförmiger Typ eines Fusionsreaktors, der auf der Methode des magnetischen Plasmaeinschlusses beruht.

Für was steht Tokamak?

Mit Tokamak wird ein Typ von Fusionsreaktor bezeichnet. Das Wort ist eine Transliteration des russischen Wortes токамак, das eine Abkürzung für „тороидальная камера в магнитных катушках“ /'tɔraidalʲnaia kamʲɛra v magnitnɨx katuʃkax/ ist. Das bedeutet wörtlich übersetzt toroidale Kammer in Magnetspulen.

Wann ist der Tokamak fertig?

Ende 2025 soll die Anlage ihren Betrieb aufnehmen. Wegen seiner Größe besteht der Kryostat aus vier Komponenten. Die Basis und der untere Zylinder sind fertig und abgenommen, sie wurden feierlich eingeweiht. Der obere Zylinder wird gerade vor Ort montiert, das letzte Segment des Deckels entsteht in Indien.

Was würde passieren wenn ein Fusionsreaktor explodiert?

Ein Vorteil gegenüber Atomkraftwerken: Fusionsreaktoren können nicht explodieren. Eine Katastrophe wie es in Tschernobyl kann nicht passieren. Dass der Wendelstein 7-X nach 19 Jahren Entwicklungszeit nicht laufen könnte, befürchtet Klinger nicht.

ITER : Make your own Tokamak!

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Wie viel kostet der ITER?

Der milliardenschwere Fusionsreaktor hat einen neuen Chef, Bernard Bigot. Er spricht Klartext. Statt ursprünglich 4,7 Milliarden Euro soll Iter mittlerweile etwa 15 Milliarden Euro kosten.

Wird ITER funktionieren?

Bis Ende 2021 sollen alle Teile des Riesen-Bausatzes von Iter vor Ort sein. Im Dezember 2025 soll der Reaktor erstmals eingeschaltet werden. Das Projekt wurde schon mehrmals verschoben und hat sich von ehemals fünf auf mittlerweile mehr als 20 Milliarden Euro verteuert.

Wann geht ITER in Betrieb?

Der Weg zu in großem Stil verwendbaren Fusionsreaktoren ist weit. Einen weiteren Schritt auf diesen Weg soll der französische Experimentalreaktor ITER darstellen. Die Bauarbeiten an diesem werden in Kürze beginnen. Läuft alles planmäßig, soll ITER im Jahr 2025 den Betrieb aufnehmen.

Wie funktioniert der ITER?

Dafür senden die Cyclotron-Heizungen von ITER Strahlung in zwei Frequenzen ins Plasma – 40 bis 55 Megahertz und 170 Gigahertz. Dies löst Resonanzschwingungen bei den Ionen respektive den Elektronen des Plasmas aus und heizt sie dadurch weiter auf.

Was heißt ITER auf Deutsch?

Bedeutungen: [1] bürokratische Hürde: der Weg, der Gang, der Amtsweg, der Dienstweg. Synonyme: [1] iter burocratico, corso, procedura.

Wird ITER Strom erzeugen?

Erstes Plasma im Dezember 2025

Läuft dann die Fusion im Reaktor an, könnte ITER 500 Megawatt thermischer Energie liefern. Die vom Fusionsreaktor erzeugte Hitze wird genutzt, um Wasser zu verdampfen und damit Dampfturbinen anzutreiben, die dann wiederum Strom erzeugen.

Wie viel Strom wird ITER produzieren?

Nach Angaben des ITER-Konsortiums wird die gesamte Anlage im Normalbetrieb rund 110 Megawatt Strom benötigen. Während der Fusionsphasen des Plasmas steigt dieser Strombedarf kurzzeitig auf bis zu 620 Megawatt – gut die Hälfte dessen, was ein ganzes Kernkraftwerk an Strom erzeugt.

Was ist Plasma Fusionsreaktor?

Ein Hochtemperaturplasma entsteht erst ab Temperaturen von 20.000 Grad Celsius und mehr, es leitet elektrischen Strom. In einem Fusionsreaktor muss Plasma auf hundert Millionen Grad Celsius erhitzt werden. Dafür werden dem Plasma für einige Sekunden 50 bis 100 Megawatt zugeführt.

Welche Unternehmen forschen an Kernfusion?

Der Energiekonzern Siemens Energy, Laserhersteller Trumpf und Technologiespezialist Thales sollen der Kernfusion zum Durchbruch verhelfen.

Wie realistisch ist Kernfusion?

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. So weit, dass viele ExpertInnen bezweifeln, dass jemals in größerem Stil Strom mithilfe von Fusion erzeugt wird. „Alles, was bisher passiert ist, zeigt, dass kommerzielle Energieproduktion aus Fusion niemals Realität wird“, meint etwa Michael Dittmar von der ETH Zürich.

Wie lange hält ein Fusionsreaktor?

Bei 17 Millionen °C: Fusionsreaktor EAST hält Plasma 17 Minuten lang aufrecht. In China haben Forscher einen neuen Meilenstein in der Kernfusion erreicht. 1.056 Sekunden – 17,5 Minuten – lang konnten die Wissenschaftler ein Plasma mit einer Temperatur von rund 17 Millionen °C aufrechterhalten.

Was ist das Ziel von ITER?

Das Ziel von ITER ist es zu demonstrieren, dass ein Fusionsplasma eine zehnmal so hohe Wärmeabgabe erzeugen kann wie die in das Plasma eingespeiste wird. Der ITER wird eine reine Versuchsanlage sein, die keinen Strom erzeugt.

Welches Material hält 150 Millionen Grad aus?

Ein magnetischer Käfig. Fusionswissenschaftler haben Methoden entwickelt, mit denen Plasma auf Temperaturen von 150 Millionen Grad Celsius erhitzt werden kann. Es gibt jedoch kein Material, das solch unvorstellbar heißen Temperaturen standhält und somit als Plasmagefäß dienen könnte.

Welche Nachteile hat Kernfusion?

Nachteile der Kernfusion

Der Grund dafür: Bei der Reaktion entstehen Neutronen in der Hülle des Reaktors, die diverse Reaktionen auslösen können. Bei diesen können radioaktive Atomkerne entstehen. Sie sollen allerdings wesentlich kürzere Halbwertszeiten haben als typische Produkte der Kernspaltung.

Hat Kernfusion Zukunft?

Der größte Kernfusions-Reaktor der Welt, ITER, wird derzeit in Frankreich auf Touren gebracht. Bis 2025 soll er fertig sein, und das erste Mal 2050 nutzbare Energie erzeugen. Unten erfährst du, wie er funktioniert und warum Wissenschaftler auf diese neue Methode setzen.

Wie weit ist der Bau von Iter?

Verzögerung wegen Covid-Pandemie. Das Verschweissen ist allerdings nur deshalb nicht möglich, weil der Bau des Iter Reaktors – wieder einmal – hinter dem Zeitplan hinterherhinkt. Offiziell heisst es zwar immer noch, der Reaktor werde im Jahr 2025 erstmals mit einem Plasma aus Deuterium gefüllt.

Wer baut Fusionsreaktor?

Neben den Großanlagen nach dem Tokamak-Prinzip gibt es weltweit zahlreiche Start-ups, die Fusionsreaktoren bauen wollen. Doch meist gehen sie einen ganz anderen Weg. Aus Oxford stammt etwa die Firma First Light Fusion.

Wie weit ist man mit der Kernfusion?

Für den Zeitraum 2021 bis 2027 beteiligt sich die EU mit etwa 5,6 Milliarden Euro. An ITER sind die EU, die USA, Russland, China, Indien, Japan und Südkorea beteiligt. "Sie repräsentieren mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung", sagt Zohm. Allerdings sei es manchmal mühsam, Entscheidungen herbeizuführen.

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