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Ist eine Streuobstwiese Grünland?

Gefragt von: Klaudia Urban  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die hohe Biodiversität unserer Streuobstbestände hängt auch mit der Vielfalt im Unterwuchs zusammen. Traditionell sind die Wiesen unter den Streuobstbäumen naturverträglich genutzt. Das heißt, sie werden je nach Standort nur zwei bis dreimal im Jahr gemäht und das Gras wird als Grünfutter oder Heu verwendet.

Sind Streuobstwiesen Grünland?

Standort und Größe der Streuobstwiese

Sehr gut kann eine Streuobstwiese auf Grünland angelegt werden, Sie können aber auch Obstbäume entlang eines Feldwegs oder sogar einer kleinen Straße anpflanzen (bei der Straße müssen Sie dann aber einen Mindestabstand von 3 Metern zum Rand der Fahrbahn einhalten).

Wann ist eine Wiese eine Streuobstwiese?

Definition: Was ist eine Streuobstwiese? Unter Streuobst versteht man hochstämmige Obstbäume, die in Reihen, Gruppen oder als flächige Bestände auf Wiesen oder Äckern locker verstreut angepflanzt sind – daher der Name. Von Hochstammbäumen spricht man ab einer Stammhöhe von 1,60 Meter.

Was darf ich auf einer Streuobstwiese machen?

Als Besucher einer öffentlichen Streuobstwiese dürfen Sie Obst pflücken – jedoch nur in haushaltsüblicher Menge und für den Eigenbedarf. Sie dürfen das Obst nicht weiterverkaufen oder für andere gewerbliche Zwecke nutzen. Kistenweises Entnehmen von Äpfeln und Co. ist dagegen verboten.

Ist Streuobstwiese Landwirtschaft?

Auf Streuobstwiesen werden bevorzugt alte Obstsorten kultiviert, die robust gegen Krankheiten und Parasiten sind und zwar oft weniger Ertrag als moderne Sorten, aber qualitativ bessere Früchte liefern. Streuobstwiesen gehören zu den landwirtschaftlichen Nutzwiesen.

Deshalb ist die Streuobstwiese so wertvoll | Quarks

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Wem gehört die Streuobstwiese?

Wald, Felder, Wege – alles hat einen Besitzer, einen Mieter oder einen Pächter – jemanden, der für das Grundstück verantwortlich ist. Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch.

Was muss man bei einer Streuobstwiese beachten?

Für eine Streuobstwiese benötigt man zunächst einen geeigneten Standort. Ein humusreicher, durchlässiger Lehmboden in einer sonnigen Lage, gerne an einem Hang, ist ein guter Platz. Im besten Fall ist der Standort etwas windgeschützt, allerdings nicht am Hangfuß oder in einer Mulde.

Was kostet 1 ha Streuobstwiese?

In einigen Regionen liegt der Preis für Streuobstwiesen mit einer Gesamtfläche von 1000 Quadratmeter zwischen 400 und 600 Euro. Während die Preise vor etwa sieben Jahren durchschnittlich bei zwei bis drei Euro pro Quadratmeter lagen, erstreckt sich die Preisspanne heute zwischen 40 und 60 Cent.

Sind Streuobstwiesen geschützt?

Streuobstbestände können auch als geschützte Landschaftsbestandteile nach § 29, als Naturschutzschutzgebiet nach § 23 oder Landschaftsschutzgebiet § 26 des Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt werden, wenn sie die dafür im Bundesnaturschutzgesetz genannten Voraussetzungen erfüllen.

Was kann man mit einem Wiesengrundstück machen?

Dauergrünland heißt, dass Du es nicht in eine andere Nutzung als Grünland (also gemähte Wiese oder Weide) überführen darfst. Bäume pflanzen geht, wenn sie einzeln stehen und zwischen den Baumen weiter Wiese wächst. Streuobstwiese ist weiter Grünland.

Was fällt unter Streuobst?

Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften, eine Form des Obstanbaus, die auf Mehrfachnutzung angelegt ist. Die hochstämmigen Bäume, die "verstreut" in der Landschaft stehen, tragen unterschiedliches Obst wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Walnüsse.

Wie oft mäht man Streuobstwiesen?

Zur Erhaltung der Streuobstwiesen sollten Wiesen mindestens einmal im Jahr gemäht werden.

Welche Bäume gehören auf eine Streuobstwiese?

Klassischer Weise werden auf der Streuobstwiese die Obst-Arten Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume und Süsskirsche als Hochstamm kombiniert. Der Begriff der Streuobstwiese kann aus verschiedenen Sachverhalten hergeleitet werden.

Was bringt eine Streuobstwiese?

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen in ganz Mitteleuropa. Sie bieten beste Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt. Die hochstämmigen Bäume, die verstreut in der Landschaft stehen, tragen unterschiedliches Obst, wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Walnüsse.

Warum sagt man Streuobstwiese?

Herkunft: Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Streuobst und Wiese. Die Herkunft der Bezeichnung Streuobstwiese stammt von dem Begriff „Obstbau in Streulage“ ab, der nach derzeitigen Erkenntnissen erstmals 1940 für den nicht-gewerblichen, hochstämmigen Obstbau in Schleswig-Holstein verwendet wurde.

Wie werden Streuobstwiesen gefördert?

Dabei müssen sich die Besitzer verpflichten, die Streuobstwiese für fünf Jahre zu bewirtschaften. Dann können sie jedes Jahr je Baum mit sechs Euro Fördergeld rechnen. Der Baumbestand darf für die Förderung 100 Bäume je Hektar nicht überschreiten.

Wie viele Bäume auf einer Streuobstwiese?

Die Baumdichte auf Streuobstwiesen beträgt in Abhängigkeit von den Obstarten 60 bis 120 Bäume pro Hektar. Das ist wenig im Vergleich zu Obstplantagen, wo bis zu 3000 Bäume pro Hektar üblich sind.

Warum sollten Streuobstwiesen geschützt werden?

Sonst kann es durch den Tierkot zu einem Überangebot an Nährstoffen kommen. Die meisten Weidetiere machen auch vor Obstbäumen nicht halt. Deshalb müssen die Bäume der Streuobstwiese vor Verbiss geschützt werden. Je nach Tierart kann ein Stammschutz ausreichen oder ein richtiger Zaun um die Bäume nötig sein.

Wie viele Obstsorten Europäische Streuobstwiese?

Streuobstwiesen haben eine große Bedeutung für die biologische Vielfalt. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie über 3.000 Obstsorten sind auf mitteleuropäischen Streuobstwiesen zu finden. Sie bewahren ein großes Reservoir an Erbanlagen, die es in konventionellem Obst nicht mehr gibt.

Wie groß muss eine Streuobstwiese sein?

Es gibt keine Mindestgröße für Streuobstwiesen. Auch kleine Flächen sind geeignet. Ein Baum braucht mindestens 100 Quadratmeter, damit er uneingeschränkt wachsen kann und die Wiese nicht zu sehr beschattet. Bäume werden in der Regel im Abstand von 10 Metern gepflanzt.

Wie viel kg Äpfel pro Hektar?

Für die Fruchtgröße 70 – 75 mm benötige ich 72 Äpfel pro Baum, um bei 2.500 Bäumen je ha 30.000 kg Gala zu ernten.

Wie viel kg trägt ein Apfelbaum?

Denn ein gut gepflegter Hochstamm liefert 100 kg Äpfel und mehr im Jahr, ein Buschbaum etwa 20 kg, eine Spindel 10-20 kg.

Wie viele Tierarten auf Streuobstwiesen?

Streuobstwiesen sind „Hotspots“ der Biodiversität. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben hier. Je nach Bodentyp kommen unterschiedliche Pflanzengesellschaften vor.

Wie weit müssen Obstbäume auseinander gepflanzt werden?

Pflanzenabstand 8-12 m. Halbstamm: Der Kronenansatz liegt zwischen 120-160 cm. Du kannst hier die Früchte leichter pflücken als beim Hochstamm. Pflanzenabstand 4-8 m.

Welche Tiere leben in der Streuobstwiese?

Neben Bienen und Schmetterlingen finden sich in den blütenreichen Wiesen der Streuobstwiesen zahlreiche andere Insekten. Die Borke der Obstbäume beheimatet Käfer und Spinnen. Amphibien und Reptilien, wie Blindschleiche, Kreuzotter, Grasfrosch, Zauneidechse oder Erdkröte leben im Schatten der hohen Wiesen.