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Ist Fahrzeit Ruhezeit?

Gefragt von: Niels Naumann-Ulrich  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Antwort: Sofern es sich um den Weg von zu Hause zum Sitz des Arbeitgebers und zurück handelt, gehört diese Zeit grundsätzlich zur Ruhezeit.

Wann zählt Fahrzeit zur Arbeitszeit?

Es müssen die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes eingehalten werden. Die Fahrzeit gilt dann als Arbeitszeit, wenn der Arbeitgeber das Lenken eines Kfz oder die Wahrnehmung bestimmter Aufgaben anordnet. Von der am Zielort verbrachten Zeit ist das Arbeitszeit, was für geschäftliche Angelegenheiten aufgewendet wird.

Ist wegezeit Ruhezeit?

Die arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben (§ 618 Abs. 1 BGB i.V.m. § 3 Satz 2 ArbZG) sind zwar auch bei der Anordnung von Dienstreisen einzuhalten. Trotz des Bezugs zur Arbeitsleistung gehören Wegezeiten jedoch im Sinne des Arbeitszeitschutzes zur Ruhezeit.

Was gilt als Ruhezeit?

Was gilt als Ruhezeit? Ruhezeit ist die Zeit, die der Arbeitnehmer zwischen der Arbeit zur Verfügung haben soll, um sich zu erholen. Elf Stunden müssen zwischen Feierabend und dem nächsten Arbeitsbeginn des Arbeitnehmers liegen, und zwar ohne Unterbrechung.

Ist wegezeit gleich Arbeitszeit?

Wegezeit ist zum einen die Zeit für die An- und Abfahrt des Arbeitnehmers zum Betrieb des Arbeitgebers. Die hierfür eingesetzte Zeit stellt in keinerlei Hinsicht Arbeitszeit dar und muss durch den Arbeitgeber nicht vergütet werden.

Arbeitszeitgesetz oder Lenk- und Ruhezeiten - was zählt denn jetzt im Güterkraftverkehr?

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Wie lange darf man fahren und arbeiten an ein Auto?

Die wöchentliche Lenkzeit darf 56 Stunden nicht überschreiten. Nach neun Stunden Lenkzeit ist das Fahrzeug endgültig abzustellen. In Ausnahmefällen kann eine Verlängerung auf zehn Stunden möglich sein.

Wie wird die wegezeit berechnet?

Die 10 Euro werden für jede volle Stunde Wegezeit außerhalb der angerechneten Arbeitszeit gezahlt. Vereinfacht lässt sich sagen, dass die bisherige Sonn- und Feiertagsregelung jetzt auch an allen Tagen, vor und nach der Arbeitszeit gilt. Angerechnet werden können maximal acht volle Stunden pro Reisetag.

Was gilt als Unterbrechung der Ruhezeit?

Arbeitnehmer müssen nach der täglichen Arbeit eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden haben. Wird diese Ruhezeit unterbrochen, läuft die Uhr von vorne.

Kann man die Ruhezeit verkürzen?

Eine Verkürzung ist allerdings auch bei der wöchentlichen Ruhezeit möglich. Diese kann nämlich auf 24 Stunden verkürzt werden, allerdings nur unter gewissen Bedingungen: In der vorherigen und in der darauffolgenden Woche muss die herkömmliche Wochenruhezeit von 45 Stunden genommen werden.

Was tun wenn die Ruhezeiten nicht eingehalten werden?

Laut §22, (2) des ArbZG kann das Bußgeld für die Ordnungswidrigkeit bis zu 30.000 € betragen. Ist ein Arbeitgeber uneinsichtig und wiederholt die Nichteinhaltung der Ruhezeit gefährdet er die Gesundheit seiner Mitarbeiter.

Was gehört zur Arbeitszeit was nicht?

Die Arbeitszeit wird im Arbeitszeitgesetz § 2 Abs. 1 ArbZG definiert als „die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen. “ Arbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes sind Arbeiter und Angestellte sowie die zu ihrer Berufsbildung Beschäftigten.

Wann wird der Arbeitsweg bezahlt?

Normalerweise ist eine Erstattung der Fahrtkosten durch den Arbeitgeber keine Pflicht, wenn es um die täglichen Fahrten von der Wohnung des Arbeitnehmers zur Arbeitsstätte geht. Einige Vorgesetzte zahlen dennoch – es handelt sich demnach um eine freiwillige Gefälligkeit vonseiten der Chefetage.

Was zählt zur Lenkzeit?

Lenkzeit. Unter Lenkzeit fallen solche Zeiten, die tatsächlich mit Fahrertätigkeit zugebracht werden. Zur Lenkzeit gehört auch das vorübergehende Stehen des Fahrzeugs, wenn dies nach allgemeiner Anschauung zum Fahrvorgang gehört.

Wie oft 9 Stunden Ruhezeit?

Erlaubt ist eine Verkürzung auf 9 Stunden nur drei Mal inmitten zwei wöchentlichen Ruhezeiten. In einem Zeitraum von jeweils 24 Stunden, muss erneut eine tägliche Ruhezeit eingelegt werden. Hierbei spielt es keine Rolle, um welchen Kalendertag es sich handelt.

Wie oft darf man auf 9 Stunden verkürzen?

Wie oft darf die Tagesruhezeit verkürzt werden, wie sieht der Ausgleich hierfür aus? Zwischen zwei Wochenruhezeiten darf ein Fahrer max. drei Verkürzungen von elf auf neun Stunden haben.

Wie viele Stunden muss man zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn?

Zwischen dem Arbeitsende und dem neuen Arbeitsbeginn müssen grundsätzlich mindestens elf Stunden Ruhezeit liegen, vereinzelt kann die Ruhezeit (z.B. in Krankenhäusern, in Verkehrsbetrieben, in der Gastronomie, in der Landwirtschaft und im Rundfunk) auf zehn Stunden reduziert werden.

Was ist eine Arbeitszeitunterbrechung?

Bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden ist eine Pause von 45 Minuten vorgeschrieben. Eine Ruhepause muss dabei nicht am Stück erfolgen, erlaubt ist eine Aufstückelung in Blöcke von jeweils 15 oder mehr Minuten. Beträgt die Unterbrechung weniger als 15 Minuten, zählt diese Arbeitsunterbrechung zur Arbeitszeit.

Was ist eine Wegezeitentschädigung?

Anspruch auf eine Wegezeitentschädigung haben Arbeitnehmer im Bauunternehmen, die auf wechselnden Baustellen eingesetzt werden. Sie erhalten die Entschädigung für Wegezeiten, die nicht arbeitsvertraglich als Arbeitszeit gelten und daher nicht tariflich vergütet werden.

Wo fängt die Arbeitszeit an?

Denn die eigentliche Arbeitszeit beginnt formal mit dem Betreten des Firmengeländes. Das heißt: Der Gang vom Eingang bis zum konkreten Arbeitsplatz zählt ge nauso dazu wie die Zeit, bis alle Arbeitsgeräte einsatzbereit sind, zum Beispiel das Hochfahren des Computers oder das Einräumen ei ner Auslage.

Ist Anreise am Sonntag Arbeitszeit?

Antwort: Im Arbeitszeitgesetz - ArbZG - ist der Begriff „Reisezeit“ nicht definiert. Reisezeiten können Arbeitzeit oder auch Ruhezeit sein. Zweck des ArbZG ist u. a., den Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage als Tage der Arbeitsruhe der Arbeitnehmer zu schützen (§ 1 ArbZG).

Ist es Arbeitszeit Wenn ich zu einem Termin fahre und im Stau stehe?

Damit ist auch die Zeit, die der Außendienstler im Stau verbringt, Arbeitszeit, die vom Arbeitgeber sogar dann zu vergüten ist, wenn der Arbeitnehmer hierdurch Überstunden leistet. Dies gilt auch dann, wenn der Außendienstmitarbeiter seine Tour von seinem Home-Office aus startet.

Wie sind die Lenk- und Ruhezeiten?

Die Lenkzeit beträgt täglich höchstens neun Stunden, darf aber an zwei Tagen pro Woche auf zehn Stunden erhöht werden. Bei korrekter Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten gilt für Kraftfahrer eine Schichtzeit von maximal 13 Stunden täglich bei einer Ruhezeit von 11 Stunden.

Wie lange Ruhezeit nach 10 Stunden Lenkzeit?

Erhöhen Lkw-Fahrer die Tageslenkzeit auf 10 Stunden, ist nach der zweiten Lenkzeit von 4,5 Stunden eine weitere Pause von 45 Minuten einzulegen.

Was gehört zur Arbeitszeit bei Kraftfahrern?

Gemäß § 21 a ArbZG beschreibt die Arbeitszeit für Kraftfahrer den Zeitraum zwischen Arbeitsbeginn und Arbeitsende; also von Montag 0 Uhr bis Sonntag 24 Uhr. Davon ausgenommen sind Ruhepausen und Ruhezeiten.

Welche Fahrten muss der Arbeitgeber bezahlen?

Die Entfernungspauschale richtet sich nach der Entfernung von Ihrer Wohnung zur Arbeitsstätte. Die Kilometerpauschale für Arbeitnehmer liegt bei 30 Cent pro gefahrenen Kilometer. Arbeiten Sie fünf Tage die Woche, können Sie 220 bis 230 Fahrten im Jahr von den Steuern absetzen. Bei sechs Tagen sind es 260 bis 280.