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Ist Genozid Völkermord?

Gefragt von: Hardy Reinhardt  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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[griech./lat.: Genozid] V. bezeichnet die vorsätzliche Ermordung, Ausrottung oder anderweitige Vernichtung von Volksgruppen aufgrund ihrer ethnischen oder sozialen Merkmale, ihrer Nationalität oder religiösen Überzeugungen.

Was zählt als Völkermord?

Die Konvention definiert Völkermord in Artikel II als „eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören: a) das Töten eines Angehörigen der Gruppe.

Was genau ist ein Genozid?

Heute gebraucht man das Wort „Genozid“ allgemein für „Völkermord“ und die gezielte Verfolgung von Bevölkerungsgruppen, die sich durch Sprache, Religion und Tradition von anderen unterscheiden. Ein Beispiel für einen Genozid ist der Mord an Angehörigen des Tutsivolkes durch Kämpfer des Hutuvolkes in Ruanda 1994.

Wann spricht man von einem Genozid?

Von Genozid spricht man dann, wenn viele Menschen einer bestimmten nationalen, ethnischen oder religiösen Gruppe ermordet werden. Das bekannteste Beispiel für einen Genozid war die Ermordung von Juden und Jüdinnen im Nationalsozialismus (Holocaust).

Was ist ein Völkermord einfach erklärt?

Als Genozid oder Völkermord werden alle Verbrechen bezeichnet, die mit der Absicht begangen werden, „eine nationale, ethnische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten.

Völkermord: Ruanda gedenkt der Opfer

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Wann war der letzte Genozid?

Die internationale Völkergemeinschaft intervenierte zu spät. Mit einem Gedenktag der Vereinten Nationen wird am 7. April weltweit dem Völkermord in Ruanda gedacht, der sich in rund 100 Tagen zwischen April und Mitte Juli 1994 ereignete.

Wer entscheidet über Völkermord?

Was ein Völkermord ist und was nicht, entscheidet nicht allein die Zahl der Getöteten, sondern die Absicht der Mörder.

Was war der größte Völkermord?

Mindestens 800.000 Tutsi wurden getötet

"Nach dem Völkermord, der das schlimmste Verbrechen war, das jemals in Ruanda verübt wurde und das mit dem größten Ausmaß, brauchten wir Gerechtigkeit.

Was war der erste Völkermord?

“ Die Kriegsführung Trothas zielte auf die vollständige Vernichtung der Herero ab („Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muß“); sein Vorgehen gilt in der Wissenschaft als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts.

Welche Strafe steht auf Völkermord?

wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft. (2) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 bis 5 ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren.

Was gibt es für Kriegsverbrechen?

Kriegsrecht und Kriegsverbrechen

Es ist zum Beispiel verboten, die Zivilbevölkerung grausam zu behandeln oder Soldaten, die sich ergeben, zu töten. Wer das dennoch tut, begeht ein Kriegsverbrechen und kann vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt werden. Auch Plünderungen sind nicht erlaubt.

Wer bestraft Kriegsverbrechen?

Zuständig für die Verfolgung von Kriegsverbrechen ist der Generalbundesanwalt gem. § 142a GVG. Vor den deutschen Gerichten gilt das deutsche Strafprozessrecht, wobei sich verfahrensrechtliche Schwierigkeiten aus dem Auslandsbezug ergeben können.

Hat sich Deutschland für Namibia entschuldigt?

Die Entschuldigung Deutschlands ist an Hilfen im Wert von 1,1 Milliarden Euro gebunden, die über einen Zeitraum von 30 Jahren ausgezahlt werden sollen. Das Geld solle zum Wiederaufbau, zur Versöhnung und für Entwicklungsprojekte eingesetzt werden. Die namibische Regierung hatte die Einigung beider Länder begrüßt.

Wie viele namas starben?

Für gefangene Hereros und Nama ließ die Kolonialverwaltung Konzentrationslager bauen. Schätzungen gehen davon aus, dass von 1904 bis 1908 zwischen 54.000 und 74.000 Herero und Nama starben, andere Quellen sprechen von bis zu 100.000 Toten. Etwa 80 Prozent der Herero wurden dabei ermordet.

Wie können Kriegsverbrechen heute bestraft werden?

einen Angehörigen der gegnerischen Streitkräfte oder einen Kämpfer der gegnerischen Partei meuchlerisch tötet oder verwundet, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren bestraft. 2In minder schweren Fällen der Nummer 2 ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr.

Was passiert mit Kriegsverbrechen?

Seit Inkrafttreten des Rom-Statuts am 1. Juli 2002 können Kriegsverbrechen vom Internationalen Strafgerichtshof strafrechtlich verfolgt werden.

Wie wurden die Tutsi getötet?

Hiebwaffen waren die wichtigsten Tatwaffen während des Völkermordes. Nach der offiziellen Statistik der ruandischen Regierung über den Völkermord von 1994 sind 37,9 Prozent der Opfer mit Macheten getötet worden.

Wer waren die namas?

Die Nama (eigene Bezeichnung ǀAwa-khoen = rote Menschen) sind ein in Südafrika und Namibia beheimatetes Volk und werden, wie die Orlam, zu den Khoikhoi gezählt (die in der historischen Kolonialliteratur abwertend als Hottentotten bezeichnet wurden).

Warum spricht man in Namibia Deutsch?

Namibia war knapp über 100 Jahren noch eine deutsche Kolonie. So wie Tansania, Kamerun und Togo auch – dort gibt es allerdings kaum noch Spuren von der deutschen Vergangenheit, die deutsche Sprache ist dort so gut wie ausgestorben. Nur in Namibia gibt es heute noch eine deutschsprachige Gemeinschaft.

Was haben die Deutschen in Namibia gemacht?

Das Deutsche Reich war von 1884 bis 1915 Kolonialmacht im heutigen Namibia und schlug Aufstände brutal nieder. Historikern zufolge wurden etwa 65.000 von 80.000 Herero und mindestens 10.000 von 20.000 Nama getötet.

Was ist im Krieg nicht erlaubt?

Nichtentdeckbare Antipersonenminen sowie nicht selbst deaktivierende Landminen. Die Ottawa-Konvention verschärfte diese Beschränkungen 1997 und enthält ein völliges Verbot von Antipersonenminen. Blind machende Laserwaffen sowie alle Laserwaffen, die sowieso unter Artikel 1 der Haager Landkriegsordnung fallen würden.

Was darf man im Krieg?

Erlaubte Kriege

Das Kriegsrecht erlaubt dem angegriffenen Staat, sich zu wehren und sich zu verteidigen ("Verteidigungskrieg). Wenn ein Staat einem anderen Staat mit Krieg droht, kann es sein, dass der bedrohte Staat dann einen Krieg beginnt. Das nennt man "Präventivkrieg".

Welche Kriegsregeln gibt es?

Selbst im Krieg muss es Regeln geben: die Genfer Konventionen
  • Grenzen der Grausamkeit: die Genfer Konventionen. ...
  • Schutzsymbole. ...
  • Schutz der Verwundeten. ...
  • Schutz zur See. ...
  • Kriegsgefangene. ...
  • Schutz der Zivilbevölkerung. ...
  • Gemeinsamer Nenner. ...
  • Besserer Opferschutz.

Ist Krieg verboten?

Das Recht zum Krieg (ius ad bellum) Kriege sind heute grundsätzlich völkerrechtswidrig. Dies ergibt sich aus dem allgemeinen Gewaltverbot in Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen.

Was passiert bei Verstoß gegen das Völkerrecht?

einen Angriff gegen Personen, Gebäude, Material, Sanitätseinheiten oder Sanitätstransportmittel richtet, die in Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht mit den Schutzzeichen der Genfer Abkommen gekennzeichnet sind, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren bestraft.