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Ist in Leitungswasser Nitrit?

Gefragt von: Hans-Georg Seeger-Weiß  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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➥ Laut der deutschen Trinkwasserverordnung gilt für Nitrit im Trinkwasser ein Grenzwert von 0,50 mg/l am Hausanschluss sowie von 0,10 mg/l am Ausgang des Wasserwerks.

Ist Nitrit im Leitungswasser?

Nitrit kann im Trinkwasser durch chemische Prozesse in verzinkten Rohren aus Nitrat entstehen. Darüber hinaus kann Nitrit aus Nitrat durch Reduktion unter Sauerstoffmangel in der zubereiteten Nahrung oder direkt im Mund und im Magen-​Darm-Trakt bei Verzehr von nitrathaltiger Kost entstehen.

Wann kommt Nitrit ins Wasser?

Wie Nitrit in das Aquarienwasser kommt

Bei der Zersetzung von toten Tieren, z. B. Fischen oder Schnecken, entsteht Nitrit. Im Stickstoffkreislauf entsteht Nitrit beim Abbau organischer Stoffe.

Wo ist viel Nitrit drin?

Besonders stark nitratspeichernde Pflanzen sind beispielsweise Rucola, Häuptelsalat, Vogerlsalat, Mangold, Spinat, Rettich, Radieschen, Rote Rüben, Kohlrabi und Kohlgemüse. Natürlich vorkommende Nitritgehalte in pflanzlichen Lebensmitteln sind sehr niedrig.

Wie gefährlich ist Nitrat im Trinkwasser?

Wann wird Nitrat im Wasser gefährlich? Nitrat an sich ist für den gesunden und erwachsenen Menschen nicht direkt schädlich. Jedoch besteht die Möglichkeit, dass sich unter Einflussnahme bestimmter Darmbakterien Nitrat zu Nitrit entwickelt. Zudem ist die Entwicklung zu Nitrosaminen möglich, die als krebserregend gelten.

Nitrit, Nitrat, Ammonium - verstehen, messen, ändern

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Kann man von Leitungswasser krank werden?

Darmbakterien im Leitungswasser machen krank

Die gefährlichen Krankheitserreger greifen unser Immunsystem an und lösen unangenehme Krankheiten wie z.B. Durchfall, Harnwegsinfekte oder Lungenentzündungen aus. Befinden sich derartige Bakterien in Ihrem Trinkwasser, können sich diese auch sehr schnell vermehren.

Was passiert bei zu viel Nitrit im Körper?

Nitrit gilt als schädlich:

Nitrit kann den roten Blutfarbstoff Hämoglobin in Methämoglobin umwandeln. Dadurch wird der Sauerstofftransport im Blut gestört. Dies kann insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder lebensgefährlich sein, da die Folge eine inneren Erstickung sein kann („Säuglingsblausucht“).

Wie äußert sich eine Nitritvergiftung?

Nitritvergiftung: Dyspnoe, Tachypnoe, Muskelzittern, Schwäche, Taumeln, Zyanose, häufiger Harnabsatz, Schreien, Zusammenbrechen, Abort, plötzliche Todesfälle. Das Blut ist kaffeebraun und gerinnt schlecht.

Was neutralisiert Nitrat?

Die gute Nachricht: Vitamin C, Vitamine E und Polyphenole, also sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, hemmen die gefährliche Nitrosamin-Bildung.

Wird Nitrit im Körper abgebaut?

Wie Nitrat im Körper wirkt, weiß man mittlerweile: Etwa 25 Prozent des aufgenommenen Nitrats reichert sich im Speichel an und wird dort von Bakterien am Zungengrund in Nitrit umgewandelt. Dieses Nitrit geht vom Magen-Darm-Trakt ins Blut über und regt die Bildung von Stickstoffmonoxid an.

Wie bekomme ich den Nitrit Wert runter?

Da Nitrit für Fische sehr giftig ist, muss bei zu hohen Nitritwerten zur Vermeidung eines Fischsterbens der Nitritwert durch mehrere Wasserwechsel so weit gesenkt werden, dass Nitrit dauerhaft unter 0,3 mg/l bleibt.

Was tun bei Nitrit im Wasser?

Ist das Aquarium allerdings bereits besetzt, sind aufgrund der Giftigkeit von Nitrit als Sofortmaßnahme große Wasserwechsel anzuraten. Sie müssen wiederholt werden, bis dauerhaft kein Nitrit mehr nachweisbar ist. Der Nitritwert muss den Fischen und Wirbellosen im Aquarium zuliebe so gering wie möglich gehalten werden.

Wie giftig ist Nitrit?

Giftigkeit. Nitrite sind toxisch. Das Nitrit-Ion reagiert mit den Eisenatomen in eisenhaltigen Enzymen der Zellatmung sowie des Hämoglobins. Letzteres wird durch Nitrit zu Methämoglobin oxidiert (siehe auch Methämoglobinämie), wodurch die Fähigkeit zum Sauerstofftransport verlorengeht.

Was ist schlimmer Nitrat oder Nitrit?

Dazu gehören auch Nitrat und Nitrit. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied? Nitrat ist der Ausgangsstoff von Nitrit und an sich ungefährlich. Erst bei einer Überdosierung von Nitrat kann sich im Körper Nitrit bilden und die Gesundheit gefährden.

Ist Nitrit krebserregend?

Nitrite können allerdings chemisch weiter reagieren: Zusammen mit Eiweißbausteinen entstehen im Darm sogenannte Nitrosamine. Und diese sind – zumindest in Tierversuchen – krebserregend. Nitrosamine werden hauptsächlich mit der Entstehung von Magenkrebs in Verbindung gebracht.

Wird Nitrat durch Kochen zerstört?

Wer sichergehen will, möglichst wenig Nitrat im Essen zu haben, dem können folgende Tipps helfen: Gemüse blanchieren oder kochen: Dadurch gehen 40–80 Prozent des Nitrats verloren. Nitrat findet sich vor allem in Wurzeln, Stielen und Blättern.

In welchem Gemüse ist Nitrit?

Vergleichsweise hohe Nitratgehalte (Werte über 1.000 mg Nitrat/kg Frischsubstanz) kann man vor allem in Blatt- und Wurzelgemüse wie Rote Beete, Radieschen, Rettich, Kopfsalat, Feldsalat, Spinat und Mangold finden. Auffällig dabei ist Rucola-Salat, bei dem häufig Nitratgehalte von über 3.000 mg/kg gefunden werden.

Warum ist Nitrat schädlich für Menschen?

Nitrat an sich ist nicht gefährlich. Doch im Körper kann es zu Nitrit umgewandelt werden. Gerade für Babys gefährlich, weil es die Sauerstoffaufnahme im Blut hemmt. Im schlimmsten Fall kann das Baby ersticken.

Ist Nitrat krebserregend?

Krebsrisiko bei Grenzwerten nicht berücksichtigt

Nitrat selbst ist für den menschlichen Organismus weitgehend unbedenklich. Allerdings wird Nitrat im Körper zu Nitrit und N-Nitroso-Verbindungen umgewandelt, die ihrerseits als krebsauslösend (karzinogen) bekannt sind.

Was tun bei Nitritvergiftung?

Der Nitritwert in der Einfahrzeit kann sehr schnell steigen, innerhalb von Stunden bis maximal einem Tag. Es können deshalb 1 bis 2 Wasserwechsel von 80 % und mehr in den ersten Wochen erforderlich sein. Evtl. ist die Zugabe von Kochsalz sinnvoll, weil dadurch die Fische weniger Nitrit durch die Kiemen aufnehmen.

Wie schnell kann Nitrit ansteigen?

Trotzdem wird es noch weiter im Aquarium gebildet und die Konzentration an Nitrit im Wasser steigt an. Der Nitritgehalt steigt bei einem Nitritpeak während der Einlaufphase in wenigen Tagen so lange an, bis der Höhepunkt (Peak) der Nitritkonzentration im Wasser erreicht ist.

Was macht Nitrat im Trinkwasser?

Von der Stickstoffverbindung selbst geht zunächst keine große Gefahr aus. Im Körper kann Nitrat jedoch von Bakterien zu Nitrit umgewandelt werden. Nitrit verändert die roten Blutkörperchen, die dadurch keinen Sauerstoff mehr transportieren können (Hämoglobin oxidiert zu Methämoglobin).

Welches Gemüse hat kein Nitrat?

Aus diesem Grund ist besonders Blattgemüse (Kopfsalat, Feldsalat, Spinat, Rucola), Kohlgemüse (Chinakohl, Wirsing, Grünkohl) und Wurzelgemüse (Radieschen, rote Rüben) nitratreich. Weniger Nitrat findet man dagegen in Gurken, Paprika, grünen Bohnen, Erbsen, Rosenkohl, Zwiebeln und Knoblauch.

Welcher Salat hat am wenigsten Nitrat?

Rucola als Spitzenreiter

Die geringsten Nitratgehalte von 133 mg/kg im Mittel enthält der Radicchio.

Kann man Leitungswasser bedenkenlos trinken?

Leitungswasser ist ein idealer Durstlöscher. Es ist in Deutschland überall von sehr guter Qualität. Sofern keine Bleileitungen im Haus sind, können Sie es problemlos trinken. Leitungswasser ist circa 100 mal preiswerter als Mineralwasser aus Flaschen und wird direkt frei Haus geliefert.

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