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Ist faire Mode teuer?

Gefragt von: Herr Prof. Heribert Stadler  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Nachhaltige Mode muss aber kein Vermögen kosten, wenn es denn genügend Nachfrage gibt. "Es herrscht die Auffassung, dass nachhaltige Mode teuer ist – das ist nicht unbedingt der Fall", sagt Brittany Burns, Director of Strategy and Corporate Development bei der gemeinnützigen Organisation Fashion For Good.

Was spricht gegen faire Kleidung?

Faire und ausgeglichene Löhne zu kalkulieren ist unmöglich

Aus Sicht der Arbeiter ergibt dieses Argument keinen Sinn. Das Problem zu niedriger Löhne ist für die Unternehmen schon seit Jahren offensichtlich, aber tatsächlich können sich die Unternehmen im Konkurrenzkampf nicht einigen, die Löhne drastisch anzuheben.

Warum kauft keiner faire Mode?

Vielleicht, weil Bangladesch weit weg ist. Design schlägt bei der Kaufentscheidung das Thema Nachhaltigkeit. Es ist zudem oft sehr schwer erkennbar, ob etwas fair hergestellt ist. Unsere Kunden kommen aus unterschiedlichen Gründen: Manche passen nicht in Standardgrößen – wir schneidern nach Maß.

Kann billige Kleidung fair sein?

Doch es geht auch fair UND günstig. Sogar größere Modeketten vertreiben mittlerweile fair produzierte Kleidung. Erkennen kann man sie an den offiziellen Gütesiegeln, die gute Produktionsbedingungen garantieren. Darunter das grün-blaue 'Fairtrade'- und das 'Fair Wear'-Siegel.

Warum ist fast fashion so günstig?

Billig ist sie nur, weil sie aus billigem Material für einen Billiglohn produziert wurde. Doch da die Mode so günstig ist, wird sie häufiger gekauft. Und damit die Industrie daran verdienen kann, müssen Material und Modestücke noch schneller produziert werden.

Muss faire Mode teuer sein?

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Wer kauft am meisten Fast Fashion?

Dabei lassen sich zwei Dinge festhalten: Frauen (50 Prozent) kaufen mehr Fast Fashion als Männer (40 Prozent) und mit dem Alter sinkt die Beliebtheit solcher Einkaufsstätten. Hingegen scheint das Einkommen weniger auschlaggebend zu sein als vielleicht vermutet.

Wie oft sollte man ein Kleidungsstück tragen?

Milliarde Kleider wird nur „selten“ (selte ner als alle drei Monate) getragen. Zählt man diese hinzu, kommt man auf zwei Milliar- den Kleidungsstücke (knapp 40 Prozent), die nahezu ungenutzt nur für den Schrank produziert wurde.

Ist teure Kleidung besser als billige?

Teure Mode ist von besserer Qualität als billige und die Produktionsbedingungen sind in ökologischer wie sozialer Hinsicht besser – oder? So einfach ist es nicht, sagen Experten. Die Herstellungskosten sind für den Verkaufspreis eines T-Shirts oder einer Hose oft gar nicht entscheidend.

Wo wird die billigste Kleidung hergestellt?

Ein Großteil unserer Kleidung wird in Bangladesch hergestellt. Dort sind die Produktionskosten besonders niedrig, denn die Näherinnen erhalten sehr wenig Lohn. 2010 war Bangladesch Deutschlands drittgrößter Lieferant von Billig-Kleidung.

Sollte man nur noch Fair Trade Kleidung kaufen?

Faire Kleidung ist einfach zu teuer

Und teurere und dafür weniger Klamotten zu shoppen, das käme für sie nicht in Frage. Die höhere Qualität hält zwar meist länger als das billige Produkt.

Warum ist nachhaltige Mode so teuer?

Das bedeutet weniger Quantität und mehr Qualität: weniger Kleidung kaufen, dafür aber Stücke, die besser verarbeitet sind und damit länger halten. Sie sind zwar teurer in der Anschaffung als Billigware, der Preis relativiert sich aber mit der Zeit.

Wo wird Fair Trade Kleidung hergestellt?

Ein Großteil der nach Deutschland importierten Textilien wird in Niedriglohnländern wie beispielsweise China, Bangladesch, Indien, Pakistan oder Vietnam hergestellt. Dort sind existenzsichernde Bezahlung, ausreichender Arbeitsschutz und der Verzicht auf Kinderarbeit nicht immer gewährleistet.

Kann Mode fair sein?

Siegel für faire Kleidung

Für faire Produktionsbedingungen bei Kleidung können die Konsumenten auf mehrere Siegel achten: Das Textilsiegel Global Organic Textile Standard (GOTS) sichert vor allem ökologische Standards wie die Einhaltung von Umweltkriterien. Außerdem müssen soziale Kriterien erfüllt werden.

Welche Kleidung kann ich mit gutem Gewissen kaufen?

1. Die wichtigsten Siegel. Damit du dir sicher sein kannst, dass deine Kleidung nachhaltig produziert und frei von Schadstoffen ist, lohnt es sich, auf folgende vier Siegel zu achten: Der Blaue Engel bedeutet eine ressourcenschonende Produktion und die Verwendung von 100 % Bio-Baumwolle.

Welche Marken kann man bedenkenlos kaufen?

Wenn man dieses Siegel auf einem Kleidungsstück sieht, dann kann man es ziemlich getrost einpacken.
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Zum Beispiel diese:
  • Avocado Store.
  • Glore.
  • Hessnatur.
  • Armed Angels.
  • Dear Goods.
  • Greenality.
  • Zündstoff.
  • People Tree.

Wer kauft nachhaltige Mode?

62% der Deutschen kaufen zumindest manchmal nachhaltige Kleidungsartikel. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Appinio unter 1000 deutschen Verbrauchern. Demnach liegen Adidas, H&M und C&A beim Thema Nachhaltigkeit vorn.

Was sind billigklamotten?

Die Billigware - aber nicht nur diese, oft auch Markenware - kommt aus Billiglohnländern und wird dort von Menschen hergestellt, die vielfach weniger als 50 Euro im Monat verdienen und teilweise bis zu 16 Stunden pro Tag arbeiten müssen.

Welche Missstände gibt es durch unfaire Kleidung?

Unfaire Kleidung

Die globalisierte Textil-Produktion kennt viele Missstände: extrem niedrige Bezahlung, überlange Arbeitszeiten mit bis zu 80 Stunden pro Woche, mangelnde Arbeitssicherheit, starke Gesundheitsgefährdung durch Chemikalien, und Gewerkschaften werden massiv behindert oder sind verboten.

Wo wird die Kleidung von Zara hergestellt?

Im Gegensatz zu anderen Handelsketten stellt Zara einen Großteil seiner Ware in eigenen Produktionsstätten in europäischen Ländern wie Spanien, Portugal oder der Türkei her.

Ist die Qualität von Markenkleidung wirklich besser?

Oft ist Markenbekleidung aus besseren Stoffen gefertigt und hochwertiger verarbeitet. Aber: Der Verkaufspreis alleine sagt nichts über die Herstellungsweise und die Qualität eines Kleidungsstückes aus. Was zählt, sind die inneren Werte.

Warum sollte man keine Markenklamotten tragen?

Nicht gerade selten finden sich unter den ausgebeuteten Arbeitskräften Kinder. Markenkleidung ist für die meisten zu teuer, zumal Markenkleidung oft den Gesetzen einer schnelllebigen Mode unterworfen ist. Sie können Ihr Geld für vernünftigere Dinge ausgeben. Markenkleidung sorgt für Ungerechtigkeit.

Warum hält Billigmode oft länger als markenklamotten?

Und das Problem mancher Designermarken ist, dass viel von dem hohen Preis fürs Marketing draufgeht. Für Qualität bleibt dann weniger übrig. Bei manchen der No-Name-Produkte geht hingegen fast der ganze Kaufpreis in die Produktion. Deswegen kann die Billo-Hose durchaus länger halten, als die teure Markenjeans.

Wie oft sollte man seine Jeans waschen?

Wird sie zu oft oder falsch gewaschen, kann sie ihre Passform verlieren und ausleiern. In der Regel reicht es, wenn Sie Ihre Jeans waschen, sobald Sie sie fünf- bis sechsmal getragen haben. Hat die Jeans aber keine Flecken und riecht nicht unangenehm, muss sie auch nicht in die Waschmaschine.

Wie viele Kleider hat eine Frau im Durchschnitt?

Frauen besitzen mit durchschnittlich 118 Kleidungsstücken deutlich mehr als Männer mit 73 Teilen - Strümpfe und Unterwäsche nicht mitgerechnet. Im Durchschnitt besitzen die Deutschen 95 Kleidungsstücke, im Osten sind es nur 83. Rund ein Drittel hat mehr als 200 Kleidungsstücke.

Wie viele Oberteile sollte man haben?

Ein paar außergewöhnlich Teile und stylishe Accessoires dürfen natürlich weiter in Ihrem Schrank verbleiben. Denn auch beim Capsule Wardrobe gilt: Sie müssen sich mit der Entscheidung wohlfühlen. Ein grober Richtwert für die Anzahl an Kleidungsstücken liegt laut Minimalismus-Ratgebern bei ca. 30 bis 40 Stück.